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Titel:
Die Flamme - Das Licht des Lebens Autor: AnimA
Ruhe-Stille-endlich!!!
Die mörderische Hitze, die blicklose Wut fällt
wie ein Ascheregen von mir und meiner Gestalt ab, und
ich bin wieder ich selbst. Ich bin der Wächter
der Flamme, dem Herzen der Welt. Ich bin Schutz und
Hüter. Denn niemand soll zum Herzen allen Seins
vordringen. Die Zwerge haben bereits zu tief gegraben.
Sie haben einen hohen Preis für ihre Gier bezahlt.
Viele Andere haben versucht in die Tiefe der Welt zu
sehen, sie haben mit ihrem Lärm die heilige Ruhe
gestört. Sie haben dafür mit ihrem Leben bezahlt.
Die Geräusche der Oberwelt schmerzen mich, machen
mich wild. Eine Glut erwacht dann tief in mir, wenn
die heilige Ruhe der Flamme gestört wird. Ein Feuer
in meinem Innern lässt mich zu einem Wesen aus
uralter Zeit, zu einem Balrog, werden. Mächtiger
als selbst die Istari.
Doch nun ist die Ruhe zurückgekehrt. Traurig
streicht mein Blick über die Körper der Eindringlinge.
Diesmal sind es großgewachsene, schlanke Geschöpfe,
die leblos vor mir liegen. Elben, was wollten diese
Erstgeborenen hier? Gerade dieses Volk hätte ich
für klüger gehalten.
Mein Herz weint um jeden, den ich in meinen Armen
berge, zum großen Tor trage, um den Toten auf
seine letzte Reise zum Herz der Welt zu schicken. So
viele Tote, so viel Leid!! Endlich, nach einer wie mir
scheinen mag, unendlichen Zeit, sind die hohen Hallen
wieder frei, atmen Ruhe, Frieden und Unberührtheit.
Nun ist es an der Zeit, dass ich für mich selber
sorge, meine äußeren Wunden versorge, und
was noch wichtiger ist, mein Innerstes befreie vom Aufruhr,
den der Lärm und der Kampf verursacht haben. Langsam,
geräuschlos schreite ich die breiten Gänge
nach oben. Nach oben ans Licht des verdämmernden
Tages. Mich blendet die Helligkeit. Blinzelnd trete
ich ins Freie.
Glorfindel spähte angestrengt zum Eingang der
Höhle. Da war ein Geräusch, leise wie das
Atmen einer Maus, aber dennoch, da war etwas. Hoffnung
regte sich in dem blonden Krieger. Hatte doch einer
seiner Gefährten überlebt? Diesem plötzlich
einsetzenden Feuersturm getrotzt?
Dass er noch lebte, hatte er dem Umstand zu verdanken,
dass er diesem Balrog unmittelbar gegenüber gestanden
hatte. Die Flammen waren über ihn hinweggebraust,
ein heißer Luftstrom hatte ihn erfasst und an
eine Felswand geschleudert. Dann war es dunkel um ihn
geworden. Als er wieder zu sich kam, war die hohe Halle
leer gewesen. Glorfindel hatte sich so leise es ihm
möglich war, zum Ausgang der Höhle getastet,
um sich in sicherem Abstand zum Eingang in dichtem Unterholz
zu verstecken.
Der blonde Krieger hielt den Atem an. Ein muskulöser,
großer Elb trat vor das Felsentor. Sein feuerrotes
Haar hing ihm in dichten Strängen bis über
die Hüften um den nackten Körper. Mit geschlossenen
Augen schien er zu wittern, drehte sich hin und her,
um in der Richtung, in der Glorfindel verborgen saß,
plötzlich zu verharren.
„Wer bist Du?“, Glorfindel zuckte zusammen. Der Fremde
ließ keinen Zweifel daran, dass er wusste, dass
und wo er sich versteckt hielt. Mit langsamen Bewegungen,
wie um ein wildes Pferd nicht zu erschrecken, trat der
Herr des Hauses Gondolin hervor, und machte ein paar
Schritte auf den großen Elben zu. Er sah deutlich,
das der Fremde aufgewühlt war. Nun keine falsche
Geste, kein störendes Geräusch verursachen,
das die trügerische Ruhe hier vor der Höhle
zerstören könnte. Verwirrt hob Glorfindel
eine seiner Augenbrauen. Seltsam, die spitzen Ohren
waren da, aber dennoch, das war ein eigenartiger Elb.
Definitiv keiner seiner Begleiter, denn dieser Elb wäre
ihm aufgefallen. Der Rothaarige war noch größer
als er selber. Zu allem Überfluss betrachteten
ihn nun rauchblaue Augen, in denen ein belustigtes Glitzern
aufblitze.
„Hast du deine Stimme verloren? Bist du verletzt?
Kann ich dir helfen?“ Mit jeder Frage war der Fremde
näher getreten, und Glorfindel spürte plötzlich
etwas, das sich um seine Taille legte. Sehr darum bemüht,
seine Würde zu wahren, sah er dem Wesen kalt in
die Augen, aber der Blick der sonst immer wirkte und
ihn schon oft vor unliebsamen Bewunderern befreit hatte,
schien den Rothaarigen nicht im mindesten zu beeindrucken.
Statt dessen wurde der Griff um seine Taille fester.
Merkwürdig dabei war nur, dass beide Hände
des Fremden auf seinen Schultern ruhten, damit beschäftigt,
Glorfindels Umhang abzustreifen.
„Möchtest du nicht mit mir sprechen, oder verstehst
du mich nicht? Mein Name ist Barlan.“ Die große
Gestalt beugte sich plötzlich vor, und nahm Glorfindel
auf die muskelbepackten Arme. Ein Arm unter die Knie,
und ein Arm unter den Schulterblättern ließen
den blonden Elben behaglich an den warmen Körper
sinken. Wie viele Jahrtausende war es her, seit er sich
so geborgen gefühlt hatte?
„Wir gehen zum heiligen Wassertempel, dort können
wir uns reinigen. Das Wasser wird unsere Wunden heilen,
danach werden wir ruhen.“
Glorfindel versuchte seine Stimme wieder zu finden.
Zunächst kam nur ein heiseres Krächzen aus
seinem total ausgetrockneten Mund. Bis jetzt hatte er
noch gar nicht bemerkt, dass sich sein ganzer Körper
überempfindlich und beinahe roh anfühlte.
„ Gleich sind wir da, dann kannst du trinken, danach
wirst du dich besser fühlen.“ Der Fremde watete
mit seiner kostbaren Last hüfttief in das spiegelnde
Wasser, das in einem ovalen Becken von gigantischen
Ausmaßen seine Pracht entfaltete. Kaum waren sie
im Wasser, flutete Erleichterung und eine angenehm wohlige
Müdigkeit durch Glorfindels Körper. Wie aus
dem Nichts hervorgezaubert hielt ihm sein Retter plötzlich
eine Kelch mit Wasser an die Lippen. Gierig trank der
Elb, das Wasser beruhigte sein Inneres. So wie das Wasser,
das ihn umflutete, seinen anderen Sinnen Erleichterung
verschaffte, und die verbrannte Kleidung von seinem
Körper wusch.
„Glorfindel von Gondolin ist mein Name“, er nickte
Barlan zu, neigte ihm seinen Kopf entgegen.
„Du bist ein Elb.“ Stellte der Rothaarige fest. „Was
hast du in der Höhle gewollt?“
„Meine Gefährten und ich hatten Orcs gejagt.
Wir sind in einen Hinterhalt geraten und haben große
Verluste erlitten. In die Höhle wollten wir uns
zurückziehen, um Schutz zu suchen, um unsere Verletzten
zu verbinden, um ein wenig Frieden zu finden.“
„Deine Gefährten haben ihren Frieden gefunden.
Aber mit dir hat die Flamme etwas anderes vor. Lass
mich dir das Licht zeigen.“ Diese Worte wurden von streichelnden
Fingern begleitet. Schon eine ganze Weile hatte Barlan
über den Körper des schlanken, sehnigen Elben
gestrichen.
Wieder fühlte sich Glorfindel hoch gehoben.
Barlan trug ihn aus dem säulenumstandenen Badetempel
in einen Ruheraum, der ganz mit kostbaren Tüchern
verhangen war, die in reinem Wolkenweiß leuchteten.
Die Räume und auch alle Möbel schienen
rund zu sein in diesem verwunschenen Reich. So fand
sich Glorfindel auf einem riesigen Bett wieder, ausgestreckt
auf hellen Laken, über ihn neigte sich Barlan,
ganz nah und vertraut erschien ihm der andere auf einmal.
Glorfindel konnte nicht widerstehen. Mit beiden Händen
umfasste er das markante Gesicht, ließ seine Augen
über jedes Detail gleiten, die buschigen Augenbrauen,
die gerade starke Nase, die hohen Wangenknochen, den
sinnlich üppige Mund. Seine Hände folgten
den Augen. Eine vorwitzige Haarsträne fiel dem
Rothaarigen ins Gesicht. Glorfindel strich behutsam
die Haare hinter ein stark gespitzte Ohr zurück,
um dann dem Impuls nach zu geben, mit beiden Händen
in der üppigen Haarpracht zu wühlen. Was war
denn das? Seine Fingerspitzen ertastete etwas Festes
an der Stirn, direkt hinter dem Haaransatz . Neugierig
geworden, strich er das Haar an den Stellen, an denen
er die Härte spürte, zurück. Seine Augen
weiteten sich in ungläubigen Staunen.
„ Du hast Hörner?“
Barlan lachte “Natürlich! An mir kannst du vieles
entdecken, nur zu, lass dich nicht aufhalten.“
Aber wie um seine Worte Lügen zu strafen, ergriff
Barlan die für ihn schmalen Handgelenke des Elben,
und fixierte sie über dessen Kopf auf den Laken.
„Lass dich an sehen.“ Die rauchblauen Augen glitzerten
wie bei einem Raubtier auf der Jagd. Ein tiefes Grollen
drang aus Barlans Kehle, als er sich mit seinem gesamten
Gewicht auf Glorfindel sinken ließ.
Immer tiefer senkte sich sein Blick in Glorfindels
kobaltblaue Augen. Drang ein, so wie sich sein Körper
immer tiefer in den Elben drängte. Der Herr des
Hauses Gondolin keuchte überrascht auf, als
er sich ausgefüllt fühlte, erst unmerklich,
dann aber so tief und umfassend, dort, wo er noch
nie zuvor in seinem Leben berührt worden war. Sollte
dieses Vordringen in einen männlichen Körper
nicht Schmerzen bereiten? Statt dessen bemerkte der
blonde Elb, dass es ihm unmöglich geworden war,
seinen Körper still zu halten. Seine Hüften
drängten sich fordernd dem starken Körper
über ihm entgegen, suchten Kontakt, Reibung, sein
Geschlecht reckte sich stolz empor und verlangte nach
Erlösung.
Als ob er seine Gedanken gelesen hätte, beugte
sich der Rothaarige tief zu dem Elben, der sich unter
ihm in sinnlichen Qualen wand, streifte eines der empfindlichen
Ohren mit seinen Lippen, um hinein zu hauchen: „Mein
Lustinstrument schwillt erst in dir an, auch da bin
ich anders, als ihr Elben. Spüre, und genieße.“
Barlan hatte damit begonnen, sich langsam zu wiegen,
seine Hüften drängten vor, zogen zurück,
schaukelten sich und den Elben in einem sanften Takt.
Barlan hatte seine kräftigen Beine unter Glorfindels
lange schlanke Schenkel gedrängt. Seine Arme umfassten
den Blonden und zogen ihn erst dicht an sich, um ihre
beider Körper dann in einer einzigen fließenden
Bewegung zum sitzen zu bringen. Glorfindels Geschlecht
war gefangen zwischen ihren erhitzen Leibern, wurde
gerieben, und mit jeder Bewegung mehr der Erfüllung
entgegen geführt.
Wieder spürte Glorfindel die seltsame Berührung
an der Taille. Diesmal schaute er an sich hinunter.
Seine Augen weiteten sich ungläubig, er räusperte
sich: „Barlan, was ist das?“
Der Rothaarige schüttelte seine üppige
Haarpracht, die das angesprochene Teil mal bedeckte
um es mit der nächsten Bewegung wieder zu enthüllen.
“Sag nur, du kennst das nicht? Komm schon, du weißt
was das ist. Nun, sag, wie würdest du das nennen?“
Glorfindel senkte den Blick, leise wisperte er: “Ein
Schwanz,...?“
„Du wirst ja rot, wie reizend“, Barlan beugte sich
vor und hauchte auf die Lippen des Elben einen Kuss.
Ganz zart war dieses Berühren von Mund zu Mund.
Obwohl er an anderen Stellen so dreist eingedrungen
war, hier verharrte Barlan fast ängstlich. Seine
Lippen, erkannte der blonde Elb instinktiv, sind das
Zentrum seiner Sinnlichkeit. Glorfindel spürte
die zarte Haut, drückte dagegen, worauf sich die
Lippen des Rothaarigen zaghaft öffneten. Der Elb
schob seine Zunge behutsam in den entstandenen Spalt,
fühlte sich von warmer Weichheit umfasst, eine
Zunge begegnete seiner, hieß ihn willkommen. So
wie seine Zunge sanft gefangen war zwischen den üppigen
Lippen, gestreichelt wurde in der samtigen Mundhöhle,
so wurde Glorfindels Geschlecht stimuliert durch die
Reibung ihrer eng aneinander gepressten Körper.
Der Elb vermochte es nicht länger, sich zurück
zu halten. Sich noch enger an seinen Retter klammernd,
ergoss er sich zuckend auf dessen dampfender Haut.
Barlan erschauderte unter dem Kuß, der mächtige
Körper versteifte sich, und während er sein
Gesicht an Glorfindels Schulter barg, spürte der
Elb eine Wärme in sich aufsteigen gleich der Lava
die bei einer Vulkaneruption in den Himmel schießt,
die ihn mit Leben und Energie füllte.
Tiefes Ausatmen wie ein Seufzen entfuhr dem Rothaarigen,
dann drohte er Glorfindel aus den Armen zu rutschen. Der blonde Elb hielt Barlan, bettete ihn auf das
Bett, entdeckte ein Laken, dass er über ihre beiden
erhitzen Körper zog. Wie konnte es sein, dass dieses
Wesen ohnmächtig geworden war?
Der Elb selber fühlte sich so kraftvoll und
energiegeladen wie nie zuvor in seinem langen Leben.
Und dann traf ihn die Erkenntnis, mit wem er hier das
Bett teilte. Erschrocken atmete er tief ein, versuchte
sich von diesem gefährlichen Geschöpf zu
entfernen, bevor dieses ihn töten konnte, so wie
er es mit seinen Gefährten getan hatte.
Aber noch bevor Glorfindel sich auch nur ein Haar
breit von Barlan entfernen konnte, regte sich
der Balrog wieder. Zufrieden, gesättigt räkelte
er sich, umfing Glorfindel mit Armen, Beinen, und seinem
Schwanz, der immer in Bewegung zu sein schien. Den Elb
sicher in seiner Umarmung zu wissen, ließ ihn
vor Glück glühen. Dann sah er Glorfindels
Augen. Anstatt den Elben los zu lassen, lockerte er
nur seinen Griff. Ganz sanft begann er zu sprechen,
ein Knistern in der Stimme, wie ein gerade erst entfachtes
Feuer.
„Glorfindel, ich möchte für dich Barlan
bleiben, so wie du mich jetzt siehst. Denn der, den
du in der Höhle getroffen hast, ist nur ein Teil
von mir. Du hast mich etwas erleben lassen, was ich
für unmöglich hielt. Du hast mich mehr zu
Barlan werden lassen, als alle Erfahrungen der letzten
Zeitalter zuvor. Du hast mir den kleinen Tod beschert,
das größte Erlebnis das meine Art erleben
kann, das Eintauchen in die Flamme, ins Licht der Welt,
du hast den Balrog getötet, ohne ihn zu verbrennen!!
Ich liebe dich, mein wunderschöner Elb!“
Bald, das weiß ich, werde ich Glorfindel gehen
lassen. Er muss zurück in die Welt der Elben. Er
soll leben!! Das kann er nicht, nicht dauerhaft, hier
in meiner Welt.
Mit meiner Saat habe ich ihm die Sehnsucht nach Wärme
und Liebe eingepflanzt. Ich werde Sorge tragen, dass
sein Herz nie die Kälte wird spüren müssen,
er wird Liebe finden in seinem Leben.
Mein Leben ist durch ihn um so vieles reicher geworden.
Dennoch, ich bin der Wächter der Flamme. Das ist
mein Leben, ein glückliches Leben, das Glorfindel
mit Liebe erfüllt hat. Mein geliebter Elb hat mir
neue Möglichkeiten für die Zukunft gezeigt.
Ich werde nie wieder ohne Liebe sein.
Vieles habe ich in den langen Stunden der Nächte
bedacht, vieles davon werde ich in nächster Zeit
in Angriff nehmen.
Ich werde reisen. Ja, ich ein Wesen, das ganze Zeitalter
nie weit weg von seinem Heim war, werde nach Rohan reisen.
Am Hof der Pferdeherren soll es erstaunliche, wunderschöne
Menschenfrauen geben. Ja, ich werde nach Rohan reisen.
Doch nun werde ich schlafen, schlafen mit meinem
einzigartigen Glorfindel.
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