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Titel: Seelendiebe Autor: Maurynna
Prolog Das Rascheln
der grünen Blätter um ihn herum machte Galadhion,
den Wächter des Hauptpfades nach Düsterwald,
schläfrig. Die Sonne glitzerte noch ein letztes
mal über dem Bergrand, bevor sie sich schließlich
ganz verabschiedete. Galadhion genoss das letzte Lächeln
der Sonne auf seinen Wangen und seufzte. Noch 4 Stunden
Dienst. Luthion, sein Bester Freund und auch Wache,
war heute krank und Galadhion hatte sich bereit erklärt
seine Schicht zu übernehmen. Mittlerweile bereute
er seine Entscheidung. Gerade wollte er sich umdrehen
um nach seinem Wasserbeutel zu greifen, da sah er 2
Gestalten durch das Gestrüpp huschen. Die Tatsache,
dass die beiden nicht den Pfad benutzten, kam ihm merkwürdig
vor, und statt den Wasserbeutel griff er den Bogen gleich
daneben, zog einen Pfeil aus seinem Köcher und
beobachtete. Die 2 Gestalten eilten voran, trittsicher
und geschickt strichen sie die Zweige aus dem Weg. Galadhion
war für die beiden unsichtbar, da der Wachturm
taktisch günstig auf einem großen Mallornbaum
gebaut worden war, um ungebetenen Besuchern eine Überraschung
zu bieten. Sie trugen dunkle Mäntel, die sie hervorragend
tarnten, und die untergehende Sonne und somit die sich
über den Düsterwald legende Dunkelheit kamen
den beiden Gestalten zu Gute. Galadhion musste sich
anstrengen um zu sehen, wohin die beiden Gestalten liefen.
Sie wollten in den Düsterwald hinein, das war klar.
Dazu aber mussten sie früher oder später an
seinem Posten vorbei, denn der Düsterwald war von
einer Hecke umgeben, die wie eine Mauer wirkte. Niemand
kam hinein und auch nicht hinaus, es sei denn, er benutzte
den Hauptpfad. Überflüssig zu sagen, dass
für diesen Schutz auch eine gewisse Menge an Magie
benutzt wurde. Die beiden Gestalten hielten nun inne
und schauten sich hektisch nach allen Seiten um. Sie
flüsterten etwas das Galadhion trotz seiner Elbenohren
nicht verstand, und liefen dann weiter. Sie hatten die
Richtung geändert und hasteten nun in Richtung
Pfad. Sie liefen keine 2 Meter vor der Hecke entlang,
anscheinend waren sie sich darüber im Klaren dass
sie nur durch den Hauptfad in den Düsterwald gelangen
würden. Galadhion legte den Pfeil auf die Sehne
und spannte sie. Er hatte nicht vor zu schießen
bevor er nicht wusste, wer diese beiden Fremden waren.
Es konnten 2 Elben sein, die sich nicht jedem zu erkennen
geben wollten, genauso gut konnten es aber auch dunkle
Gestalten sein die nun in seine Zielweite kam. Gerade
als er den Mund aufmachte um ihnen den Befehl zuzurufen
sich zu erkennen zu geben, sirrte ein Pfeil durch die
Luft. Verwirrt schaute Galadhion sich um. Es war nicht
seiner, und heute Abend gab es nur eine Wache, ihn.
Also kam der Pfeil nicht aus dem Düsterwald. Er
musste von außerhalb kommen. Ihm konnte er nicht
gegolten haben, denn ihn sah niemand. Die Antwort bekam
er, als er nach unten schaute. Es war nicht ein Pfeil
gewesen, sondern zwei Pfeile. Und sie ragten beide mit
grausamer Präzision aus den Herzen der beiden Gestalten,
die zusammengesackt auf dem Boden lagen und sich nie
mehr rühren würden. „Wer ist da?“ rief Galadhion
mit Furcht in der Stimme. Trotz seiner ungewöhnlich
scharfen Augen konnte er niemanden zwischen den Bäumen
ausmachen der geschossen hatte. Nervös leckte er
sch über die Lippen. Was sollte er nun tun? Doch
seine Frage wurde beantwortet als er Hufgetrappel hinter
sich hörte. Iluvatar Sei Dank, Elben aus Düsterwald.
Schnell kletterte er vom Mallorn herunter und stellte
sich den Kommenden in den Weg. Es waren 2 Wachen die
nach dem Rechten sehen wollten. Galadhion hatte sich
in der Vergangenheit oft als Träumer bewiesen,
und so traute man seinem Scharfsinn nicht mehr ganz.
Er erklärte den beiden eilig was geschehen war
und Galadhion und die Jüngere wache schauten sich
die beiden Fremden an. Ein Schock überkam sie,
als sie die Kapuzen hinunterzogen. Es waren Elben, Elben
aus Lothlorien. Galadhion schaute sich zuerst den Pfeil
an, welcher pechschwarz war, am Schaft 3 Spitzen hatte
und unten eine rote Kerbe. Das sagte ihm nichts, also
drehte er den Kopf des toten Elben herum und erstarrte.
Galadhion hatte schon viele Tote gesehen, doch dieser
hier war der Grausamste. Seine Augen waren tiefschwarz,
nichts weißes war mehr zu sehen, die Iris, die
Pupille, alles war weg, nur dieses abgrundtiefe schwarz.
Als hätte man ihm die Seele ausgesogen....
1.Kapitel Prinz
Legolas stand am Balkon seines Gemaches und genoss den
Sonnenuntergang, den man hier im Westflügel des
Schlosses Thranduils nur zu gut beobachten konnte. Als
die Sonne sich endgültig vom Tag verabschiedet
hatte und der ganze Himmel in Lila -und Blautönen
erstrahlte, klopfte es an seiner Tür. „Herein“
rief er, drehte sich um trat neugierig in sein Zimmer
zurück. Um diese Zeit störte ihn normalerweise
niemand, da jeder wusste, dass Legolas die Zeit nach
dem Sonnenuntergang für gewöhnlich damit verbrachte
sich in Büchern zu vergraben. Die Tür ging
mit einem leisen Knarren auf und sein persönlicher
Diener, Harnon, trat ein. Harnon war schon sehr alt
für einen Menschen. Die Frage warum Prinz Legolas
einen Menschen als persönlichen Diener gewählt
hatte war einfach zu beantworten. Legolas hatte sich
auf seiner Reise mit den Gefährten einfach an eine
gewisse Fröhlichkeit in seinem Alltag und seiner
Umgebung gewöhnt, welche er, wieder zu Hause angekommen,
nicht vermissen wollte. Elbische Diener waren ihm einfach
zu kühl und distanziert, doch mit Harnon scherzte
er gerne, und er genoss dessen Gesellschaft, auch wenn
er dadurch so manchen schiefen Blick von anderen Elben
die das Schloss bewohnten in Kauf nehmen musste. Harnon
blinzelte für einen kurzen Augenblick gegen das
Licht der Kerze, dann sah er Legolas, verbeugte sich
leicht und schloss die Tür hinter sich. „Mein Prinz,
es tut mir Leid um die Störung,“ sagte er, und
seine Augen suchten nach einem Zeichen der Verärgerung
in dem Gesicht des Elbenprinzen. Dieser jedoch antwortete
lächelnd: „Das macht doch nichts Harnon, aber in
anbetracht der Uhrzeit muss es wichtig sein. Was gibt
es denn?“ Harnon atmete auf und erwiderte: „Euer Vater
schickt nach euch, er war sehr zornig. Habt ihr etwas
angestellt?“ fragte er und der Schalk guckte aus seinen
Augen. Natürlich hatte Legolas nichts angestellt,
das hatte er seit Jahren nicht mehr, aber Harnon zog
ihn gerne liebevoll damit auf dass Legolas der Jüngste
Elb der Familie war. Die Tatsache dass Legolas immer
noch 2 Jahrtausende älter war als er selbst wischte
er mit einer Handbewegung beiseite, als Legolas es lächelnd
erwiderte. „König Thranduil wirkte wirklich besorgt,
ihr solltet euch eilen,“ sagte Harnon zu ihm, machte
noch eine kleine Verbeugung, ging respektvoll 3 Schritte
rückwärts und verließ den Raum wieder.
Ein Seufzer verließ Legolas´ Kehle. Er hatte
sich so auf die „Chronik der tapfersten Elben des Nordens“
gefreut, doch er konnte sich der Audienz nicht entziehen.
Schnell zog er sich ein anderes Hemd an, da dieses schon
einen Fleck bekommen hatte, wahrscheinlich vom Kerzenwachs.
Dann sah er noch einmal in den Spiegel, befand sein
Antlitz für ausreichend und betrat wenige Minuten
später den Thronsaal. °°°°°°°°° „Wann
und wo fand man sie?“ dröhnte die mächtige
Bassstimme Thranduils durch den Thonsaal. Die Diener
die vor der Tür standen und lauschten erzitterten
und liefen schnell wieder an die Arbeit. „Am Eingang
des Hauptfades nach Düsterwald. Die Umgebung wurde
abgesucht, doch niemand gefangen genommen. Wer auch
immer diese beiden Elben erschossen hat, er hat wahrlich
ein schnelles Pferd,“ antworte Fornion, Befehlshaber
der Wachtposten des Düsterwalds, dem König.
„Niemand gefunden? Wie ist das möglich? Wer hatte
Wache? Warum wurde der Mörder nicht gesichtet?
Und warum zum Teufel erfahre ich das alles jetzt erst?“
Fornion fühlte sich sehends unwohler in seiner
Haut. „Nun ja Majestät, auch ein Elb kann einen
Geist nicht sehen, denn ein Geist muss es gewesen sein,
da keiner unserer Elben etwas fand. Galadhion Monodron
hatte Wachdienst, doch auch er sah nichts. Er erzählte
mir, die beiden Elben, die er aus der Entfernung nicht
als solche ausmachen konnte da sie diese Umhänge
trugen,“-er deutete auf die beiden schwarzen Kapuzenmäntel
die auf dem Boden lagen- „hätten nicht den Pfad
benutzt, sondern sich durchs Gestrüpp gekämpft.
Sie mussten Angst vor jemandem gehabt haben, scheinbar
wollten sie versteckt zum Tor gelangen, außerdem
hatten sie dort bessere Deckung. Galadhion erzählte
auch, dass die beiden den Düsterwald gekannt haben
mussten, da sie nicht erst, vergeblich wie wir wissen,
einen weg durch die Hecke suchten sondern zum Tor liefen
um hineinzukommen. In dem Augenblick hörte Galadhion
wohl Pfeile zischen und die beiden waren tot.“ Fornion
verstummte. Er war es leid diese Geschichte zu erzählen.
Er wollte endlich die beiden toten Elben untersuchen,
was ihm nicht gestattet war bevor der König nicht
die Erlaubnis gegeben hatte. Thranduil öffnete
den Mund um etwas zu erwidern, doch in dem Moment öffneten
sich die beiden große Flügeltüren am
Westende der Halle und Legolas trat ein. Verwirrtt schaute
er sich um als er die beiden Männer sah, sein Vater
ganz rot vor Wut und Fornion, welchen er auch kannte.
Dann sah er die beiden Mäntel auf dem Boden liegen
und schaute erst Fornion und dann seinen Vater fragend
an. „Legolas, endlich, was treibst du nur immer so lange?“
blaffte sein Thranduil seinen Sohn an. Legolas´
Augen verengten sich. Wenn sein Vater so außer
sich war, dann musste wirklich etwas Außergewöhnliches
geschehen sein. „Ich bin beschäftigt um diese zeit
Vater, erwarte nicht von mir dass ich sofort springe
wenn du rufst. Ich habe mich beeilt. Und nun sag, worum
geht es?“ „Fornion,erzähle du,“ sagte Thranduil
mit einer ungeduldigen Handbewegung. Fornion unterdrückte
ein Stöhnen und erzählte Legolas noch einmal
die Geschehnisse am Eingang Düsterwalds. Als Fornion
geendet hatte, verstand Legolas warum sein Vater so
wütend war. Seit den Ringkriegen waren Tod und
Leiden so weit wie möglich verringert worden, und
die Waldelben waren dem Ganzen vorausgegangen. Dass
nun gerade dort etwas so etwas passierte, warf Rätsel
auf. Legolas hatte eine ganze Menge Fragen, mit denen
er auch gleich herausplatzte. Auch ihm missfiel es,
dass der wohlverdiente Frieden Düsterwalds eventuell
auf dem Spiel stand, denn durch Mord war dort schon
lange niemand mehr gestorben. „Weiß man wer die
beiden waren? Und was sie hier wollten? Hat man die
Pfeile schon untersucht? War vielleicht Gift an ihnen?
Und haben die beiden Toten besondere Merkmale?“„Das
wollte ich schon lange untersuchen und die Antworten
könnte ich euch auch geben wenn ich die Zeit und
die Erlaubnis hätte sie zu untersuchen...“ antwortete
ihm Fornion. Jetzt blickten beide den König an.
Er schien ihre Unterhaltung gar nicht mit angehört
zu haben, denn in seinen Augen lag ein abwesender Gesichtsausdruck
während er mit seinen Fingern an seinem Bart herumzupfte.
„Vater?“ fragte Legolas. „Was ist denn? Seid ihr immer
noch da? Ich sagte doch bereits ihr sollt die Leichen
untersuchen und mir so schnell wie möglich Bericht
erstatten!“ bellte Thranduil. Sein Vater musste wirklich
aus dem Häuschen sein, dachte Legolas, denn das
hatte er bestimmt noch nicht gesagt. Legolas´
Neugier wuchs. Er war sich ganz sicher dass er bei der
Untersuchung der Leichen etwas herausfinden würde.
Nur was? Mit einem Blick auf Fornion war er sicher dass
auch dieser vor Neugier brannte und wie auf ein stilles
Kommando drehten sich beide um und verließen den
Thronsaal. Doch König Thranduil bemerkte dies gar
nicht, er war mit den Gedanken schon wieder weit abseits.
2.Kapitel:
Die Botschaft Die Fackeln
auf dem Innenhof unterstützten das schwache Sternenlicht,
welches nicht ausreichte um die Räume des Heilerhauses
zu erleuchten. In dem Haus selbst brannte keinerlei
Licht, da die Gefahr eines Feuers zu groß war.
Den Mond sah man an dieser Stelle nicht, er wurde von
dem großen Mallorn verdeckt, der seine Zweige
wie ein Trauernder bis zum Boden hängen ließ.
Legolas und Fornion eilten mit großen Schritten
durch den Innenhof an den verwundert schauenden Wachen
vorbei zum Heilerhaus. Fornion
öffnete die Holztür mit den aufwendigen braunen
und grünen Schnitzereien darin und sie gingen gleich
weiter zum Raum der Stille. Dies war der Raum in dem
kürzlich Verstorbene aufbewahrt wurden. Es war
der einzige Raum, in dem immer mindestens ein Elb Totenwache
hielt und darauf aufpasste, dass niemand die Seelen
der Verstorbenen daran hinderte die Seelen durch Mandos
Halle nach Valinor zu gelangen. Auch um diese Zeit wachte
hier ein Legolas unbekannter Elb, doch Fornion schien
ihn zu kennen, denn der Totenwächter nickte ihm
zu ohne ein Wort zu sagten. Sie durften eintreten. Legolas
fröstelte als er den Raum betrat, eine unheimliche
Kälte legte sich um sein Herz. Mühsam atmete
er tief durch. Er schaute zu den Fenstern, doch alle
waren geschlossen. Abgesehen davon war die Nacht windstill.
Der Wächter hatte Legolas´ Gesichtsausdruck
bemerkt und nickte ihm zu. „So geht es jedem, der hier
hineinkommt. Seid ihr gekommen um die Toten zu untersuchen?“
„So ist es. Hat schon jemand etwas an ihnen verändert?“
fragte Fornion. „Nein, es wurde angeordert ihnen saubere,
ehrenvollere Kleidung anzuziehen, doch niemand traut
sich an sie heran. Es ist, als laste ein Fluch auf den
beiden.“ Legolas nickte. Genauso fühlte es sich
an. Er schauderte bei dem Gedanken einen der beiden
anfassen zu müssen. Dann gab er sich einen Ruck.
Das war lächerlich. Sie waren tot. Was konnten
sie noch tun? Er sah über die Schulter zu Fornion.
„Dann wollen wir mal,“ sagte dieser und ging an die
erste Liege. Legolas
ging an Fornion vorbei zu der hinteren Liege. Fornion
hatte das weiße Tuch, welches das Gesicht des
toten Elben bedeckt hatte, schon heruntergenommen. Er
versuchte, die Augen des Elben zu schließen, doch
es wollte ihm nicht gelingen. Diese grauenhaften schwarzen
Augen. Legolas tat sein Bestes um sie zu ignorieren,
als auch er das Tuch abgenommen hatte. Er schluckte.
„Also gut. Fangen wir an. Zuerst die Arme.“ Legolas
zwang sich die Decke noch weiter herunterzuziehen, bis
die beiden bleichen eiskalten Arme frei von jeder Bedeckung
waren. Auf den äußeren Armflächen war
nichts zu sehen, doch ein paar Zentimeter unter der
Handfläche befanden sich drei rote Punkte zu einem
Dreieck angeordnet. Eine Tätowierung. „Fornion,
schau auf die Innenseite des rechten Unterarms,“ wies
Legolas ihn an. Fornion gehorchte und zuckte zusammen.
„Kennst du diese Zeichen?“ fragte Legolas tonlos. „Jeder
Elb in Mittelerde kennt diese Zeichen,“ flüsterte
Fornion mit aufgerissenen Augen. Legolas drehte sich
zu der Wache um, die immer noch wie angewurzelt auf
der gleichen Stelle stand, aber neugierig den
Hals streckte. Legolas schaute ihn an. „Geh und sag
meinem Vater, wir bitten um eine weitere Audienz. Sag
ihm, Galadriels persönliche Botschafter wurden
umgebracht. Sag ihm auch, es geht um das letzte Bündnis.“ Die
Wache schaute fragend, war aber klug genug die Gedanken
nicht laut auszusprechen. Ohne ein Wort drehte er sich
um und ging schnellen Schrittes zum Schloss hinauf.
„Hat es das zu bedeuten was ich denke, mein Prinz?“
wisperte Fornion Legolas zu. „Hoffen wir, dass es das
nicht tut“ gab Legolas heiser zurück, während
er immer noch in die toten, endlos schwarzen Augen des
ermordeten Sindars schaute. °°°°°°° Der Weg
zurück in die Hallen Thranduils war weit, doch
Legolas und Fornion eilten die Treppen hoch als wäre
Sauron persönlich hinter ihnen her. Sie stürzten
in die Halle, in der König Thranduil sie schon
erwartete. Doch er war nicht allein. Sein persönlicher
Berater, Indunen, ein hochgewachsener und schon fast
schüchtern wirkender Elb, der sich jedoch in seinem
Leben als klug und weise erwiesen hatte, stand neben
ihm. Beide blickten ernst auf die beiden Ankömmlinge. „Nun,
mein Sohn, sag schnell, was hast du herausgefunden?
Die Wache muss sich irren, denn sie sprach von dem letzten
Bündnis. Niemand würde jemand so Wichtigen
umbringen, der Preis wäre zu hoch. Erzählt!“
Legolas holte tief Luft und erzählte dann in aller
Eile von den Zeichen, die er am Unterarm der Toten entdeckt
hatte. Während der Elbenprinz seine Entdeckung
in allen Einzelheiten schilderte wurden Thranduils Augen
immer größer. Auch Indunen, der für
gewöhnlich keinerlei Gefühlsregungen zeigte,
wurde immer kleiner und sein Mund öffnete sich,
ohne sich wieder zu schließen. Legolas erkannte,
dass Indunen verstanden hatte was er vermutete. Doch
sein Vater schien nicht ganz mitgekommen zu sein, denn
außer der Bestürzung über den Tod Galadriels
persönlicher Botschafter war ihm nichts anzusehen.
„Wie
sagen wir ihr denn nun was geschehen ist? Sie wird nicht
zufrieden sein mit der Erklärung, ein Unbekannter
hätte sie ermordet...“ Murmelte Thranduil mit gerunzelter
Stirn. Legolas schüttelte den Kopf. „Vater, du
verstehst nicht ganz. Diese Botschafter wollten uns
anscheinend eine Botschaft überbringen.“ Thranduil
schaute ihn an. „Ja, mein Sohn, das ist es was Botschafter
meistens tun“ erklärte er freundlich. Legolas wollte
schreien. Stattdessen ballte er die Hände zu Fäusten
zusammen und redete weiter. „Was glaubst du, warum sie
umgebracht worden sind, Vater? Jemand wollte, dass diese
Botschaft uns nicht erreicht. Also muss sie sehr wichtig
gewesen sein. Und die beiden Botschafter wussten dass
sie verfolgt wurden, sonst wären sie nicht durchs
Unterholz gekrochen....Verstehst du? Wir müssen
unbedingt wissen, was diese Botschaft war. Einen eine
wichtige Botschaft sein.“ König
Thranduil schien zu verstehen, denn er warf seinem Berater
einen Blick zu. Der Blick dessen aber galt Legolas.
„Und ihr habt nichts in der Kleidung gefunden? Kein
Pergament, keine Notizen..?“ Fornion schlug sich mit
der flachen Hand vor die Stirn. „Verdammt, daran habe
ich gar nicht gedacht. Ihr, Legolas?“ Legolas schüttelte
den Kopf. Nein, auch er hatte die Kleidung nicht durchsucht.
Es war schrecklich genug gewesen, die Körperteile
der Leiche zu untersuchen, außerdem hatte ihn
das Zeichen auf dem Unterarm völlig durcheinandergebracht.
„Nun, dann schlage ich vor, ihr geht noch einmal nachgucken...“
hörte er die tiefe Stimme Indunens. Ohne
ein weiteres Wort verließ Legolas den Thronsaal
nun schon zum zweiten Mal an diesem Tag. Und wieder
ging er schnurstracks auf das Heilerhaus zu. Diesmal
allerdings ohne Fornion, denn dieser hatte noch etwas
zu erledigen gehabt, worauf ihn König Thranduil
hingewiesen hatte, was dieser mit einem enttäuschten
Gesichtsausdruck quittierte. Legolas zog die Tür
auf, lief direkt in den Raum der Stille und ging gleich
zu „seinem“ Elb. Er untersuchte die Taschen der Gewänder,
fand aber nichts. Auch in dem Kapuzenumhang war kein
Pergament. Also durchsuchte er auch den anderen Elben.
In dem Umhang waren zwei Pakete Lembas, doch nichts
was einer Nachricht auch nur im Entferntesten glich.
Enttäuscht wollte er sich gerade wieder umdrehen
und gehen, da sah er auf der Rückseite des Mallornblattes
welches das Lembas umwickelte ein Stück Pergament
ragen. Sofort hob er das Elbenbrot auf und zog das Pergament
heraus. Mit zittrigen Fingern entfaltete er das vergilbte
Blatt und begann zu lesen....
3. Kapitel:
Aufbruch „Bündnis
mit den Nordelben droht zu zerbrechen. König Dragopher,
der Herrscher der Dunkelelben des Nordens brachte Botschaft
über seine Unzufriedenheit mit unserer Forderung
der Abschaffung des Sklavenhandels mit Menschen in den
nördlichen Ebenen und in Arthedain. Frieden ist
in Gefahr, bitten um Hilfe.“ Die Botschaft
war ohne Zweifel von Galadriel. Legolas runzelte die
Stirn. Genau das hatte er befürchtet. Was sollte
er nun tun? Zweifellos konnte König Thranduil nicht
einfach sein ganzes Heer losschicken, um Lórien
zu Hilfe zu eilen, wenn die Möglichkeit bestand,
dass es gar nicht zu einem Krieg kommen würde.
Jemand musste nach Lórien reiten und die Sache
klären. Und er ahnte auch schon wer. Es würde
ihm mal wieder gut tun aus dem Düsterwald herauszukommen,
viel zu lange schon hatte er dort geweilt. Er beschloss,
die Nacht noch einmal darüber nachzudenken und
seinem Vater seine Entscheidung am nächsten Tag
mitzuteilen. °°°°°°° „Alani,
stehst du immer noch draußen? Komm herein, wir
wollen Essen!“ Das braunhaarige Mädchen, das zweifellos
auf den Namen Alani hörte, gab ihrem dicken Pony
noch einen Klaps auf die Kruppe und machte sich dann
seufzend auf, um zum Haus zu gehen. Haus wäre vielleicht
ein bisschen übertrieben. Eigentlich war es eine
Hütte, gebaut aus Lehm, billig, aber solide. Noch
nie war sie eingestürzt, auch als es gestürmt
hatte nicht. Ranai, Alanis Mutter, war sehr stolz darauf. Alani
stupste die Tür beiseite, die mal wieder knarrte,
ging ins Esszimmer und schob sich ihren Stuhl zurecht.
Die mit blauen Blumen verzierten Teller standen schon
auf dem Tisch und es roch nach Kartoffelsuppe.Schon
wieder. Alani murrte. „Mama, die Suppe hängt mir
zum Hals raus. Gibt es nichts anderes, dass du...“ Doch
sie wurde unterbrochen. „Alani, hör zu. Die Hohen
Herren haben die Ration verkürzt. Wir bekommen
immer weniger für unsere Erträge. Kartoffelsuppe
ist das Billigste und Nahrhafteste, das ich kochen kann.
Also wirst du das essen müssen oder wohl oder übel
verhungern.“ Das war deutlich gewesen. Alani schluckte.
Dann
kam Wut über sie. Diese verdammten Elben! Pah,
Hohe Herren nannten sie sich. Dabei waren sie nichts
als eine Horde Verbrecher, die ihren Spaß daran
hatten andere Leute in Armut zu halten. Nicht alle Leute,
nein. Den Elben hierzulande ging es gut. Nur die Menschen
mussten leiden. Tagtäglich war sie diejenige, die
mit ihrem Haflinger die Felder umjätete, bepflanzte
und erntete, während ihre Mutter sich um das Obst
und Gemüse, das im Garten wuchs kümmerte.
Das war eine verteufelt harte Arbeit, von Sonnenaufgang
bis Sonnenuntergang waren sie beschäftigt, damit
so schnell wie möglich zu arbeiten, um den Mindestumsatz
an Erträgen abzuliefern, so dass sie die Hütte
und das Feld behalten konnten. Da Alanis
Vater in einem hoffnungslosen Aufstand der Menschen
gegen die Hohen Herren sein Leben gelassen hatte, waren
Alani und Ranai ganz allein. Doch eines Tages hatte
Alani ein junges Pferd entdeckt, das zitternd am ganzen
Körper auf einem ihrer Felde lag. Sie durfte es
behalten. Es war ein Wallach, und sie nannte ihn Valeran,
nach dem Helden aus ihrem Lieblingsbuch. Valeran
war eine große Hilfe als er älter wurde.
Er zog alle Geräte für sie und verdiente sich
so sein Heu und Wasser. Während sie ihre Kartoffelsuppe
schlürfte und sich missbilligende blicke ihrer
Mutter einfing, dachte sie darüber nach, wie die
Menschen fern von diesem Ort wohl leben würden.
Waren sie frei, das zu tun was sie wollten? Sie hatte
die Geschichten gehört, die Wanderer, die hier
alle paar Jahre einmal vorbeikamen, erzählten,
und seufzte. Wie es wohl war, leben zu dürfen,
ohne die tägliche Angst am nächsten Tag alles
zu verlieren? °°°°°°°°°°° Die ersten
Strahlen der aufgehenden Sonne kitzelten Legolas Wange
und er wachte auf. Er hatte entschieden. Er würde
gehen. Sogleich warf er die Decke zur Seite, schwang
die Beine über den Bettrand und stand auf. Er suchte
seine Kleider zusammen, kleidete sich in aller Eile
an und verließ dann sein Zimmer in Richtung Thronsaal.
Sein Vater war um diese Zeit schon wach, das wusste
er aus Erfahrung, und er wollte so schnell wie möglich
aufbrechen. Wenn die Botschaft wirklich wahr war, dann
hatten sie keine Zeit zu verlieren. °°°°°°°°° „Hier
mein Prinz, Euer Pferd,“ sagte der Deiner, deutete eine
Verbeugung an und drückte ihm die Zügel in
die Hand. Legolas schaute auf. In seine Augen blickten
die dunklen Augen seines Hengstes Sahin. Er liebte dieses
Tier abgöttisch, war es doch unter seiner Fittiche
aufgewachsen und ausgebildet worden. Sahin war ein Vollblut,
welche die Elben aus Düsterwald liebten. Er hatte
eine sehr außergewöhnliche Farbe, war sein
schokobraunes Fell doch durch einen Dunkelroten Ton
ergänzt. In der Sonne glänzte er, als
sei er aus Kupfer gefertigt. Sanft
pustete Legolas dem Hengst in die Nüstern, lachte
auf, als er überrascht seinen Kopf hochwarf und
zog dann den Sattelgurt fest. Dann schaute Legolas sich
ein letztes Mal um. Niemand war zu sehen außer
dem Diener, welcher ihm Sahin soeben gebracht hatte,
der sich nun auf dem Weg zurück zu den Ställen
befand. Von seinem Vater hatte Legolas sich schon verabschiedet,
mit dem Versprechen sehr bald mit Klarheit wiederzukommen.
Er hatte genügend Proviant in seinen Satteltaschen,
ein ausdauerndes Pferd und er freute sich darauf, mal
wieder aus Düsterwald herauszukommen. Er
trieb sein Pferd an und Sahin setzte sich in schnellem
Schritt in Bewegung. Pfeifend ritt der Prinz von Düsterwald
durch das Tor auf den Hauptpfad, weg von dem Düsterwald,
auf nach Lórien, wo sich,wie er hoffte, alles
klären würde.
4. Kapitel: Die Falle „Alani,
die Sonne steht schon hoch am Himmel! Was ist denn nur
bloß mit dir? Du stehst doch immer so früh
auf...“ tadelte Ranai als Alani gähnend vor dem
Fenster stand anstatt draußen das Pferd das Feld
hinauf und wieder hinunter zu führen. „Ich gehe
schon. Weil heut so ein schöner Tag ist, darf ich
mit Lorian üben sobald das Feld fertig ist?“ Alani
schaute ihre Mutter flehend an. Diese allerdings drehte
die Augen gen Himmel. Lorian war Alanis bester Freund
und zu Ranais Bedauern war er damals mit in den Aufstand
gegen die hohen Herren gezogen, wodurch er einiges an
Kriegskunst von anderen Männern gelernt hatte.
Und Alani war anscheinend ganz versessen darauf das
gleiche Handwerk zu erlernen, denn in jeder freien Minute,
die sie nicht mit ihrem Pferd verbrachte, übte
sie Schwertstreiche und Paraden. Aber so war sie nun
einmal. „Nun schön, aber sag mir bescheid, ich
werde zuerst das Feld begutachten bevor du gehen darfst.“
Mit einem
Nicken und einem Lächeln auf den Lippen lief Alani
aus dem Zimmer durch die Küche zum Stall, wo Valeran
stand, der sie mit einem Wiehern begrüßte.
Er bekam einen Apfel, wurde herausgeführt, geputzt
und bekam sein Zaumzeug angelegt. Und dann begann die
Arbeit. °°°°°°°°°°°° Legolas
ritt nun schon seit 3 Tagen und immer noch hatte er
sich nicht sattgesehen an dem Grün um ihn herum.
Er genoss den Duft der blühenden Blumen, des Waldes
und lauschte den Liedern, welche die Vögel ihm
zuträllerten. Nachts blieb er stets in einem Mauseloch.
Ein Mauseloch
war für die Gegend zwischen Düsterwald und
Lórien so etwas wie eine Gaststätte bei
den Menschen. Dort konnte man sich ein Zimmer mieten
und nächtigen, natürlich beinhaltete der oft
hohe Preis auch Abendessen, Frühstück und
Proviant. Doch allzu schnell erkannte man Legolas und
er musste nichts bezahlen. Das war zu seinem Leidwesen,
denn lieber hätte er gezahlt und wäre in Ruhe
gelassen worden als sich jeden Abend höflich nickend
die neuesten Gerüchte über sich selbst und
seine Familie anzuhören. Besonders an einem Mauseloch
war aber auch, dass dort jeder, der ein Zimmer gemietet
hatte, unter dem Schutz des Hauses stand, das hieß
niemand, nicht einmal der König persönlich,
durfte jemanden darin verhaften lassen. Dies
war auch der Grund warum der Prinz stets wachsam war,
konnten um ihn herum doch auch Leute anderer Gesinnung
sein. An diesem Tag war Legolas Laune allerdings etwas
überschattet. Er hatte schon den ganzen Tag das
Gefühl beobachtet zu werden. Immer wieder sah er
sich um, doch so oft er sich auch umblickte, weder seine
scharfen Augen noch seine ungewöhnlich guten Ohren
vernahmen etwas anderes, als das stete Hufgeräusch
Sahins. Stirnrunzelnd
drehte er sich wieder nach vorne um und beobachtete
das Spiel der Sonnenstrahlen am wolkenfreien Himmel.
Irgendetwas ging hier nicht mit rechten Dingen
zu. Er trieb Sahin in den Trab und hoffte, bald hinter
das Geheimnis zu kommen warum er sich so unwohl fühlte.
Sollte es ein Feind sein, auch dann wollte er es wissen,
denn die Ungewissheit machte ihn ungemein nrevös.
Und er wusste, dass sein Gefühl ihn nicht täuschte,
denn für solche Situationen hatte er wahrlich einen
siebten Sinn. °°°°°°°°°°°°° „Tot!
Schon wieder, Alani, was ist denn heute los mit dir?“
Alani schaute in Lorians grüne Augen, die sie in
diesem Moment etwas verwirrt anschauten. Alani wusste
es ja selber nicht. Lorian hasste es, wenn sie sich
keine Mühe gab und mit den Gedanken weit weg war.
„Ich kann meine Zeit auch anders verbringen, weißt
du? Wenn es dir nicht gut geht, dann sag bescheid, dann
verschieben wir das Training...“ „Nein, schon gut. Mir
könnte es nicht besser gehen. Ich habe mich nur
gefragt...Ach, du verstehst das nicht. Lorian, hast
du dich schon mal gefragt was wäre, wenn wir frei
sein würden und genug Geld hätten um zu gehen
wohin wir wollten? Wäre das nicht toll?“ Lorian
ließ einen Seufzer hören. Das war typisch
für Alani. Das war schon immer ihr größter
Wunsch gewesen, von dort wegzukommen wo sie leben musste.
Für sie war es eine Strafe, sie war ja auch noch
sehr jung, erst Siebzehn. Doch das Alter nahm ihr nichts
an Frechheit. Doch er schätzte sie, denn sie hatte
ein Herz aus Gold und würde ihr letztes Hemd für
ihre Freunde geben. Außerdem verbrachte er gerne
Zeit mit ihr. Man konnte schon von Liebe zwischen den
beiden reden, doch die Art Liebe zwischen einem Bruder
und seiner Schwester. Die beiden kannten sich seit sie
vier Jahre alt und in diese Kolonie gekommen waren.
Doch im Gegensatz zu Alani fand Lorian sein Leben nicht
schlecht. Es gefiel ihm seine Felder zu bestellen, außerdem
hatte er etwas mehr Geld als Alani und Ranai um über
die Runden zu kommen, da seine Familie noch vollständig
war und jeder mithalf. Sein
Vater war nicht mit in den Aufstand gezogen, wofür
er sich heimlich schämte, da es nach seiner Meinung
nach feige gewesen war seine Freunde im Stich zu lassen.
Er konnte es sich nicht erklären, doch irgendwie
fühlte er sich schuldig, da Alanis Vater bei dem
Aufstand sein Leben hatte lassen müssen und hatte
sich deshalb bereit erklärt Alani die Kunst des
Kämpfens beizubringen, jedenfalls soviel er davon
verstand. Und das war gar nicht so wenig. Und
Alani lernte erstaunlich schnell. Das wurde ihm bewusst
als er einen Ausfallschritt Alanis parieren und zurückschlagen
musste. Natürlich ließ sie es nicht auf sich
sitzen, dass er sie gedankenlos nannte. Sie war wirklich
sehr gut geworden. „Okay,
okay, Schluss für heute. Du hast dich wirklich
gut geschlagen. Für ein Mädchen“, fügte
er grinsend hinzu und drehte sich um, um sein Schwert
aufzuheben. Das hätte er nicht tun dürfen,
denn Alani gab ihm mit ihrem Lederstiefel einen Tritt
in sein Hinterteil und mit einem köstlichen Gesichtsausdruck
kippte er nach vorne. Er rollte sich ab und Alani fing
lauthals an zu lachen, denn die Stelle, durch die Lorian
sich gerade rollte, hatte Valeran vor wenigen Stunden
als gut befunden sein Geschäft zu verrichten. Auch
Lorian hatte es bemerkt, denn er rümpfte seine
Nase als er mit einer Hand an seinem schmerzenden Hinterteil
aufstand und sah an sich herunter. Seine
Lederhose war total dreckig, sein linkes Bein total
verschmiert mit Pferdeäpfeln. Und zu seinem Verdruss
hörte Alani gar nicht mehr auf zu lachen. „Na warte..“
knurrte Lorian, packte sie und ließ sie in die
Pferdetränke fallen. Die Kälte war Schock
genug und Alani kreischte auf bevor sie untertauchte.
Jetzt war es an Lorian zu lachen und genau das tat er.
Er bot ihr die Hand an als sie prustend wieder auftauchte,
sie ergriff sie und er half ihr heraus. Lachend gingen
sie zurück, um die Holzschwerter zu holen und trennten
sich dann, weil Alani ins Haus musste, um das Abendessen
vorzubereiten. Kartoffelsuppe. Wie immer. °°°°°°°° Hinter
ihm knackte etwas. Pfeilschnell drehte Legolas den Kopf
in die Richtung und duckte sich gleichzeitig, da er
aus den Augenwinkeln einen Pfeil gesehen hatte, der
zweifellos ihm galt. das Zischen des Pfeils erschreckte
Sahin,der auf die Hinterbeine stieg und im Galopp losraste.
Legolas konnte sich nicht halten und fiel auf den wichen,mit
Mos überwucherten Boden.Behende sprang er auf und
griff gleichzeitig nach seinem Pfeilköcher, weil
er eine Bewegung hinter einem nahen Baum wahrnahm. Ein
Ork. Er hatte doch gewusst, dass er beobachtet worden
war. Dass
dieses Gesindel immer noch in diesen Wäldern lauerte,
liess ein Gefühl der Wut in ihm hochsteigen. Sein
Pfeil zischte los und in weniger als einem Augenblick
fiel der Ork quietschend und tödlich getroffen
hinter dem Baum hervor. Doch das war es nicht, was Legolas´
Blicke auf sich zog. In einem Umkreis von einigen Metern
krochen sie nun Zähne fletschend aus den Büschen
heraus. Orks. Und es waren verdammt viele. Legolas´
blickte sich panisch um. Sie hatten einen Ring um ihn
gebildet. Sahin,der zurückgekommen war sobald er
merkte dass sein Reiter nicht mehr auf ihm saß,
wieherte ängstlich und drängelte sich bei
dem Anblick der Zähne fletschenden Orks und dem
bestialischen Gestank dicht an ihn, was für Legolas
nicht gerade hilfreich war. Die Orks hatten allesamt
ein rotes Dreieck in dem eine blutrote Axt prangte auf
dem Helm, dem Schild und dem Schwertgriff. Legolas atmete
mühsam aus. Er wusste nicht, woher diese Orks waren
oder auf wessen Befehl sie hörten, doch eins wusste
er: Allein würde er gegen diese Übermacht
nicht einmal den Hauch einer Chance haben. Unbarmherzig
rückten die Orks näher und der Kreis zog sich
immer enger um Legolas zusammen....
5. Kapitel:
Bekanntschaften Legolas
konnte den stinkenden Atem eines Orks neben seinem Pferd
riechen. Der Prinz war verzweifelt. Seine Gedanken arbeiteten
auf Hochtouren, doch was immer er auch gedachte zu tun,
alles schien aussichtslos. Sie hatten ihn umzingelt,
von allen Seiten bildeten sie einen Kreis um ihn und
Sahin, welcher panisch wieherte und vergeblich versuchte
aus dem Kreis herauszubrechen. ´
Das war es nun Legolas´ sagte eine kleine Stimme
in Legolas Hinterkopf. Doch kampflos wollte der Prinz
von Düsterwald nicht aufgeben. Wenn er schon sterben
musste, dann nicht ohne ein paar dieser Biester mitzunehmen.
Er griff nach hinten in seinen Köcher, zog einen
Pfeil heraus und spannte den Bogen an. Dies geschah
so schnell dass kein Ork rechtzeitig reagieren konnte.
Innerhalb weniger Augenblicke lagen 3 Orks tot am Boden,
doch auf jeden toten Ork der zu Boden fiel folgten
3 Lebendige. Legolas
stöhnte auf. In diesem Moment erlosch seine letzte
Hoffnung. Doch im gleichen Augenblick fing einer der
Orks an, panisch in die Richtung hinter Legolas zu gestikulieren.
Er brüllte ein paar anderen Orks etwas zu und dann,
zu Legolas Überraschung, lief er. Er lief tatsächlich
los, in den Wald zurück. Und wie durch ein Wunder
folgten die anderen Orks ihm! Nachdem der letzte Ork
verschwunden war und Legolas aufgeatmet hatte legte
sich seine Stirn sofort wieder in Falten. Das hatte
er doch schon einmal erlebt, damals, in den Minen von
Moria. Damals waren ihm die Orks wahrlich lieber gewesen.
Was mochte es dieses mal sein? Die Luft anhaltend drehte
er sich langsam um.... °°°°°°°° Was er
sah ließ ihn vor Freude auflachen. Vor seiner
Nase, keine 10 Schritte entfernt stand ein Elb. Seine
türkise Kleidung verriet, dass er aus dem Norden
kam. Doch Elb war Elb, und Legolas fühlte sich
erleichtert wie niemals zuvor. „Mae govannen“ [1] sagte
der Elb, welcher zu Legolas Überraschung Sindarin
sprach. „Alae mellon nin...“ [2] antwortete Legolas.
„Was habt Ihr denn verbrochen um ihren Hass dermaßen
auf Euch zu ziehen?“ grinste der Nordelb ihn nun an.
„Wenn
ich das nur wüsste...Orks fanden mich schon immer
„anziehend“.. Aber sagt, wie kommt Ihr hierher?
Oh, ich vergaß mich zu bedanken. Hiermit sei das
nachgeholt. Soeben habt Ihr dem...“ "Dem
Prinz von Düsterwald das Leben gerettet, ich weiß.
Woher, wollt ihr wissen? Nun ja, in dieser Gegend kommt
jemand wie Ihr nicht oft vorbei. Da ist das Gerede groß.
Und ich sitze hier nun schon seit einer Ewigkeit fest,
da ich jemanden erwarte, der aber nicht mehr zu kommen
scheint. Deshalb entschied ich, mit Euch zu gehen, wenn
Ihr erlaubt....“ Fragend sah er Legolas an. Dieser musterte
ihn nun neugieriger. Der
Elb musste jünger sein als er, wenn auch nicht
viel. Vielleicht 1800 Jahre, wenn nicht noch jünger.
Seine Kleider waren von edler Herkunft und er war groß.
Doch Legolas traute ihm nicht ganz. Etwas war an ihm,
was ihn misstrauisch machte. Doch was das war, konnte
er nicht sagen. Trotzdem kam er zu dem Schluss, dass
es hilfreich sein könnte zu zweit zu reisen, und
vielleicht wäre etwas Ablenkung gar nicht so schlecht.
Also nickte er. Ein Lächeln
breitete sich auf dem Gesicht des Nordelben aus. „ Sehr
schön. Mein Name ist Gwerrion. Es interessiert
Euch sicher woher ich komme und vieles mehr, doch das
will ich Euch unterwegs erzählen. Kommt, lasst
uns aufbrechen. Die Orks könnten wiederkehren.“
Und damit drehte er sich um und ging. Legolas wollte
ihm gerade nachrufen dass er ohne Pferd nicht lange
würde mithalten können, doch da kam Gwerrion
schon zurück, sitzend auf dem Rücken eines
pechschwarzen Hengstes, einer, wie nur die Nordelben
sie hatten. In der Nacht waren diese Pferde nicht auszumachen. Schulterzuckend
drehte Legolas sich um, ging zu Sahin, welcher immer
noch etwas zitterte, legte ihm beruhigend die Hand auf
den Rücken und flüsterte ihm etwas zu. Augenblicklich
beruhigte das Pferd sich und sah Legolas fragend an.
Dann saß Legolas auf. Und Gwerrion fiel wieder
ein, dass die Elbenrasse, welcher Legolas angehörte,
angeblich mit ihren Pferden sprechen konnten. Lächerlich.
Mit diesem Gedanken trieb er seinen Hengst an und ritt
voraus, natürlich nicht ohne sich zu versichern,
dass Legolas´ Pferd ihm folgen konnte. °°°°°°° Schon
nach einiger Zeit fing Sahin an zu schnaufen, da er
das Tempo von Gwerrions Pferd kaum mithalten konnte,
doch er war ein stolzes Tier und darum gab er sich alle
Mühe. Aber Legolas merkte, dass Sahin nicht mehr
lange würde weitergehen können. Er kniff die
Lippen zusammen und rief: „Gwerrion, könntet Ihr
wohl ein Stück langsamer Reiten, mein Pferd hält
mit dem Euren nicht mit! Er geht schon den ganzen Tag
und ist daher sehr müde...“ Gwerrion unterdrückte
ein Grinsen, zügelte seinen Hengst und drehte sich
im Sattel um. „Das tut mir leid, mein Pferd ist es eben
gewöhnt in dem Tempo zu laufen, da ich es für
gewöhnlich eilig habe.“ Doch
an dem Klang seiner Stimme konnte Legolas erkennen dass
es ihm ganz und gar nicht leid tat. Was war bloß
los mit diesem Elben? Vielleicht hätte er doch
lieber allein reiten sollen. Doch das war nun zu spät.
Er schloss zu Gwerrion auf und beide ritten schweigend
weiter, jeder seinen Gedanken nachhängend. °°°°°° „Gwerrion,
darf ich Euch etwas fragen?“ Der Angesprochene drehte
sich im Sattel zu ihm um, denn er war schon wieder weiter
voraus. „Natürlich, fragt nur.“ Legolas hatte sich
seine Fragen mühsam im Kopf zurechtgelegt, sodass
Gwerrion keinen Verdacht schöpfen würde. „Woher
kommt Euer Pferd und warum ist es so viel ausdauernder
und größer als das meine?“ „Nun
ja, das ist einfach zu beantworten. Ich habe ihn hoch
im Norden gekauft, dort gibt es viele von diesen wundervollen
Tieren, sie werden dort gezüchtet. Vor langer Zeit
müssen sie etwas anderes in eine Generation gezüchtet
haben, woraus dann später diese Größe
und die Stärke entstanden. Ich tippe auf Garfouls,
aber ich bin mir nicht sicher.“ Garfouls
waren Tiere, die die Menschen für gewöhnlich
für die Arbeit benutzten, sie waren stark, dumm
und sahen in etwa so aus wie Kühe der Menschen,
nur waren sie noch größer und ließen
alles mit sich machen. Einfach dumme Tiere. Und die
sollte man mit Pferden gekreuzt haben? Das konnte Legolas
nicht glauben. Aber er ließ sich nichts
anmerken und nickte nur interessiert. „Und wo kommt
Ihr selbst her? Denn von hier seid ihr sicher nicht.
Und warum sprecht Ihr Sindarin? Das ist ungewöhnlich
für einen Elben, der nicht von hier stammt.“ Gwerrion
legte eine Hand an den Mund und begann wohlüberlegt
zu sprechen. „Das sind mehrere Fragen. Trotzdem will
ich sie Euch beantworten. Ich komme von überall
her, ich hatte nie wirklich ein zu Hause oder eine Familie.
Ich war schon denkbar überall in Mittelerde und
komme über die Runden, indem ich Botengänge
für verschiedene Leute ausführe. Und meinen
Lero hier“ er deutete auf seinen Hengst „habe ich bei
einem Überfall einem der Nordelben gestohlen.“
Legolas
wollte etwas erwidern, wie es sei unrecht zu stehlen,
aber er besann sich rechtzeitig eines Besseren. Gwerrion
hatte ein anderes Leben als er. Überleben bedeutete
für ihn anscheinend des öfteren Stehlen. Aber
was ging es ihn an? Solange nicht er es war, der bestohlen
wurde, konnte es ihm doch egal sein. Er wollte sich
nicht gleich den Unmut des Elben zuziehen, indem er
ihm unangebrachte Standpauken hielt. Abgesehen davon
hatte Legolas in Zeiten des Ringkrieges in Notsituationen
selbst oft genug „sich einer Sache bemächtigen“
müssen. Den Rest
des Tagesrittes waren sie schweigsam. Gegen Sonnenuntergang
kamen sie in den Wald von Lórien und Legolas
seufzte erleichtert auf. Die Botschaft hatte er schon
fast wieder vergessen, zusammengefaltet lag sie in seinem
Beutel. Sie stiegen ab, eine Geste der Höflichkeit,
und betraten den Wald. Gwerrion sah sich unwohl um.
Er mochte Wälder nicht. Und vor allem keine, in
denen man den Feind erst sah, wenn er 5 Schritte entfernt
von einem selbst stand. Legolas bemerkte seine suchenden
Blicke. „Keine Angst, hier sind nur Elben Lóriens.
Sie wachen über diesen Wald.“ ´Genau
das ist das Problem` dachte Gwerrion und biss sich auf
die Lippe. Doch in dem Moment drehte er sich um und
Orophel von Lórien stand vor ihm, den Bogen gespannt,
bereit, die Sehne jederzeit loszulassen und ihm den
tödlichen Pfeil direkt in die Brust zu jagen. “Daro!“
[3] rief der Elb und zielte immer noch auf Gwerrion.
„Orophel!“ rief Legolas um ihn auf sich aufmerksam zu
machen. „Cynn nin!“ [4] rief Orophel erstaunt aus und
ließ den Bogen sinken. Seine Begleiter wies er
an das Gleiche zu tun. Erfreut
ging Orophel zu Legolas, blieb vor ihm stehen, legte
die Hand auf sein Herz und verbeugte sich. Legolas tat
das Gleiche. „Was tut Ihr hier?“ fragte ihn Orophel,
sichtlich froh über sein Erscheinen. Der Prinz
vom Düsterwald war in Lórien sehr beliebt,
hauptsächlich durch seinen Erfolg im Ringkrieg
und durch die zahlreichen lustigen Abende, die sie sich
oft ergaben wenn Legolas mal dort zu Besuch war. “Eure
Herrin hat uns eine Nachricht zukommen lassen,“ flüsterte
Legolas ihm zu und Gwerrion spitzte die Ohren. Endlich
wurde es interessant, war er doch mit diesem blöden
Elb jetzt schon lange genug unterwegs gewesen. Orophel
nickte. „Ich weiß, ich weiß, ich wollte
es nur von Euch hören um sicherzugehen. Die Nachricht
hat Euch also erreicht? Eru sei Dank, wir hatten schon
befürchtet...“ Er warf Gwerrion einen misstrauischen
Blick zu.“ Tolo gwa nin“ [5], sagte er, drehte sich
um und ging los. Legolas folgte ihm mit Gwerrion im
Schlepptau. „Der Elb ist mir nicht ganz geheuer, wir
wollen unter uns sprechen“, flüsterte Orophel ihm
zu. Legolas nickte erleichtert, da auch ihm noch nicht
ganz klar war, was Gwerrion eigentlich vorhatte.
6.Kapitel:
Das Bündnis Aruthin,ein
Diener Orophels, führte Legolas und Gwerrion eine
lange Treppe hinauf,über ein Brücke und schliesslich
in 2 nebeneinander liegende Schlafräume. Das Gebäude,
in dem die Räume lagen, war fast gänzlich
beleuchtet, auf den Gängen brannten kleine glühende
Weißlichter und durch die großen, ohne Glas
gearbeiteten Fenster konnte man auf ganz Lothlorien
hinunterschauen. Dieser
Anblick raubte Legolas jedesmal schier den Atem. Gwerrion
warf einen abschätzenden Blick nach unten, drehte
sich zu Aruthin um und deutete auf die Tür zu einem
der Schlafgemächer. "Dort
soll ich schlafen?" fragte er mit mürrischem
Blick. "Ja,so war es vorgesehen, Herr Gwerrion.
Behagt es euch dort nicht?" Gwerrion
schüttelte den Kopf. "Nein, nein, schon gut.
Finde ich dort alles was ich benötige?" "Mit
Sicherheit." Aruthin drehte sich zu Legolas um.
"Mein
Prinz, Herr Orophel sagte, er wolle Euch so schnell
wie möglich sprechen, Ihr mögt zu seinen Räumen
kommen." "Und was ist mit mir?" warf
Gwerrion ein. "Über
Euch sagte er nichts, mein Herr. Es ist wohl am Besten,
Ihr bleibt solange hier oder schaut Euch ein bisschen
in Lothlorien um, es gibt hier einen sehr sehenswerten.." Gwerrion
winkte ab. "Ich bleibe schon hier. Wenn etwas ist,
wisst Ihr ja wo Ihr mich findet." In
seinen Augen lag ein Funkeln, als er sich umdrehte und
sich die Tür hinter ihm schloss. Es war
nicht zu übersehen, dass es ihm nicht passte hier
bleiben zu müssen. Legolas
schenkte Aruthin einen entschuldigenden Blick, drehte
sich um und verließ das Haus. Er wollte
so schnell wie möglich mit Orophel reden und des
Rätsels Lösung endlich erfahren! ^*^*^* Legolas
Blicke glitten durch Lothloriens Wald, während
er auf dem Weg zu Orophels Gemächern war. An diesem
Ort hatte sich kaum etwas geändert, sah man einmal von
den Pflanzen ab, die selbst hier nicht ewig blühten.
Nach ein paar Minuten erreichte er ziemlich atemlos
Orophels Gemächer. Er klopfte , und
Orophels Stimme bat ihn, hereinzukommen. Er drehte
den hölzernen, mit Symbolen verzierten Türknopf
und betrat das Zimmer. Es herrschte
eine ziemliche Stille, da Orophels Gemächer weit
abseits des Zentrums Lothloriens lagen. Er schaute
sich um und entdeckte zwei Zimmer, die angrenzend
an den eben betretenen Raum lagen. Sie waren alle drei
durch Schiebetüren miteinander verbunden, und der
ganze Raum lag mit schöner Sicht zum Sonnenuntergang. Legolas
fühlte sich sofort wohl. Orophel, in seinem Sessel
sitzend und eine Pfeife rauchend, drehte sich lächelnd
zu ihm um. "Legolas, endlich. Ich erwartete Euch
schon. Meine Neugier ist mal wieder unstillbar. Setzt
Euch zu mir." Dieses Angebot nahm Legolas gern
an, war er doch ziemlich lange geritten. Auch
seine Beine verlangten nach einer Pause. Seufzend liess
er sich in dem Sessel neben Orophels nieder und bemerkte
mit Wohlwollen, dass sich auch die Gemütlichkeit
Lothloriens seit seinem letzten besuch nicht sonderlich
verändert hatte. "Nun
denn Orophel, ich sehe Euch brennen viele Fragen auf
den Lippen. Stellt sie nur!" sagte
Legolas und schenkte Orophel ein Lächeln, welches
dieser erwiderte. "Gut.
Erst einmal möchte ich wissen, was Euch hierher
führt." "Oh je, diese Frage gleich am
Anfang. Aber ich will eurer Neugierde nichts vorenthalten."
Und Legolas
erzählte Orophel alles, was dieser wissen wollte,
angefangen bei den beiden Toten über die Nachricht
bis hin zu seiner Begegnung mit Gwerrion. "Und
diese Orks sind einfach so geflüchtet, nur weil
dieser - wie hiess er doch gleich - Gwerrion?"
Legolas
nickte. "Also dieser Gwerrion, nur weil er auftauchte?
So furchterregend sieht er doch nun wirklich nicht aus...?"
Legolas
schaute ihn nachdenklich an. "Jetzt wo Ihr es erwähnt
finde ich es auch ungewöhnlich.. In dem Augenblick
als er auftauchte war ich einfach nur dankbar dass es
mit mir noch nicht zu Ende gegangen war.. Doch Ihr habt
recht, das ist nicht normal."Orophel nickte zustimmend.
"Und
ich hätte da auch noch eine Frage..." "Nur
zu" nickte Legolas. "Wenn
es nicht zu weit geht, mein Prinz...Auf mich macht dieser
Gwerrion einen seltsamen Eindruck. Es war offensichtlich
dass es ihm nicht passte hier zu bleiben. Und auch dass
er bei dieser Besprechung dabei sein wollte...Er benimmt
sich einfach so seltsam. Traut Ihr ihm?" Legolas
antwortete nicht gleich. Er sah aus dem Fenster und
überlegte. Er wusste, dass das, was er gleich sagen
würde, Orophel genügen würde, um seine
Meinung zu festigen. Würde
er sagen, er traue ihm nicht, würde Orophel Gwerrion
ebenfalls misstrauen. Sagte er allerdings er traue ihm,
würde auch Orophel sich damit zufrieden geben.
Seine Loyalität und sein Vertrauen war schon immer
sehr groß gewesen. Aber was sollte er denn nun
sagen? Was dachte
er eigentlich selber über Gwerrion? Er hatte
ihm das Leben gerettet, das stand außer Frage.
Aber so wie er sich danach benommen hatte, liess daran
zweifeln, dass er es aus reiner Nächstenliebe getan
hatte. Was also hatte er damit bezweckt? Fragen
über Fragen, doch erstein mal wollte Legolas etwas
anderes herausfinden, etwas, worüber er schon länger
nachgedacht hatte. "Ehrlich
gesagt, ich weiss es auch nicht. Um das sagen zu können,
muss ich erst mehr über ihn wissen. Es ist wirklich
seltsam wie er sich benimmt, da habt Ihr recht. Doch
selbst wenn er uns Schlechtes wollte, könnte er
das doch unauffälliger tun, oder? Anscheinend will
er ja, dass wir ihm misstrauen, oder zumindest gibt
er sich keine große
Mühe unser Vertrauen zu erringen. Aber was soll´s,
ich bin aus einem anderen Grunde hier. Den kennt ihr
wahrscheinlich?" Fragend
sah er Orophel an. Dieser schaute gutmütig drein
und nickte zustimmend. "So ist es. Die beiden Elben,
wie ich annehme." "Genau. Sie wurden von Eurer
Herrin geschickt, nicht wahr?" "Das
ist richtig." "Und was hatte es mit dieser
Botschaft auf sich? Ist es wahr, das was darin steht?"
Orophels
Blick verfinsterte sich. "Ja, es ist wahr. Wir
schickten zwei unserer besten Botschafter aus, um sichergehen
zu können, dass sie Euch auch wirklich erreicht.
Die Tatsache, dass beide dabei umkamen mag Euch den
Ernst der Situation klarmachen. Was wisst ihr über
das letzte Bündnis?" Orophels Stimme war bei
dem letzten Satz immer leiser geworden, bis er letztendlich
nur noch flüsterte. Er beugte sich etwas vor, um
Legolas das Verstehen
zu erleichtern. Dieser dachte angestrengt nach. "Nun,
ich weiß nicht viel. Vater
wollte mir nicht allzu viel davon erzählen. Folgendes
habe ich erfahren: Damals haben die Sindar und die Noldor
einen Pakt geschlossen, oder Bündnis, wie es heute
heisst. Dieser Pakt wurde mit Magie besiegelt. Er besagt
dass die Sindar und die Noldor in Frieden leben wollen.
Das Volk, welches zuerst gegen den Pakt verstoßen
sollte wird es bitter strafen. Da aber
die Sindar den Nolder damals nicht getraut haben und
es andersherum ebenso war, versicherte man sich, indem
man einen mächtigen Zauber auf die beiden Schriftstücke
legte.
Diesen Zauber kann der Geschädigte aussprechen,
sollte die andere Seite ihren Teil nicht einhalten oder
dagegen verstoßen. Das war auch schon alles, was
ich darüber weiß. Könnt Ihr mir mehr
erzählen?" Orophel
schaute sich um, als befürchtete er, durch die
dicken Wände seiner Gemächer belauscht zu
werden. "Nun,
Ihr habt richtige Informationen erhalten. Alles was
Ihr sagtet stimmt. Nur ist die Situation momentan viel
heikler. Die Noldor haben den Frieden anscheinend satt.
Sie versklaven Menschen in den nördlichen Ebenen
zu ihrem Zwecke. Natürlich
wehren sich diese Menschen( )nicht, dazu sind sie viel
zu verängstigt. Die Noldor taten ihr Bestes, um
ihre Machenschaften zu vertuschen, da sie den Kryptus
fürchten." "Kryptus?"
Legolas sah ihn fragend an. "Ja,( )so nennt sich
der Pakt. Der Kryptus ist so etwas wie ein Schlüssel.
Wird er von einem bestimmten Sindar ausgeführt
sobald der Pakt
gebrochen wurde, hat er verheerende, wenn nicht sogar
tödliche Folgen für einen jeden der Noldorrasse.
Und genauso
haben die Noldor den Antikryptus, welchen sie benutzen
könnten sollten wir gegen
den Pakt verstoßen." Legolas fing an zu verstehen.
" Das heisst, die Noldor könnten jederzeit
diesen Antikryptus betätigen und uns alle in den
Tod schicken?" Das Entsetzen auf seinem Gesicht
war überdeutlich. "Nein nein,mein Prinz. Sie können
ihn nur auslösen, wenn wir gegen den Pakt verstoßen
sollten,also einen Krieg anfangen sollten oder irgendetwas,
das den Frieden stört." "Bei Eru, das
darf doch nicht wahr sein! Wer weiss von diesem Pakt?
Wann
wurde er abgeschlossen? Ihr müsst mir alles sagen
Orophel!" Dieser
jedoch starrte nur in seinen Kamin,in dem langsam die
letzten Funken erloschen. "Es
ist nicht schwer zu verstehen,mein Prinz. Wir befürchten,
dass die Noldor einen Weg finden werden,den Pakt zu
umgehen. Heutzutage
regieren andere Leute diese Sippe. Der Pakt wurde vor
ungefähr fünfzehntausend Jahren abgeschlossen. Damals
waren alle um wirklichen Frieden bemüht.Heute ist
das anders. Wir
müssen unsere Hälfte des Paktes wiederfinden.
Sie ist in den langen Jahren verloren gegangen. Und dafür
brauchen wir Euch..."
tbc...
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Übersetzungen: 1.Seid gegrüßt 2 Hallo mein Freund 3.Haltet an! 4. Mein Prinz! 5. Kommt mit mir.
*Reviews bitte * lechz * brauche Reviews *
verdurst *
An dieser Stelle mal ein gaaanz großes Dankeschön an meine Beta Lalaithwen,
ohne dich wär meine story nur halb so gut dank zu vielen Kommatas und
unserer allseits beliebten Umgangssprache ^o^
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