Titel: Musik nur wenn sie leise ist
Autor: AnimA
(gewünscht von Nyx)


Ian verdrehte die Augen. Es war fünf Uhr morgens. Er saß in seinem Trailer und durch die Trennwand, die seinen Raum von dem Elijas trennte, schallte unmenschlich lauter Krach. Nein, er weigerte sich, so etwas als Musik zu bezeichnen. Mit der flachen Hand schlug er energisch gegen die Wand.
 
„Ruhe!!“ brüllte er, „du missgeratener Hobbit.“
 
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„Siehst du? Habe ich es nicht gesagt? So geht das jeden morgen.“ Elijah versuchte sic h an einem verzweifelten Gesichtsausdruck - als ob er gerade die Höhlen von Moria hinter sich hätte.
 
Orlando grinste ihn an.
„Du kannst einem aber auch leid tun. Gönnt dir der Zauberer nicht deine Aufwachmusik? Aber warte mal,...“ Orlando kramte in seinem Rucksack herum. Dabei murmelte er Unverständliches vor sich hin.
„Ich geb´s auf.“ Der Rucksack wurde auf den Kopf gestellt und sein Inhalt auf Elijahs Sofa gekippt.
„So, wo hab ich denn,...ahhh,...das ist es, leg mal die CD ein.“
Elijah sah misstrauisch auf das in beige-braunen Tönen gehaltene Cover.
„Was ist das?“
 
„Falsche Frage Wood. Das heißt WER.“ Orlando hob seinen Zeigefinger in der Karikatur einer Spitzwegzeichnung in die Höhe. Es fehlten nur noch die unter den Arm geklemmten Bücher um das Bild perfekt zu machen.
„Hier haben wir ein Werk von Weltgeltung. Und der Sänger der uns diese unvergesslichen Lieder zu Gehör bringt ist Brian Ferry.“ Orlando starrte seinen Freund triumphierend an.
 
„Spinnst du? Was soll ich mit Brian Ferry?“
„Du wirst schon sehen, leg die CD ein und warte was passiert.“
 
Klaviertöne fluteten den Trailer. Dann erklang die samtig-weiche Stimme des ehemaligen Roxy-Music-Sängers: „You must remember this, a kiss is just a kiss,....“
 
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Die Tür zu Elijahs Trailer wurde aufgerissen und ein sehr ungehaltener Ian Mc Kellen baute sich im Türrahmen auf.
„Ihr Teufelsbrut! Kann ich nicht einmal, ein einziges Mal meinen Tag in Ruhe und Kontemplation beginnen?“
 
Orlando warf ihm seinen „Bambi schaut vorwurfsvoll auf den Jäger“ Blick zu.
„Dann gefällt es dir nicht?“
 
„Das habe ich nicht gesagt. Aber was ihr da mit dieser wunderbaren Musik macht, ist reinste Barbarei. Das muss man viel leiser hören, damit die Melodie wirken kann. Und, Orlando hör auf, mich so anzuschauen, das wirkt bei mir nicht.“
 
Orlando starrte den älteren, um präzise zu sein, viel älteren Kollegen an.
Wundersamerweise sah Ian mit seinem schlanken, durchtrainierten Körper, der aufrechten Haltung und den vollen Haaren eher wie ein Mitdreißiger aus, der sich aus irgend einem Grund entschieden hatte, seine Haare grau zu färben.
„Dann zeig uns, wie man diese Musik richtig hört.“ Orlando war entschlossen, nicht so schnell aufzugeben. Jetzt, da der Kollege schon einmal hier mit ihnen alleine war, musste er die Gelegenheit nutzen, so gut er konnte.
 
„Ja, eben“ unterstützte ihn nun Elijah, „bring uns bei, wie man Musik so hört, dass sie einem durch und durch geht.“ Elijahs Augen waren noch ein winziges bisschen größer geworden, was ihn wie ein Kind im Wunderland erscheinen ließ.
„Denn bei mir wirkt sie immer am besten, wenn ich die Boxen richtig aufdrehe.“
 
Ian sah von einem zum anderen. Seit Beginn der Dreharbeiten hatte er beobachtet, wie sich die beiden jungen Männer immer enger miteinander befreundet hatten.
Zwar waren die jungen Leute insgesamt zu einer großen Freundesclique zusammengewachsen, aber wenn ihn  nicht alles täuschte, war aus Elijah und Orlando in den Monaten seit sie zusammen arbeiteten, mehr als nur Freunde geworden.
 
Und was wollten die beiden nun von ihm? Das was die zwei da abzogen sah verdächtig nach einer Anmache aus. Ian musste sich mühsam ein Grinsen verkneifen.
Er wunderte sich zwar, aber warum nicht ausprobieren, wieweit sich die zwei Jungmänner vorwagen würden? Laut sagte er allerdings:
„Meine Herren, Arbeit wartete auf uns. Aber heute Abend würde ich mich freuen, euch beiden die Feinheiten und die Wirkung von wirklich guter Musik näher zu bringen.“
 
Elijah und Orlando sahen erst einander und dann Ian an. Beide nickten begeistert.
 
„Gerne, wann dürfen wir vorbei kommen?“
 
 
 
„Aua!! Pass doch auf wohin du mit deinen großen Füssen trittst.“ Elijah verzog schmerzhaft das Gesicht. Dann warf er einen flehenden Blick in Richtung Ian. Der Gandalfdarsteller hatte Orlando und Elijah nun eine geraume Weile amüsiert beobachtet, wie sie zu „brothers in arms“ erfolglos versuchten, zusammen zu tanzen.
        
„Kannst du diesem Unglück auf zwei Beinen , das sich auch noch Elbenprinz schimpft, nicht beibringen, wie man anständig tanzt?“ Elijah war nun wirklich am Ende seiner Geduld. Seinen Ausbruch quittierte der derart Gerügte mit einem unwilligen Schnauben. „ Du kannst ja auch selber mehr auf deine platten Hobbitfüße achten“ versuchte sich Orlando zu verteidigen.
 
 Bevor sich die Freunde noch ernsthaft in die Wolle kriegen konnten, beschloss Ian einzuschreiten. „ Elijah, wenn du die Coctails  bereitest, will ich sehen, was sich da machen lässt.“ Ian drückte dem jungen Mann den Shaker in die Hand und raunte ihm im vorbeigehen leise zu:“ Schau genau zu, du wirst sicher bald begreifen, worauf es ankommt.“
 
„Darf ich bitten“ Ian verbeugte sich formvollendet vor Orlando, der sehr verlegen nickte. Normalerweise bewegte er sich nicht so total ungeschickt. Aber das Gefühl von Ian beobachtet zu werden, hatte ihn dermaßen nervös gemacht, dass er sich nicht richtig auf seinen Partner konzentrieren konnte.
 
Während Ian noch einen Arm um Orlandos Taille legte, und mit der linken Hand dessen Rechte ergriff, wechselte der Cd-Spieler auf eine andere Scheibe und nun erklang zu Ians heimlicher Freude „Je t´aime“ das Skandallied der 70er, oder waren das schon die 80er ? Egal, Ian drückte Orlando noch ein bisschen fester an sich und begann sich zu der lasziven Musik zu bewegen.
 
Orlando merkte wie er rot wurde. Er warf Elijah einen flehenden Blick zu, doch der schüttelte ungerührt seinen Coctailbehälter und grinste wie die berühmte Katze, die den  Sahnetopf geplündert hat.
 
Wenn Ian ihn weiterhin so fest im Arm hielt, würde dieser nur zu bald bemerken, was seine Nähe bei Orlando auslöste. Der junge Engländer versuchte sich auf die Melodie zu konzentrieren, und nach ein paar Schritten merkte er erstaunt, wie entschieden und sicher Ian die Führung übernommen hatte. Orlandos Füße folgten willig, sein ganzer Körper schmiegte sich an den des älteren Mannes. Kein Stolpern, keine Unsicherheit, hier passten auf einmal die Bewegungen harmonisch zu der schmachtenden Musik. Hatte Orlando sonst immer das Gefühl zu große Füße, zu lange Beine und ein zu schlechtes Gehör für die Musik zu haben, änderte sich seinen ganze Wahrnehmung durch Ians Führung. So also konnte sich Tanzen anfühlen. Das war etwas völlig anderes, als die Tanzstümpereien die er bisher erlebt hatte. Erstaunt sah er in die hellen Augen des Briten, der seinen Blick ruhig erwiderte.
 
„Du kannst wirklich zaubern“ wisperte Orlando, der immer noch nicht fassen konnte, dass er seinem Kollegen noch kein einziges Mal auf die Zehen getreten war.
 
 
 
Elijah beobachtete fasziniert seinen dunkelhaarigen Freund in den Armen des älteren Mannes. Er begriff, was ihm Ian zeigen wollte. Die Führung musste er übernehmen.
        
Elijah lächelte in sich hinein. Eigentlich war das auf das Tanzen bezogen das gleiche, wie sich ihre Freundschaft überhaupt gestaltete. Er bestimmte, und Orlando folgte willig seinem so kindlich aussehenden Freund.
 
Überhaupt, überlegte Elijah, während er die Mixgetränke in hohe Gläser füllte, war ihr Verhältnis ganz anders, als es sich für den oberflächlichen Betrachter darbieten mochte.
 
Orlando, der selbstsichere, herzliche junge Mann und Elijah das „fast noch“ Kind, das so zerbrechlich wirkte und mit seinen großen Kulleraugen verschüchtert in die Welt zu blicken schien, da waren die Rollen in einer Freundschaft doch bereits vorbestimmt, oder etwa nicht?
 
Der Hobbitdarsteller suchte in einem Schubladenfach nach Trinkhalmen. Er ließ seine Gedanken weiter wandern.  Gar nichts war so, wie es schien. In Wirklichkeit war er der Selbstsichere, der genau wusste, was er wollte, und Orlando derjenige der zuweilen eine Schulter zum anlehnen brauchte. Aber beide liebten sie es, ihre Rollen in der Öffentlichkeit, zum Entzücken der Fans, zu spielen.
 
Elijah schnitt eine Ananas in kleine Stücke, benetzte die Oberkante der Gläser mit Zitronensaft und verpasste dem so vorbereiteten Rand anschließend eine Zuckerschicht. Die zartgelben Fruchtscheiben steckte er auf die so entstandene „Schnee“kruste.
 
Mit Orlando hatte er in vielerlei Hinsicht unglaubliches Glück. Er selber hielt sich gerne im Hintergrund und beobachtete. Orlando hingegen liebte es sich darzustellen, seine Zuneigung in aller Öffentlichkeit auszuleben. Und diese ganzen Umarmungen und Küsse, die sein schöner Freund anderen angedeihen ließ, versetzten Elijah keineswegs in Panik. Nein, ganz im Gegenteil, er genoss, was er sah, genau wissend, dass dieser begehrenswerte Mann zu ihm kommen würde, immer wieder, denn Orlando hatte sein Herz an Elijah verloren.
 
Und Elijah war Menschenkenner genug, um zu wissen, dass Orlandos Gefühle für ihn unerschütterlich waren.
 
Zufrieden mit seinen Mix- und Dekorationskünsten stellte er die drei Gläser auf ein Tablett, und ging zu dem Tanzpaar, das sich inzwischen nur noch minimal auf der Stelle bewegte.
 
Orlando hatte die Augen geschlossen und genoss ganz offensichtlich Ians Nähe und dessen Umarmung.
Als sich Ians Blick mit Elijahs traf, flüsterte der Frododarsteller beinahe lautlos. „Küss ihn, bitte. Tu´s für mich.“
 
Ian betrachtete den kleineren und so schrecklich jung aussehenden Mann nachdenklich. Dann schlich sich ein verstehendes Lächeln in seine Mundwinkel.
 
Mit beiden Händen umfasste er Orlandos Gesicht, und hauchte auf die entspannt und  unter seinem Druck sogar sich leicht öffnenden Lippen einen Kuss. Dabei sah er beinahe mehr in Elijahs Augen, um dessen Reaktion mitzuerleben, als in das Gesicht Orlandos.
 
Der junge Engländer schmiegte sich noch etwas enger an Ian, der Orlandos unausgesprochene Antwort auf den Kuss  am ganzen Körper spürte. Was ihn dazu brachte, den Kuss zu vertiefen. Elijahs Augen wurden noch eine Spur größer, und die hellen Wangen überzog eine zarte Röte. Er nickte leicht.
 
„Mach weiter,...“ flüsterte er, um die prickelnde Atmosphäre, die sich zwischen den beiden engumschlungen Stehenden aufbaute, nicht zu zerstören.
 
 
Mittlerweile hatte der CD-Wechsler zu Ravels Bolero geschaltet. Ian überlegte, während er noch seine Lippen vorsichtig von Orlandos Mund löste, wie weit die Freunde bereit waren in ihrem erotischen Experiment zu gehen.
        
Immer wieder intensiven Augenkontakt zu Elijah suchend, begann der erfahrene Mann, Knopf um Knopf von Orlandos Hemd zu öffnen. Dabei hatte er eine Hand auf Orlandos Rücken liegen, und brachte mit der anderen das Kunststück fertig, anscheinend mühelos seinen Tanzpartner teilweise zu entkleiden.  Elijah erhob keine Einwände. Seine Augen blickten weiterhin wie gebannt auf das Schauspiel das sich da vor ihm entfaltete.
 
Das Tablett mit den Gläsern störte Elijah. Kurz entschlossen stellte der junge Mann die hinderliche Last auf einen niedrigen Couchtisch. Dann trat er wieder zu den sich immer noch innig festhaltenden Tänzern und umfasste seinen dunkelgelockten Freund von hinten. Orlando bog den Oberkörper zurück, um gleichzeitig seine Hüften, Schenkel und die Scham enger an Ians Körper zu pressen.
Elijahs Hände tasteten sich von den noch vom Hemd verhüllten Seiten Orlandos langsam nach vorne, um dann bedächtig über den entblößten Bauch hoch zu gleiten und sanft streichelnd auf der sanft geformten Brust zu verweilen. Dort spielte er mit den übersensiblen Brustwarzen, die, durch die ständige Neckereien von Elijah äußerst empfänglich auf die leichteste Berührung reagierten.
 
Orlando und Ian stöhnten fast gleichzeitig auf. Ian weil ihm der Blick auf Orlando, und dessen fester junger Körper ein angenehmes Prickeln in den Leisten bescherte.
Der junge Engländer sah mit geschlossenen Augen, dem verträumten Gesichtsausdruck und einem weit geöffneten Hemd aus wie eine einzige erotische Provokation.
Orlandos Lippen entfuhr der gehauchte Laut, weil er die Stimulation seines Geliebten und dessen vertraute Gestalt im Rücken, an die er sich begierig schmiegte, genau wie den warmen Körper Ians an seiner Vorderseite nicht regungslos hinnehmen konnte. Es gelang ihm nie so richtig, seine Gefühle unter einer Schicht der Gleichgültigkeit zu verbergen, und erst recht jetzt, da er sich geborgen und begehrt fühlte, musste er die beiden Männer nicht nur spüren sondern auch wissen lassen, wie sehr er ihre Anwesenheit genoss.
 
Die Musik wurde in der Sequenz der Melodiefolge immer drängender, die Orchestrierung mit jedem Anschwellen um einige Instrumente ergänzt, üppiger und lauter, und Ian bugsierte die beiden jungen Männer nun in Richtung seines Schlafzimmers, das genau neben dem Wohnzimmer lag. Seine eigene Lust schwoll, passend zur Musik, allmählich an, und verlangte nach etwas anderem als tanzen. Er hatte seine Hände bestimmend aber dennoch locker um Orlandos Hüften geschlungen, während Elijah rückwärtsgehend seine Finger immer noch über die rosigen Erhebungen von Orlandos Nippel geistern ließ.
 
Nun führte der Gandalfdarsteller die beiden jungen Männer mit geschmeidigen Tanzschritten zielstrebig durch die offene Türe in den Schlafraum und an sein für einen alleinwohnenden -und lebenden Mann äußerst großes Bett.
Elijah, der zu sehr in der engen Umarmung, dem Duft der Erregung der von ihnen allen ausging, der leidenschaftlichen Musik und der ungewöhnlichen, für ihn neuen Situation gefangen war, achtete zu spät auf seine Umgebung.
 
Als die Bettkante hart und kühl in seine Kniekehle drückte, gab Elijah mit einem Laut der Überraschung nach, und zog im Zurückfallen Orlando und letztendlich Ian mit sich auf die weiche Unterlage.
Der große Grauhaarige fing sich geschickt mit den Händen ab, und verharrte in einer schwebenden Liegestütze. Wie ein Panther vor dem Sprung erschien er den zwei wie dahingegossen unter ihm liegenden jungen Männern.
 
„Nun, meine Herren, noch ist die Möglichkeit das hier und jetzt abzubrechen. Wir können den Abend mit Musik und den zweifellos köstlichen Getränken die Elijah zubereitet hat, gemütlich ausklingen zu lassen.“ Ians Stimme klang freundlich und absolut beherrscht. Nur das Glänzen der intensiv blauen Augen verriet, das Ian eigentlich etwas ganz anderes bevorzugen würde.  
„Oder aber wir legen die ganzen lästigen kulturellen Zwänge ab, lassen die Hüllen und die Masken fallen, und werden zu den instinktgesteuerten Tieren, die wir im Grunde seit Millionen von Jahren sind.“
 
Als ob der Cd- Wechsler rein durch Ians Gedankenkraft beeinflusst werden würde, erklangen zu seinen letzten Worten, und dem darin mitschwingenden Versprechen, die Paukenschläge die den Höhepunkt des Bolero anzeigten.
 
In die Stille hinein klang ein leises Grollen, das unzweifelhaft von Elijah kam, und ein Schnurren von Orlando.
 
Dann war ein kurzes Knacken zu hören und eine neues Lied erfüllte den Raum.
 
 
 
„It´s a man´s man´s world“, erklang eine raue Stimme zu einer langsamen, aufwühlenden Melodie.
 
„Zieh ihn aus,“ in Ians Stimme schwang die ganze Autorität eines erfüllten Lebens, und Elijah zögerte nicht, dieser Aufforderung sofort nachzukommen. Der erfahrene Mann hatte genug in den Gesichtern seiner jungen Kollegen gelesen, und ihre Körpersprache richtig gedeutet, nun war es an der Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen.
Mit geschickten Händen entkleidete Elijah Orlando, sich Ians Aufmerksamkeit sehr bewusst, der mit fiebernden Blicken jede seiner Bewegungen verfolgte.
Er zog seinem dunkelhaarigen Geliebten das Hemd von den Schultern, nestelte an dem geschnürten Verschluss der Jeans, um seinen Freund mit einem Neigen des Kopfes dazu aufzufordern die Hüften anzuheben, damit er die blaue Hülle nun gänzlich von dem schlanken Körper ziehen konnte, in einem Rutsch mit den Slippern, die nur noch halb an den schmalen Füssen baumelten.
 
Ian schüttelte erstaunt und gleichzeitig erfreut den Kopf. Orlando schien keine Unterwäsche zu tragen. Dieses Detail würde ihm sicher in Zukunft, immer dann  wenn er seinen jungen Kollegen während des Drehs sah, die ein oder andere steife Begeisterung in die Hose zaubern.
 
Orlando schaute von einem zum anderen. Ian hatte sich ein Stückchen zurückgezogen, saß auf der Bettkante und beobachtet mit einem undeutbaren Lächeln seine zwei Gäste.
Elijah hatte ihm das letzte bisschen Stoff vom Leib gezogen und streichelte ihn nun schamlos vor den Augen des älteren Mannes, so wie er es in trauter Zweisamkeit zu tun pflegte, und Orlando stöhnte unterdrückt auf, als Elijah seine Brustwarze fest drückte und zwirbelte.
 
„Wer singt da?“ Elija hatte doch tatsächlich noch den Nerv nebenbei auf das Lied zu hören, das Orlando mit seiner lasziven Rhythmik Schauer über die empfindliche Haut seines Rücken sandte.
 
„Das ist Marla Glenn“ Ian rutschte näher und widmete sich der anderen Brustwarze Orlandos, in dem er die Bewegungen Elijahs kopierte.
 
„Das ist ja eine Frau“ entfuhr es Orlando, der sich unter den Aufmerksamkeiten wand aber nicht versuchte, aus der Reichweite der neckenden Hände zu gelangen.
Satt dessen, nachdem er einen einvernehmlichen Blick mit Elijah gewechselt hatte, begann er Ian langsam den Gürtel zu öffnen, dann das Hemd aus der Hose zu ziehen, und, nachdem der Gandalfdarsteller keine Einwände erhob, seinen Oberkörper ganz zu entblößen.
 
Beide jungen Männer hielten den Atem an. Ians Haltung war ganz zu recht selbstbewusst und stolz. Fein definierte Muskeln zeichneten sich unter der leicht gebräunten Haut ab, die zwar faltig aber zart wie feinstes Pergament war, und durchaus zum Berühren und Streicheln einlud. Und genau damit beschäftigten sich Elijah und Orlando in den nächsten Minuten, den erstaunten Ian zwischen sich ziehend, ihn sanft auf die hellen Stoffe des Bettes drückend. Bewundernd strichen die langen schlanken Finger Orlandos, und die kräftigeren Hände Elijahs über eine breite Brust, einen flachen Bauch und wohlgeformte Arme.
 
Ein noch völlig bekleideter junger Mann auf der einen Seite, und eine dunkle nackte Schönheit auf der anderen Seite erkundeten den Körper des älteren Mannes, halfen sich gegenseitig nun auch die Hose über den festen Hintern und die langen Beine Ians zu schieben, so dass dieser bald genauso nackt wie Orlando war.
 
„Das wollte ich schon so lange“ seufzte der junge Engländer, bevor er sich über Ian beugte, um ihn sanft zu küssen. Sehnige Arme umfingen Orlando, zogen ihn auf den mit weißen Haaren bedeckten Brustkasten  und vertieften so den Kuss.
 
„Das weiß ich“ murmelte Elijah, der begonnen hatte, Orlando vorzubereiten. Denn neben Ians Bett auf einem Tischen standen in geschmackvollen Glasschalen Gleitmittel, Sex- Spielzeuge in den bizarrsten Formen und Kondome in bunten Verpackungen, die unterschiedliche Geschmacksrichtungen, Noppen und extra reißfeste Hüllen versprachen, alles hübsch kleingedruckt nachzulesen auf jeder einzelnen Tüte.
 
Das allerdings interessierte Elijah nicht, er hatte sich eine üppige Menge Gleitmittel in die Hand gedrückt. Zunächst mit einem Finger, dann mit zwei und schließlich mit dreien weitete er geschickt Orlandos enge Passage um gleichzeitig großzügig das Gel zu verteilen. Auf dem Hintern, in der Spalte, und tief in dem engen, heißen, schon jetzt vor Lust pulsierenden Kanal.
 
Diese gründliche Vorbereitung gehörte jedes Mal zu ihrem Liebesspiel dazu, und heute war es besonders von Nöten, denn, wie Elijah mit einem beinahe neidischen Blick festgestellt hatte, Ian war nicht nur ein Sir, sondern sein „kleiner Sir“ hatte durchaus king-size Format.
 
Elijah war so damit beschäftigt zu schauen, und Orlando noch weiter zu erregen, in dem er immer wieder mit treffsicheren Strichen dessen Prostata massierte, dass er zunächst gar nicht bemerkte, wie sich Ian hinter ihn gewunden hatte.
 
Nun mogelte sich unter Elijahs Shirt eine schlanke Hand, und berührte fragend die kindlich unbehaarte Brust. Elijah verharrte mitten in der Bewegung. Das hatte er nicht erwartet. Er hatte in den letzten Wochen gesehen, dass zwischen Ian und Orlando ein gegenseitiges Interesse, Neugier, ja auch sexuelle Spannung entstanden war, aber sich selber hatte er immer von jeglichen Überlegungen was Ian betraf ausgeklammert.
 
Ein leises, zustimmendes Seufzen entfuhr ihm, unbeabsichtigt. Hatte er das nicht alles für Orlando getan? Ja,...und nein. Denn in diesem Moment spürte er, wie sein eigener Schwanz verlangend in der bis vor kurzem gar nicht zu engen Hose aufbegehrend zuckte. Ein spitzbübisches Lächeln breitete sich auf seinen Lippen aus. Er also auch! Was war nur an Ian, dass er  gleichzeitig sie beide verzauberte und in seinen Bann zog?
 
Egal. Diese Frage konnte er später mit Orlando diskutieren, wenn sie wieder in ihrem Trailer waren, jetzt ließ er es mit einem wohligen Brummen geschehen, dass Ian ihn auszog. Zu der einen Hand gesellten sich bald noch mehr Hände, mehr als nur ein Mensch hatte. Orlando zerrte nun ebenfalls an Elijahs Kleidung, seinen Socken, dem letzten bisschen, das er überhaupt noch anhatte. Und dann war auch er nackt.
 
 
Ein neues Lied erklang. Aber alle drei Männer waren zu sehr miteinander beschäftigt um der Melodie irgendeine Aufmerksamkeit zu schenken.
        
Ian hatte Orlando auf den Rücken gedreht, sich dessen Unterschenkel auf die Schultern gelegt, und drang nun behutsam zwischen die festen Pobacken.
 
Elijah sah fasziniert zu. Alles was Ian tat, hatte Eleganz. Selbst dieser Akt des „Besteigens“ wurde bei ihm zu einer erotischen Liebkosung. Das mit einer festen Schutzschicht umhüllte Glied verschwand langsam in dem jungen Mann der sich lustvoll unter ihm wand, und den Eindruck machte, als ob er gerade in einem Traum gefangen war, aus dem er nicht geweckt werden wollte.
 
Elijah hielt seinen erregten Schwanz fest in der geschlossenen Faust, und bewegte die Hüften im gleichen Takt zu Ians Eindringen in Orlando. Er liebte seinen Freund, und er liebte es zuzuschauen. Eine Angewohnheit die ihn früher zutiefst verstört hatte, sich aber mit Orlando zusammen zu einem wahren Glücksquell entwickelte.
 
Denn Orlando genoss im Gegenzug Elijahs Blicke, wollte von seinem Freund beobachtet werden, wollte dessen Begierde nach ihm in den riesigen blauen Augen sehen, wollte nicht entscheiden müssen zwischen seinem Drang sich zu präsentieren und seiner tiefen Liebe zu diesem Mann-Kind.
 
Verlangend streckte Orlando die Hände nach seinem Geliebten aus. Zögerlich rutschte Elijah näher auf dem großen Bett zu ihm hin. Orlando zog behutsam die Hände mit den abgekauten Fingernägeln weg von dem steif aufgerichteten Schaft, den Elijah immer noch fest umklammert hielt. Statt dessen brachte er Elijah mit einem festen Griff um dessen Peniswurzel dazu sich dicht über ihn zu beugen, so dass Elijah mit seinem Unterleib über Orlandos Kopf aufragte.
 
Nun befand Elijah sich Auge in Auge mit Ian, und der junge Mann merkte wie ein ganzer Schwarm Schmetterlinge in seinem Bauch begann herum zu flattern. Orlandos warmer Mund schloss sich heiß und köstlich feucht um seine zuckende Männlichkeit. Während Ian in einen gleichmäßigen Takt verfallen war, der allmählich schneller, fester und tiefer in seinen Stößen wurde, versuchte sich Elijah diesem vorgegebene Rhythmus anzupassen. Immer wenn Ian vorstieß zog Elijah sein Glied ein Stück weit aus Orlandos Mundhöhle zurück.
 
Zwei Augenpaare, blau wie der Himmel und das Meer versanken ineinander. Der alte und der junge Mann lächelten sich über dem Wesen zu, das sie gleichermaßen liebten und begehrten. Ian schloss die kurze Distanz zwischen ihnen und küsste Elijah sacht auf den halb geöffneten Mund.
 
Dieser zärtliche Kuss in Verbindung mit dem unersättlich saugenden Mund Orlandos an seinem zum bersten geschwollenen Schwanz und die Finger Orlandos, die seinen Hintern energisch massierten katapultierten Elijah in einem unkontrollierten Zucken über die Schwelle vom nur erregend Fühlen zum absoluten Ansturm eines intensiven Orgasmus.
 
Orlando schluckte so gut er konnte die üppig aus dem Schwanz sprudelnde Essenz seines Freundes. Während er noch dessen Geschmack auf der Zunge kostete, warf er sich immer verlangender den verrückt machenden fast zu sanft-gleichmäßigen Stößen Ians entgegen. Er wollte noch mehr von diesem Mann in sich spüren.
Ian hielt Orlandos Hüften fest umklammert, und steuerte so die Bewegungen des Jüngeren.
 
Während sich die dunkelbraunen Augen, die ihn unter halb geschlossenen Lidern anflehten nicht nachzulassen, sich nach jedem Rückzug noch tiefer in den so wundervoll engen Kanal zu versenken, immer mehr vor Lust verschleierten und auch hier einen Orgasmus ankündigten, umfasste Ian das schlanke, dunkel getönte Glied Orlandos, das inzwischen vor lauter Blutandrang noch intensiver in seiner Farbe geworden war.
 
Mit erfahrenen Strichen fuhr Ian an diesem Lustbringer entlang, drückte, presste, zog, bis über seine Faust elfenbeinfarbenes Sperma quoll, das auch zu einem Teil auf seiner Brust, und in einigen Spritzern auf seinem Bauch landete. Der triumphierende Schrei Orlandos, und das krampfartige Zusammenziehen seiner Muskeln fest und unbarmherzig um Ians Geschlecht überrumpelten den älteren Mann. Zu viel an stimulierenden Eindrücken von zwei begehrenswerten jungen Männern stürmte auf ihn ein. Dazu kam noch, dass der ganze Tag voller gespannter Vorfreude nun in diesem intensiven Dreierakt seinen Höhepunkt fand. Ian konnte den Orgasmus nicht länger zurückhalten. Zu Orlandos Lustschreien gesellte sich Ians tiefere Töne, die dem Grollen eines ausgewachsenen Löwen Ehre gemacht hätten. Mit einem letzten tiefen Stoß in die sich ihm willig entgegenreckende Enge und er ergoss sich mit ihn überrollenden Wellen intensivster Lust.
 
Elijah, der die fast schwarzen, verschwitzten Locken Orlandos gestreichelt hatte, blickte nun zu Ian, der mit geübten Fingern das Kondom festhielt, um sich behutsam zurückzuziehen. Allerdings geschah das mit einem bedauernden Seufzer, denn zu gerne wäre er noch in Orlando geblieben, hätte ihn noch gespürt in den Nachwehen ihrer Lust.
Aber dieser Schutzfilm um sein Glied musste abgesteift werden.
 
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„Relax,...don´t do it, when you wanna come,….” Erst jetzt drang die Musik wieder langsam in das Bewusstsein der nun ineinander verschlungen daliegenden Männer.
 
Die drei sahen sich an, und mussten lachen. „Das ist „Frankie goes to Hollywood“, ich weiß es genau,“ posaunte Elijah heraus. Orlando nickte so bekräftigend zu der Bemerkung, dass ihm die Locken wild in die Augen fielen.
 
Ian schmunzelte angesichts dieser Begeisterung: „Ja, ganz Recht, meine Herren, ein durchaus passender Titel, nicht wahr?“
 
„Ohh, ja! Allerdings Ian,...?“ Orlando lag auf der einen, Elijah auf der andern Seite ihres Gastgebers in diesem geradezu königlichen Bett. Der Grauhaarige hatte die Arme um die jungen Männer gelegt, und zog sie in eine lockere Umarmung.
 
Orlando hielt eine Hand um Elijahs Finger geschlungen. Diese verbundenen Hände ruhten auf Ians Bauch. Und streichelten dort ab und an sanft über das kurze Haar, das den Weg in tiefere Regionen wies.
 
Ian fiel nicht zum ersten Mal auf, dass sich Elijah und Orlando manchmal anscheinend nur durch intensiven Augenkontakt miteinander zu verständigen schienen. Auch diesmal gab es erst einen tiefen Blick von einem braunen in ein blaues Augenpaar, dem ein winziges Nicken von Elijah folgte, bevor Orlando weiter sprach:
 
„ Elijah und ich sind uns aber immer noch nicht ganz sicher, wie Musik denn nun wirklich richtig gehört werden sollte, damit sie ihren ganzen Zauber entfalten kann. Dafür war der Abend viel zu kurz. Wir würden gerne mehr darüber erfahren. Allerdings ist ja nun die Frage, ob du uns beide um dich haben willst? “
 
Ian war zunächst sprachlos, das hatte er nicht erwartet. Ein schönes Abenteuer, etwas anderes hatte er nicht erhofft. Sollte den beiden Freunden tatsächlich mehr an ihm gelegen sein? Sollte er in seinem Alter noch einmal das Glück haben, wirkliche Liebe zu finden, und dann gleich zu zwei wundervollen, begehrenswerten und offensichtlich unkonventionellen jungen Männern?
Sollte er das Wagnis eingehen, und sich auf Gefühle einlassen? Sein Herz klopfte aufgeregt. Er spürte das leichte Zittern des fremden Händepaars, das immer noch auf seinem Bauch lag, und das gab den Ausschlag.
Wenn sie es alle wollten, Orlando, Elijah und er selber, dann konnte die Welt noch so entschieden den Kopf schütteln, ihre Liebe und Freundschaft würde in dem Fall gegen alle Hindernisse bestehen können.
 
Ernst sah er von einem zum anderen. „Ja, das möchte ich sehr gerne. Wir sollten es versuchen. Aber ich habe einen Wunsch.“
 
„So? Was denn?“ Zwei aufgeregte Gesichter waren ihm zugewandt.
 
„Elijah, deinen lautstarken Musikgeschmack kenne ich ja zur Genüge, und heute habt ihr eine Auswahl von meinen Favoriten gehört. Gerne möchte ich, dass Orlando bei unserem nächsten Treffen seine Lieblingsmusik mitbringt. Einverstanden?“
 
Ian hatte seinen rechten Arm mit leisem Bedauern von Orlando genommen, um ihn vor sich ausgestreckt zu halten, die Handfläche nach oben.
 
„Was ist, schlagt ihr ein?“
 
Zwei Hände, eine schlank mit feingliedrigen Fingern, die andere kräftig mit abgeknabberten Nägeln schmiegten sich in Ians Griff.
 
Und wer von den beiden jungen Männern genau hinsah, konnte ein Leuchten in Ians hellblauen Augen sehen, das eben noch nicht da gewesen war.


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