Titel: Wertvorstellungen
Autor: Princess of Ithilien



„Dann willst du mir also sagen, dass du es wieder nicht geschafft hast, deinen Wert zu beweisen?“, hallte Denethors kalte Stimme laut durch die große Halle, während er Faramir verächtlich musterte. „Wie kann ein einzelner Mensch nur so dämlich sein?“

Faramir stand müde, nass und erschöpft vor seinem Vater. Er war gerade erst aus Ithilien zurückgekehrt und hatte nicht einmal mehr die Zeit gehabt sich kurz auszuruhen, zu waschen und umzuziehen, weil der Statthalter ihn sofort zu sehen gewünscht hatte, nachdem es am Tag zuvor in Süd-Ithilien zu schweren Gefechten mit Orks gekommen war und die Waldläufer sich aufgrund schwerer Verluste schließlich mit ihrer Einheit zurückziehen mussten. Anschließend waren sie in dem strömenden Regen die ganze Nacht nach Minas Tirith zurückgelaufen, um die Verwundeten so schnell wie möglich in die Häuser der Heilung bringen zu können. Noch immer trug er seine schmutzige, blutige und an einigen Stellen auch aufgerissene Lederrüstung und er fror entsetzlich darin.

Und schon wieder hatte er erbärmlich versagt. Er konnte das einfach nicht mehr ertragen. Was sollte er jetzt nur sagen? Aber er musste etwas sagen, weil Denethor auf eine Antwort wartete und diese ihm sicherlich nicht ersparen würde. Er schluckte und versuchte das Zittern seines Körpers zu unterdrücken, bevor er schließlich wieder aufsah.

„Es tut mir leid, mein Herr. Aber wir konnten gegen diese Übermacht von Orks einfach nichts ausrichten“, sagte er leise. „Ich werde versuchen das wieder gutzumachen.“

„So, das wirst du? Ich frage mich nur, ob ich das noch mit eigenen Augen erleben werde“, höhnte Denethor, bevor er sich schließlich von seinem Stuhl erhob und auf Faramir zutrat. Er blieb dann für einen Moment vor ihm stehen und blickte ihm zwar fest, aber ausdruckslos in die Augen. „Du wirst es niemals schaffen, du Schwächling. Noch eher wird Sauron sich in Luft auflösen, als dass das geschieht“, spottete er weiter, während er nun langsam einige Male um Faramir herumschlich und ihn erneut eingehend betrachtete.

Aber plötzlich verstummte er und blieb stehen, als ihm schließlich Faramirs nackte Haut unter der Lederrüstung auffiel, dass er nur seine Hand ausstrecken musste, um sie zu berühren und ein ganz anderer Gedanke kam ihm in den Sinn. Sein Sohn war wirklich sehr schön und auch gut gebaut, oftmals wirkte er sogar geradezu anmutig in seinen Bewegungen. Wieso war ihm das vorher noch nie so bewusst geworden? Er ertrank nun geradezu in diesem Anblick, während seine Augen einen lüsternen Ausdruck annahmen und sein Schritt sich spannte, als er sich fragte, wie Faramir sich wohl anfühlen würde. Warum war ihm dieser Gedanke nicht schon früher gekommen? Das war einfach zu perfekt. Jetzt würde er sich nur noch überlegen müssen, wie er das nun anstellen sollte…

Aber vielleicht war das auch gar nicht nötig, dachte er grimmig lächelnd, als er erneut Faramir zögerliche Stimme vernahm und sie ihn aus seinen Gedanken riss.

„Bitte, Vater… Sag mir doch, was ich tun kann, um meine Reue zu zeigen und mich für diesen unglücklichen Zwischenfall bei dir entschuldigen kann. Ich werde dich sicherlich nicht noch einmal so bitterlich enttäuschen…“

Denethor schwieg für einen Moment, um diese Worte auf sich wirken zu lassen, da es jene waren, auf die er nur gewartet hatte sie zu hören und er sie nun gegen Faramir ausspielen konnte.

„Nun, vielleicht gäbe es da eine Möglichkeit, wie du mir zumindest einmal deinen Wert beweisen könntest und wenn dem so sein sollte, würde ich es natürlich auch anerkennen“, begann Denethor herablassend, wobei ein hinterhältiges Lächeln seine Lippen umspielte. „Es wäre zwar nur klein und unbedeutend, weil ich es auch stark bezweifele, dass du zu größeren Taten fähig wärst, aber es wäre besser als nichts und wir könnten beide damit zufrieden sein…“, verstummte er absichtlich – gespannt auf Faramirs Reaktion, während er ihn nun aufmerksam betrachtete, als er sich ihm wieder zuwandte.

Faramir sah ihn zögerlich an und wusste nicht, was er davon halten sollte, obwohl seine Vernunft ihn noch davor warnte darauf einzugehen, als er dann dieses unheimliche Funkeln in Denethors Augen in diesem sonst so ausdruckslosen Gesicht bemerkte, aber seine Verzweifelung seinen Vater endlich einmal zufrieden zu stellen, war einfach zu stark, sodass er eine jede Vorsicht in den Wind schlug.

„Vater?“, flüsterte er leise und unterwürfig, während er ihn fragend ansah.

Ein boshaftes Lächeln legte sich auf Denethors Lippen, als er seinen jüngeren Sohn nun noch weiter unter Druck setzte, da er nun sicher erkannt hatte, dass er ein leichtes Spiel mit ihm haben würde.

„Nun, Faramir. Die Entscheidung liegt ganz alleine bei dir. Wenn du wirklich dazu bereit bist dich selbst zu beweisen, dann erwarte ich dich heute zur achten Stunde des Abends in meinen Räumen. Doch wenn du kommen solltest, dann wird es kein Zurück mehr geben, weil ich weitere Schwächen von dir nicht mehr dulden werde. Aber bedenke gut, dass dies vielleicht die einzige Möglichkeit ist, die du jemals haben wirst und ob du es die leisten kannst, sie so zu verschwenden“, antwortete Denethor berechnend und wandte sich dann um, um die Halle zu verlassen und Faramir mit seinem inneren Gefühlsaufruhr alleine zu lassen, weil er wusste, dass es so noch mehr an ihm zerren würde.

Und in der Tat rang Faramir schwer mit sich selbst, als er dann auf sein Zimmer zurückkehrte, um sich frisch zu machen und auszuruhen. Aber Ruhe konnte er natürlich keine finden – immer wieder hallten die seltsamen Worte seines Vaters in seinem Kopf wider, während er sich wiederholt fragte, als er sich unruhig in seinem Bett umherwarf, was sie wohl bedeuten mochten.

Wollte er das überhaupt wissen? War es das wirklich wert? Er hatte noch immer ein ungutes Gefühl dabei und es sagte ihm ganz deutlich, dass es für ihn sicherlich nicht erfreulich sein würde. Dennoch… Konnte sein Leben denn eigentlich noch erbärmlicher werden? Wollte er denn auf ewig ein Versager bleiben und seiner Familie Schande bereiten? Denethor hatte vielleicht schon ganz Recht damit, dass dies vielleicht seine einzige Möglichkeit wäre, auch wenn er noch gar nicht wusste, was sie eigentlich war und wenn er jetzt auch noch davon einen Rückzieher machen würde, wäre dies doch nur ein weiteres Beweis dafür, wie schwach und feige er war.

Außerdem hatte er es sich doch schließlich geschworen, dass er alles tun würde, um Denethor wenigstens einmal in seinem Leben zufrieden zu stellen, egal was es ihn auch kosten würde. Er hatte gar keine andere Wahl – er musste jetzt einfach zu seinem Wort stehen. Und das würde er auch tun. Dennoch blieben gewisse Zweifel, aber er schüttelte sie einfach ab und weigerte sich weiter darüber nachzudenken.

Als dann die achte Stunde des Abends näher rückte, stand er schließlich entschlossen auf und zog sich an, bevor er anschließend mit klopfenden Herzen und schwitzigen Händen langsam über den langen und dunklen Gang zu Denethors Gemächern ging, während er sich selbst zwang nicht mehr daran zu denken, sondern es einfach auf sich zukommen zu lassen, bis er sich selbst nahezu vollkommen regungslos fühlte – äußerlich zumindest.

Dann kam er endlich vor der schweren Holztür an und zögerte erneut kurz, bevor er schließlich leise anklopfte und auf das laute „Herein!“ seines Vaters unsicher eintrat. Denethor saß mit einem Glas Wein in der Hand in einem der weiten Sessel vor dem Kamin und betrachtete ihn spöttisch, als könne er gar nicht glauben, dass Faramir tatsächlich gekommen war.

Faramir fühlte sich nur noch wie benommen, als er sich rasch vor seinem Vater verbeugte und ihm einen guten Abend wünschte. In dem Raum war es unnatürlich warm und eine seltsame Spannung schien dort in der Luft zu liegen, sodass er sich gleich noch unbehaglicher fühlte, zumal Denethor auch lange Momente nichts sagte und ihn einfach nur anstarrte und Faramir senkte seinen Kopf, weil er sich von diesen Blicken geradezu durchbohrt fühlte und nicht wusste, was er nun tun sollte.

Doch schließlich trank Denethor seinen Becher leer, erhob sich und trat langsam auf ihn zu, bis er unmittelbar vor ihm stand. „So, dann hast du dich also nun doch entschlossen mir deinen möglicherweise einzigen Wert zu beweisen“, bemerkte Denethor nüchtern, wie als würde er nur über eine Nebensächlichkeit sprechen und Faramirs Anspannung wuchs zunehmend, sodass er nur nicken konnte, weil er ohnehin das Gefühl hatte, als würde ihm die Luft wegbleiben.

„Guter Junge“, Denethors Stimme schien zwar freundlich zu klingen, aber Faramir bemerkte sogleich den falschen Unterton darin und schnell blickte er auf. Er blickte direkt in Denethors kalte graue Augen und erschrak zutiefst darüber, was er dort in ihren Tiefen blitzen sah: Lust und Gier.

Er konnte das einfach nicht glauben. Das konnte unmöglich sein! Er durfte sich jetzt nur nicht verrückt machen lassen. Das waren sicherlich nur seine Anspannung und seine Aufregung, die ihm einen solchen Streich spielten. Sicherlich würde sich schon bald alles aufklären. Er zwang sich wieder ruhiger zu atmen. Doch schon Denethors nächste Worte ließen ihn erneut erstarren.

„Gut, dann wirst du jetzt mit mir in mein Schlafzimmer gehen, dich dort ausziehen und auf dem Bett knien.“

Das klang harsch und befehlend. Faramir zuckte zusammen und wich einen Schritt zurück.

„Vater?“, fragte er ängstlich. „Was soll das? Was willst du von mir?“

„Jetzt stell dich nur nicht wieder so an oder du kannst wirklich etwas erleben, denn meine Geduld mit dir ist nun langsam am Ende! Du wirst jetzt genau das tun, was ich dir sage und deinen Mund halten oder bist du nicht einmal zu solch einer simplen Aufgabe imstande?“, herrschte Denethor ihn wütend an, bevor er grob seinen Arm ergriff und ihn hinter sich herzerrte.

Dann stieß er ihn in die Mitte des Raumes, während er selbst wieder auf einem Stuhl Platz nahm und ihn gierig betrachtete.

Faramir wusste überhaupt nicht, wie ihm geschah. Was hatte er nur getan? Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können? Warum war er nur so begierig gewesen zu gefallen? Er wusste, dass sein Vater nun kein Erbarmen mehr kennen würde, denn dafür kannte er ihn zu gut und er fragte sich, ob es das wirklich wert gewesen war. Er hatte sich selbst verkauft…

Aber vielleicht würde es ja nicht so schlimm werden, er durfte nur einfach nicht daran denken und wenn sein Vater dann einmal stolz auf ihn wäre, dann könnte er das möglicherweise auf sich nehmen. Etwas anderes würde ihm wohl auch kaum übrig bleiben…

Trotzdem fühlte er sich einfach nur elendig und wünschte sich, dass dies nur ein böser Traum wäre. Aber das war es nicht.

„Ich warte! Du wirst mich doch wohl nicht schon wieder enttäuschen wollen? Was zauderst du denn noch? Du hast ohnehin keine andere Wahl! Entweder du stehst das jetzt wie ein richtiger Mann durch und beweist wenigstens einmal deinen Nutzen oder ich werde es für dich tun, was nicht gerade angenehm sein wird, das kann ich dir jetzt schon versprechen und dann bleibst du eben auf ewig ein Schwächling! Die Entscheidung liegt ganz bei dir“, knurrte Denethor ungeduldig und holte ihn damit wieder in die grausame Wirklichkeit zurück.

Faramir wagte es nicht etwas zu sagen, weil er wusste, dass er Denethor damit sicherlich nur weiter erzürnen würde. Er schluckte schwer und schloss für einen Moment die Augen, als er nochmals tief durchatmete, bevor er dann mit zittrigen Händen begann seine Tunika aufzuknöpfen.

Er kam sich schon jetzt vollkommen nackt und entblößt vor, als er Denethors brennenden Blick auf sich spürte und aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Denethor sich nun dabei selbst im Schritt berührte und Übelkeit stieg in ihm hoch, als er sich Stück um Stück entkleidete, bis er schließlich vollkommen nackt vor seinem Vater stand und spürte, wie ihm die Hitze ins Gesicht stieg, aber auch die ungewollten und brennenden Tränen in seinen Augen über diese Demütigung. Aber er musste einfach nur immer daran denken, warum er das tat: Er wollte seinen Wert und Nutzen beweisen, dann wäre es vielleicht nur halb so schlimm, aber er wusste, dass das eine Lüge war und fand auch keinen Trost mehr darin.

Dann bemerkte er, dass sein Vater inzwischen auch schon seinen Mantel und seine Hose geöffnet hatte und als er das riesige und pulsierende Geschlecht sah, drehte sich ihm vollkommen der Magen um und jegliche Farbe wich aus seinem Gesicht, als ihm erst richtig bewusst wurde, welch grässliche Schmerzen, sowohl körperlich als auch seelisch, das für ihn bedeuten würden.

Wie sollte er das nur durchstehen? Er war auf diesem Gebiet vollkommen unerfahren und er bezweifelte auch, dass sein Vater darauf Rücksicht nehmen würde. Sein gesamter Körper versteifte sich und begann leicht zu zittern, während er Denethor bestürzt anstarrte.

Dieser schien inzwischen schon recht ungeduldig zu sein und bevor Faramir überhaupt wusste, wie ihm geschah, hatte er ihn auch schon grob an den Haaren gepackt und auf allen Vieren auf das Bett gedrückt, sodass er erschrocken aufschrie.

Dann fühlte er die Hände seines Vaters überall auf seinem Körper und erneut stieg Widerwille und Ekel in ihm auf, obwohl er es trotzdem nicht wagte sich zu bewegen, er war wie erstarrt.
Und die Hände taten ihm weh und verhöhnten ihn, als sie wiederholt in seine Haut kniffen, sich darin vergruben und ihn vollkommen hilflos erscheinen ließen.

„Oh ja, Faramir. Das machst du doch schon ganz gut. Nicht einmal du scheinst vollkommen nutzlos zu sein, aber wir werden sehen“, grunzte Denethor heiser in sein Ohr.

Er kniff seine Augen zusammen und biss sich fest auf die Lippen, als er versuchte diese Stimme und diesen Mann, der ihn dermaßen erniedrigte, auszublenden.

Doch dann spürte er, wie diese kalten und grabschenden Hände zwischen seine Beine glitten und sie grob auseinanderdrückten. Seine Hände verkrallten sich jetzt geradzu in den Laken und sein Herz klopfte so schnell, dass er dachte es würde noch zerspringen.

Warum konnte es sein Vater dann nicht wenigstens schnell hinter sich bringen und musste ihn so quälen? Weil er es genoss, gab er sich selbst die Antwort. Aber Faramir wusste, dass er das nicht mehr lange aushalten würde…

Doch auch Denethor schien es nun allmählich eilig zu haben, denn sein lautes Keuchen dröhnte geradezu in Faramirs Ohren und verursachte ihm Gänsehaut, als er diesen heißen Atem auf seiner eiskalten Haut spürte.

Seine Beine wurden nun noch weiter auseinandergedrückt, dass es fast schon schmerzte und er musste sich fest mit seinen Händen auf der Matratze abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, als er dann auch schon fühlte, wie zwei Finger erbarmungslos und harsch gegen seine enge und verkrampfte Körperöffnung pressten, bis dieser empfindliche Muskel schließlich schmerzlich unter ihrem Druck nachgab und sie in ihn glitten.

Schon alleine dieser Schmerz war einfach unerträglich und seine Hüften zuckten wild, um sich gegen diese gewaltsame Eindringen zu wehren, während er sich nun so kräftig auf die Lippen biss, dass er Blut schmeckte, aber ein starker Arm umfasste mit festen Griff seine Taille und drückte ihn erneut gegen diese Finger, die sich nun schnell und heftig in ihm bewegten, zurück.

Er war jetzt schon vollkommen benebelt von dem Schmerz und konnte sein Schluchzen kaum noch zurückhalten, als heiße Tränen über seine Wangen liefen. Doch Denethor achtete überhaupt nicht auf ihn und machte einfach weiter.

Dann zogen sich die Finger plötzlich zurück und er wurde grob an den Hüften gepackt, bevor sich sein Vater schon mit einem einzigen mächtigen Stoß und wohligen Grunzen vollkommen und tief in ihm vergraben hatte und er nun doch lauthals aufschrie, als sein fast unvorbereiteter Unterleib so gewaltsam gedehnt und gestreckt wurde, dass vermutlich sogar einige der Muskeln dort zerrissen wurden.

Für einen Moment schwanden ihm sogar die Sinne, doch die erhoffte Bewusstlosigkeit blieb aus und dieser brennende und stechende Schmerz, der mit einem jeden Stoß seines Vaters immer heftiger zu werden schien, nahm ihn vollkommen gefangen.

Und dann verließ ihn schließlich auch seine Kraft, als er unter Denethors erdrückenden Gewicht zusammenbrach und fest in die Matratze gedrückt wurde, sodass er kaum noch Luft bekam und seine erstickten Aufschreie und Schluchzer durch die Kissen gedämpft wurden, während sein Vater laut stöhnte und immer schneller und fester zustieß.

Bis es endlich vorbei war und Denethor sich mit einem lauten Grunzen in ihm ergoss und sich schwer auf ihn fallen ließ, befand er sich geradezu in einen aphatischen Dämmerzustand. Er war nun vollkommen heiser und sein gesamter Körper brannte wie Feuer. Die nackte und schwitzige Haut seines Vaters klebte förmlich an der seinen und dieser Geruch ekelte ihn so sehr an, dass er nur noch weg aus diesem Bett und von diesem Mann wollte, aber noch immer hatte er keine Kraft, um sich zu bewegen, wobei er bezweifelte, ob ihm das überhaupt noch möglich wäre und er blieb auch weiterhin vollkommen benommen liegen. Er konnte nicht einmal mehr denken, sondern wünschte sich einfach nur, dass die Erde sich auftun und ihn verschlucken möge, damit er nicht gezwungen wäre noch weiter mit dieser Schande zu leben. Doch es war vergeblich.

Zuerst hätte er noch alles dafür gegeben, um seinen Vater auch endlich einmal mit Stolz für ihn zu erfüllen, aber nun würde er alles dafür geben, wenn er nicht so blindlings und übereifrig versucht hätte seinen Wert zu beweisen, denn er hatte führwahr teuer und bitter dafür bezahlt. Wieso hatte er nicht schon eher über die möglichen Folgen nachgedacht, als Denethor ihm heute Morgen diesen Vorschlag unterbreitet hatte, dass er wüsste, wie Faramir vielleicht seinen Wert beweisen könnte. Warum hatte er nicht auf sein Gefühl gehört?

Und inzwischen war ihm auch bewusst geworden, dass es nicht so entscheidend gewesen wäre vor anderen Menschen seinen Wert zu beweisen, sondern vor sich selbst… Doch diese Möglichkeit hatte er sich mit seiner Zustimmung zu Denethors Vorschlag nun auf immer und unwiderruflich verloren – selbst das war ihm noch genommen worden und er hatte es auch noch selbst herbeigeführt.

Und nun musste er damit leben. Aber wenigstens war es jetzt vorbei und vielleicht konnte er ja auch versuchen es zu vergessen…

Aber dann wurde er jäh aus seinen Gedanken gerissen, als Denethor sich schließlich schwerfällig aufrichtete, bevor er sich erhob, um sich wieder seine Hose und seinen Mantel anzuziehen.

Danach packte er Faramir bei den Schultern und drehte ihn herum, damit er ihm direkt in die geröteten und leeren Augen blicken konnte. Dann streckte er seine Hand aus, um ihm fast liebevoll eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen und lächelte spöttisch, als Faramir zusammenzuckte und küsste ihn auf die Stirn.

„Das war wirklich sehr gut, mein Sohn und ich bin stolz auf dich, wie ich es dir versprochen habe, weil du letztendlich doch noch deinen Wert bewiesen hast, wenn auch nur als Hure“, sagte er abfällig. „Aber dennoch können wir beide damit zufrieden sein – du mehr reicht es bei dir eben nicht, aber es ist besser als nichts. Ich erwarte dich dann wieder morgen Abend hier.“

Er bemerkte Faramirs entsetzten Gesichtsausdruck und höhnte. „Was denn, dachtest du etwa, dass es sich mit diesem einen Mal erledigt hätte? Ein guter Feldhauptmann kann sich immerhin auch nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen! Du hast in der Tat noch viel zu lernen, doch ich werde dir schon dabei helfen!“


~~~~~