Titel: Just a dream
Autor: Ynid W. Turner



Der Tag war endlich vorbei. Erschöpft schleppte ich mich in das Hotel. Der Fahrstuhl kroch mit nervtötender Langsamkeit in den 12. Stock.

„Einen schönen Abend noch Mr. Bloom.“ Wünschte mir der Liftboy, bevor er wieder die Tür schloss. Einen schönen Abend! Welch Zynismus! Meine Karriere hatte ihren Tiefpunkt erreich und der faselte was von....

Wieso ging diese verdammte Tür nicht auf? Wieder und wieder zog ich die Chipkarte durch das Lesegerät. Fuck! Ich trat gegen das Holz.

„Scheiße!“ brüllte ich auf. Das tat weh. An meinen Zeh hatte ich nicht gedacht. Der war hoffentlich nur beleidigt wegen der schlechten Behandlung und nicht verstaucht oder gebrochen oder sonst was.

Erneut zog ich die Karte durch den Spalt. Langsam..... da öffnete sich die Tür...aber nicht, weil ich so überzeugend im anwenden der Technik war, sondern weil sie jemand von innen öffnete.

„Orlando? Sei nicht böse, aber das ist meine Tür, mein Zimmer und DEINE Karte!“

Hugh stand vor mir. Der große, perfekte, immer von allen geliebte Hugh. Und er hatte doch tatsächlich Recht. Ich hatte mich in der Etage geirrt. Dieser mistige, kleine Liftboy hat es auch nicht bemerkt.

„Soll ich dir den Weg zeigen?“ bot Hugh mir mit seinem ach so süßen Lächeln an.

„Geh dich rasieren, die Beine enthaaren oder die Augenbrauen zupfen. So blöd bin ich nun auch nicht.“ Antwortete ich hart und wollte in Richtung Treppenaufgang verschwinden. Seine Hand schloss sich eisern um mein Handgelenk und hielt mich zurück.

„Was hab ich dir eigentlich getan?“

„Lass los!“ Ich entzog ihm meinen Arm und schob den Ärmel etwas höher. Durch seine Berührung waren die Striemen wieder aufgerissen, die gerade erst aufgehört hatten zu brennen. Danke Superman, das würde wieder dauern.

„Du hast dich verletzt? Warum hast du denn nichts gesagt? Die hätten dich doch ins Krankenhaus gebracht.“ Hugh stützte eine Hand gegen den Türpfosten und sah zu mir herunter. Auch das hasste ich, er war mir sogar größenmäßig überlegen.

„Wen kümmert es schon, was mit mir ist. Du bist doch der Held! Lass mich einfach in Ruhe. Heute war der letzte Drehtag für mich und morgen bin ich wieder auf dem Weg Richtung Heimat. Mit viel Glück stürzt das Flugzeug ab und ich hab alles hinter mir.“

Die Wut war verraucht und ich ging nun doch, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen, zur Feuertür und öffnete diese. Als ich sicher sein konnte, dass sie mich vor seinen Augen verbarg, sank ich in der Ecke auf den kühlen Boden. Was lief falsch? Ich hatte Erfolg und alle liebten mich. Dann kamen Gerüchte auf. Fiese Gerüchte. Man hatte mich gewarnt. Spiele nicht den Unnahbaren. Du bist von der Gnade deiner Fans abhängig. Aber nein, ich war ja der Star, der Schöne, dem die Frauen zu Füßen lagen. Aber nur so lange, bis es hieß, ich hätte Kate verlassen, um mich in einem Bordell ungestört vergnügen zu können. So ein Schwachsinn! Doch Kate glaubte ihnen und bat um eine Auszeit. Meine Lungenentzündung und das entsprechende ausgemergelte Aussehen wurde dann als unlauterer Lebenswandel gewertet. Langsam kam der Fall. Und als ich es bemerkte, war es zu spät. Keine Angebote mehr und wenn, dann nur in mittelmäßigen B-Movies. Andere nahmen meinen Platz ein. So wie dieser Hugh. Was fanden die an ihm? Er war alt und Scheiße, hatte einen Wahnsinnskörper. Die lockigen Haare an genau den richtigen Stellen. Ich könnte schwören, dass er da nachhalf. Dann die Augen. Das Braun war ja noch intensiver als meines und wenn er die Stirn in Falten legte, dann hatte er dieses Gefährliche, Mystische...

Was tat ich denn hier? Ich dachte über Hugh nach? Und dann so intensiv? Ok, ich gebe es zu, ich habe ihn beobachtet. Wenn er sich in der Maske umzog. Diese enge Lederhose saß knapp, sehr knapp. Er dachte keiner würde merken, dass er seine Ausstattung dort nur mit Mühe unterbrachte. Aber ich habe ihn beobachtet. Bin mit meinen Blicken der schmalen dunklen Linie gefolgt, die unter dem Hosenbund verschwand. Das Spiel seiner Muskeln, wenn er sich die Lederweste anzog. Oh ja, die Produzenten wussten was die Frauen und vielleicht auch Männer sehen wollten. Haut....und harte Muskeln. Und nicht den kleinen, mageren Orlandoversager.

Noch immer saß ich aus dem Boden und drückte meinen Rücken an die kühle Wand. Ich war müde. Nur einen Moment. Ich schloss die Augen und war unfähig, sie wieder zu öffnen. Nur 5 Minuten. Dann würde ich aufstehen und nach oben gehen, meine Blessuren versorgen und mich in Selbstmitleid baden.

„Man, was machst du bloß? Komm steh auf! Zum Tragen bist du mir zu schwer.“ Jemand hatte mir seine Hände unter die Arme geschoben und zog mich hoch. Als wären sie aus Blei, öffneten sich meine Lider einen winzigen Spalt breit. Ich blickte in braune Augen.

„Hugh?“ selbst meine Lippen hatten keine Lust sich zu bewegen.

„Ja ich! Und nun sei vernünftig und lass dir helfen!“

Von mir aus. Ab morgen würde ich ihn eh nie wieder sehen.

Er trug mich dann doch mehr, als ich lief, in sein Zimmer und ließ mich rücklings auf sein Bett fallen.

„Man bist du schwer. Was ist eigentlich los mit dir? Du machst einen ziemlich fertigen Eindruck auf mich.“ Er setzte sich neben mich. Als ich mein Gesicht drehte, berührte meine Nase den Stoff seiner Hose.

„Das Leben ist Scheiße!“ nuschelte ich und sog den Geruch auf, der von ihm ausging.

„Ach ja? Aus welchem deiner Filme stammt denn diese Weisheit?“ Er ließ sich seitlich fallen und stütze seinen Kopf in die Hand.

Ich konnte nicht anders. Meine Hand schloss sich um den Kragen seines Shirts und ich zog ihn dichter zu mir heran.

„Weißt du was? Du kannst mich mal! Es ist dir doch scheißegal wie es mir geht!“

„Nein, ist es mir nicht. Und noch was, ich würde dich zu gerne mal.....“

Sein Gesicht war meinem so nah, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spürte und das leichte Zittern seiner Lippen sah. Seine Zungenspitze lugte für einen winzigen Augenblick  hindurch und hinterließ eine feuchte Spur. Unbewusst befeuchtete ich meine Lippen.

„Ach mach doch was du willst!“ Ich hatte nicht auf sein Gesicht geachtet. Denn es war ernster geworden.

„Bist du dir sicher?“ fragte er.

„Ist mir egal!“ Und es war mir wirklich egal. Ich schloss wieder die Augen. Sie brannten und ich mochte nichts mehr sehen.

Die Matratze bewegte sich. Also ging er weg. Dann würde ich jetzt Ruhe haben? Denkste....

„Komm, trink das. Es wird dir etwas helfen.“ Hugh legte mir seine Hand in den Nacken und zwang mich, mich hinzusetzen.

Ich spürte, wie er ein Glas an meine Lippen setzte. Willenlos öffnete ich den Mund und ließ die scharfe Flüssigkeit in mich hineinfließen. Doch der Schluck war zu groß und ich verschluckte mich. Heftig hustend stieß ich das Glas von mir, das kippte und der Rest des Inhalts ergoss sich über meine Hose. Hugh klopfte mir leicht auf den Rücken, während ich um Luft rang.

„He, immer schön langsam. Der Whiskey war teuer. Geht’s wieder?“ Ich schluckte ...ja, der Hustenreiz war fast verschwunden.

Eine Hand in meinem Rücken stützte mich.

„Ich werde dann in mein Zimmer gehen und mich umziehen.“ Ich rückte an die Bettkante und versuchte mich aufzustellen.

„Warum bleibst du nicht hier?“ Ich drehte den Kopf und sah Hugh an. „Hier?“

„Warum nicht? Das Bett ist breit und wir sind erwachsen. Ich kann dir helfen. Du musst es nur zu lassen.“

„Helfen? Ich wüsste nicht wie.“ Müde strich ich meine Haare aus der Stirn. Doch diese kleine penetrante Locke fiel mir immer wieder in die Augen.

Jetzt versuchte Hugh sein Glück damit. Seine Fingerspitzen berührten meine Stirn, seine Hand lag noch immer auf meinem Rücken.

Es wurde still, selbst unser Atem kam zum Stillstand.

Verdammt war das gut mal von jemandem sanft angefasst zu werden. Nicht gestoßen, gequält oder erniedrigt zu werden.

„Orlando nimmst du Drogen?“ fragte Hugh leise.

„Drogen?“ Ich dachte nach. Waren diese kleinen Pillen, die mich manchmal in einen Zustand des Schwebens versetzten Drogen? Oder meinte er das Spritzen?

„Nein“ kam es nicht sehr überzeugend von mir zurück.

„Schau mich an!“

„Ich gehe doch besser jetzt. Ich weiß gar nicht, was ich hier mache. Wir sind nicht gerade die besten Freunde und es würde eh deinem Ruf schaden, wenn man uns zusammen sieht.“

„Du bist ein solcher Idiot. Was ist nur aus dir geworden? Bleib einfach. Ich weiß mich zu wehren, wenn man mir was anhängen will.“

Ich stand nun doch auf und sah zu Hugh hinunter, der sitzen geblieben war und seinerseits zu mir auf blickte. Irgendetwas stimmte hier nicht. Es war nicht so, wie es sein sollte, zwischen Männern. Denn bei den Drehs hatte ich mit vielen Bekanntschaft geschlossen. Aber mit dem hier? Seine Hand hob sich und er legte sie auf meine Hüfte. „Bleib!“ forderte er mich auf.

Was hatte ich zu verlieren? Einen einsamen Abend auf meinem Zimmer, der damit enden würde, dass ich dieses kleine runde Ding einwerfe und mich für wenige Stunden super fühlte. Danach würde ich erwachen und feststellen, dass ich wieder Mist gebaut hatte, wie auch in der Nacht davor.

„Einverstanden. Was kann es schaden, mal einen Abend ein Männergespräch zu führen?“

„Eben!“ Er nahm seine Hand herunter und stand auf.

„Wenn du nichts dagegen hast, würde ich nur kurz unter die Dusche wollen. Das war nämlich mein Ziel, bevor du angefangen hattest meine Tür einzuschlagen.“

„Ja, klar doch...ich werde so lange ...“ Ich sah mich um....“ etwas lesen, wenn es dir nichts ausmacht.“ Hugh hatte Unmengen von Büchern hier zu liegen.

„Mach das. Wenn ich dir eines empfehlen kann, dann nimm dieses hier. Es wird dich auf andere Gedanken bringen.“ Er griff hinter sich und nahm ein Buch mit einem dunklen Einband vom Tisch. Ich nahm es entgegen. „Wildblume?“ Ich durchblätterte kurz die abgegriffenen Seiten. Bilder waren nicht enthalten. „Genau... mach es dir bequem. Im Kühlschrank findest du Getränke und die linke Betthälfte ist deine.“

Damit verschwand er im Badezimmer.

Noch im Stehen begann ich, die ersten Zeilen zu lesen. Na super, Hugh las Frauenromane. Wie krank! Lustlos überblätterte ich einige Seiten und wollte das Buch schon beiseite legen, als einige Wörter meinen Blick aus sich lenkten

......heiß brannten ihre Körper, als er mit der Zunge ihre Spalte erforschte und begann, an der rosigen Knospe zu saugen.......

Wow, ich hatte den Kerl unterschätzt. Und das schon auf Seite 6. Ich glaube, dafür brauche ich einen Drink. Noch immer lesend tastete ich mich zum Kühlschrank durch und goss das Glas halbvoll. Dann ging ich zum Bett hinüber und legte mich darauf. Mit meinem Kissen und denen von Hughs Seite schaffte ich mir eine angenehme Leseposition.

Das Buch war ja.......wenn man, wie ich in der letzten Zeit, fast ausschließlich auf die eigene Handarbeit angewiesen war, dann war es die reinste Folter zu lesen, wie dort eine Frau nach allen Künsten verwöhnt wurde. Als dann der zweite Mann zusätzlich in das Spiel eingriff, wurde mir mehr als warm. Auf der Stirn bildeten sich kleine Schweißperlen. Ich wollte eigentlich nicht lesen, wie die drei sich die Zeit vertrieben. Denn es blieb nicht bei dem üblichen Spielchen. Doch an der Stelle, an der die Männer begannen sich zu lecken und zu küssen, wollte ich das Buch beiseite legen. Doch warum auch immer, es erregte mich, davon zu lesen. So wie es beschrieben war, musste es ein umwerfendes Gefühl sein. Obwohl, Schriftsteller hatten eine Fantasie die weit reichte und sie konnten mit Worten sehr  gut umgehen.

Wieder führte ich das Glas an meine Lippen und musste feststellen, dass es leer war. Wann hatte ich das denn ausgetrunken? Ich hatte es vor lauter Aufregung, oder vielmehr Erregung nicht bemerkt. Aber wie es aussah, konnte ich das hier nicht nüchtern lesen. Doch aufhören konnte ich nicht mehr. Auf dem Rückweg vom Kühlschrank zum Bett lauschte ich kurz den Geräuschen, die aus dem Bad kamen. Hugh stand noch unter der Dusche. Nackt, mit seinem durchtrainierten Körper. Die Haare auf seiner Brust waren bestimmt dunkler durch die Nässe und das Wasser rann an seinem Körper entlang, hinunter zur Körpermitte. Er würde den Schaum über seinem Bauch verteilen.............

„Du bist echt krank!“ sagte ich mir und beeilte mich wieder zu dem Buch zu kommen. Doch die Gedanken an den nackten Körper hinter der Tür ließen mich nicht los und erregten mich. Meine Hose war eng und ich befreite mich von ihr. Mit der Hand fuhr ich mir über mein erregtes Glied. Was würde ich dafür geben, jetzt allein zu sein, um mich von diesem Druck befreien zu können. Als ich lag, zog ich die dünne Decke über meinen Unterleib, damit diese meinen Zustand verdeckte. Doch während ich weiterlas, versenkte ich eine Hand in meinen Shorts und rieb sanft über den Schaft. Es löste sich der erste Tropfen und während ich ihn mit einem Finger verteilte, stellte ich mir vor, dass es nicht meine Finger waren, sondern die eines Anderen.

„Das Buch ist gut oder?“

Blitzschnell legte ich das Buch auf die verdächtige Wölbung unter der Decke. Ich hatte nicht bemerkt, dass Hugh wieder ins Zimmer  zurück gekommen war.

„Musst du mich so erschrecken?“ fuhr ich ihn an.

„He, ich kenne die Wirkung des Buches. Du musst dich nicht schämen.“ Er legte sich quer über das Bett und griff nach dem Buch. Dabei streifte seine Hand die meine, die noch immer meinen erigierten Penis umklammerte. Scharf sog ich die Luft ein.

„An welcher Stelle bist du?“ Er legte sich auf den Rücken und sah in das Buch. Mit rauer Stimme, begann er zu lesen. Verrückt, da lag ein halbnackter Mann neben mir, den ich nicht leiden konnte und der mir eine erotische, perverse Geschichte vorlas. Das musste ein Traum sein. Die beiden Drinks taten auch so langsam ihre Wirkung. Ich schloss meine Augen und lauschte. War es der Alkohol, der mein Blut schneller zirkulieren ließ? Der meine Haut empfindlicher machte? Meine Sinne schärfte? Ich wusste es nicht. Doch ich spürte die noch feuchten Haare Hughs an meiner Seite. Sie kitzelten. Ich hob meine Hand, um sie beiseite zu schieben. Doch als ich sie berührte, war ich erstaunt, wie weich sie sich anfühlten. Meine Finger fuhren durch sie hindurch. Wieder und wieder. Fast mechanisch. Ich hatte den Eindruck, dass Hughs Stimme noch tiefer wurde, wenn es denn überhaupt möglich war. Doch er blätterte weiter um, als würde er meine Berührungen nicht spüren. So wurde ich mutiger. Meine Hand verselbständigte sich und ich fühlte die pulsierende Ader an seiner Schläfe unter meinen Fingerspitzen. Ich fuhr die geschwungenen Augenbrauen nach. Unter der Decke hatte meine andere Hand wieder den gewohnten Rhythmus aufgenommen. Ich befand mich in einer merkwürdigen Stimmung. Das schafften selbst die Drogen nicht, mich derart zum Schweben zu bringen. Es war mir egal, wer da neben mir lag. Ich schwelgte in dem Gefühl nicht allein zu sein. Hugh schwieg plötzlich.

Die Matratze gab unter seinem Gewicht nach, als er sich umdrehte. Ich öffnete meine Augen und sah ihn an.

Meine freie Hand, die den Kontakt mit seinem Gesicht verloren hatte, strich über seine Brust. Ich versuchte zu widerstehen, aber es gelang mir nicht. Ich musste einfach wissen, wie es sich anfühlte....dieses krause Haar, dass ich so viele Tage beobachtet hatte. Als ich darüber hinwegstrich, fühlte es sich ebenso weich an, wie sein Haupthaar. Seine Brustwarze reckte sich meinen Fingern entgegen, als diese über sie hinweg strichen. Ich begann sie zu reiben.

„Orlando ich warne dich, beginne nichts, das du nicht auch bereit bist zu beenden!“ Hughs Stirn bildete diese steile Falte und die dunklen Augen verengten sich, als er wieder diesen gefährlichen Gesichtsausdruck aufsetzte.

„Was meinst du?“ fragte ich. Und ich hatte in diesem Moment wirklich keine Ahnung, wovon er sprach. Bisher hatte ich mein Gehirn ausgeschaltet und mich nur gehen lassen.

„Was ich meine? Du machst mich wahnsinnig, verrückt nach dir. Seid dem ersten Drehtag warte ich auf ein einziges Zeichen vor dir, dass du meine Signale erkannt hast. Doch nichts. Du hältst dich von mir fern und ich musste zusehen, wie du dich selbst gequält hast. Jeden Morgen, wenn du übernächtigt in den Trailer kamst, wollte ich dir sagen, dass du es nicht nötig hast einsam zu sein. Dass ich für dich da war. Aber du hast nicht reagiert. Wenn du mich jetzt noch einmal berührst, dann wird es kein zurück für dich mehr geben. Ich will dich. Dich küssen, dich schmecken, dir Freude bereiten, dich ficken.“

Seine Hand war während seiner Worte unter die Decke geglitten und umschloss die meine fest und presste so mein Glied, ohne es selbst zu berühren. Sein Arm lag schwer auf meinem Schenkel.

Meine Augen weiteten sich. Plötzlich wurde ich für einen kurzen Moment klar, als ich begriff, wo ich mich befand. Ich hatte einen anderen Mann gestreichelt und dessen Hand befand sich da, wo sie nicht hätte sein sollen.

Aber es fühlte sich richtig an. Ich war nicht allein. Langsam zog ich meine Hand unter der Decke hervor. An die Stelle, die meine Hand verließ, legte sich sofort eine andere. Doch sie hielt still. Bewegte sich nicht. Hugh schien erstarrt zu sein. Mach dem ein Ende Orlando! Ein Wort reichte und er würde dich los lassen. Du kannst dann in dein Zimmer gehen und es wieder vergessen. Es war noch nicht zu spät. Doch!!! Das war es!

Ich legte meine Hand in seinen Nacken und zog ihn zu mir herüber. Weich waren seine Lippen, als sie sich auf die meinen legten. Doch er wartete noch immer. Drängte nicht. Sein Atem strich über meine Wange. Trotz der Dusche verströmte er einen herben Geruch. So also roch ein erregter Mann. Denn das er erregt war, darüber hatte ich keinen Zweifel. Meine Lippen öffneten sich leicht und meine Zunge bat um Einlass. Dieser wurde ihr mit einem dunklen Aufstöhnen gewährt. Doch als ich beginnen wollte, die mir fremde Mundhöhle zu erforschen, stieß ich auf Widerstand. Hughs Zunge versuchte, die meine zurückzudrängen. Zwischen beiden entbrannte ein Kampf, der teilweise in meinem Mund, dann wieder in seinem, ausgefochten wurde. So intensiv hatte ich bisher keinen Kuss erlebt. Währenddessen waren seine Hände nicht untätig geblieben. Ich selbst hatte mich vollkommen auf diese neue Erfahrung konzentriert und meine Hände auf das Lacken sinken lassen. Doch die seinen erforschten meinen Körper. Hugh hatte die Beine angezogen und kniete nun neben mir. Er hatte meine Erregung losgelassen und seine Finger strichen an meinen Schenkelinnenseiten entlang, Hielten kurz an den Hoden inne, um diese zu liebkosen und wanderten weiter nach oben, hin zu meinem Bauch. Unwillig stöhnte ich auf. Ich wollte nicht, dass er den Bereich oberhalb des Bauchnabels berührte. Doch er hörte nicht, sondern nahm nun auch noch die zweite Hand zur Hilfe. Mein Protest wurde durch einen heftigen Zungenschlag erstickt. Er strich mir das Shirt empor und löste sich kurz, um es mir über den Kopf zu ziehen. Dabei fiel sein Blick auf meine nun nackte Haut. Er konnte die Schnitte, die Narben und die dunklen Flecken sehen, die ich mir in meinen dunklen Momenten selber beigebracht hatte.

„Du bist ein solcher Idiot!“ flüsterte er und strich mit den Fingern die frischen Wunden entlang. Dann küsste er sie und zog eine feuchte Spur darauf entlang. Sein Speichel brannte und ich zuckte zusammen. Erstaunt fühlte ich plötzlich einen heißen Tropfen auf meine Brust fallen. Eine Träne hatte sich aus Hughs Auge gelöst.

„Wie konntest du dir das antun?“

Ich zuckte hilflos mit den Schultern. Ich brauchte ein Ventil für meinen Schmerz. Und ich machte mich für alles selbst verantwortlich. Also musste ich mich bestrafen.

„Weißt du, dass du schön bist?“ flüsterte er.

Klar wusste ich das. Da war ja mein Fluch. Ständig sagte mir das jemand. Doch wie er das sagte, das ließ mich aufhorchen. Er meinte es ehrlich.

Meine Hände strichen an seinem Armen empor, fühlten das Spiel seine Muskeln unter der Haut und genossen die Wärme der Haut. Während ich staunend und zögerlich den fremden Körper erforschte, saß Hugh regungslos vor mir. Ich drehte mich ein wenig, um ihn besser fühlen zu können. Seine Brustwarzen stand aufrecht. Ich beugte mich vor, um an ihnen zu knabbert. Meine Hände wanderten auf seinen Rücken und strichen hinab bis sie zu dem Handtuch kamen, dass er sich um die Hüften geschlungen hatte. Dort stoppte ich.

„Trau dich!“ flüsterte er rau an meinem Hals. Aber ich war noch nicht bereit.

„Hilf mir!“ flehte ich.

Statt zu antworten, zog er den Stoff beiseite.

„Besser?“

„Ja...nein....“ In mir tobte ein Kampf. Es war nicht richtig. Das war ein Mann, ich war nicht schwul oder so was.  

„Schließe deine Augen und hör auf zu denken.“ Ich tat was mir gesagt wurde. Nur die Gedanken abzuschalten war sehr schwierig. Dazu war seine Stimme zu dunkel, sein Körper zu nackt, ich zu erregt. Sanft und keinen Widerstand duldend, drückte er mich wieder ins Lacken. Die Decke wurde nun entgültig von meinem Körper gezogen und an die Stelle des Stoffes, der mich eben noch verhüllte, kamen nun seine Finger. Mit leichtem Druck zwang er meine Beine ein wenig auseinander. Noch bevor ich mich darüber wundern konnte, zuckte ich zusammen. Tat er das jetzt wirklich? Ich hob den Kopf an. Das konnte ich nur glauben, wenn ich es mit eigenen Augen sah. Tatsächlich. Er kniete noch immer neben mir. Seine Zunge leckte gerade über meine Eichel.

„Hugh...“ das konnte ich doch nicht zulassen...Scheiße war das gut.....er wusste genau, was er da machte.

Ich ließ meinen Kopf wieder aus das Kissen fallen. Lippen schlossen sich um die Spitze meines Penis und Hugh begann zu saugen. Seine Hand strich an der Innenseite meines Schenkels entlang, umfasste meine Hoden, knetete sie, wanderte hinab zu meiner Spalte und verschaffte sich Zugang.

Durch das gleichzeitig Saugen und Lecken meines Schwanzes wurde endlich mein Denken außer Kraft gesetzt. Ich winkelte die Beine an, um mehr zu erfahren. Sofort suchten die Finger die Rosette meiner Öffnung und strichen mit leichtem Druck darüber.

„Tu es endlich....Oh fuck...ich komme gleich....!“ rief ich. Ich hätte schwören können, dass ich noch nie so erregt gewesen war. Meine Haut stand in Flammen. Tausende kleiner Ameisenbeine rannten auf mir umher und trotzdem wollte ich mehr davon.

„Oh nein, du wirst jetzt nicht kommen.“ Hugh hatte mich wieder freigegeben.

„Mach weiter...bitte!“ bettelte ich. Wie konnte er jetzt aufhören? War das eine besondere Art von Foltermethode?

„Dreh dich um!“ bat er und half mir.

In der Zwischenzeit war ich bereit alles zu tun, was er von mir forderte. Nur er würde es schaffen, den Druck von mir zu nehmen und mich für kurze Zeit alles vergessen zu lassen.

Wieder waren seine Finger in meiner Spalte verschwunden und er schob langsam und vorsichtig einen in mein Loch. Sofort zuckte ich zurück.

„Ganz ruhig. Es ist alles in Ordnung.“ Beruhigte er mich. Dann folgte schnell ein zweiten und ein dritter. Das war.....angenehm. Nachdem ich mich an dieses Gefühl gewöhnt hatte, wollte ich mehr. Neugier machte sich in mir breit.

„Gefällt es dir?“ fragte er neben meinem Ohr, als er sich vorbeugte und sein Gewicht auf mich legte.

„Jetzt mach es endlich!“ erwiderte ich barsch.

„Wird da wer ungeduldig?“ Er entfernte sich wieder und hob meine Hüften empor. Jetzt saß ich auf den Knien vor ihm und streckte ihm meinen bereiten Arsch entgegen. Was auch immer er da hinter mir machte, es schien als würde er sich vorbereiten. Richtig, aus dem Augenwinkel sah ich sowohl Gleitcreme, als auch die Verpackung eines Kondoms auf den Boden fallen. Wenigstens er dachte daran.

Aber er hatte sein Diplom im Masochismus gemacht. Statt mich endlich zu nehmen, glitten seine Hände fest über mein williges Fleisch und als er um mich herum griff und meinen Schwanz massierte, gab ich nur noch unkontrollierte Laute von mir.

„Bereit?“

„Frag nicht...fick mich endlich du Bastard!“

Auf den folgenden Schmerz war ich nicht eingestellt gewesen. Es war schon etwas anderes, sich selbst in einer Frau zu versenken und die Kontrolle zu haben, als wehrlos vor einem Kerl zu knien und seinen Schwanz in sich zu spüren.

„Es ist gleich vorbei.“ Hughs Stimme klang gepresst.

„Sag bloß, du kannst dich noch beherrschen.“ Brachte ich echt noch den Humor auf, ihn zu verspotten?

Als Antwort begann er sich zu bewegen. In dem gleichen Rhythmus in dem er in mich hineinstieß, rieb er mit seiner Hand meine Erregung. Durch die heftigen Stöße und das Gefühl des Zerfließens, brachen meine Arme unter mir weg und ich biss ins Kissen, um nicht zu laut aufzustöhnen. Auch hinter mir wurde das Stöhnen bewusst abgedämmt.

Er hatte in mir eine Stelle gefunden, über die er immer wieder strich.

„Ich komme...ich.....“ zu spät. Ich ergoss mich in seine Hand.

Mit einigen weiteren Stößen hatte auch Hugh seinen Höhepunkt erreicht. Schweratmend lag er halb auf mir. Mit langsamen, trägen Bewegungen strich er über meine Arme, meinem Rücken, küsste meinen verschwitzten Nacken. Es war so, wie es sein sollte. Er verließ mich nicht sofort, nachdem er mich gebraucht hatte, sondern wartete, bis ich wieder auf einem normalen Level angekommen war. Durch seine Küsse und Streicheleinheiten schläfrig geworden, schloss ich meine Augen und mit dem sich beruhigenden Herzschlag entspannte ich mich und schlief ein.

 

„Orlando?“ Hughs Stimme weckte mich. Er rüttelte leicht an meiner Schulter. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder wusste, wo ich war. Im kalten Treppenflur, in einer Ecke liegend.

„Du bist nicht zufällig krank oder so was?“ Sein Gesicht kam näher und er sah besorgt aus. Allerdings hatte er, als er erkannte, dass ich wach war, seine Hand von mir genommen.

Hatte ich nur geträumt? War alles nur in meiner Einbildung passiert?

„Hugh?“ Ich setzte mich auf. „Es geht mir gut, denke ich.“

„Du siehst nicht danach aus. Du solltest besser in dein Zimmer gehen und dich hinlegen.“

Noch immer fixierten mich seine brauen Augen. Ich folgte mit meinem Blick der Falte zwischen seinen Augen, über den schmalen Nasenrücken hinab zu den Lippen, von denen ich meinte, noch immer ihren Geschmack zu spüren. Die Linie des Halses entlang bis zum offenen Kragen seines Hemdes.

Zögern streckte ich meine Hand aus und legte sie an seine Wange. Mein Finger strich über seine Unterlippe. Die Falte vertiefte sich und seine Augen wurden zu schmalen Schlitzen.

„Hast du schon einmal mit einem Mann geschlafen?“ drängte sich die Frage zwischen meinen Lippen hindurch.

„Und du?“ kam es fast tonlos zurück, ohne eine Antwort zu geben. Ich schüttelte den Kopf und lenkte den Blick von den Lippen hinauf um seinem Blick standzuhalten. Wortlos musterte er mich eine Weile. Ich hielt stand. Wenn es nur diese eine Chance gab, dann wollte ich sie nutzen. Mehr als nein sagen, konnte er nicht.

Dann brach Hugh den Blickkontakt ab und erhob sich. Er ging zur schweren Tür und öffnete diese. Ich hatte mit offenen Karten gespielt und verloren. Mit der Hand, die eben noch auf seinem Gesicht gelegen hatte, strich ich mir nervös durch die Haare und sah auf den Boden.

„Kommst du endlich?“ Seine Stimme ließ mich wieder aufblicken. Er hielt die Tür auf, nickte mit dem Kopf in Richtung seines Zimmers und befeuchtete sich mit der Zunge die Unterlippe. Mehr als diese Aufforderung brauchte ich nicht.

Träume konnten wahr werden.


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