Titel: Celeborns Talent
Autor: AnimA


„Komm herein, ich habe dich bereits erwartet.“ Der Waldläufer konnte die warme Stimme Celeborns bis auf den Flur hinaus hören. Die Tür zu Celeborns Reich war nur angelehnt. Nach kurzem Zögern streckte Aragorn seinen Kopf durch den Türspalt.

„Nun komm schon herein, nur nicht so schüchtern.“ Celeborn lächelte seinen Gast an. Seit er Estel kannte, und das war für ein Menschenleben bereits eine lange Zeit, war der Adoptivsohn Elronds, und somit sein Enkel, ein vorsichtiges Geschöpf gewesen.

„Ich bin noch nicht ganz fertig. Schau dir in Ruhe an, was ich seit deiner Abwesenheit alles zustande gebracht habe. Bevor wir mit der Arbeit beginnen können, will ich noch einiges vorbereiten.“ Celeborn betrachtete Aragorn von oben bis unten. „Du hast schon gebadet, wie schade. So verwegen wie du bei der Ankunft aussahst, hätte ich dich gerne festgehalten!“

 Celeborn hatte sich über alle Maßen gefreut, unter der Reisegruppe, die ihre Ruhe hier im Goldenen Wald gestört hatte, seinen geliebten Enkel zu sehen. All die Anderen, der Zwerg, die Hobbits, dieser verstörte Mensch, und auch der Elb, sie alle hätten gerne in den Höhlen von Moria verschwinden können, auf Nimmerwiedersehen. Aber solche Gedanken teilte er noch nicht einmal mit Galadriel, nein, so etwas Selbstsüchtiges war ihm die meiste Zeit fremd. Nur wenn seine Augen, deren durchdringenden Glanz er gelernt hatte, zu verschleiern, etwas entdeckten, das er auf Leinwand bannen musste, vergaß er alles andere um sich herum, war alles andere nur noch eine Last.

Galadriel tolerierte diese Momente, in denen ihr Geliebter völlig verschwand, denn sein Wiedererscheinen belohnte sie tausendfach mit neuen Gefühlen, mit nie gekannten Erlebnissen, und mit seinen Werken. Oh ja, Celeborn verfügte über eine seltene Gabe unter den Elben.

Aragorn bewegte sich ehrfürchtig in dem großen hellen Raum, an dessen Wänden Bilder lehnten und hingen, oder auch an Schnüren aufgehängt, leicht im Wind hin und her schaukelten.

Dies hier war sein Raum, alle Bilder zeigten nur ein Motiv: „ Aragorn“.

Estel als Kind, als Junge, als heranwachsender Mann, als Dunedan, jede Stufe seiner Entwicklung war festgehalten.

Aragorn ging von Bild zu Bild. Er kannte sie fast alle. Einige liebte er besonders. Wie dieses - ein Kinderbild. Er erinnerte sich noch genau. Er war mit Celeborn im Wald gewesen und er hatte seine erste Pflanze entdeckt! Nachdem seine Lehrer ihm so viel theoretisch beigebracht hatten, hatte er selber diese kleine unscheinbare Blume gefunden: Königskraut !! Voller Stolz war er zu seinem Großvater gelaufen, und hatte ihm die Blüte mit dem fragilen Stängel entgegengestreckt: Genau dieser Moment war auf dem Bild eingefangen. Seine Freude, der Stolz etwas selber entdeckt zu haben, war deutlich zu sehen. Das Kindergesichtchen strahlte mit der Blüte um die Wette, eine Blüte die auf den Betrachter zuzuwachsen schien. Alles an dem Bild atmete diesen Augenblick, in der Natur, eins mit ihr zu sein.

Aragorn lächelte in sich hinein. Langsam schritt er weiter. So viele wichtige Stationen seines Lebens waren festgehalten. Er verharrte erneut. Da war ein Bild mit  seinem ersten Pferd. Er stand, im Halbprofil, Stirn an Stirn mit diesem stolzen Geschöpf, und redete mit ihm, lernte seinen neuen Kameraden kennen. Wie aufregend war es gewesen, festzustellen, dass er es wirklich konnte, dass auch er die Gabe besaß mit den Tieren zu sprechen, wie so viele der Elben. Hier auf diesem Bild, war er schon ein junger Waldläufer, bereit, erste Abenteuer zu bestehen.

Der Betrachter vermeinte beinahe die Worte zu hören, mit denen der Gemalte zu dem offensichtlich temperamentvollen Tier sprach.

Aragorn hörte seinen Großvater im Hintergrund rumoren. Was er wohl heute vorhatte? Würde es ein Bild mit ihm als Dunedan, als Führer der Ringgemeinschaft werden? Denn diese Rolle musste er nun nach Gandalfs Sturz in die Tiefe einnehmen, ob er wollte oder nicht.

Erneut blieb Aragorn vor einem Bild stehen. Ah, DAS!! Es zeigte ihn über ein Schreibpult gebeugt, mit den feinen Gewändern der Gelehrten Elronds angetan, über ein Pergament gebeugt. Bewegte sich nicht unmerklich die Feder in seiner Hand? Konnte man nicht beobachten, wie konzentriert er versuchte, Wort um Wort in Elbisch zu formen, um ein Gedicht an die Einzige die je sein Herz berührt hatte, an Arwen Abendstern, zu formulieren? Aragorn dachte zurück, wie nervös er gewesen war, als er der Tochter Elronds das versiegelte Pergament zu ihrem Geburtstag überreicht hatte. Wie groß war dann seine Erleichterung, als sie es las, und sich ganz langsam ein bezauberndes Lächeln über ihren schönen Mund bis zu den Augen hin ausbreitete!

„Ich bin fertig, wenn du willst können wir anfangen.“

 Celeborns Worte rissen ihn aus seinen Überlegungen. Aragorn wandte sich um und sah Celeborn überraschend dicht vor sich.

Nicht zum ersten Mal dachte er, wie seltsam es doch war, einen Großvater zu haben, der so jung aussah. Und genauso intensiv, wie Celeborn ihn betrachtete, ließ Aragorn nun seinerseits seine grauen Augen über das ebenmäßige Gesicht gleiten.

Dieselben Lippen, üppig und sinnlich, die gleichen tiefgründigen Augen wie Arwen sie besaß, ließen Celeborn zu einem selbst für elbische Maßstäbe schönen Mann werden,-- auch das dachte Aragorn nicht zum ersten Mal.

Verlegen wandte er sich ab, stolperte beinahe zum nächstgelegenen Fenster, um nach Luft zu schnappen. Hinter sich hörte er Celeborns ruhige Stimme: „Setz dich doch bitte dort hin“, der große Elb deutete mit einer weit ausholenden Geste auf einen Aufbau, der mit taubenblauem Stoff drapiert war. Wortlos und wenig grazil ließ sich Aragorn auf der umhüllten Fläche nieder.

Plötzlich fühlte er sich unendlich müde, und gleichzeitig aufgeregt. Denn oftmals, wenn sein Großvater etwas bestimmtes „sah“, wurde er zurechtgebogen, bis die Vision mit der Realität übereinstimmte. Dieses „in Pose bringen“ hatte ihm als Kind und auch noch als jungem Mann gefallen, ihn sogar belustigt. Aber seit einiger Zeit hatte sich zu der Neugier  was Celeborn malen wollte, Verwirrung gesellt.

Die starken Hände, die ihn an fast allen Stellen seines Körpers berührten, erweckten in ihm eine Sehnsucht, ja, das Verlangen, auch dort berührt zu werden, wohin sich nur seine eigenen Finger zuweilen heimlich hinstahlen. Und dennoch, gerade dort ersehnte er sich Berührung. Ersehnte sie, und fürchtete sie gleichzeitig. Was würde Celeborn sagen, wie reagieren, wenn er sein Verlangen ertasten würde? Diese drängende Hitze, die sich in seinem Schoß immer heftiger, und ungestümer in den Vordergrund drängte - was war nur mit ihm los? Was geschah mit ihm?

Celeborn unterdessen stellte ein Bein seines Modells angewinkelt auf eine Stufe des Aufbaus, ließ das andere locker auf dem Boden aufstehen. Mit sanftem Druck gegen Aragorns Schultern brachte er den Dunkelhaarigen dazu, sich anzulehnen. Dann packte er beide Handgelenke Aragorns um sie über dessen Kopf gegen den Rand des Podestes zu drücken. „Bleib so!“, Celeborn trat einige Schritte zurück in den Raum, um den Effekt seiner Bemühungen zu betrachten.

Etwas Unverständliches vor sich hinmurmelnd, näherte er sich wieder. Aragorn spürte warme Finger, die die Verschlüsse seines Hemdes lösten, so dass der weiche Stoff Teile seiner Brust frei gab, und beinahe noch den Bauchnabel sehen ließ. Seine Handgelenke wurden wieder gepackt, eine seiner Hände landete sanft in seinem Schoß, die andere wurde behutsam angewinkelt auf der Leiste abgesenkt.

„Hmmm,...“ Celeborn trat wieder zurück. „Nein, so wird das nichts,...“ unzufrieden schüttelte er den Kopf, um Aragorn mit seiner leise vorgebrachten Bitte völlig zu verwirren. „Zieh dich aus,....“

Natürlich wusste Aragorn, dass es auch solche Bilder gab. Er hatte sogar schon Werke Celeborns gesehen, andere, wunderschöne Elben darstellend, die so verführerisch waren, dass sich bei ihm beim Betrachten der Bilder dieses ungebührliche Verlangen in seinem Schoß gerührt hatte. Aber wollte sein Großvater ihn so malen? Er war doch nur ein Mensch, kaum so schön wie ein Elb, dafür lohnte es sich nicht, auch nur die Farbe anzurühren!

„Überlass das mir, ich weiß schon, was ich tue“, Celeborn lächelte ihn beruhigend an. Das selbe liebevolle Lächeln, das ihm Arwen schenkte, wenn er sich unsicher fühlte, unsicher, und nicht wert, die Liebe dieser unvergleichlichen Elbenfrau gewonnen zu haben, die er doch aus ganzem Herzen begehrte. Und eben diese Liebe war Quell seiner größten Angst. Würde er Arwen glücklich machen können?

Während ihm das alles durch den Kopf ging, hatten seine Hände unbewusst begonnen, die Stiefel von seinen Füßen zu streifen. Umständlich nestelte er am Verschluss seiner Hose. Beständig fühlte er dabei den Blick Celeborns auf sich ruhen, auch als er nun die Hose die Beine hinab abstreifte. Er kannte die durchdringenden Blicke dieses Elben, der die meiste Zeit die größte Mühe darauf verwenden musste, seine Umgebung nicht mit diesen Augen, die alles übergenau wahrnahmen, zu erschrecken.

Aber heute erschienen ihm die Blicke anders zu sein. Nur was genau anders war, konnte sich Aragorn nicht erklären. Mit einem leichten Seufzer ließ er sein Hemd von den Schultern gleiten.

„Das ist viel besser, jetzt setz dich wieder hin, ein Bein angewinkelt, die Hände locker, so wie es für dich bequem ist.“  Celeborns Augen schienen nun ein blaues Feuer abzustrahlen. Noch einmal trat er dicht vor sein Modell, um über Aragorns Schoß einen Teil des blauen Tuchs zu drapieren, dann verschwand er hinter seiner Staffelei.

„Ja, lehn dich an, den Kopf in den Nacken, so als ob du erschöpft von einem Liebeskampf Ruhe suchst, du spürst noch die Hitze in dir, aber die erste Anspannung ist gewichen, du hast den Sieg davongetragen,....“ein feines Lächeln umspielte Celeborns Lippen, als er beobachtete, wie Aragorn, langsam aber unaufhaltsam rot wurde. Hatte er doch richtig vermutet! Sein Enkel hatte in dieser Art des Kampfes noch keine Erfahrungen gesammelt.

Celeborn verbarg sich halb hinter dem großen, mit Leinwand bespannten Rahmen, und begann mit geübten Strichen eine erste Studie anzufertigen. Dabei plauderte er weiter, mit gezielten kleinen Bemerkungen die Erregung des zukünftigen Königs steigernd. Ja, die Drapierung über Aragorns Geschlecht bewegte sich deutlich, und genau das würde auch später auf dem Bild zu sehen sein. Celeborn wusste um die Magie seiner Bilder. Er dankte den Valar für diese Gabe, auch wenn der Preis dafür war, niemals unbefangen andere Wesen anschauen zu dürfen. Zu intensiv waren seine Augen. Er hatte gelernt, damit zu leben.

Mit einem letzten energischen Strich beendete er für diesen Abend seine Arbeit. Eine andere Aufgabe wartete noch auf ihn. Langsam trat er auf den vor ihm hingegossen liegenden Aragorn zu.   

Vorsichtig setzte sich Celeborn auf die Kante der Liege, darauf bedacht Aragorn vorerst nicht zu berühren. “Dich bedrückt etwas, das merke ich deutlich. Willst du nicht darüber sprechen?“

Aragorn seufzte. Noch nie war es ihm gelungen, vor seinem Großvater etwas zu verbergen. Wie leicht wäre es, nun über ihre Mission zu sprechen, die verzweifelte Lage, in der sich Frodo und demzufolge auch seine Begleiter befanden.  Aber Celeborn würde wissen, dass er Ausflüchte gebrauchte. Nein, er musste gegenüber seinem Vertrauten seit Kindertagen, und gegenüber sich selber, ehrlich bleiben.

Lange sah er den silberblonden Elben an, suchte nach dem richtigen Einstieg in das Gespräch, rang um Worte, wie er seine Gefühle ausdrücken könnte. Und Celeborn wartete.

„Arwen“, mit einem tiefen Luftholen kam der Name der Angebeteten über seine Lippen. Ratlos stockte er, wie sollte er es sagen?

Celeborn nahm Aragorns eiskalte Hände zwischen seine warmen, legte sich die zitternden Finger in den Schoß und sah seinen Schützling ruhig an.

„Du bist in einem Alter, in dem dein Körper viele Veränderungen durchgemacht hat, und nun vergleichst du dich mit Elben, die in einem Alter mit dir sind, zumindest von der Entwicklung her, und du fragst dich, was Arwen von dir erwarten wird, und ob, was du ihr zu bieten hast, ausreichen wird, um sie glücklich zu machen.“

Als Aragorn nickte, verglich Celeborn den Ziehsohn Elronds im Stillen mit dessen Adoptivvater, dem Herrscher von Bruchtal. Genau wie Aragorn heute, hatte ein blutjunger Elrond vor ihm gesessen, mit genau den selben Ängsten.

Ihm hatte er den Weg gewiesen, nun würde Aragorn wie sein Vater lernen, was es bedeutete, ein Wesen aus dem Volk der Erstgeborenen zu lieben.

Celeborn erhob sich, und zog Aragorn mit sich. “Erinnerst du dich, als ich dir beigebracht habe, mit den Pferden zu sprechen, sie dazu zu bringen, dir zu vertrauen?“

Aragorn stand nackt vor dem großen Elben, seine Hände gefangen in einem lockeren Griff, und er verstand zunächst nicht den Sinn dieser anscheinend zusammenhanglosen Frage. Celeborn verharrte bewegungslos, bis er langsames Verstehen in den blaugrauen Augen aufflackern sah.

„Du willst es mir zeigen?“ Aragorn trat näher an die muskulöse Gestalt, berührte nun beinahe den glatten Stoff des edlen Gewandes, das sein Großvater trug.

„Ich kann dich lehren, wie du größte Lust empfangen und schenken kannst, wie du Verlangen erzeugen, und die Gier deines und des Körpers deiner Geliebten befriedigen kannst.“ Celeborn löste seine Finger aus Aragorns Griff, und fing an, langsam seine Robe zu öffnen. Genau betrachtete er dabei den Ausdruck von Aragorns Augen, ließ das Gesicht des Waldläufers keinen Moment unbeobachtet.

Er sah Erstaunen, Neugier und erwachende Leidenschaft in den sanften Augen. Unbeachtet rutschte der Stoff von den breiten Schultern zu Boden, und knisterte um seine  Beine zu einer kleinen hellen Wolke zusammen.  Aus dieser Wolke stieg Celeborn , reichte Aragorn die Hand und geleitete ihn in einen Nebenraum, der ihm zur Ruhe und Entspannung diente.

Auf dem Boden lagen dick gewebte Decken und bunte Kissen verteilt, die mit ihren üppigen Farben herrliche Akzente zu dem ansonsten in hellen Tönen gehaltenen Raum setzten.

In einer einzigen, fließenden Bewegung ließ sich Celeborn auf die Decken gleiten, und zog Aragorn mit sich.

„Mach es dir gemütlich, möchtest du etwas trinken?“ Celeborn wühlte zwischen zwei  Kissen, und förderte eine kleine Karaffe mit einer bernsteinfarbenen Flüssigkeit zu Tage.

Auf einem niedrigen Tischchen standen winzige Glaskelche, die der Herr des Goldenen Waldes zu drei vierteln füllte, um Aragorn eines davon anzubieten. Der bedankte sich mit einem leichten Neigen seines Kopfes für das angebotene Getränk. Der Elb und der Mensch prosteten sich zu, und beide nippten von der seltenen Flüssigkeit.

Aragorn spürte kaum etwas vom Geschmack des edlen Tropfens. Er konnte seine Augen nicht mehr von dem muskulösen Körper wenden, der sich vor ihm so selbstverständlich bewegte. Versuchsweise streckte er eine Hand aus, legte die zitternde Rechte auf Celeborns haarlose Brust, um den starken und regelmäßigen Herzschlag zu spüren.

Celeborn hob die Hände, und löste bedächtig seine Schläfenzöpfe. Bald floss sein langes Haar frei um die Schultern, bis weit zu den Hüften hinunter.  Er hatte sich bequem in die Kissen gelehnt, streckte die langen Beine elegant von sich, mit einem Ellbogen stützte er sich auf, die andere Hand berührte Aragorn in einer spiegelnden Bewegung auf dessen Brust. Der silber-blonde Elb genoss das Gefühl von kleinen gelockten Haaren unter seinen Fingern. Das würde Arwen bestimmt gefallen.

Dieses Wohlgefallen drückte er mit einem leisen Summen aus. Ein Laut, den Aragorn noch nie zuvor gehört hatte, dessen Bedeutung er dennoch sofort verstand.

Ermutigt  wanderte Aragorns Hand die Brust hinauf, streifte kurz über eine bereits harte Brustwarze, glitt die Schulter entlang, den starken Hals hoch, um endlich das Gesicht zu erforschen. Sanft, so zart und doch kräftig, die Kinnlinie, die Wangenknochen, die edel geschwungenen Augenbrauen, die gerade Nase, und endlich die sinnlichen Lippen, die sich unter dem sanften Druck der Finger leicht öffneten.

Jede Bewegung, die Aragorn erprobte, spürte er am eigene Leib, von Celeborn gespiegelt.

In seine Mundhöhle drang ein Finger, gleichzeitig wurde der Finger des Dunedan von  Wärme umfangen. Als Celeborn seine Zungenspitze den Finger entlang gleiten ließ, stöhnte Aragorn überrascht auf. In seinem Schoß war ein Feuer entfacht worden. Neugierig schaute er in die überraschend verdunkelten Augen des Elben, der tief in der Kehle einen rauen Ton produzierte, der Aragorns Erregung noch zusätzlich steigerte.

Aragorn war erstaunt über die Erregung die er selber empfand, nur durch die Tatsache hervorgerufen, diesen sinnenbetörenden Elben zu erforschen und durch dieses Ertasten Schauer der Lust über den Körper des sich vor ihm Windenden auszulösen. Denn längst hatte sich Celeborn zurück in die Kissen sinken lassen.

Seine Augen waren halb geschlossen, und von Aragorn nur am Rande bemerkt, schlossen sich schlanke, starke Arme locker um seinen Oberkörper, zogen ihn näher, bis er spürte, wie sich eines der sehnigen Beine über seine Hüfte legte. Ein kurzer, ziehender Druck, und Aragorn fand sich in einer engen Umarmung wieder.

Celborn registrierte den schneller werdenden Atem , die geröteten Wangen, die kleinen, kreisenden Bewegungen der Hüften des dunkelhaarigen Menschen. Mit einem festen Griff um die Taille zog er den Dunedan noch dichter an sich, mit seiner freien Hand streichelte er den stoppeligen Haarwuchs auf Kinn und Wangen. Was für eine Sensation für die empfindlichen Handinnenflächen!

Der silberblonde Elb brachte mit einem leichten Verlagern seiner Hüften das prächtige Glied Aragorns dicht an seine vor Verlangen feuchte Spalte. Vorsichtig schaukelte er ihre beiden Körper, ließ dabei aber nur winzige, sachte Berührungen zu.

Aragorn starrt wie gebannt  auf die Stelle, an der sich ihre Körper berührten. Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen, dann suchte er im Gesicht seines Großvaters nach einer Erklärung für das, was er da Unglaubliches erblickte.

Das leises Lachen Celeborns, der sich seiner Andersartigkeit so bewusst und dennoch sicher war, ließ die Spannung ein wenig von Aragorn abfallen.

„Schau dich an. So stark, und gerade, und mit einem prächtigen Auge“, Celeborn umfasste das Geschlecht des Waldläufers mit einer Hand und fuhr sanft daran entlang, die Adern nachfahrend, spielerisch zog er an der Vorhaut, dann wanderten die Finger weiter, streichelten die Hoden, und strichen weiter zwischen die Beine.

„Alles so, wie es sein soll! Spürst du, wie empfindlich du dort bist?“, die Finger streichelten weiter über die kleine Stelle zwischen Hoden und der engen Rosette, die der Eingang für Freuden war, die Aragorn vielleicht später einmal entdecken würde.

„Ja, aber Celeborn, ich verstehe das nicht“, Aragorn betrachtete das ebenmäßige,  nach oben in eine schmale Spitze zulaufende Glied, das so wie das Geschlecht aller Elben geformt war. Und das ebenso wie sein eigenes prall und erregt zwischen ihren Körpern aufragte. Aber das war es nicht, was ihn so verunsicherte. Nein, etwas anderes zog seine Blicke magisch an. Dort, wo bei ihm selber und bei allen Männern, egal ob Elb oder Mensch seines Wissens nach eine empfindsame Fläche war, war bei Celeborn der Eingang in ein fremdes, verlockendes Reich.

„Die Valar haben mich mit einigen Gaben gesegnet, die sehr selten sind. So wie ich weiß, wie es ist, als Mann zu empfinden, kann ich doch gleichzeitig erfühlen, was einer Frau Lust verschafft. Das gibt mir die Möglichkeit, die Jungen unseres Volkes zu lehren und zu leiten, denn die erste Vereinigung, wenn ein Paar das Bündnis für die Ewigkeit schließt, soll schön und angstfrei verlaufen. Eine Vereinigung an die beide mit Liebe zurückdenken sollen.“

Während noch die leise Stimme Celeborns zu ihm sprach, hatten sich ihre Körper aufeinander zu bewegt, beide Hüften trachteten in einem unruhigen Tanz nach Berührung, nach Reibung, lechzten nach Vereinigung!

Aragorn stöhnte überrascht auf, als er sich umfasst fühlte, weiche Wände sich um sein Glied schlossen, und die pulsierende Härte massiert wurde, gestreichelt, gedrängt, zu immer mehr Bewegung.  

Im Bemühen, noch besser zu spüren, drehte er den silberblonden Elben auf den Rücken, stützte sich auf die Ellbogen, und stieß nun in einem sich gleichmäßig steigernden Rhythmus immer wieder in den starken Körper unter sich. Seine Augen waren zugefallen. Zu sehr verlangte sein Körper nach ungeteilter Aufmerksamkeit.

Celeborn betrachtete die in der Leidenschaft angespannten Züge. Ja, Aragorn war konzentriert, aber nicht allein auf seinen Körper, nein, er hörte unbewusst auf die Signale, die der Elb mit jedem Zusammenziehen seiner Scheide und mit jeder Hüftbewegung aussandte. Perfekt, dieser Nachfahre von Elendil brauchte keine Anleitung mehr. Arwen würde eine sehr glückliche Frau werden.

Ganz langsam schloss Celeborn die Augen, auch er konzentrierte sich nun völlig auf das Zusammenspiel ihrer beider Körper, spürte wie er sich immer enger um das heiße Glied schloss, es zwang, immer schneller zuzustoßen. Dann ohne jede Vorwarnung überrollten ihn die Wellen seiner Lust. Aus Celeborns Glied quollen einige Perlen cremeweißen Samens, in sich zogen sich die purpurnen Wände rhythmisch zusammen, stimulierten Aragorns Geschlecht zu einer unerträglichen Steigerung der Lust. Ein Aufschrei über ihm, und ein warmes Gefühl tief in sich sagten dem Elben dass auch Aragorn seinen Höhepunkt erlebte.

Erschöpft, verschwitzt und entspannt lagen sie dicht nebeneinander. Celeborn hüllte seinen Enkel in eine der Decken. Bald verrieten ihm die tiefen, regelmäßigen Atemzüge, dass Aragorn, vielleicht seit langer Zeit, zum ersten Mal wieder tief und entspannt Schlaf fand, ohne von Ängsten oder Befürchtungen gequält zu werden.

Celborn lächelte in sich hinein. Er würde ein besonderes Bild fertig stellen. Und er würde Galadriel eine neue Art des Zusammenseins präsentieren können. Der Tag, der mit dem unerwünschten Eindringen so vieler Besucher begonnen hatte, hatte sich auf wundersame Weise prächtig entwickelt.


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