Titel: Was sagt Ihr?
Autor: Boromir + ein Noldo


Seit sie den weg der Toten beschritten hatten, war das Unbehagen ein ständiger Begleiter der drei Gefährten. Doch nichts hatte sie auf das Grauen vorbereitet, dass sie verspürten, seit die Felsen sie umschlossen.

Aragorn wünschte, er hätte nicht auf Elronds rat gehört. was sollte es nützen, wenn er sich hier mit einer Horde Toter rumschlug? Einer Horde, zu der er wohlmöglich selbst bald gehören würde! Aber vielleicht hatte Herr Elrond genau das beabsichtigt. Immerhin war er noch nie sonderlich begeistert über die Verbindung seiner Tochter zu einem...Menschen. Aragorn fröstelte. Wenn er doch nur bei der Truppe geblieben wäre, dort könnte er von grösserem Nutzen sein als hier.

Legolas Sinne waren aufs Höchste gereizt. Er spürte die Anwesenheit unendlich vieler ruheloser Seelen. Er hörte ein raunen in jedem Luftzug, der seinen Körper umspielte. Eine ganz unelbische Gänsehaut bedeckte jeden Zentimeter seiner Haut. Auch wenn der Tod nicht die gleichen Schrecken für einen Elben beinhaltete wie für einen Menschen, so verspürte Legolas doch einen wahren Horror beim Gedanken an die vielen feindlich gesinnten Toten, die so leicht den eigenen Tod herbeiführen konnten.

Gimli war entsetzt. Noch nie in seinem Leben hatte er beim Betreten einer Höhle Furcht verspürt. Doch hier war er geradezu verängstigt. Dazu kam die Scham. Falls dies jemals ein anderer Zwerg erfahren sollte, so hätte er auf immer sein Gesicht verloren. Auslachen würde man ihn! Die Schande würde seinen Vater umbringen. Da könnte er sich ja gleich seinen Bart abrasieren, das hätte den gleichen Effekt. Wenn es nach ihm ginge, dann würden sie diese Verdammten suchen, rekrutieren und schnellstens in die Schlacht ziehen!

Die drei Gefährten verliessen den Tunnel und traten auf ein weites offenes Plateau. Eine unheimliche Stimme erschallte, von den Felsen reflektiert, überall um sie herum: " Dieser Weg ist versperrt!"
Ein Geist materialisierte vor ihren Augen und sah die drei Lebenden spöttisch an.
Aragorn trat vor und erläuterte dem Geist, was er von ihm verlangte.
Das Höhnische lachen des Geisterkönigs rief eine wahre Armee von Toten zu ihnen.
" Wir folgen nur dem wahren König von Gondor, Menschlein!"
Aragorn hob sein Schwert und bewies handgreiflich, dass er in der Tat der wahre König war. " Kämpft an meiner Seite und ihr sollt von eurem Fluch erlöst sein. Was sagt ihr? Was sagt ihr?"

"WAS SAGT IHR?" rief Isildurs Erbe erneut und wandte sein Schwert um sich, als ob er mit der neugeschmiedeten Waffe irgendeinen Eindruck schinden könnte. Doch die Toten lachten nur, hohl und fahl und sie irisierten grünlich in der Höhle, sich abwechselnd materialisierend und verschwindend.

Was man von ihnen sah, war grauslich.

Noch einmal rief Aragorn: "Was sagt ihr?" und endlich kam eine Reaktion. Der König der Toten wandte sich um zu seinem Volk und man hörte ein Raunen, ein Zischen, und kalter Windhauch strich durch die enge dunkle Höhle, ließ dem Menschen, dem Zwerg und dem Elben Gänsehaut entstehen.

Sie fröstelten.

Endlich, nach einer Zeit, die sie fast zur Eisessäule hatte erstarren lassen, drehte sich der Anführer wieder um und ein hässliches Grinsen umspielte seinen fleischlosen Mund.

"Wir sagen etwas!" entgegnete er.

"So sprich!" sagte Aragorn mit fester Stimme und richtete sein Anduril königlich vor sich auf.

"Den Blonden!" forderte der Totenkönig und zeigte mit knochigem Finger auf Legolas, der spürte, wie sich ihm die kleinen Härchen im Nacken aufrichteten.
"Den Blonden da, den wollen wir!"

Gimli schwang seine Axt und trat vor.

"Nichts da, nehmt mich, ich bin ein Zwerg, ich kann ebenso gut wie dieses Spitzohr da tun, was ihr wollt!"

Die Toten lachten, fahl und hohl.

"Nichts da, den Blonden wollen wir, dann werden wir dir folgen, Isildurs Erbe!"

Aragorn sah Legolas an.

"Sie wollen dich. Was sagst du?"

Legolas schluckte. " Nun, vielleicht könntest du ihn fragen, Aragorn, für was genau sie mich haben wollen.", antwortete er mit zittriger Stimme.
Als Aragorn sich umdrehte, drängelte sich erneut Gimli vor und rief aus:" Ich sage es noch einmal: nehmt mich! Ich kann alles für euch tun, was auch der Elb tun könnte."
Der Geisterkönig lachte amüsiert auf. " Dessen bin ich sicher, Zwerg, aber wir wollen den hübschen, blonden, schlanken. Sein knackiger, makelloser Körper ist ist gar zu verführerrisch für uns, wir wollen von ihm Besitz ergreifen!"
Ein hohes, dünnes "Oh!" erklang aus Gimlis Mund und er zog sich dezent wieder hinter Aragorn und Legolas zurück.

Aragorn wand sich erneut dem Elben zu. " Was sagst du, Legolas?"
Dieser sah Aragorn fassungslos an und antwortete:" Bist du wahnsinnig oder was? Diese....Geister wollen werweisswas mit mir anstellen! Das kann doch nicht dein Ernst sein!"
"Also bitte, Legolas, das sind Geister, was können die schon tun?"
" Ich werde es ganz gewiss nicht herausfinden, Aragorn!"

Aragorn trat ganz nah an den Elben heran und legte ihm die Hand auf die Schulter. Mit beschwörender Stimme raunte er:" Es geht um das Überleben aller freien Völker von Mittelerde, Legolas!"

Der Elb schüttelte die Hand des Menschen ab und antwortete mit schriller Stimme:" Was geht mich das an? Ich werde jetzt hier verschwinden und das nächste Schiff in den Westen nehmen. Mittelerde kann mir mal gestohlen bleiben!"
Und an den Geisterkönig gewand fügte er mit einer Geste auf seinen Unterleib hinzu:" Und DIESER Weg ist auch verperrt!"

Aragorn seufzet auf. " Nun gut, Legolas, du weisst, was auf dem Spiel steht. Dann eben mit Gewalt!"

Der Zwerg rollte die Augen und trat hervor.

"Legolas - nun reiß dich mal zusammen! Hier geht es um alles oder nichts! Ich wusste es ja immer, dass ihr Spitzohren, wenn es mal wirklich drauf ankommt, keinen Mut mehr habt! ZWERGE, die würden hier nicht zögern -"

Ein Blick aus Aragorns sturmgrauen Augen genügte und Gimli zog sich wieder zurück, bevor er erneut einen Tadel aus dem Munde Isildurs Erbe ertragen musste, wie schon öfters auf ihrer Queste. "ICH mache das!" zischte der zukünftige König und trat nahe an Legolas heran, so nahe, dass sein Mund direkt an dem spitzgeformten Ohr war.

"Was sollen sie dir schon groß antun, mellon nin?" raunte er, eine Hand auf den Hintern des Elben gleiten lassend. "Sieh sie dir an. Sie sind Geister, du wirst nichts merken. Dein Pfeil ging durch sie hindurch, ebenso wird alles andere von ihnen, so es überhaupt vorhanden sein, nichts anderes sein als bewegte Luft. Anders als MEIN Schwert", und bei diesen Worten drückte sich Aragorn provozierend an Legolas, um ihn spüren zu lassen, wie überaus ungeisterhaft er ausgestattet war, "und anders als alle anderen, die du schon vernascht hast... mein Prinzchen, glaubst du, ich hab nicht mitgekriegt, was du in diesen Wochen so getrieben hast? In Bruchtal bereits hat es angefangen... die Söhne Elronds... ich hab euch bis in mein Gemach gehört! Dann, in den Mienen von Moria, hast du dich mit diesem ZWERG hier angefreundet... ich hab genau gesehen, wie er dich in der dunklen Ecke genagelt hat... leugne es nicht, ich sah es! In Lorien dann hast zunächst Boromir getröstet... ich konnte dich genau erkennen, wie du zwischen seinen Beinen gekniet hast... und danach bist du mit allen dreien verschwunden, Haldir, Rumil und Orophin... auch Celeborn konnte ich meilenweit stöhnen hören und deinen Namen rufen... was du in Rohan tatest, ist legendär, wie viele Rohirrim gingen lächelnd von dannen, nachdem du die Stallungen besucht hattest? Auch zu den Pferden sagt man dir ein außergewöhnlich gutes Verhältnis nach. Also, Legolas, zier dich nicht, was sagst du?"

Der Elb schüttelte mit zusammengebissenen Zähnen, glühend wie Earendils Licht persönlich, den Kopf und sagte: "NEIN!"


Nun verlor Aragorn endgültig die Geduld. Er packte den Elben mit einer Hand an der Kehle und wickelte sich dessen langes blondes Haar um die andere Hand.
Mit vor Wut zusammengebissenen Zähnen knurrte der angehende König:" Du kleine spitzohrige Hure treibst es doch buchstäblich mit jedem, also ziere dich jetzt nicht unnötig! Du wirst diesen Geistern deinen Hintern hinhalten und ihnen erlauben, mit dir zu tun, was auch immer sie wollen!"

Entsetzt schüttelte Legolas den Kopf. Dass sein Freund, sein geliebter Freund ihn auf diese Weise zwingen wollte, konnte er nicht verstehen. Zugegeben, dies war nicht das erste Mal, dass Aragorn solch harsche Worte zu ihm sprach oder ihn durch körperliche Gewalr gefügig machen wollte, doch war dies bisher immer in einem etwas anderen Rahmen geschehen. In einem....intimeren Umfeld!
Doch ganz gegen den Willen des Elben reagierte sein Körper auf die gewohnte Berührung und Nähe des herrischen Waldläufers. Legolas wurde erregt und sein Schwanz regte sich. Der Elb spürte, wie eine tiefe Röte sein Gesicht überzog.

Grinsend liess Aragorn Legolas los und flüsterte dem Elben ins Ohr:"Wenn du jetzt tust, was ich von die verlange, dann werde ich dir bei der nächsten Gelegenheit einen lange gehegten Wunsch erfüllen. Wolltest du nicht schon immer einmal die Rollen tauschen und sehen, wie es ist, selbst die Peitsche zu schwingen? Ich werde es dir erlauben, darauf gebe ich dir mein Wort!"

Legolas zögerte einen Augenblick, doch dann nickte er Aragorn leicht zu und schritt mitten hinein in die Geisterschar.

Ein lautes Stöhnen aus tausenden Kehlen erklang und die Geister drängten sich immer näher um den Elben herum. Ihre Geisterleiber lösten sich langsam auf und bildeten einen rasenden Wirbel um Legolas. Orkanartig fetzten sie ihm die Kleidung vom Leib und hoben seinen bleichen nackten Körper hoch in die Luft.
So schnell, wie die Geister anfangs erschienen waren verschwanden sie nun wieder und trugen den Elben mit sich in eine unbekannte Höhle, zu einem unbekannten Schiksal.

In der dunklen Höhle schimmerte es genau so irrisierend grün wie die Leiber der Geister, die sich über ihn beugten, grinsend, ihn berührend, wie ein eiskalter Windhauch.

Schaudernd erinnerte sich Legolas an die warmen heißen Hände der Rohirrim, denen er sich bei der Heerschau von Dunharg vor nicht mal einem Tag hingegeben hatte. Er wusste nicht mehr genau, wie viele der kräftigen gesunden blonden Männer er beglückt hatte, er wusste nur noch, dass es einige waren und dass er sich verfluchte, mit dem aufsässigen sturen Zwerg Aragorn gefolgt zu sein.

Das hatte er nun davon! Lustelb einer Totenarmee, wenn das sein Vater wüsste! Die 50 oder 60 Rohirrim von gestern konnte er bestimmt noch verkraften, ohne ihn zu enterben (so langsam konnte er auch wieder in Zahlen denken), doch Geister?

Ehe er Zeit hatte, darüber nachzusinnen, was Thranduil tun würde, wenn er es erführe, fuhr tief in sein Innerstes, und zwar auf dem Wege, den er doch als versperrt deklariert hatte (hatte er sich nicht deutlich genug artikuliert?) kalter Hauch wie ein kalter Finger.

Und es WAR ein kalter Finger, und nicht nur einer!, denn einer der Geister hatte seine Knochenhand bis zum Anschlag in ihm vergraben und grinste ihn an, und da er kaum Fleisch auf den Lippen hatte, wusste man nicht, ob es ein freundliches, ein spöttisches, ein gemeines oder ein obszönes Grinsen war.


Es war ganz bestimmt gemein, entschied Legolas. Er versuchte, seinen Geist von seinem Körper zu distanzieren, um das Unsagbare besser zu überstehen, doch immer wieder liessen ihn die Kälte und der stetige Geisterhauch aus seinen Gedanken aufschrecken.

Er wusste nicht, wieviele der Geister sich schon an ihm genüge getan hatten. Unzählige Leiber umdrängten ihn und durchscheinende Hände und Glieder drangen tiefer in ihn ein als jemals zuvor.

Nach unendlich langer Zeit wich die Kälte von ihm und erschöpft hing Legolas mitten in der Luft, gestützt von einem gestaltlosen, grün schimmernden Luftwirbel. Nutzlos hingen die Glieder des Elben herab wie bei einer Marionette der man die Fäden durchschnitten hatte.

Als Legolas gerader erleichtert aufatmen wollte und dachte, er hätte es endlich überstanden, sah er, wie der Geisterkönig vor ihn hintrat.
Sein zu einem höhnischen Grinsen verzogenes Gesicht verhiess nichts Gutes. Legolas stöhnte leise auf.

Der Geisterkönig trat ganz nah an den Elben heran und liess seine Hände wie ein zarter Windhauch über seinen nackten Körper gleiten. Er beugte sich zu Legoals Kopf herab und flüsterte leise:" Nun, mein schöner Knabe, wirst du erleben, welche Lust dir dieser geisterhafte Körper bereiten kann. Ich werde dich in Besitz nehmen wie nie jemand zuvor und nach mir wirst du nie mehr einem anderen Manne zu Willen sein wollen!"

" Das scheint mir sehr wahrscheinlich," dachte Legolas zynisch, " allerdings wohl eher aus einem anderen Grund als er glaubt!"
Der Elb schloss die Augen und stählte sich für den Angriff des Geisterkönigs.

Doch nichts konnte ihn auf das vorbereiten, was nun geschah!
Mit einer flüssigen Bewegung drang der Geist tief in ihn ein. Legolas wurde fast bis zum Zerreissen gedehnt und fast schien es ihm, als käme der mächtige Schwanz des Geistes am anderen Ende wieder aus ihm heraus.

Der Elb schrie laut auf vor Schmerzen. Wie lange sollte er diese Qual ertragen? Wie lange konnte er sie ertragen?
In seiner Agonie erschien es Legolas, als würde es Stunden dauern, in denen der Geist ihn mit gewaltigen Stössen immer weiter an den Rand einer Ohnmacht trieb.

Dieser Schmerz konnte einfach nicht schlimmer werden dachte Legolas. Wie sehr er sich doch geirrt hatte!

Sicherlich dachtet ihr, das hier würde nie beendet. Was habt ihr euch geirrt! Anfangs hatte ich ja noch gehofft, Glory würde mal weiter schreiben, aber...na ja, also hab ichs jetzt beendet. Wie siehts aus? Solls denn noch ne Fortsetzung geben, wie Legolas die Peitsche schwingt? *gg*



Mit einem Grauen erregenden Grinsen auf den geisterhaften Zügen griff der König mit einer Hand nach dem Kopf des Elben und zog ihn zu sich heran.
„ Nun schau zu, Knabe, wie ein König, ein Geist, deinen Körper zu benutzen weiß!“
Entsetzt sah Legolas zu, wie die andere Hand des Geisterkönigs sich wie ein Nebel an seinem Unterkörper empor wand und über seinem Bauch verharrte. Eisige Kälte durchdrang ihn bis in sein Innerstes.
Plötzlich und ohne Vorwarnung griff der König durch Legolas Bauchdecke hindurch und umfasste seinen eigenen Schwanz.
Überwältigt von Qual stieß der Elb einen lauten Schrei aus. Es war ihm, als würden seine Eingeweide mit einem Messer aus purem, scharfem Eis entzwei geschnitten. Niemals hatte er solche Schmerzen verspürt und es schien ihm, als wolle er schier den Verstand verlieren.

Die Stöße des Geistes in Legolas Inneres und seine eigene Faust wurden heftiger und schneller, er schien seinem Höhepunkt nahe zu kommen, wie der blonde Elb mit Erleichterung bemerkte. ,, Bald, bald würde seine Qual ein Ende haben und er würde Aragorn bezahlen lassen.
Mit lautem Heulen legte der Geist seinen hässlichen Kopf zurück und ergoss sich in den geschundenen Leib des Elben.
Das Gefühl in seinem Innern, wie sich der Same des Toten langsam in ihm ausbreitete, eiseskalt und doch so heiß, dass es ihn brannte, war zu viel für Legolas und er verlor das Bewusstsein.



Als Legolas wieder zu sich kam, lag er, vollständig bekleidet, in den Armen Aragorns, welcher besorgt auf ihn herab schaute.
Ernst sah der Elb seinen Kameraden an und sagte leise: „ Dafür wirst du bezahlen, mein Freund. Und glaube mir, ich verstehe durchaus die Peitsche zu schwingen!“
Aragorn erwiderte den ernsten Blick seines Freundes und antwortete: „ So soll es sein, wenn wir den Krieg gewonnen haben!“

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