Titel: Besuch mit Folgen
Autor: Diabloleggy



Kapitel 1- Die Botschaft

Es war kurz nach Mitternacht. Das Mondlicht fiel durch das große Fenster und erhellte etwas den, sonst dunklen, Raum. Alles war still, man konnte nur das Zirpen der Grillen, vor dem Fenster hören. Éomer lag schon seit Stunden wach. Er dachte an den gestrigen Tag, genauer gesagt an die Botschaft die er erhalten hatte...

~Rückblende~
Es war etwa gegen Zehn Uhr morgens, als Éomer in den Thronsaal zu Théoden gerufen wurde. Schon auf den Weg fragte er sich, was der König wohl von ihm wollen könnte. Hatte er etwa etwas falsch gemacht und sollte jetzt getadelt werden? Nein, er hatte nichts falsches getan, da war er sich sicher. Aber was konnte es dann sein? Waren etwa wieder Orks in Rohan und griffen die Bauern an? Vielleicht, sollte er auch nur wieder den Boten für Théoden spielen, wie so oft in letzter Zeit. Seit der eine Ring vernichtet worden war, hatte er einfach nichts mehr zu tun. Orks trauten sich nur noch selten nach Rohan, also kam diese Theorie auch nicht in frage. ‚Also, doch wieder Bote spielen.’, dachte er leise vor sich hin grummelnd. Er hasste es. Aber vielleicht sollte er ja nach Gondor reiten und König Elessar eine Botschaft überbringen. Irgendwie freute er sich über die Möglichkeit wieder nach Gondor zu reiten. Gondor. Nicht das ihn das Land so gefiel, nein. Nur eine Person, war es die ihn in ihren Bann zog. Die dafür sorgte, dass sein Herz jedes mal schneller Schlug, wenn er auch nur an sie dachte.

Endlich erreichte er die Goldene Halle. Voller Vorfreude stieg er die Stufen hoch. Am Tor wurde er schon freundlich Begrüßt. Harlif, Háma’ s  Sohn begrüßte ihn mit einer freundschaftlichen Umarmung. Seit dem Tod seines Vaters waren er und Éomer so etwas wie Freunde geworden. Auch wenn Éomer wusste das er für den Jüngeren weit mehr war als nur ein „Freund“. Jedes mal, wenn sie zusammen ausritten warf ihm der Jüngere verliebte Blicke zu. Es schmeichelte Éomund’ s Sohn sehr von der Schwärmerei Harlif’ s zuwissen, vor allem seinem Selbstbewusstsein tat dies gut. Nicht das er zu wenig davon hatte, dass wahrlich nicht. Aber manchmal, wenn er allein war überkamen ihn Selbstzweifel. Und nur eine Person konnte ihm diese nehmen. Doch leider war sie in Gondor und nicht hier bei ihm.

Nach einer kurzen Unterhaltung mit Harlif betrat er die Goldene Halle. Théoden schien nicht begeistert von seiner späten Ankunft. Aber es interessierte ihn wenig, ob es seinem Onkel gefiel oder nicht. Er würde bestimmt nicht wegen, ihm zur Halle rennen.

Neben Théoden erblickte er seine Schwester Éowyn, die hinter den Thron stand. Er nickte ihr als Begrüßung kurz zu. Das musste reichen. Théoden’ s Laune war heute nicht die Beste und jetzt noch ein Gespräch mit seiner Schwester anzufangen, wenn der König ihm etwas mitteilen wollte, wäre keine gute Idee gewesen.

„Wo warst du so lange, Neffe? Ich habe bereits vor gut einer halben Stunde nach dir geschickt.“ Der König war wirklich wütend, denn diese Sätze knurrte er fast.

Éomer zog es vor nichts zu erwidern, denn den König anlügen wollte er nicht und zugeben das er vor sich hin geträumt hatte, wollte er ebenso wenig.

Als der König merkte das sein Neffe nichts erwidern würde fuhr er fort: „Heute ist ein Bote aus Gondor zu uns gekommen. Mit einer Nachricht von König Elessar, die besagt das er und sein Verlobter Legolas, sowie sein Truchsess Faramir uns besuchen wollen.“

Éomer’ s Herz machte bei der Erwähnung von Faramir einen kleinen Sprung. Er konnte sich ein freudiges Grinsen, nicht verkneifen. Der König sah ihn etwas irritiert an. Bevor, er weiter sprach. „ Sie kommen bereits Morgen an. Und ich wünsche, dass du persönlich dafür sorgst das alles zu ihrer Zufriedenheit sein wird. Gondor ist einer unserer wichtigsten Verbündeten. Und ich will nicht, dass es unseren Gästen an irgendetwas fehlt, hast du mich verstanden?“

„Ja.“ Mehr konnte er beim besten willen nicht mehr sagen, denn die Freude „seinen“ Faramir endlich wieder zu sehen war zu groß.
~Rückblende ende~

Jetzt lag er hier und konnte an nichts anderes mehr denken, als das er Faramir Morgen endlich wieder sehen würde. Nach so langer Zeit. Es waren fast acht Monate vergangen, seit sie sich das letzte Mal sahen. Damals hatte er sich nicht getraut Denethor’ s jüngsten Sohn seine Liebe zu gestehen, aber dieses Mal wollte er es tun. Hatte er sich jedenfalls vorgenommen. Doch plagten ihn immer diese Zweifel, was, wenn Faramir nicht das Gleiche empfindet? Was, wenn er ihn dann auslacht oder ihn sagt das er ihn nie wieder sehen will? Éomer wollte erst gar nicht diese Möglichkeit in betracht ziehen, doch ob er wollte oder nicht es konnte immerhin soweit kommen. Es würde wahrscheinlich sogar soweit kommen, dessen war er sich fast sicher. Faramir konnte einfach nicht das gleich fühlen, wie er. Doch etwas Hoffnung hatte er ja noch, vielleicht würde sein größter Traum ja wahr werden. Vielleicht.


Kapitel 2- Lang ersehnte Ankunft

Der Morgen war gerade angebrochen, als Éomer sich mit, für ihn ungewöhnlich, guter Laune, zum Frühstückssaal aufmachte. Der Gedanke seinen Liebsten heute wieder zu sehen, verlieh seiner Laune Flügel.

Er summte eines der Lieder die ihm seine Mutter Théodwyn, als kleines Kind immer vorsang, wenn er nicht schlafen konnte oder Angst hatte. Éowyn sah ihren Bruder ziemlich erstaunt an, war es doch untypisch für ihn, schon so früh am Morgen eine solch gute Laune zu haben. Er war ein ausgesprochener Morgenmuffel. Und schlief, wenn ihn niemand weckte bis Mittag oder manchmal sogar länger. Was ihn schon so manches mal eine Rüge von Théoden einbrachte. Der König bestand darauf das sie, wie die meisten Bauern, pünktlich mit Morgengrauen aufstanden.

Auch Théoden fiel sein seltsames Verhalten auf, doch erst als ihm sein Neffe fröhlich summend einen guten Morgen wünschte. Das erste was der König in diesem Moment dachte, war die Frage ob er nicht lieber einen Heiler rufen lassen sollte. Der sich um das seltsame Verhalten Éomer’ s kümmern sollte, bevor die Gäste eintrafen. Doch ließ er es bei diesem Gedanken und fragte stattdessen lieber nach: „Éomer, warum bist du schon so zeitig wach? Sonst müssen wir doch immer dreimal nach dir schicken lassen. Und warum bist du so gut gelaunt?“ Der Angesprochene sah seinen Onkel entrüstet an. „Ihr übertreibt mein Herr. Ihr müsst nie dreimal nach mir schicken lassen. Und warum ich so gut gelaunt bin geht euch nichts an.“ Erwiderte er patzig und beleidigt. ‚Es ist eine Frechheit so etwas zu behaupten.’ Dachte er jetzt wieder gewohnt, zu dieser doch sehr frühen Tageszeit, vor sich hin grummelnd.

Doch nach dem Frühstück hatte er seine gute Laune wieder. Die Tatsache das Faramir jederzeit ankommen könnte war einfach zu fantastisch.

Kurz, nachdem die Sonne im Zenit stand, war es dann endlich so weit. Vor den Toren Edoras konnte er die Fanfaren aus Gondor hören, die ihren König ankündigten. Schnell lief er in die Goldene Halle, um die langersehnten Gäste, besonders eine Person, zu begrüßen.

Als erstes betrat König Elessar die Goldene Halle Meduseld, gefolgt von seinem Liebsten Legolas und dann kam er. Faramir, er trug eine silberne Rüstung, worauf der weiße Baum zusammen mit sechs Sternen* abgebildet war. Dazu ein schwarzer Umhang und eben so ein schwarzer Waffenrock. Sein leicht gewelltes Haar lag von Ritt zerzaust auf seinen Schultern. Er sah einfach um werfend aus, fand Éomer.

Ein leichtes Lächeln umspielte Faramir’ s Mundwinkel, als er Éomund’ s Sohn und den Thronfolger Rohan’ s erblickte. Er freute sich zutiefst seinen Freund endlich wieder zu sehen, seltsamerweise hatte er ihn sehr vermisst. Faramir konnte es sich nicht erklären. Dennoch hatte er einen verdacht, aber es konnte nicht sein, es konnte nicht sein, dass er sich in Éomer verliebt hatte. Oder etwa doch, wollte er es sich nur nicht eingestehen?

Er war so gedankenverloren, dass er fast nicht bemerkte das ihn König Théoden willkommen hieß. Er verneigte sich vor dem König und bekam von Elessar nur ein wissendes Lächeln. So als ob sein König wüsste was er fühlte und auch der Elb lächelte nur sanft. Seit die beiden auch offiziell ein Paar waren, fühlte Faramir so etwas wie Neid. Warum konnte er sich allerdings nicht erklären. Er seufzte. Warum war alles nur so schwierig? Warum wusste er nicht genau was er fühlte? Und vor allem warum ging ihm Éomer nicht mehr aus dem Kopf? Ständig dachte er an ihn. Manchmal nachts, wenn er allein, war stellte er sich Éomer nackt und glänzend vor Schweiß vor, wie er sich unter Faramir lustvoll stöhnend wand. Oft träumte er sogar von ihm. Häufig wachte er dann mitten in der Nacht auf und war bis zur Schmerzgrenze hin erregt und bedurfte dann einer befreienden Entladung.

Also doch, er, Faramir, Denethor’ s Sohn, Bruder Boromir’ s war in Éomer aus Rohan verliebt. Punkt. Aus. So einfach war es sich das einzugestehen. Aber was, wenn Éomer nicht das Gleiche fühlte?

Éowyn sprach Faramir jetzt schon zum drittenmal an. Und er reagierte immer noch nicht. Erst als Elessar ihn mit den Ellbogen in seine linke Seite stieß, sah er verdutzt auf. „Häh? Was?“

Der König schmunzelte. „Die Herrin hat dich jetzt schon dreimal gefragt ob du mit ihr einen Spaziergang machen möchtest.“ „Ja..., sicher, wenn die Herrin es wünscht.“  Gab er leicht verlegen von sich, als ihm klar wurde wie unhöflich es gewesen war der Herrin einfach nicht zuzuhören. Eigentlich hatte er ja auch gar keine Lust mit ihr spazieren zugehen. Aber so konnte er vielleicht etwas über Éomer erfahren.

Als Faramir und Éowyn die Goldene Halle verlassen hatten, konnten Elessar und Legolas nicht mehr an sich halten und prusteten laut los. Théoden und Éomer sahen sie nur fragend an.

„Ich glaube kaum, dass dieser Annährungsversuch der Herrin erfolgreich sein wird.“ Meinte der ehemalige Waldläufer immer noch leicht lachend. Und auch Legolas konnte dem nur zustimmen. „Ja, mein Liebster. Das glaube ich auch, wo ihm doch schon seit einer geraumen Zeit eine gewisse Person im Kopf herumspukt.“ Der Elb zwinkerte Éomer leicht lächelnd zu. Dessen Gesicht sich daraufhin nur leicht Rot färbte.

‚Was soll das, denn jetzt bedeuten? Spuke ich ihm etwa im Kopf herum? Ist er deswegen so seltsam ruhig?’  Éomer konnte an nichts anderes mehr denken. Er musste unbedingt mit Faramir reden. Am besten gleich, also erhob er sich von seinem Stuhl und entschuldigte sich, mit der Begründung, er müsse noch etwas wichtiges erledigen.


Kapitel 3- Geständnis

Éomer suchte alles nach seiner Schwester und seinem Geliebten ab. Ganz Edoras hatte er durchkämmt und sie immer noch nicht finden können. Seine letzte Hoffnung war jetzt wieder die Goldene Halle. Vielleicht waren sie schon wieder zurückgekehrt.

Mittlerweile war es bereits Abend, als Éomer wieder nach Meduseld zurückkehrte. Und tatsächlich da saßen sie. Faramir links neben Elessar und Éowyn rechts neben Théoden, der am Kopfende des langen, mit Schnitzereien verzierten Tisches saß.

„Éomer, wo warst du? Wir haben schon nach dir schicken lassen, aber niemand konnte dich finden.“ Kam es von seiner jüngeren Schwester, die ihn besorgt musterte und auch Faramir sah ihn besorgt an.

„Wir warten schon fast eine Stunde auf dich. Ohne dich wollten wir nicht mit dem Abendessen beginnen. Bitte setzt dich jetzt, wir haben ziemlich großen Hunger.“ Sprach sie weiter ohne ihm auch nur eine kleine Möglichkeit zu geben ihr auf ihre Frage zuantworten.

Das Abendessen verlief ziemlich ruhig. Kaum jemand sagte etwas und wenn dann war es nur ein paar höfliche Floskeln nichts von Bedeutung. Jedenfalls für Éomer, der während des ganzen Essens damit beschäftigt war Faramir zu beobachten und ihm scheue Blick zuzuwerfen. Aber immer, wenn dieser dann von seinem Teller aufschaute sah er schnell weg. Was ihm ein leise kichern von Legolas einbrachte, gefolgt von einem seufzen Théoden’ s und einem Kopfschütteln von Elessar. ‚Wissen die anderen etwa bescheid? Aber woher? Ist es so offensichtlich?’ Dachte er leicht errötend.

Nach dem Essen stand Faramir plötzlich auf, entschuldigte sich mit den Worten: „ Bitte verzeiht mein Herr, aber ich bin von der langen Reise sehr müde und möchte, wenn sie es gestatten, mich auf mein Gemach zurück ziehen. Ich wünsche ihnen eine gute Nacht.“

Danach war er auch schon aus dem Saal verschwunden. Und Éomer schaute ihm verdutzt nach, also würde es heute nichts mehr werden. Er musste die Aussprach mit Faramir wieder verschieben. Aber Morgen so nahm er sich es jedenfalls vor, würde er ihm nicht mehr so leicht entkommen. Und wenn er ihn an einen Stuhl festbinden müsste, dass stand fest. Doch so weit sollte es gar nicht erst kommen, denn als auch Éomer, weit nach Mitternacht, sich auf den Weg zu seinen Gemächern machte. Hörte er plötzlich Schritte hinter sich, als er sich umdrehte erblickte er seine Verfolger. Es waren der ehemalige Waldläufer und sein Geliebter Elb.

„Hallo Éomer. Ich glaube, wir müssen mal mit dir reden. Da Faramir und du sonst nie weiter kommen und ihr euch weiter aus der Ferne scheue Blicke zuwerft.“ Eröffnete ihm der König Gondor’ s mit einem sanften Lächeln. Der Elb schmiegte sich nur leicht schmunzelnd an den Menschen, legte seinen Kopf auf dessen starke Schulter. Bevor er ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange gab und ihm die schlanken, filigranen Arme um die Hüfte schlang. In diesem Moment wünschte sich Éomer sich nichts weiter als nur einmal so von Faramir umschlungen zu werden. Es war eine scheue, aber dennoch vertraute und liebevolle Umarmung. Genau das wünschte er sich jetzt auch, das er mit dem den er liebt einfach nur zusammen sein könnte und ihn immer umarmen könnte, wann er wollte ihn küssen zu können.

„Du musst handeln, mein Freund. Faramir ist noch unschlüssig. Er hat Angst. Angst, dass du nicht das Gleiche fühlen könntest wie er. Ich kenne auch deine Zweifel, denn auch ich hatte sie. Bevor ich Legolas sagte, dass ich ihn liebe. Aber glaube mir, er fühlt dasselbe wie du. Gehe zu ihm. Ich glaube kaum, dass er schon schläft, denn seit Wochen hat er nicht richtig geschlafen, weil er ständig an dich denken muss.“

„Woher wollt ihr das wissen, mein König?“

„Mein heller Stern, geh doch schon mal ins Bett, es ist schon spät. Ich komme gleich nach, ich muss nur noch einen Augenblick mit Éomer reden.“ Der Elb sah ihn nur fragend an. Nickte dann aber und gab seinen Liebsten einen zärtlichen Kuss, bevor er sich von den Beiden entfernte. Elessar lächelte nur liebevoll und wartete bis sich der Elb weit genug entfernt hatte, sodass er sie nicht mehr belauschen konnte. Als er sich dessen sicher war, sprach er nun wieder an Éomer gewannt.

„Nun es ist so, um deine Frage zu beantworten. Er hat es Boromir erzählt. Du musst wissen er vertraut seinem Bruder mehr als allen anderen. Deshalb habe ich auch Legolas weggeschickt, denn wenn Faramir erfährt das sein Bruder mir alles erzählt hat, wäre er wahrscheinlich außer sich vor Wut und würde Boromir so schnell nichts mehr anvertrauen. Und Legolas, na ja, du weißt das ich ihn mehr liebe als mein eigenes Leben, ich vergöttere ihn, aber er ist nur mal ein altes Plappermaul und würde sich höchst wahrscheinlich Faramir gegenüber total verplappern. Legolas, hat die Angewohnheit immer die Wahrheit zusagen, na ja Elben sind halt auch schlechte Lügner. Du verstehst, das doch?“

„Ja, natürlich.“

„Also gut. Was willst du jetzt tun?“

„Ich weiß nicht recht, eure Majestät. Ich weiß nicht ob ich gleich zu ihm gehen soll und außerdem weiß ich gar nicht was ich dann zu ihm sagen soll.“

„Hmmm, da kann ich dir nur so viel sagen: hör auf dein Herz, sag ihm einfach was du fühlst.“

Der dritte Marschall Rohan’ s nickte nur. Nach einer kurzen Verabschiedung und einer mutmachenden Geste Elessar’ s, machte sich Éomer auf den Weg zu Faramir’ s Gemächern. Der König hatte recht, er musste handeln, aber das war nicht so einfach. Er konnte ja schlecht an die Tür klopfen, warten bis sie geöffnet würde und dann mit eben dieser auch gleich ins Haus fallen, in dem er Faramir einfach freiheraus sagte das er ihn liebe. Also musste er einen Grund vortäuschen um mit ihm ins Gespräch zu kommen und dieses dann in die richtige Richtung zu lenken. Aber wie? Was für einen Grund vorschieben? Es war nun weit mehr Kurz vor Sonnenaufgang statt kurz nach Mitternacht, er musste einen triftigen Grund haben ausgerechnet jetzt zu Faramir zu gehen, um mit ihm reden zu wollen. Aber welchen? Er über legte fieberhaft, aber es fiel ihm einfach keiner ein. Na ja er hatte sich schon ein paar Möglichkeiten ausgedacht doch verwarf er sie wieder, er wollte Faramir ja nicht erschrecken. In dem er ihm erzählte sie würden angegriffen oder sein König wäre verschwunden. Nein das ging nicht.

Vielleicht sollte er doch bis zum Morgengrauen warten, dann bräuchte er keinen Grund vorschieben, sondern könnte ihm einfach sagen, dass er mit ihm reden muss. Aber er wollte nicht mehr länger warten, aber wiederum waren es bis  Morgengrauen nur noch ein oder zwei Stunden, konnte er diese nicht auch noch warten? Im Vergleich zu acht Monaten waren maximal zwei Stunden doch wirklich gering, oder nicht? Aber, wenn er es jetzt wieder verschieben würde, hätte er dann Morgen überhaupt noch den Mut dazu? Also es musste jetzt sein.

Unschlüssig stand er jetzt vor Faramir’ s Tür und traute sich nicht anzuklopfen oder anders auf sich aufmerksam zu machen. Er dachte immer noch über das Für und Wieder dieser Aktion nach, als ein ziemlich verschlafener Faramir, nur in seiner Unterbekleidung die Tür öffnete und ziemlich überrascht seinen nächtlichen Besucher musterte. Auch Éomer konnte seine Augen kaum von dem wunderschönen und durchtrainierten Körper seines Gegenübers abwenden. „Würdest du bitte, damit aufhören gegen meine Tür zutreten?“ Faramir’ s Stimme klang etwas gereizt. Éomer hatte gar nicht bemerkt, dass er, wie er es immer tat, wenn er angestrengt über etwas nachdachte, sein linkes Bein nach vorne gestellt hatte und mit seinem Fuß begonnen hatte immer wieder leicht gegen die Tür zu treten.

Ich... es tut mir leid, ich wollte dich nicht wecken.“

„Schon gut, aber was machst du um diese Zeit hier?“ Faramir verstand einfach nicht was sein Gegenüber um diese Zeit von ihm wollte. Er war gerade erst eingeschlafen als er auf einmal dieses komische Geräusch gehört hatte und jetzt stand der Verursacher vor seiner Tür und traute sich kaum ihn anzusehen. Klang seine Stimme so gereizt und barsch, dass er Éomer nun komplett eingeschüchtert hatte. Aber ließ dieser sich wirklich von so etwas einschüchtern? Nein, denn auf einmal hob dieser den Kopf, schaute tapfer in seine Augen und sagte mit entschlossener Stimme: „Ich muss mit dir reden, es ist wirklich wichtig.“ Faramir zog fragend die rechte Augenbraue hoch und wartete das sein Gegenüber anfing zu reden.

„Aber nicht hier. Kann ich hereinkommen?“, fragte Éomer nun doch wieder unsicher. Die Antwort bestand daraus das, der Gefragte einen Schritt zur Seite machte und somit Éomer Platz ließ, um einzutreten. Was dieser auch dankbar tat. Als er schließlich an Fenster trat, blickte er kurz auf den Mond, der heute eine runde, volle Scheibe am nächtlichen Firmament war. Der Mondschein erhellte diesen Raum. Tauchte die Haut Éomer’ s, der direkt am Fenster stand, in einen silbrigen Schein, ließ sein blondes Haar leuchten, seine grünen Augen golden glänzen. Er war wunderschön. Faramir konnte seinem Blick von dieser atemberaubenden Erscheinung nicht abwenden. Er war wie gefesselt, wollte dieses, jetzt so verführerisch wirkende, Wesen berühren. Hörte die Worte die Éomer sprach nicht, sondern ging langsam auf ihn zu. Bis er wenige Zentimeter, vor ihm stand. Immer noch  gefesselt von diesem bezaubernden Anblick, langte seine rechte Hand vorsichtig nach vorne, berührte den Anderen ganz sanft an der Wange, liebkoste sie zärtlich.

Éomer stand fassungslos da, er schüttete hier Faramir sein Herz aus, sagte ihm das er ihn liebt und dieser hörte nicht einmal zu. Doch als dessen Hand seine Wange berührte und sie sanft streichelte, war alles vergessen. Er beugte sich leicht nach vorn, bis nur noch wenige Millimeter ihre Lippen trennten. Sie sahen sich lange und tief in die Augen. Als Faramir auf einmal die Stille, die sie bis jetzt umhüllte, durch brach. Es war nur ein flüstern, nicht mehr und er war sich sicher, auch nicht mehr als ein flüstern herausbringen zu können.

„Ich liebe dich, Éomer.“ Dieser riss darauf hin die smaragdgrünen Augen auf, er konnte es nicht fassen sein Liebster sagte ihm auf einmal das er ihn liebte. Er überwand die kurze Distanz die ihre Lippen trennte und seufzte als sich ihre Lippen endlich trafen. Es war ein zärtlicher und vorsichtiger Kuss, doch gewann er langsam an Intensität. Schließlich spürte Faramir wie die Zunge seines Liebhabers an seiner Lippe entlang glitt und um Einlass bat. Er öffnete bereit willig seinen Mund. Ließ die Zunge des Anderen hineingleiten und schob seine, seinem Gegenüber in den Mund. Sie erkundeten das feuchte Paradies des jeweils Anderen gründlich, schmeckten die unbeschreibliche Süße des Anderen.

Erst nach langen Momenten lösten sie sich schweratmend von einander. Faramir führte seinen Liebsten zum Bett. Dieser ließ sich auf dem Bett nieder, sank in die Kissen, bevor Faramir sich neben ihn legte und ihn zärtlich umschlang.

„Schlafe jetzt, Liebster. Es wird schon bald Morgen, wir haben noch den ganzen Tag Zeit.“

Éomer nickte nur bevor er Faramir wieder in einen zärtlichen Kuss zog, wobei ihm Faramir langsam  Stück für Stück auszog.

„Ich dachte, ich sollte schlafen?“ Grinste er Faramir viel sagend an.

„Das sollst du auch, aber nicht in deiner Kleidung.“

„Ich liebe dich, Faramir.“  Seufzte Éomer zärtlich an Faramir’ s Ohr, während er anfing ihn sanft über den Rücken zu streicheln.

“Ich dich auch, mein Herz.“





*- weiß echt nicht wie viele Sterne da drauf sein müssen. Wer es weiß bitte bei mir melden.

**- Also, da habe ich echt keine Ahnung, was der für Augen hat. Hab auch kein Bild gefunden wo man es richtig drauf sieht. Auf dem einen sind sie grün auf den anderen braun. <Schulter zuckt>


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