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Titel:
Kleine Helden:
Das etwas andere Abenteuer Autor: Lady
of Gondor
Ein
leichter Wind durchstreifte die Bäume und ließ
die Blätter ihr sanftes Lied singen. Doch ein lautes
Rascheln störte diesen Frieden und wenige Augenblicke
später purzelte ein kleiner Elb aus dem Gebüsch.
Blätter hatten sich in seinem blonden Haar verfangen
und auch die Tunika war nicht mehr ganz so sauber, wie
sie es am Beginn dieses Tages war. Aber das störte
Legolas wenig, denn es machte ihm Spaß, von einer
Pfütze zu der anderen zu springen. Und das man
sich dabei schmutzig machte, das war schließlich
auch ein Teil des Spaßes. Wieder hatte er eine
Pfütze gefunden, die der Regenschauer dieser Nacht
hinterlassen hatte. Mit einem lauten Juchzen sprang
er hinein und sorgte dafür, dass nun auch sein
Gesicht verspritzt wurde.
"Legolas....." Gerade als er in eine weitere
Pfütze springen wollte, vernahm er die Stimme von
Celondil. Der blonde Berater seines Vaters kam mit einem
breiten Grinsen auf ihn zu und hielt ein plüschiges
Etwas in der Hand. Erst jetzt erkannte der kleine Prinz,
dass es seine Kuschelente war, die er wohl in einer
Pfütze verloren hatte. "Auch wenn Kuschelwarg
eine tapfere Ente ist....hier im Wald würde es
sich verlaufen." Er betrachtete den jungen Elb
vor sich, an dem wohl kein trockenes Stück Kleidung
mehr war. "Und wer hat dieses Mal gewonnen mein
Prinz? Die Pfützen oder Du?" Ganz entrüstet
baute sich Legolas vor dem Berater auf. "Na ich
natürlich....schließlich bin ich ein gefährlicher
Krieger." Bei diesen Worten holte er sein Schwert
raus und fuchtelte damit herum. Celondil lächelte
und nickte natürlich zustimmend. "Aber auch
die gefährlichsten Krieger sollten bei Anbruch
der Dunkelheit ein warmes Plätzchen aufgesucht
haben." Ohne darauf zu achten, dass auch seine
Kleidung beschmutzt wurde, nahm er den kleinen Helden
auf den Arm und brachte ihn in den Palast zurück.
Doch wie kleine Kinder nun mal so waren, fielen Legolas
allerlei Fragen ein. Als er in einiger Entfernung ein
paar Zelte sah, musste er natürlich wissen, warum
diese dort standen.
"Celondil...warum stehen da Zelte?"
Der Berater hoffte nur, dass dies die einzige Frage
war, denn Legolas war normalerweise ein sehr wissbegieriger
kleiner Elb.
"Das sind einige Wachen, die darauf aufpassen,
dass Dein Ada und Du nicht von bösen Spinnen besucht
werden."
"Warum dürfen sie uns nicht besuchen? Vielleicht
suchen sie auch ein warmes Plätzchen. Vielleicht
sind es aber auch Babyspinnen."
"Bestimmt nicht mein kleiner Held....das sind
böse Spinnen und außerdem magst Du doch diese
Tiere nicht."
"Ich würde Spinnen schon mögen, wenn
sie nicht Spinnen wären."
Celondil verdrehte die Augen und hoffte, das dem
kleinen Prinzen nicht noch mehr Dinge einfielen.
"Aber Spinnen sind nun mal keine süßen,
kleinen Katzenbabys."
"Ohhhh das wäre ja toll...dann würden
hier viele kleine Kätzchen rumlaufen. Meinst Du
ich bekomme eine kleine Katze, wenn ich ganz lieb bin?"
"Das musst Du Deinen Ada fragen."
Legolas dachte angestrengt nach und hatte dann eine
viel bessere Idee.
"Meinst Du Ada tut mit mir auch in solchen Zelten
übernachten? Bin ja schon groß und mutig."
"Mein kleiner Prinz...ich bin doch nicht König
Thranduil. Am besten Du fragst auch das Deinen Ada."
"Auja....das wäre toll."
"Aber erst musst Du Thranduil fragen Legolas."
"Ich freu mich schon und da kann Ada doch nicht
nein sagen."
Zu diesem Punkt sagte Celondil lieber nichts, sondern
hörte einfach den Abenteuerplänen des kleinen
Legolas zu.
Kaum waren sie im Palast angekommen, zappelte Legolas
solange, bis er von dem Berater abgesetzt wurde. "Danke
Londil....kannst ja auch mit uns zelten." Mit diesen
Worten rannte der kleine Wirbelwind auf den Thronsaal
zu und hinterließ auf dem sauberen Marmorboden
den ein oder anderen Fußabdruck. Nur mit Mühe
schob er die schwere Türe auf und stürmte
dann direkt auf seinen Vater zu, der gerade mit seinem
Hauptmann redete. Ohne darauf zu achten, kletterte Legolas
auf Thranduils Schoß und sah seinen Ada mit diesem
ich-wünsche-mir-etwas-bin-noch-so-klein-und-süss-Blick
an.
"Ada Ada.....gehen wir bitte zelten tun heute?"
Thranduil sah den kleinen Wirbelwind auf seinem Schoß
erstaunt an und blickte dann zu Niárion, seinem
Hauptmann. Dieser schüttelte nur den Kopf und verbeugte
sich dann, um die beiden alleine zu lassen.
Der König streichelte durch Legolas' Haar und
schüttelte langsam den Kopf.
"Tut mir leid mein Kleiner...aber es ist zu
gefährlich. Die Spinnen scheinen Elben gerade sehr
zu mögen."
Tränchen stiegen in Legolas Augen. "Aber
wenn sie Elben doch mögen, können sie doch
mit uns zelten."
"Nein Legolas, es ist wirklich zu gefährlich.
Spinnen sind sehr böse Geschöpfe und ich will
Dich nicht in Gefahr wissen.
"Aber Ada...ich will doch nur zelten...so wie
die Wachen draußen. Bin doch schon ein großer
Krieger und Kuschelwarg passt bestimmt auf uns auf."
Bei diesen Worten hielt er Thranduil seine nasse
Kuschelente vor die Nase und sah ihn aus großen,
traurigen Kinderaugen an.
Der König wusste, dass diesem Blick niemand
widerstehen konnte, selbst er nicht und trotzdem wollte
er diese Gefahr nicht eingehen. Inzwischen flossen die
Tränchen über Legolas' Wangen und der kleine
Elb rutschte von Thranduils Schoß. Doch er kam
nicht weit, denn sein Ada hielt ihn sanft fest.
"Wie wäre es mein Kleiner, wenn wir...."
er lächelte bei dieser Idee, "wenn wir hier
im Thronsaal ein Zelt aufbauen. Wir könnten ein
kleines Feuer machen und so tun, als wären wir
draußen. Das ist zwar nicht ganz das Abenteuer,
was Du Dir wünscht....aber wer weiß was des
Nachts in einem Thronsaal passieren mag."
Plötzlich erstrahlten die traurigen Augen von
Legolas wieder und er umarmte seinen Ada vor Freude
ganz fest.
"Ohja Ada.....vielleicht kommen ja auch ein
paar Spinnen zu Besuch oder kleine Katzenbabys."
„Das hoffe ich nicht….“
Diese Worte vernahm der kleine Wirbelwind schon gar
nicht mehr, denn er stürmte aus dem Thronsaal heraus,
um seine ganzen Sachen für dieses Abenteuer zu
richten.
"Du weißt, dass der Thronsaal kein Platz
für ein Zelt ist." Celondil trat lächelnd
in den Saal und gab seinem König ein Pergament
mit den Berichten der Wachen.
"Aber es ist nicht gefährlich und schenkt
Legolas ein Lächeln. Könntest Du bitte alles
veranlassen, dass wir hier ungestört und abenteuerlich
zelten können?" Bei dem Wort abenteuerlich
zwinkerte Thranduil verschwörerisch und entließ
seinen Berater und Freund.
Es dauerte auch nicht lange und im Thronsaal herrschte
eine Ausnahmesituation. Celondil, Thranduil und eine
der Wachen bauten ein kleines Zelt mitten im Saal auf.
Es wurde mit weichen Fellen und Decken ausgelegt, sowie
einigen Kissen. Direkt vor dem Zelt war ein kleines
Eisenbehältnis hingestellt worden, in dem ohne
Gefahr für Einrichtung und Leben ein Feuer gemacht
werden konnte. Und damit das Ganze noch echter aussah,
wurden auch mächtige Zweige sowie Äste verteilt
und Blätter ausgestreut. Auch an Wasser war gedacht,
dass gerade in zwei große Schüsseln gegossen
wurde, die mit Ästen und Laub getarnt wurde.
Gerade als der "Abenteuerspielplatz Thronsaal"
fertig gestellt wurde, stürmte Legolas in den Raum.
Mit großen Augen blieb er stehen und ließ
sein Gepäck an Ort und Stelle fallen, um der Reihe
nach alle Helfer und auch seinen Ada zu umarmen. Natürlich
hatte er sich ganz brav gewaschen und sammelte nun sein
ganzes Hab und Gut wieder auf.
Schwer beladen tapste er auf das Zelt zu und verteilte
seine Dinge erst einmal auf dem moos- und laubbedeckten
Boden.
Natürlich waren sein Schwert und auch der kleine
Holzbogen dabei. Kuschelwarg und Gil-Galadi saßen
friedlich nebeneinander und das große Märchenbuch
lag direkt neben den Schokokeksen. Auch die Kuscheldecke
des Jungen war dabei. Und während sich Thranduil
bei seinen Helfern bedankte, räumte Legolas all
diese Dinge in das kleine Zelt.
Wenig später streckte er seinen Kopf aus dem
Zelt und sah sich um. Schwere Vorhänge sperrten
die untergehende Sonne aus und nur ein paar Kerzen spendeten
noch Licht. Sein Ada stand noch bei Celondil und sprach
leise mit ihm. Also nutzte Legolas die Zeit, um sich
im Thronsaal umzusehen.
Doch lange hatte er dazu keine Zeit, denn Thranduil
schloss die Türe und ging auf den kleinen Elb zu.
"Nun mein kleiner Held...gefällt es Dir an
diesem Platz?" Aufgeregt nickte Legolas und setzte
sich brav neben seinen Ada, der das Feuer anzündete.
Er drückte seinem Sohn einen langen Ast in die
Hand und holte einen großen Korb aus dem Inneren
des Zeltes. Dort waren allerlei Leckereien verborgen,
denn schließlich brauchten kleine Krieger auch
genügend Nahrung.
Der König holte eine kleine Schüssel mit
teigähnlichem Inhalt heraus und erklärte Legolas,
dass dieser Teig über dem Feuer geröstet wie
warmes Brot sei. Natürlich war der junge Elb sofort
Feuer und Flamme dafür, denn Kinder liebten warmes
Brot. Etwas tolpatschig versuchte er, den Teig an den
Stock zu bekommen. Aber irgendwie fiel er immer wieder
ab.
Schließlich bekam Thranduil Mitleid und half
ihm dabei ein wenig.
Ganz ungeduldig wartete der junge Prinz darauf, dass
er das Brot endlich essen konnte und war dann so erfreut,
dass er sich seinen Mund verbrannte.
"Nicht so schnell mein Kleiner. Trink erst mal
einen Schluck kaltes Wasser." Thranduil reichte
ihm einen kleinen Becher, in dem von dem Wasser aus
der "kleinen Quelle" war und musste lächeln,
da sein Sohn gar nicht mehr aufhörte zu strahlen.
Und als sein Ada dann auch noch einen kleinen Schokokuchen
aus dem Korb zauberte, war der kleine Elb glücklich.
"Ada...das Feuer geht langsam aus...."
In seinem Stimmchen lag etwas Verzweiflung, da die Flammen
nicht hoch genug waren, um ein weiteres Brot am Stock
zu rösten. "Nun mein Sohn....dann sollten
wir uns auf die Suche nach Feuerholz machen, bevor die
Nacht vollends über uns herein bricht. Willst Du
lieber etwas Wasser holen oder Holz sammeln?"
Diese Entscheidung viel Legolas sichtlich schwer,
doch entschied er sich schließlich für das
Holzsammeln. Und während Thranduil Wasser in eine
Karaffe schöpfte, suchte Legolas im ganzen Thronsaal
Holz zusammen.
"Genüg das, Ada?" Mit einem stolzen
Blick und einem Arm voll Holz tauchte er wenig später
wieder auf und schmiß etwas Holz in die Feuerstelle.
Thranduil nickte nur und lächelte seinen Sohn an.
Unbemerkt hatte er die wenigen Kerzen ausgelöscht,
so dass nun nur noch das Feuer Licht spendete. "Und
was wünscht mein kleiner Held nun? Vielleicht ein
wenig Schlaf oder eine gruselige Märchengeschichte?"
Eigentlich war ihm die Antwort schon klar und als Legolas
das letztere wählte, lächelte er zufrieden.
Schließlich saßen die beiden wenige Momente
später am Feuer. Legolas lauschte mit großen
Augen der Geschichte über kleine, freche Feen,
die des Nachts den Wald bevölkerten und nur selten
in die Nähe von Elbensiedlungen kamen.
"Weißt Du mein Junge, sie verstecken sich
vor uns und wer eine Fee sieht, der darf sich etwas
wünschen. Aber man darf sie nicht ansprechen, denn
unsere Stimmen sind für ihre Ohren zu laut und
sie würden zerplatzen wie eine Seifenblase."
"Aber wie kann man sich dann etwas wünschen?"
"Man muss es in den tiefen des Herzens wünschen,
denn für die Feen ist diese Stimme leiser und lieblicher."
Verwirrt blickte Legolas seinen Ada an, denn er wusste
nicht, wie man sich im Herzen etwas wünschen konnte.
"Ada aber mein Herz kann nicht sprechen."
"Doch das kann es mein kleiner Krieger....Du
musst ganz fest an Deinen Wunsch denken, dann hört
es auch die Fee."
"Gehen wir mal solche Feen suchen Ada?"
Thranduil lächelte und zog seinen Sohn in eine
Umarmung.
"Nein mein Sohn, man darf nicht nach ihnen suchen...denn
dann findet man sie nicht."
Verständnisvoll nickte Legolas, denn schließlich
versteckte er sich ja auch, wenn man nach ihm suchte
und er nicht gefunden werden wollte.
Der König erzählte noch ein wenig weiter
und wiegte Legolas damit in einen ruhigen Schlaf. Ganz
vorsichtig trug er den kleinen Elben in das Innere des
Zeltes und bettete ihn auf Fellen und Decken. Lächelnd
legte er ihm Kuschelwarg und Gil-Galadi in den Arm und
deckte ihn dann mit seiner Decke zu.
Auch er selbst legte sich zur Ruhe und genoss die
Zeit, die er mit seinem Sohn verbringen durfte. Es dauerte
auch gar nicht lange, da schlief der König über
Eryn Lasgalen ebenfalls ein.
Doch nicht lange und Legolas erwachte von einem leisen
Rascheln. Für einen Augenblick zog er seine Kuscheldecke
über seinen Kopf und verharrte. Das Rascheln kam
immer näher und der kleine Prinz hatte ein wenig
Angst. Also weckte er ganz vorsichtig seinen Ada. Denn
auch wenn er selbst ein mutiger Krieger war, so konnte
das Wesen da draußen ja viel größer
sein als er und da musste ein großer Krieger her.
"Ada Ada....da draußen ist etwas."
Verschlafen lauschte der König in die Stille
und tatsächlich....im Thronsaal schien etwas sein
Unwesen zu treiben.
"Kommen uns jetzt die Spinnen besuchen Ada?
Ich glaub ich will doch keine von ihnen sehen."
Nun musste Thranduil doch schmunzeln und er drückte
Legolas sein Holzschwert Elrondi in die Hand.
"Lass uns mal nachschauen gehen mein kleiner
Held."
Legolas nickte voller Abenteuerfreude, vergessen
war nun seine Angst. So schnell wie möglich krabbelte
er aus dem Zelt und stellte fest, dass das Feuer vollständig
hinab gebrannt war.
Dunkelheit herrschte im Thronsaal, die wenige Sekunden
später von dem sanften Licht einer Laterne durchbrochen
wurde.
Thranduil trat mit der Laterne neben seinen Sohn
und leuchtete hinaus in die Dunkelheit. Da war das Geräusch
wieder und diesmal hörte man nicht nur ein Rascheln,
sondern auch ein leises Fauchen.
"Ada können Spinnen fauchen?"
"Manchmal tun sie das auch Legolas."
"Aber das sind doch keine Spinnen oder?"
"Nein ich denke nicht, mein kleiner Held."
"Was ist es denn dann Ada?"
"Psst mein Kleiner, sonst flüchtet es noch."
Leise schlichen die beiden Elben dorthin, wo das
Geräusch herkam und sahen schließlich im
sanften Licht der Laterne eine Bewegung unter dem Laub.
"Ada da ist etwas."
Aufgeregt zeigte der kleine Elb auf die Stelle im
Laub und Thranduil nickte nur.
"Du bist doch ein mutiger Krieger mein Kleiner.
Willst Du dieses Ding fangen?"
Ungläubig blickte Legolas seinen Ada an und
nickte begeistert. Bevor Thranduil etwas sagen konnte,
warf sich der kleine Elb schon auf das Laub. Ein erschrockenes
Fauchen erklang und wenige Augenblicke später brach
etwas durch das Laub und sprang durch den halben Thronsaal.
Natürlich rannte Legolas diesem Schatten hinterher
und so begann eine lustige Verfolgungsjagd, die Thranduil
amüsiert beobachtete.
Es dauerte eine Weile, doch dann hatte Legolas den
vermeintlichen Feind gefangen und hielt ein zappelndes
Bündel in der Hand. Das Licht des inzwischen entfachten
Feuers verriet ihm jedoch nicht, was es war. Aber es
fühlte sich auf keinen Fall wie eine Spinne an,
sondern wie etwas Weiches, Kuscheliges. Und dieses Ding
schien ihn fressen zu wollen, denn er fühlte wie
sich ein kleines Mäulchen um seinen Finger schloss
und daran nuckelte.
"Adaaaaaaaaa......es ist gefährlich, es
will mich fressen."
Verzweifelt lief der kleine Junge auf seinen Ada
zu und hielt ihm das Bündel hin. Dieser musste
grinsen, war es doch kein Monster, sondern ein winziges
Kätzchen, das sich am Finger seines Sohnes festgenuckelt
hatte.
Und genau das erkannte Legolas jetzt auch und verschwunden
war der ängstliche Ausdruck in seinen Augen.
"Ohhhhhhhhhh wie süssssssssssss....das
ist ja gar nicht böse Ada, das ist eine kleine
Katze." Ganz begeistert streichelte Legolas über
das weiche, getigerte Fell des kleinen Wesens und hielt
es seinem Ada unter die Nase. "Guck ich hab eine
Katze gefangen."
Thranduil lächelte und dankte Celondil im Stillen
für diese Idee. So war der kleine Junge erstens
zu einem Abenteuer und zweitens zu einem Haustier gekommen.
Vielleicht brachte ihn das von der Idee ab, sein Pony
in seinem Kinderzimmer unterzubringen.
"Darf ich sie bitte behalten Ada?" Große
Augen trafen auf Thranduil und er streichelte auch über
das Fell der kleinen Katze, die sich inzwischen an seinen
Sohn gekuschelt hatte. "Du hast sie gefangen mein
Sohn, also steht es Dir frei sie zu behalten."
Kaum hatte Thranduil das gesagt, wurde er von einem
kleinen, blonden Wildfang umarmt, dessen Augen glücklich
strahlten.
Wenig später saßen die beiden Elben und
das Kätzchen wieder im Zelt. Thranduil hatte von
irgendwoher ein wenig Milch gezaubert, mit dem Legolas
seinen neuen Freund geduldig fütterte. Doch irgendwann
überfiel ihn trotzdem der Schlaf und auch das Kätzchen
hatte sich längst schon eingerollt und schlief
an Legolas gekuschelt.
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Die Sonne hatte ihren Weg an den Himmel schon angetreten,
als Bewegung in den königlichen Palast kam. Gäste
waren unangekündigt eingetroffen und wollten in
einer dringenden Angelegenheit mit dem König sprechen.
Natürlich versuchte Celondil alles, um die Menschen
von einer Wartezeit zu überzeugen, schließlich
konnte er ja mit ihnen jetzt nicht in den Thronsaal
platzen. Aber sie wollten dies nicht einsehen, war doch
ihre Reise durch die Grenzwächter des Waldes aufgehalten
worden. Und nun wollten sie so schnell wie möglich
beim König um eine Durchreise bitten.
Celondil seufzte leise, als er die Gespräche
der Menschen mitbekam. Scheinbar war Thranduil bei den
Völkern der Menschen als kalter, strenger und harter
Herrscher verschrieen, was natürlich nicht wirklich
stimmte. Aber der Berater wusste, dass er diese Gerüchte
nicht zerstören konnte und so begab er sich erst
einmal in die Küche, um die Fremden mit Speis und
Trank abzulenken.
Das nutzte der Anführer der Menschen, Promios
aus und bahnte sich einen Weg durch das Vorzimmer des
Thronsaales. Gerade als er kurz vor der schweren Türe
stand und von den Wachen beinahe aufgehalten wurde,
trat ein weiterer Elb in seinen Weg. Es war der zweite
Berater Thranduils, der erst an diesem Morgen von einem
Kundschaftsritt zurückgekommen war. "Alae,
ihr wollt zu König Thranduil?" Thaladion sah
den Menschenanführer an, der erleichtert nickte.
"Ja und es betrifft die Weiterreise einer Gruppe
von Händlern. Der Umweg um den Wald herum würde
uns Tage kosten und wohl auch Gefahren bringen. Ich
bin Promios und bin für die Sicherheit der Händler
zuständig." Thaladion nickte und gab den Wachen
ein Zeichen, die daraufhin die Türe freigaben.
Sekunden später standen die beiden mit offenem
Mund im Thronsaal, in dem immer noch ein Feuer brannte
und das Zelt stand. Weder von Thranduil noch von Legolas
war jedoch etwas zu sehen und erst als sich ein lautes
Lachen von den Lippen des Menschen löste, schien
sich in dem Zelt etwas zu regen.
Zuerst schaute der blonde Schopf von Legolas aus
dem Zelt, dann tapste plötzlich eine kleine Katze
heraus und wenige Moment später rannte Legolas
dem kleinen Wesen hinterher. Er schien die Anwesenheit
der anderen gar nicht zu bemerken.
Thranduil war unbemerkt ebenfalls aus dem Zelt gekommen
und strich seine Robe glatt. Thaladion hatte inzwischen
seine Fassung wiedererlangt und verbeugte sich vor seinem
König. "Verzeiht König Thranduil, ich
wollte euch nicht beim....nun ja...beim Zelten stören."
Der Angesprochene lächelte jedoch nur und trat
näher. Nun hatte auch der Mensch den König
über Eryn Lasgalen bemerkt und verbeugte sich ebenfalls.
"Eure Hoheit, mein Name ist Promios und..."
Ein Platschen und ein heller Aufschrei unterbrachen
den Fremden und alle Augen richteten sich auf Legolas,
der zusammen mit dem Kätzchen in eine der "Quellen"
geplumpst war. "Entschuldigt mich einen Moment."
Ganz unköniglich schritt Thranduil zu seinem Sohn
und hob ihn aus der großen Schüssel. Während
sich das Kätzchen trocken schüttelte, legte
er dem kleinen Prinz eine Decke über und flüsterte
ihm etwas ins Ohr.
Dann trat er wieder auf seinen Berater und den Menschen
zu. "Verzeiht, aber väterliche Pflichten rufen
mich. Ich hoffe ihr habt noch einen Moment Zeit, dann
werde ich mich eurem Anliegen annehmen." Er nickte
Thaladion zu und jagte dann Legolas hinterher, der wiederum
hinter dem kleinen Kätzchen her war.
Der Berater bat den Anführer der Menschen in
den Speisesaal und entschuldigte sich noch einmal für
diesen Zwischenfall. Doch dieser winkte ab. "Er
hat doch Recht....ein kleiner Krieger muss Liebe und
Nähe erfahren, damit auch sein Herz wächst.
Gerne warte ich aus so einem Grund auf einen Empfang
bei dem König. Außerdem widerlegt es die
Gerüchte, König Thranduil sei ein harter und
kalter Elb." Er lächelte Thaladion an und
gab seinen Männern zu verstehen, dass zuerst einmal
die Gastfreundschaft dieser Hallen angenommen wurde.
Inzwischen hatte Legolas seinen neuen Spielkameraden
gefangen und saß wieder trocken auf dem Schoß
seines Adas, der seine Zöpfe neu flocht.
„Ada wie soll ich das Kätzchen nennen?“
„Nun mein Junge…das ist alleine Deine Entscheidung.“
Sanft streichelte Thranduil durch das Haar seines
Sohnes und fuhr mit dem Flechten der Zöpfe fort.
„Dann nenn ich das kleine Kätzchen einfach….hm…ich
nenne es….Gandi.“
Erstaunt sah der König erst seinen Sohn an und
dann die kleine Katze. Er konnte beim besten Willen
keine Ähnlichkeit zu Gandalf erkennen und außerdem
war Gandi ein Mädchen.“
„Legolas….Dein neuer Spielgefährte ist ein Mädchen.“
„Woher weißt Du das?“
Legolas sah seinen Ada neugierig an und betrachtete
die kleine Katze, während Thranduil nachdachte,
was er seinem Sohn antworten sollte. Schließlich
entschied er sich für eine Art Flucht.
„Das weiß man als König…aber Du kannst
das Kätzchen gerne Gandi nennen.“
Der kleine Wirbelwind nickte und plapperte wild drauf
los.
Schließlich war Gandi bald in Legolas' Armen
eingeschlafen und auch dem jungen Prinzen war die Müdigkeit
anzusehen. Und wenig später war auch der kleine
Elb eingeschlafen und wurde von seinem Ada in das kleine
Zelt gebracht und zugedeckt. Thranduil lächelte
noch einmal und verließ dann leise den Thronsaal,
um sich das Anliegen der Menschen im Speisesaal anzuhören,
damit sein Sohn in Ruhe schlafen konnte.
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