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Titel:
Erinnerungen Autor: The Secret of Rohan
"Es ist schon ziemlich
lange her, was?" Der bärtige Mann mit den schulterlangen
dunkelblonden Haaren reichte die halbleere Flasche Wein an den Elben
neben sich weiter, der in die gleiche Richtung wie er in das Tal
sah.
Abenddämmerung
zog auf und ein frischer Wind kam auf, der das Sommergras unter
seiner Brise bog. Der Elb hatte sich an den Stamm des Baumes gelehnt,
unter dem der Mann und er saßen. Die Sonne war orangefarben
untergegangen und der Himmel färbte sich langsam violett. Keine
Wolke war zu sehen, es würde sternenklar werden.
"Es ist gerade
mal fünf Jahre her", gab der Elb zurück, dessen rotgoldene
Haare seidig über die Schultern flossen. "Fünf Jahre.
Und was hat sich schlussendlich verändert? Hat sich wirklich
was verändert?"
Der Elb nahm einen großen
Schluck des Weines, den er aus den Weinkellern seines Vaters mitgenommen
hatte. Süßer, schwerer roter Wein, gekeltert aus den
Trauben, die sein Vater hier anbauen ließ, mitten in saftigen
Tälern, die von grünen Wäldern umgeben waren, und
von dunklem Tannengehölz, das dem Düsterwald seinen Namen
verliehen hatte, auch nach dem die Schatten gewichen waren.
"Ich habe es überlebt!"
grinste der Mann und nahm die Flasche wieder an sich. "Dass
er gedacht hat, ich sei tot, gibt mir heute noch den Rest!"
"Du sahst nicht
wirklich lebendig aus mit deinen drei Pfeilen in der Brust! Auch
ich dachte, du seist von den Lebendigen zu den Toten übergegangen,
aber... du bist ganz schön zäh." "Deine fernen Verwandten
haben mich gerettet. Wären sie nicht am Ufer des Anduin herumpatroulliert,
wäre ich jetzt wirklich tot."
Der Elb schwieg. Der Himmel überzog
sich mit Nacht, die Vögel der Dämmerung sangen. Es war
still.
"Schön, dass
du Zeit gefunden hast, mich zu besuchen, wenngleich es mich verwundert,
waren wir doch so eng nicht befreundet in diesen Zeiten", unterbrach
der Elb schließlich die Ruhe.
Der Mann sah den Elben
an, ohne zu antworten. Das waren wir wirklich nicht, dachte er,
und Erinnerungen stiegen in ihm auf.
Der Rat Elronds. Nur
zu gut erinnerte sich Boromir daran, wie der Prinz von Düsterwald
ihm über den Mund gefahren war und Aragorn verteidigte.
Aragorn.
Damals war er nichts
weiter als ein Waldläufer... einer, vor dem man sich in Acht
nehmen musste. Ein wilder Mann, ein undurchsichtiger Zeitgenosse,
ein guter Kämpfer, aber mehr nicht.
Heute war er der König
von Gondor. Elessar. Und er, Boromir, war genau das, was er vorher
war... einer der Verwalter Gondors. Zusammen mit seinem Bruder Faramir,
der zudem die Hauptlast der Verantwortung trug.
Als hätte der Elb
seine Gedanken gelesen, fragte er: "Und wie geht es Faramir?"
"Er wird schon
ohne mich zurechtkommen... schließlich bin ich nur einer von
vielen Verwaltern in Gondor... Gondor hat ja jetzt seinen König",
gab der Mann zurück. Bitterkeit schwang in seiner Stimme mit.
Er erinnerte sich weiter...
"Gondor hat keinen
König... Gondor braucht keinen König!" Wie überzeugt
hatte er dies Aragorn entgegengeschleudert. Und was war daraus geworden...?
"Legolas... sollen
wir uns wirklich daran erinnern, was war?" Boromir wandte sich
zu dem Elben, der immer noch an den Baum gelehnt saß und dessen
Augen unverwandt in die Ferne starrten. Die ersten Sterne gingen
auf.
"Undomiel..."
murmelte Legolas und der Mann sah, wie sich die Augenbrauen des
Elben leicht zusammenzogen.
Boromir sah in den Himmel
und erkannte den Abendstern. Er wusste, was Legolas
nun dachte. Oder denken könnte.
"Sie haben mittlerweile
3 Kinder zusammen", fuhr er fort und seufzte. "Als König
braucht man einen Erben. Du wirst auch in diese Verlegenheit kommen,
irgendwann. Ich nicht. Faramir sorgt für Nachwuchs, ich bin
nicht genötigt, eine Frau zu nehmen."
Legolas lächelte
wehmütig. "Ich auch nicht, Boromir... ich habe einen jüngeren
Bruder, der das Erbe antreten wird, ich habe ausgeschlagen. Mein
Vater war nicht begeistert, aber ich wusste, dass ich nicht sein
wollte wie ER... dass ich mich nicht verleugnen würde, wegen
eines Reiches... ich werde nur ein unbedeutender Fürst von
Düsterwald sein, der immer wunderlicher wird, je älter
er wird... mein Leben hätte anders verlaufen können, damals...
war der Wendepunkt..."
Der Elb nahm einen weiteren
Schluck aus der Flasche, die fast leer war. "Damals. Als sich
Aragorn für Arwen entschied."
Boromir riss Legolas
die Flasche aus der Hand und nahm den letzten Schluck, durstig und
gierig. Dann warf er die leere Flasche achtlos weg. "Was sagst
du da?" sagte Boromir aufgeregt. "Damals, als er sich
für Arwen entschied, verlief dein Leben anders? Wieso denn
das?"
Wieder lächelte
der Elb sein schmerzvolles Lächeln. "Aragorn und ich...
wir liebten uns..." "Ihr... tatet WAS?"
Boromirs Erstaunen war
grenzenlos, er starrte den langhaarigen Elben an, um ihn dann an
der Schulter zu packen, nicht brutal, aber energisch. "Sag
das bitte noch einmal. Was war mit Aragorn und dir?"
Legolas sah auf die
Hand auf seiner Schulter, seufzte dann tief und richtete seinen
Blick wieder auf das Tal und den Abendstern, der direkt vor ihm
aufgegangen war.
"Aragorn und ich
waren ein heimliches Paar, damals, auf unserer Reise nach Mordor...
wir kannten uns bereits lange bevor wir uns erneut in Bruchtal trafen...
Aragorn war der Ziehsohn Elronds und ich verbrachte viel Zeit in
Bruchtal... ich sah ihn aufwachsen... und ich verliebte mich in
ihn... ich sah sehr wohl auch Arwens Augen auf ihm ruhen, dachte
aber in unendlichem Vertrauen, er würde sich zu gegebener Zeit
für mich entscheiden... aber ich habe mich geirrt, er wählte
nicht wie ich die Liebe, er wählte den Thron. Ich habe ihn
sehr geliebt, Boromir."
Boromir ließ Legolas
los.
Er schwieg.
Dann sank er neben dem
Elben auf den weichen Boden, auf dem sie eine Decke ausgebreitet
hatten. Den Blick in das Sternenzelt gerichtet murmelte Boromir:
"Ich habe ihn auch sehr geliebt, Legolas. Er sagte, ich wäre
der Einzige."
Legolas beugte sich
über den Mann, seine Augen waren in plötzlichem Erkennen
weit aufgerissen. "Du seist der Einzige? Du? Er sagte zu MIR,
ich wäre der Einzige!"
Stille breitete sich
zwischen den beiden Männern aus. Das letzte Zwitschern
der Vögel erstarb mit der aufkommenden Finsternis und nur das
Zirpen der Grillen und das leise Rauschen des Baumes, unter dem
sie saßen, störte die gedankenschwere Stille. Boromir blickte in den
Himmel und ließ vergangene Tage Revue passieren. "Es begann in Lorien.
Er kam zu mir, als ich den Verlockungen des Ringes kaum noch widerstehen
konnte und ich der Verzweiflung näher war als der Hoffnung.
Seine Umarmungen, seine Nähe, seine Liebe haben mir so viel
bedeutet! Wann hat es bei dir angefangen?" Erwartungsvoll sah
Boromir den Elb an.
Legolas schloss kurz
die Augen und sah Bilder einer glücklichen Zeit vor sich. Wie
um sie zu vertreiben schüttelte er kurz den Kopf und seufzte
dann leise: "In Elronds Haus, schon vor ewigen Zeiten. Ich
besuchte Aragorn oft dort, doch als er erwachsen wurde verloren
wir uns aus den Augen. Erst beim Konzil traf ich ihn wieder und
wir knüpften an vergangene Zeiten an." "Dann sind deine
Rechte an ihm älter!" Legolas lachte bitter
auf: "Nicht älter als Arwens! Und für sie hat er
sich ja auch entschieden, denn ein König braucht schließlich
einen Erben." Erneut breitete sich
Stille aus und Legolas öffnete eine weitere Flasche Wein. Er
nahm einen Schluck und reichte die Flasche weiter an Boromir. Der
Mann Gondors nahm den dargereichten Wein aus der Hand des Elben,
trank aber nicht. Ein herzhaftes, glucksendes Lachen brach schließlich
aus dem Mann heraus. Pikiert sah Legolas
seinen Freund an. " Warum bei Elbereth lachst du so? Ich finde
diese ganze Angelegenheit eher unerfreulich!" Zitternd wischte Boromir
sich die tränenden Augen und holte japsend Luft. " Ich
stelle mir gerade vor, mit wem es Aragorn wohl noch alles getrieben
hat. Überleg doch mal, wir zwei und Arwen, warum sollte er
sich damit begnügen? Vielleicht hat er es auch mit Gimli getrieben
oder den Hobbits!" Legolas Mine erhellte
sich und ein Lächeln umspielte seine Züge, als er sich
diese Bilder vor Augen führte. "Und mit Mithrandir?" "Wer weiß,
was er mit seinem Stiefvater so manche Nacht angestellt hat, schließlich
muss er es ja irgendwoher haben!" Boromir trank einen großen
Schluck Wein und reichte die Flasche wieder an Legolas zurück.
"Aragorn, Aragorn.
Wer hätte gedacht, dass in diesem Mann so viel... Gier steckt?
Da war mein Begehren nach dem Ring richtig harmlos dagegen!"
Boromir grinste und schlug Legolas brachial auf den Rücken;
der Elb verschluckte sich und rang nach Luft.
"Legolas, Teuerster,
nicht an einem Schluck Wein sterben, das wäre ein unwürdiger
Tod!" lachte Boromir und half seinem Gefährten, sich wieder
zu fassen.
In Legolas' Augen wichen
die schmerzlichen Erinnerungen Belustigung. "Allein die Vorstellung!"
Legolas hustete noch ein Mal und nahm dann zur Beruhigung einen
weiteren Schluck aus der Flasche. "Aragorn sagte jedem, er
sei der Einzige. Was passiert jetzt in Gondor? Hast du schon mal
Faramir gefragt?"
Boromir grinste bei
der Vorstellung, dass sein Bruder und Aragorn eine heimliche Beziehung
zueinander haben könnten. Aber warum auch nicht? Lächelte
König Elessar nicht immer auf besondere Art und Weise, wenn
er seinen Ersten Truchsess zu Rate zog? Faramir also auch? Boromir schüttelte
den Kopf und richtete seinen Blick auf die in der Dämmerung
verschwindende Landschaft vor ihm.
Dieser Berg, auf den
ihn der Waldelb gebracht hatte, war mehr als schön. Ganz Düsterwald
meinte man vor sich zu sehen... und nun verschwand alles, Elbereths
Glanz überzog alles wie eine seidige dunkle Decke, in die mit
Silberfäden gewebt wurde.
"Es tut nicht mehr
weh", konstantierte der Mann nach einer Weile des Schweigens.
"Es tat furchtbar weh, als er mich wohl für tot hielt...
als ich in Lorien zu mir kam, wohl wissend, dass ich abgeschrieben
worden war... es tat weh, als ich nach Gondor zurückkehrte
und sehen musste, wie glücklich König Elessar mit seiner
geliebten Ehefrau war und für mich nur noch mitleidige Blicke
übrig hatte... aber jetzt, wo du sagst, er hat dich genau so
betrogen wie mich, jetzt gewinnt dies alles eine andere Gestalt.
Und ich sehe den ehrwürdigen König Gondors in anderem
Lichte. Er war für mich... ein Licht in der Nacht, eine Kerze
in der Dunkelheit meiner Seele, als mich der Ring anfocht... ein
Bild, das ich anbetete, und dann noch mehr... Arme, in die ich mich
werfen konnte... Trost und Geborgenheit... aber jetzt, Legolas,
jetzt sehe ich nur noch Verrat... und Selbstbetrug... es tut mir
sogar leid, dass du auch auf ihn hereingefallen bist."
Legolas lächelte,
sah Boromir nicht an. "Ich brauche dir nicht leid zu tun, Boromir,
Freund. Es war meine Wahl damals, mein Herz an ihn zu verschenken...
genau so wie ich es zurücknahm, als ich Zeuge ihres Bundes
wurde... ich liebe ihn nicht mehr. Es ist vergangen, wie unsere
Reise, den Ring zu zerstören. Wie ein Traum, der verblasst,
wenn die Morgensonne aufgeht."
In diesem Moment ging
der Mond auf. Sein blasses Licht tauchte
die Landschaft auf dem Berg in unwirkliche Konturen, hüllte
das Gesicht des Elben in gesponnenes Silber. Boromirs Blick verweilte
auf Legolas.
"Weißt du
eigentlich, dass du ein hübsches Kerlchen bist?" Boromir
grinste verlegen ob seiner Worte und räusperte sich gleich,
als ob er sie zurückholen wollte. Das Mondenlicht bewirkte,
dass man die feine Röte, die sich über Legolas' Wangen
zog, sehen konnte. Der Elb antwortete nicht, seufzte nur leise und
ließ sich zurückfallen auf die Decke, lag auf dem Rücken,
starrte in den Himmel, betrachtete die Sterne, wich Boromirs Blick
aus.
Zum Glück konnte
der Mensch seine Gedanken nicht lesen.
'Boromir ist offen
und ehrlich... viel offener und ehrlicher als es Estel je war...
und er sieht ihm sogar ein wenig ähnlich... ich darf ihn nicht
vergleichen, aber ich habe eine Schwäche für Menschenmänner...
für diesen struppigen Bart im Gesicht, der meine Lippen kratzt,
wenn ich sie küsse... für diese harten Konturen... er
ist viel kräftiger als Estel... wie würde es sich anfühlen,
wenn er mich umarmte? Wäre er stärker als ich...? Besser,
er bleibt mir fern... und doch, warum... aber ich gehe nicht den
ersten Schritt. Er muss mich für wohlfeil halten... er weiß,
dass ich mit Estel zusammen war... aber er war es auch... aber ich
werde nicht auf ihn zugehen... es ist nicht meine Art... aber wenn
er auf mich zukäme? Wehren würde ich mich nicht... aber
er tut es ja doch nicht -'
Legolas' Gedanken wurden
jäh unterbrochen, als sich Boromirs Lippen auf seine senkten.
Volle, warme, sanfte Lippen. Nicht fordernd, sondern zart und vorsichtig.
Fragend. Legolas schloss seine Augen und zog mit seinem rechten
Arm Boromir näher zu sich, den Kuss vertiefend.
Der Menschenmann schmeckte
nach Wein und Lust. In selbstgewollter Blindheit überließ
sich der Elb den Sinneseindrücken, weitere Erinnerungen stiegen
in ihm auf. Ein weiterer hatte ihn einst geküsst, gleich nach
dem Ringkrieg, auch hier auf dem Berg, auf dem gleichen... die gleiche
Schwäche suchte ihn heim, mit Tüchern hatte er die Augen
des Menschen verbunden wie einst Haldir den Gefährten in Lothlorien
- und suchte seine Freude daran, den hilflosen Mann zu verführen.
Doch als er von Liebe sprach, flüchtete Legolas... denn lieben,
das konnte und wollte er nicht mehr.
Hoffentlich würde
Boromir keine überflüssigen Worte verlieren.
Doch der Zweite Truchsess
von Gondor sprach gar nicht mehr, sondern küsste ihn nur...
und suchende Hände bahnten sich ihren Weg unter Legolas' dunkelgrüne
Tunika, zerrten ungeduldig an den Knöpfen des silbergrauen
Hemdes und endlich tastete sich eine Hand auf seine bloße
Haut, den Kuss nicht brechend.
Legolas stöhnte
leise in Boromirs Mund, der sich leicht aufrichtete und lächelte.
"Ich will dich
hören, Legolas... meinen Namen rufen... vor Lust schreien...
genau das will ich, wollte ich schon immer... hat ER dich je so
gehört? Bestimmt... ich will seinen Schatten in dir auslöschen...
und dich mit Erinnerungen füllen, die mir gehören... du
sollst lächeln, wenn du an mich denkst, sollst dich nach mir
sehnen, nach mir schicken, und ich werde immer wieder kommen, dir
das geben, was ich, und nur ich, dir geben kann... und niemand sonst.
Und dann werde ich wieder gehen und statthalten, unter dem, der
von nichts wissen wird. Außer davon, dass ich mit Thranduils
Sohn gut befreundet bin und ihn hin und wieder besuche."
Boromirs Hand lag auf
Legolas' Bauch, leicht streichelnd. Der Elb drehte sich auf seine
linke Seite und schloss seine Augen, Boromir hinter sich fühlend,
die Hand auf ihm, in der Spalte, die das Hemd offen stand... unter
seiner Tunika.
Ich werde nicht handeln,
dachte Legolas, er will mich hören? So soll er es veranlassen!
Lange Zeit lagen sie
so, Mensch und Elb. Boromirs Hand lag auf dem flachen Bauch des
Elben, sanft die weiche Haut streichelnd, in Legolas' Ohr atmend,
seine Zunge hin und wieder in die Ohrmuschel gleiten lassend, was
ein leichtes Seufzen des Elben zur Folge hatte. Dann schlich sich die
Hand mit quälerischer Langsamkeit nach oben. In Legolas' zeitlosem
Gefühl schien sich dieses in Zeitalter messen zu lassen. Boromirs
Atem ging schneller, er drückte sich enger an den Elben, küsste
dessen Nacken, zuckte einmal zurück, lachend: "Deine langen
Haare kitzeln mich!" "Du hast dein Gesicht in meinen Haaren,
nicht ich habe meine Haare in deinem Gesicht!" gab der Sohn
Thranduils zurück und Boromir zog leicht an den Haaren, strich
sie dann zur Seite.
Ein weißer Blitz
fuhr durch Legolas' Körper, als Boromirs Hand seine rechte
Brustwarze berührte. Boromir lächelte unsichtbar zufrieden
und begann, die kleine harte Erhebung zu streicheln. Legolas sog
Luft ein und krümmte sich, drückte sich damit unwillkürlich
enger an Boromir, dessen Arm ihn näher an sich zog. Das Streicheln wich
einem sanften Kneifen. Der Elb biss seine Zähne zusammen, um
nicht laut aufzustöhnen, und krallte seine Hände in die
Grasnarbe.
Der Mann küsste
den freigelegten Hals des Elben, leckte über die heftig pulsierende
Ader an der Seite und seine Hand an des Elben empfindlicher Brust
wurde immer härter, immer weniger sanft, bis Legolas schließlich
spürte, wie die Erregung in Schmerz umschlug - und, zu seiner
grenzenlosen Überraschung, der Schmerz sich zurück in
Lust verwandelte.
Boromir sprach kein
Wort. Als er merkte, wie der Elb zurückwich, zog er ihn zurück
und verstärkte seine Handlung, sich nun auch auf die zweite
Brustwarze erstreckend. Legolas entwich ein leises Stöhnen.
'Sehr schön, mein Kleiner', dachte Boromir grinsend. 'Bald
hab ich dich da, wo ich dich haben will....'
Einen Atemzug glitt
der Mann zurück in die Vergangenheit, zu Aragorn. Sanft war
ihre Liebe, zart ihre Berührungen. Boromir hatte sich nicht
gewagt, mit purer Leidenschaft an den zukünftigen König
von Gondor heranzugehen, ebenso war Aragorn eher vorsichtig und
in ihrer Beziehung hatten vor allem sanfte Gesten und beruhigende
Worte eine große Rolle gespielt. Wie wohl war Aragorn mit
dem Elben umgegangen? Boromir nahm sich vor, ihn das zu fragen...
gleich... nachdem er seine Lust mit ihm gefunden hatte.
Ein harter Druck, Legolas
bäumte sich auf wie die Sehne seines Bogens, warf seinen Kopf
nach vorne und hieb mit einer Faust auf die Grasnarbe, dann entrang
sich ihm ein lautes, unüberhörbares Stöhnen. "Elbereth!!!"
rief er, und wand sich wie von tausend Pfeilen getroffen auf dem
Boden, sein Atem ging laut und heftig und Boromir lächelte.
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