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Titel:
Die Waffen der Frauen Autor: Fliegender Teufel
„Ich
habe gehört, daß der hohe Statthalter Faramir
mit seiner Frau in der Stadt ist“, murmelte Nerjan geflissentlich,
während er mit seinem Jagdmesser etwas gelangweilt
die Reling bearbeitete.
Der Einhändige merkte nicht sogleich auf, er
war damit beschäftigt gewesen, zwei hübschen
jungen Frauen hinterherzuschauen, die an den Kais entlangspazierten
und scheinbar selbst auf der Suche nach ansehnlichen
jungen Matrosen waren. Derer gab es immerhin genügend
in der florierenden Hafenstadt.
Ihn hatten sie bedauerlicherweise nicht bemerkt,
deshalb wandte er sich irgendwann halb desinteressiert
seinem Kumpanen zu.
„Was war?“
„Ich sagte, daß der Statthalter Faramir mit
seiner Frau in der Stadt ist. Man könnte zu Geld
kommen, wenn du verstehst!“
Und der Einhändige verstand. Ein fast hämisches
Grinsen schlich sich auf seine harschen Züge, er
hatte dunkle, fast schwarze Augen unter wulstigen Augenbrauen
versteckt und machte auch sonst einen recht grimmigen
Eindruck, sein Name jedoch traf seinen Zustand nicht
ganz. Eigentlich hatte er beide Hände noch, aber
über seinen Arm zog sich eine lange Narbe, die
ihn immer daran erinnerte, fast die Hand verloren zu
haben. Seit diesem Tag, an dem er diese Narbe davongetragen
hatte, nannten er und seine Crew ihn den Einhändigen
und es erschien fast wie ein Mahnmal.
Der Einhändige erhob sich. Nur er und Nerjan
waren zur Zeit an Bord, die anderen waren alle ausgeschwärmt
in die Hafenstadt am Anduin, aber irgendjemand mußte
ja die Stellung halten.
Nerjan band seine langen dünnen Haare erneut
zusammen, weil sie ihn störten, und richtete sein
angegrautes Hemd.
„Soll ich mich mal darum kümmern? Ich kann die
anderen suchen und mit ihnen gemeinsam mein Glück
versuchen!“
Der Einhändige nickte. „Tu das“, murmelte er
und lehnte sich wieder an die Reling. Nerjan verschwand
und polterte über das knarzende Holz hinab bis
auf den Steg, dann eilte er durch den Hafen und machte
sich auf den Weg.
Möwen kreischten am stahlblauen Himmel. Der
junge Mann, der sich mehr als Pirat denn als Seemann
betrachtete, schmeckte das Salz des Meeres auf den Lippen,
denn der kühle Seewind peitschte es ins Land hinein.
Die Sonne brannte auf seine Schultern hinab. Er fühlte
sich wohl als Kapitän der Esmeralda, seine Mannschaft
war zwar ein ziemlicher Sauhaufen, aber meistens verläßlich.
Und es dauerte überhaupt nicht lange, daß
Nerjan und Kiran auf das Schiff zusteuerten, und sie
hatten tatsächlich eine sich wild gebärdende
Schönheit zwischen sich, die der Einhändige
geringstenfalls als rassig beschrieben hätte.
Ein solches Prachtweib hatte er noch nicht gesehen.
Es bestand kein Zweifel daran, daß es sich dabei
um Eowyn handelte, Faramirs Frau, eine ungezähmte
Schildmaid der Rohirrim mit langen blonden Locken, die
sie wirklich sehr anziehend erscheinen ließen.
Das Kleid, welches sie trug, entsprach nicht unbedingt
seiner Vorstellung, denn sie mutete kaum an wie eine
hohe Dame ihres Standes, sie trug ein schlichtes, aber
dennoch bei näherem Hinsehen edles Kleid.
Ja, sie entsprach dem Bild, das der Einhändige
von ihr gehabt hatte. So hatte man über sie erzählt.
„Wüstes Gesindel!“ konnte der Einhändige
sie schimpfen hören, als sie mit den beiden treuen
Piratenkumpanen dem Schiff näher kam.
„Wie habt ihr das gemacht?“ rief er den Männern
entgegen. Nerjan lachte.
„Sie war auf dem Markt und es war nicht schwer, sie
fortzulocken. Nun, und wer uns aufhalten wollte, hat
unsere Säbel zu schmecken bekommen!“
„Welch eine vorzügliche Geisel!“ erfreute der
Einhändige sich breit grinsend.
„Was!“ empörte sich Eowyn lautstark. „Wen wollt
ihr stinkenden Halunken denn erpressen?“
Die beiden Piraten zerrten sie aufs Schiff hinauf.
Sie hielten die Fürstin Ithiliens an beiden Armen
gepackt, damit sie nicht entfliehen konnte, und ihre
Wangen waren rot vor Wut.
„Das hätte ich wissen müssen! Wer ahnt
denn, daß in Pelargir ein solches Gesindel herumläuft,
ich hätte mein Schwert mitnehmen sollen!“
Der Einhändige lachte laut und legte seinen
Finger unter ihr Kinn. Sie starrte ihm störrisch
in die Augen.
„Mein Mann wird überhaupt nichts von dem tun,
was Ihr fordern werdet!“ behauptete Eowyn trotzig. Der
Kapitän blieb noch vor ihr stehen und weil ihm
inzwischen sehr warm wurde, begann er, sein Hemd aufzuknöpfen
und entblößte seine schweißbeperlte
Brust vor ihr. Sie runzelte die Stirn.
„Was denn? Schenkt mir ein Lächeln, schöne
Dame, das stünde Eurem Antlitz gewiß besser...“
brummte der Einhändige und verschränkte grinsend
die Arme vor der Brust.
„Ich werde Euch nicht gefällig sein, nicht,
daß Ihr das glaubt!“ erwiderte Eowyn schnippisch.
Der Kapitän blies seine dunklen, strähnigen
Haare aus der Stirn und lehnte sich mit seinem breiten
Kreuz an den Mast.
„Wir sollten sie unten in meine Kajüte bringen,
findet ihr nicht?“ fragte er an die beiden anderen Männer
gerichtet, die grinsend nickten und Eowyn zur Tür
stießen.
Langsam und sehr selbstsicher folgte der Einhändige
die Treppe hinab bis unten in die Messe, warf kurz einen
Blick hinein und ging dann schnurstracks hinter den
anderen her bis in seine Kajüte, wo Eowyn nun frei
stand und wartete.
Sie wußte genau, daß sie nicht entfliehen
konnte, Nerjan und Kiran hatten inzwischen von ihr abgelassen
und verließen die Kajüte auf den Befehl ihres
Kapitäns hin.
„Welches Piratengesindel seid ihr eigentlich?“ fragte
Eowyn.
„Wir sind kein Gesindel, werte Dame. Wir sind im
Augenblick nur etwas knapp bei Kasse und möchten
Euren wohlhabenden Gatten dazu bringen, für Euer
Wohl und Eure Freiheit zu bezahlen!“
„Ja, ich weiß bereits, daß ihr mich entführt
habt. Das ist mit nicht entgangen!“ antwortete sie.
„Nicht so barsch... setzt Euch doch, wir können
uns unterhalten!“
Der Einhändige drehte den Schlüssel im
Schloß herum und ließ ihn in seine Hemdstasche
wandern. Er wußte genau, daran würde sie
sich nicht zu schaffen machen.
„Das könnten wir in der Tat tun“, sagte Eowyn
plötzlich und unerwartet und sehr zu seinem Erstaunen
machte sie es sich auf seiner Pritsche gemütlich.
Sprachlos starrte er sie an. Da saß sie nun,
ein wirkliches Prachtweib, und ohne Zweifel war das,
was in ihrem Mieder steckte, nicht zu verachten... aber
konnte er es wagen?
Er durchschaute den Trick nicht. Er nahm einen kleinen
Hocker und machte es sich genau vor ihr gemütlich,
ohne den Blick von ihr zu wenden.
Eowyn hatte die Hände im Schoß liegen
und hob sie plötzlich. Fast wie zufällig begann
sie, an der Schleife ihres Kleides herumzuspielen und
lenkte so absichtlich die Blicke des Einhändigen
auf ihren tiefen Ausschnitt. Er spürte, wie er
sich von ihr und ihren weichen Bewegungen angezogen
fand, und er hielt es noch für einen Scherz, als
sie die Schleife löste und das Mieder ihres Kleides
zu lockern begann.
Sie streifte einen Ärmel ab und saß ruhig
in dieser verlockenden Pose vor ihm. Der Kapitän
spürte, wie es ihm plötzlich zu eng in seiner
Hose wurde, und er schluckte hart, weil er genau wußte,
daß hier etwas nicht stimmte - aber er mußte
einfach hinsehen, sich nun der Verlockung hingeben...
Sie streifte ihr Kleid ab und saß halb entblößt
vor ihm. Sie hatte bereits gewonnen, denn sie spürte
die Blicke des fassungslosen Piraten auf sich. Ungeniert
starrte er auf ihre wohlgeformten Brüste und wollte
schon die Hand nach ihr ausstrecken, zwang sich aber
im letzten Moment, es sein zu lassen.
Eowyn wußte um ihre Fähigkeit, Männer
um den kleinen Finger zu wickeln, und diesmal würde
sie wieder schlauer sein als die, die sich rühmten,
große Helden oder auch nur kleine Verbrecher zu
sein.
„Was starrst du denn?“ fragte sie mit leise schmeichelnder
Stimme. Der Einhändige holte tief Luft und sagte:
„Du weißt genau, was du hast!“
Es machte ihn sprachlos, sie nicken zu sehen, aber
das Spiel sollte noch weiter gehen. Eowyn stand auf,
ließ ihr wallendes Kleid zu Boden gehen und genierte
sich überhaupt nicht, splitternackt vor dem sichtlich
angeregten Mann zu stehen, der nicht wußte, wie
er reagieren sollte. Erst zierte sie sich so und dann
das...
Träumte er vielleicht?
Er ballte die Hand zur Faust, bis er zu zittern begann
vor Schmerz, und das sagte ihm, daß er sich das
nicht einbildete.
Hier stand die Fürstin Ithiliens vor ihm, völlig
entblößt, und sie schämte sich nicht
einmal!
Diese Frechheit kannte er nicht mal von den Piratenweibern,
die ihm üblicherweise begegneten. Nein, sie waren
im Bett oft seltsam unterwürfig, aber das!
„Dir muß warm sein“, spöttelte Eowyn und
trat auf den Einhändigen zu, griff nach seinem
Hemd und war überrascht, zu sehen, daß er
es sich willenlos von den Schultern streifen ließ.
Darin war doch der Schlüssel, und den wollte sie
haben, aber der Kapitän wußte auch, daß
sie nicht splitternackt weglaufen würde.
Er stand auf. Eowyn rückte mit ihrer Hüfte
näher und spürte den Erregungszustand des
fassungslosen Mannes, als sie gegen seine Lenden drückte.
Er ließ es willenlos geschehen.
„Die Hose brauchst du jetzt nicht mehr“, sagte Eowyn
trocken und knöpfte sie flink auf, zog sie ihm
von den Hüften und warf sie achtlos in eine Ecke.
„Stattlich!“ stellte sie dann nüchtern fest,
was auch der Wahrheit entsprach, doch daß sie
ihn so schamlos anstarrte, ließ ihn sich plötzlich
sehr unwohl fühlen und er spürte, wie die
Erregung zwar nicht nachließ, aber ausgerechnet
in diesem Moment ließ seine Männlichkeit
ihn völlig im Stich.
Wie ein begossener Pudel stand er vor der Fürstin,
die sich ein belustigtes Grinsen angesichts seiner so
anmutenden Flucht nicht verkneifen konnte.
„Willst du etwa nicht mehr?“ fragte sie. Der Einhändige
wußte nicht wohin mit sich, so wütend war
er, aber sie ließ sich davon nicht beeindrucken.
„Das bekommen wir wieder hin!“
„Was soll das werden?“ sagte er nun endlich, er hatte
seine Sprache wiedergefunden und war sogleich wieder
still, als Eowyn lachte.
„Dumme Frage, wirklich!“
Sie griff nach seinen Armen, dirigierte ihn auf seine
Pritsche und hieß ihn, sich dort niederzulegen.
Dann setzte sie sich genau auf seinen Schoß und
allein der Druck, der somit auf ihm lastete, ließ
ihn spüren, wie sich in seinem Schoß wieder
etwas regte.
Er hielt die Luft an. Sie thronte siegreich genau
über ihm, konnte mit ihm machen, was sie wollte
- und nun forderte sie ihn auf, zu tun, was ihm beliebte...
Er fragte sich, ob das nur eine Stimme in seinem
Kopf gewesen war, aber er tat es einfach, er setzte
sich aufrecht und sah mit Erstaunen, wie sie den Kopf
in den Nacken warf, sich zurücklehnte und ihm ihre
Brüste entgegenstreckte, daß es ihm bald
den Atem raubte.
Er senkte den Kopf zwischen ihre weichen Rundungen
und ließ sie seine Lippen spüren. Ihrer Kehle
entfloh ein leiser Seufzer, er übersäte ihre
Haut mit Küssen, begann sanft zu saugen und massierte
sie zärtlich mit seinen kräftigen, sehnigen
Händen, doch sehr vorsichtig und lustvoll.
Sie räkelte sich stöhnend auf seinem Schoß
und schien nach mehr zu verlangen, denn sie übte
immer größeren Druck auf ihn aus. In seinem
Bauch begann es immer stärker zu kribbeln, das
Verlangen wuchs, sie zu spüren, aber sie ließ
ihn noch nicht. Als er seine Hand zwischen ihre Schenkel
legte, ließ sie ihn nicht weit kommen, sondern
er mußte sich seinen Weg dorthin erst bahnen und
rieb sie im Schoß ganz sanft, was sie schier in
den Wahnsinn zu treiben schien.
Sie rächte sich, indem sie ihn mit einer Hand
leidenschaftlich zu streicheln begann, so daß
er sich ihren Liebkosungen völlig ergab, und als
er bald zu platzen drohte, warf er sie für einen
Moment rücklings nieder und vergrub den Kopf zwischen
ihren Beinen.
Fast schrie sie auf, als sie seine heftigen Küsse
spürte, sie bäumte sich unter ihm auf und
spreizte die Beine, was ihm zeigte, daß sie ihn
jetzt wollte.
„Du bist eine tolle Frau!“ entfuhr es ihm keuchend,
sie setzte sich wieder auf seinen Schoß und ohne
große Umschweife ließ sie sich so auf ihn
niedersinken, daß sie sich langsam mit ihm vereinigte.
Er klammerte sich an sie und verlor fast den Verstand,
als sie quälend langsam ihre Hüfte kreisen
ließ und ihn immer wilder machte. Ihr Rhythmus
wurde erst mit der Zeit etwas schneller und er mußte
es einfach abwarten, sie preßte ihn gegen die
Holzwand seiner Kajüte und spielte nun ihr Spiel
mit ihm.
Schweiß perlte über seine Stirn. Der Einhändige
wußte nicht, wie ihm geschah, als sie plötzlich
einen Schrei nicht mehr unterdrücken konnte und
tatsächlich sogar schneller gewesen war als er,
weitaus schneller, doch sie hörte nicht auf, ihr
Verlangen schien gar keine Grenzen mehr zu kennen.
Aber das war alles ihr Plan. Sie würde erst
aufhören, wenn er den Höhepunkt seiner Lust
erreicht hatte, und das dauerte auch gar nicht mehr
lange. Als es soweit war, ließ er stöhnend
seinen Kopf gegen ihre Schulter sinken, aber sie hatte
sich schon von ihm gelöst und er saß da,
spürte den Fleck in seinem eigenen Schoß,
aber sie stand schon neben der Pritsche in ihrem Kleid,
bevor er überhaupt den Kopf zu ihr gewandt hatte.
Keuchend sah er sie an. Sie hatte den Schlüssel.
Und bevor er etwas sagen konnte, hatte sie die Kajüte
entriegelt und war auf und davon.
„Bei meinem Großvater...“ brummte er und ließ
sich stöhnend auf die Pritsche zurückfallen.
Dieses Weib hatte ihn doch tatsächlich hereingelegt.
Nerjan kam polternd die Treppe hinabgestürzt.
„Kap... was... sie ist weg, sie...“
„Ich weiß“, murrte der Einhändige. „Frauen
an Bord, das kann nicht gutgehen...“
„Wir haben nichts mehr zu essen...“
„Dann klau was!“ brüllte der Kapitän. „Dein
Plan war schlecht...“
Nerjan winkte ab. Sein Kapitän lag nackt auf
der Pritsche, hatte sich von der Frau hinters Licht
führen lassen... Das schaffte er immer wieder.
Er machte Fehler, dachte bloß an seine Wünsche
und wundert sich, wenn es dann schief geht.
Selbst schuld, dachte Nerjan bei sich.
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