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Titel:
Unsterblich (Kap. 1 - 5) Autor: S.E.
Kapitel 1 -
Festivitäten und andere Grausamkeiten
Es war ein herrlicher Mitsommertag, die Sonne strahlt aus seinem saphirblauen
Himmel direkt auf Minas Tirith. Die Stadt war herausgeputzt wie schon seit
jahrhunderten nicht mehr, denn der König war zurückgekehrt und nun heiratete er
seine Elbenprinzessin.
Alles was in Mittelerde Rang und Namen hatte war
gekommen um an den Feierlichkeiten teilzunehmen. Nun standen die Gäste auf dem
großen Platz im obersten Ring und hatten rechts und links eine Gasse gebildet um
das Brautpaar zu ehren.
Auf der linken Seite am Ende stand die Gruppe
der Elben aus Bruchtal und neben dem Brautvater standen seine beiden Berater,
Lord Erestor und Lord Glorfindel.
Der blonde Balrog-Bezwinger hätte
lieber in einer Schlacht gekämpft, als an derart steifen Zeremonien
teilzunehmen. Lord Elrond und Erestor schienen in ihrem Element zu sein, steif
dazustehen und würdig auszusehen. Doch Glorfindel fühlte sich unwohl, so
unbewaffnet und in einer Robe. Er tat das einzige was ihm übrig blieb.
Er ließ seinen Blick über die Gäste schweifen, ganz flüchtig, ohne wirklich
auf die Gesichter zu achten, bis plötzlich seine Bewegung stoppte.
Sein
Augenmerk war auf einen Menschen gerichtet. Einen, den er noch nie gesehen
hatte, so glaubte Glorfindel zumindest. Ein Mann, der sich scheinbar genauso
unwohl fühlte wie er selbst, obwohl IHM gestattet wurde Rüstung zu tragen.
Glorfindel sah sich den blonden Krieger an. Es war der König der
Pferdeherren, Éomer.
Dieser zupfte am Kragen seiner Lederrüstung, der
Schweiß stand ihm auf der Stirn. Glorfindel hatte Mitleid mit ihm, stand er
doch in der prallen Mittagssonne.
..
König Éomer stand neben
seiner Schwester und begrüßte König Elessar und Arwen, als sie an ihm vorbei
schritten. Es schien ihm, als stünden sie jetzt schon eine Ewigkeit in der
Sonne. Ihm kam schon der Gedanke, dass er für irgendetwas betraft würde. Als
er begann an seiner Rüstung zu zupfen, die genauso unbequem war, wie sie aussah,
gab ihm seine Schwester einen Rippenstoß. „Beherrsch dich, König! Versuch
wenigstens etwas würdevoll auszusehen. Es wird ja nicht den ganzen Tag dauern!“
Éowyn strahlte und hielt die Hand Faramirs fest, der verliebt zurücklächelte.
Èomer schüttelte fast unmerklich den Kopf. ‚Wenn das so weiter geht
drehe ich durch!’ schoss es ihm durch den Kopf. „Heute Abend, darfst du all
die Gutaussehenden Prinzessinnen auf dem Ball zum Tanze führen! Du bist jetzt
ein sehr begehrter Junggeselle Bruder!“ flüsterte Éowyn im ins Ohr. Dem
König war klar, dass dies der schlimmste Tag seines Lebens sein würde, seit dem
Tode König Théodens.
Er ließ seinen Blick schweifen und blieb beim
Brautvater hängen. Lord Elrond schien sich Wohlzufühlen, er lächelte und nickte
allen möglichen Gästen freundlich zu. Éomers Augenmerk fiel auf einen Elben,
der neben Elrond stand. Dieser schien so anders zu sein, als die Elben um ihn
herum, nicht unbedingt wegen seines Aussehens, das sich doch deutlich von dem
Elronds und Erestors unterschied, sondern wegen seines Verhaltens.
Der
goldblonde Elb stand sichtlich gelangweilt herum und spielte mit dem Gürtel
seiner Robe. Er schien nichts mit dem Zeremoniell anfangen zu können. Éomer
lächelte. Gab es womöglich Elben die anders waren, als er dachte?
…
„Glorfindel, du bist alt genug! Tu wenigstens so, als würde dir das hier
Vergnügen bereiten.“ Elrond sah nicht einmal auf, als er die Worte zu dem
blonden Elben richtete. „Ich beginne gerade es zu mögen!“ antworte
Glorfindel grinsend, als er bemerkte, dass auch der Menschenkönig ihn entdeckt
hatte.
……….
Am Abend fand ein rauschendes Fest statt. Nach
dem großen Bankett, das wirklich keinerlei Wünsche offen ließ, außer vielleicht
weitere Hosen, wurde der große Thronsaal geöffnet und die Musik begann zu
spielen.
König Éomer hatte nun scheinbar die hundertste Frau zum Tanzen
geführt und die Liste die seine Schwester gedanklich vorbereitet hatte schien
keine Ende zu nehmen. Er fragte sich schon, welches Verbrechen er ihr angetan
hatte, dass sie ihn so bestrafte? Er wusste, dass sie es eigentlich nur gut
meinte und er wollte seiner Schwester nicht vor den Kopf stoßen. Doch seine
Selbstbeherrschung löste sich gerade in Wohlgefallen auf.
Als das Lied
zu Ende gespielt wurde, brachte er seine Tanzpartnerin zurück an ihren Platz und
flüchtete förmlich aus dem Saal. Als er die Tür fast erreicht hatte, lief
ihm Aragorn direkt in die Arme. Der König verstand, nickte Éomer mitfühlend zu.
Éomer schien in dessen Augen lesen zu können, wie sehr er ihn beneidete,
flüchten zu dürfen. Ihm als Bräutigam war es nicht möglich das Weite zu suchen.
Der Rohirrim trat in die kühlere
Nachtluft und atmete erst einmal tief durch. Die Musik drang nur noch leise
durch die wieder geschlossene Tür. Doch es hielten sich zu viele Menschen und
Elben auf dem großen Platz vor dem Weißen Turm auf. So machte er sich auf
den Weg, ein ungestörtes Plätzchen zu finden.
Er betrat den Garten der
Häuser der Heilung. Die Ruhe und Abgeschiedenheit war genau das, was er jetzt
brauchte. Weg von dem Krach, weg von den Frauen für die er sich ganz und gar
nicht interessierte.
Er stand am Rand der Mauer uns sah hinunter zum Tal
des Anduin und wünschte sich, wieder durch die weiten Steppen Rohans reiten zu
können. Er öffnete die Verschlüsse seiner Prunkrüstung, die ihm überhaupt nicht
passte, wie er meinte, obwohl sie für ihn maßgefertigt worden war.
„Ihr
seid auch geflüchtet, Pferdekönig?“
Erschrocken drehte sich Éomer um. Er
hatte niemanden kommen hören, deshalb überraschte es ihn nicht sonderlich, dass
hinter ihm ein Elb aufgetaucht war. In seinen Händen hielt er 2 Weinpokale,
von denen er einen Éomer reichte. „Ihr habt heute schon reichlich
Flüssigkeit verloren!“
Èomer wollte etwas erwidern, doch er sah ein
Funkeln in den Augen des Elben, das ihn derart faszinierte, dass er alles
vergessen hatte, was er sagen wollte. So entgegnete er nur ein kurzes „Ja,
danke!“
Er nippte an dem Wein und nahm dann einen kräftigen Schluck,
während er überlegte, was er sagen könnte. Er war ein König und ein König musste
immer die richtigen Worte finden.
„Ihr seid ein Freund König Elessars?“
fragte Glorfindel, der die Unsicherheit Éomers spürte. „Ja….nein….doch..wir
haben zusammen im Krieg gekämpft, er ist ein guter Freund!“ Glorfindel
lächelte, er hatte das dringende Bedürfnis sich in den blonden Locken des Königs
zu vergraben und ihn hemmungslos zu küssen, doch er hielt sich zurück.
Er fühlte tief in sich ein Gefühl, dass er längst verloren geglaubt
hatte, seit ihn seine Liebe einst so schmählich zurückgewiesen hatte. Doch
dies hier war ein Mensch…unmöglich also.
„Erzählt mir doch etwas von
Rohan, ich habe so viel von dem Pferdevolk gehört. Leider war ich das letzte Mal
in eurem Land als König Eol noch herrschte.“
Éomer sah ihn mit großen
Augen an, in diesem Moment hatte er eine ungefähre Vorstellung was
Unsterblichkeit bedeutete. Ein so erhabenes Wesen wollte mehr über ihn und sein
kleines Volk wissen? Er blickte in die blauen Augen des Elben und verlor
sich einen Moment darin. Dieser Augenblick schien ewig zu dauern, oder nur einen
Wimpernschlag, Éomer konnte es nicht sagen.
„Ich erzähle euch gerne mehr
von meinem Volke, wenn ich euren Namen erfahre, edler Elb. Euren Namen und was
ihr bereits seid mir zu erzählen!“
Glorfindel’s Herz öffnete sich. Ein
Wesen der sich für ihn interessiert, ihn den Elben, nicht den Balrog-Töter, der
wiedergekehrt war, oder den Seneschall Lord Elronds.
„Mein Namen ist
Glorfindel, ich komme aus Bruchtal! Nun erzählt mir König Éomer wie ist es in
Rohan?“
Kapitel 2 - Ein Sommernachtstraum
„Was kann ich euch über Rohan
erzählen, Lord Glorfindel? Es ist das schönste Land in Mittelerde, seine Ebenen
weit, seine Berge hoch. Die Bewohner sind die Fleißigsten, Tapfersten, Mutigsten
und unsere Liebe gehört den Pferden.“ Glorfindel musste lächeln, während
König Éomer von Rohan erzählte, begannen dessen Augen zu leuchten und der Vanja
konnte spürte, wie sehr der König sein Land liebte.
Éomer erzählte ihm
von seinem Volk und dem Leben in Rohan, das nicht immer leicht war. Der
Wiederaufbau des Landes, nun wo der Krieg gewonnen war, befand sich in vollen
Zügen. Irgendwann sprach Éomer von Théoden und wie sehr er den alten König
vermisste. Wie hart er es fand so unvorbereitet König zu werden und doch konnte
man den Stolz in seinen Augen sehen, es trotzdem sein zu dürfen.
„Nun
edler Lord Glorfindel, ich hab euch mehr über mich erzählt, als ich eigentlich
wollte. Nun seid ihr mir etwas schuldig!“
Glorfindel trat etwas näher an
den Pferdekönig heran. Er konnte noch immer die Augen des Menschen leuchten
sehen und hatte den Wunsch diesem Mann noch näher zu sein. Er musste sich
beherrschen, ihn nicht zu berühren und ihm die Strähne aus dem Gesicht zu
streichen, die auf seiner schweißnassen Stirn klebte. Glorfindel spürte,
dass sein Verlangen, den König einfach zu Boden zu schmeißen und sich über ihn
herzumachen, zu groß wurde. Flucht! - war sein einziger Gedanke.
Er
räusperte sich. „Ich denke wir könnten noch etwas Wein gebrauchen. Ich werde mal
sehen, ob ich noch welchen aus der Küche organisieren kann“ stellte Glorfindel
fest und machte sich auf in den Palast. Kurz bevor er den Garten verließ drehte
er sich noch einmal um und rief Èomer zu: „Bitte haltet den Platz frei, ich
bin gleich zurück.“
Auf dem Weg in den Palast dankte Glorfindel
gedanklich Erestor, dass er ihn gezwungen hatte eine Robe anzulegen und man sein
Verlangen nach dem König nicht sehen konnte. Er musste seine Gefühle in den
Griff bekommen. Der über siebentausend Jahre alte Elb kam sich wie ein
kleiner Elbling vor, während er an diesen einen Menschen dachte.
Glorfindel schlich in die Küche und schnappte sich zwei Weinkrüge.
Niemand beachtete den Elben, da es in der Küche zuging wie in einem Bienenstock.
..
Éomer sah dem Elben sehnsüchtig nach und hoffte insgeheim,
dass er bald zurückkehrte. Er suchte sich eine Bank hinter einem großen
Baum, wo er nicht sofort entdeckt werden würde, denn der König rechnete damit,
dass seine Schwester bereits eine Suchmannschaft losgeschickt hatte.
Der
Abend versprach keinerlei Abkühlung und er fühlte den Schweiß auf seiner Haut.
Warum musste er noch immer schwitzen? Er wusste die Antwort, denn während er
sich den Brustpanzer seiner Rüstung abnahm, stellte er sich vor wie es wäre,
wenn der Elbenlord dies getan hätte. Und dieser Gedanke gefiel ihm.
Er öffnete noch zwei Schließen seiner Tunika und schloss die Augen. Die
Abendbriese war wie eine Liebkosung auf seiner Haut. Éomer lächelte zufrieden.
Schließlich zog er auch noch seine Armschützer aus, die ihm auf einmal sehr
unbequem schienen. Der König schloss erneut die Augen und stellte sich vor
durch die Grassteppen der Westfolt zu reiten, bis er aufschreckte.
„Ich
weiß nicht was ich ergattert habe, aber es ist flüssig!“ hörte er die Stimme
Glorfindels hinter sich. „Müssen sich alle Elben immer so anschleichen?“
„Anschleichen?“ „Ja anschleichen! Ich habe für gewöhnlich ein gutes
Gehör, aber euch wahrzunehmen ist unmöglich!“ Glorfindel lächelte und füllte
Éomers Kelch mit dem mitgebrachten Wein. „Ihr habt einen schönen Platz
gefunden!“ stellte der Elb fest und setzte sich neben den Menschen und goss auch
sich von dem stibitzen Wein ein.
Sie stießen die Kelche an und tranken
auf Rohan. Éomer nahm einen weiteren Schluck und sah in den Kelch. „Honigwein!“
Glorfindel trank ebenfalls und lächelte. „Wohl wahr und dieser hier ist
sogar trinkbar!“ Die Männer lachten und tranken die Kelche leer.
Glorfindel betrachtete den König, dessen Tunika nun den Blick auf eine
leicht behaarte Brust freigab. Der Vanja hatte das Gefühl der Schweiß liefe
ihm nun in Strömen herunter. Wie lange konnte er seine Selbstbeherrschung noch
aufrechterhalten? Immer mehr Blut sammelte sich zwischen seinen Beinen.
Doch Éomer rettete ihn. „Nun Lord…ihr wolltet mir von Bruchtal
erzählen?“ Glorfindel atmete tief durch und sah hinauf zu den Sternen, die
nur für sie zu scheinen schienen. „Es gibt nicht viel zu erzählen. Ich
wüsste nicht was euch interessieren könnte!“ Éomer lächelte und Glorfindel
sehnte sich danach dessen Grübchen zu berühren. „Nun was tut ihr denn in
Bruchtal? Ich denke selbst Elben haben eine Aufgabe zu erfüllen!“ entgegnete
Éomer und plötzlich fiel ihm siedendheiß ein, dass es vielleicht eine
Beleidigung gewesen war. Er verfluchte sich dafür, sich nicht über Elben
informiert zu haben.
Doch Glorfindel lächelte, er spürte den Hauch einer
Unsicherheit in der Stimme Éomer. „Ich bin Seneschall, ich kümmere mich um den
Schutz des Tales. Ich habe mir zur Aufgabe gemacht Lord Elrond und seine Familie
zu beschützen, ihnen auch ein Lehrer zu sein und ein Freund.“ „Ihr müsst ein
guter Lehrer sein, ich habe die Zwillinge kennen gelernt und mag sie sehr.“
Glorfindel lächelte und fühlte sich auch ein wenig stolz, obwohl er
genau wusste, dass die Zwillinge alles andere als wohlgeraten waren, aber tapfer
und mutig waren sie.
Stille herrschte, es war aber keine Unangenehme,
denn Beide genossen es nebeneinander zu sitzen und ihren Gedanken nachzugehen.
Leider wusste keiner von Beiden, dass der Eine an den Anderen dachte.
„ÈOMER?“ hörten sie eine Frauenstimme
und der König wollte sich schon melden, als Glorfindel jedoch einen Finger auf
dessen Mund legte. Sofort begann seine ganze Hand an zu kribbeln und er
starrte den König an. Éomer war nach der Berührung des Elben gar nicht mehr
in der Lage etwas zu sagen, sondern er genoss einfach nur den Kontakt mit
Glorfindel.
Die Köpfe der Beiden näherten sich, immer näher und näher.
Als sich ihre Lippen leicht berührten hörten sie eine Stimme. „AH, da bist
du!“
Sofort trennten sich die Männer und nahmen Abstand. „Èowyn!
Kann ich nicht einmal ein paar Minuten alleine sein?“ „Ein paar Minuten? Du
bist nun schon seit 2 Stunden fort!“ beschwerte sich die Fürstin. „Prinzessin
Lothiriel wartet schon seit einer Stunde auf ihren Tanz, Fürst Imrahil sieht
schon ziemlich wütend aus!“
Éomer stieß einen Stoßseufzer aus und
richtete sich seine Rüstung neu. Wehmütig wollte er sich von Glorfindel
verabschieden, doch er war bereits in die Dunkelheit entschwunden.
Èowyn
begann zu schwärmen. „Ach ja… diese Bank. Hier haben Faramir und ich uns das
erste Mal geküsst! Vielleicht sollte ich Lothiriel herbringen?“ „Untersteh
dich!“ Wütend stapfte der König davon und ließ seine Augen suchend durch den
Garten schweifen, immer Ausschau haltend nach dem Einen, der dafür sorgte, dass
seine Lippen brannten.
Hinter einem Baum stand Glorfindel und
beobachtete, wie der König aus dem Garten verschwand und blickte ihm sehnsüchtig
hinterher. Er erwischte sich bei dem Gedanken, dass er die Frauen beneidete, die
mit dem König das restliche Fest verbringen würden. Er beschloss nicht
länger daran teilzunehmen und ging direkt in seine Unterkunft, die sich in der
Nähe des Gartens befand.
Glorfindel legte sich auf sein Bett, ohne sich
zu entkleiden. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen, die sich in einem
heillosen Durcheinander befanden und schlief schließlich ein, mit der Hand auf
seinem Schoß. Seine Träume halfen ihm nicht, seine Gefühle in den Griff zu
bekommen.
..
Éomer tanzte pflichtbewusst mit jeder Frau, die
Éowyn anschleppte. Merkwürdigerweise machte es ihm nun weniger aus, als vor
seiner Flucht. Er lächelte und sah verträumt in die Gegend, leider fand er nicht
den Einen, nachdem es ihm am Meisten verlangte. Wenn die Frauen wüssten, an
wen er dachte, während er sie anlächelte, hätten sie ihn mit einer Ohrfeige
stehen lassen.
Sobald das Protokoll es zuließ verließ Éomer das Fest und
suchte seine Räume auf. Ein Diener half ihm aus der Rüstung und legte ihm eine
Schlafrobe zurecht. Der König bedankte sich höflich und drängte den Diener
hinaus. Er wollte alleine sein, mit sich und seinen Gefühlen, die er sich
weigerte einzugestehen.
Obwohl es schon Stunden her war, spürte er noch
immer Glorfindel und noch immer konnte er den Geschmack von Honig und Sandelholz
auf seinen Lippen schmecken. Er legte sich nackt unter seine Bettdecke und
noch immer hatte er das Gefühl zu schwitzen, bei dem Gedanken an den großen
stolzen Elben wurde ihm noch heißer. Nur ein Traum! war sein letzter
Gedanke, bevor er in einen unruhigen Schlaf fiel.
Kapitel 3 -
Rohan
Glorfindel erwachte mit einem wohligen Gefühl im Bauch. Er hatte geträumt, nur
an was erinnerte er sich nicht. Aber der Traum war gut gewesen, sehr gut sogar.
Er lächelte noch immer. Sein erster Gedanke brachte ihn zum König aus Rohan.
Glorfindel stellte sich vor, wie es wohl wäre neben ihm aufzuwachen und
Schmetterlinge begannen in seinem Bauch zu tanzen.
Er stand auf uns,
stellte sich vor seinen Spiegel und betrachtete sein Spiegelbild.
„Glorfindel, Glorfindel! Du benimmst dich wirklich wie ein kleiner Elbling!
Du bist wahrlich alt genug, um über solche Schwärmereien erhaben zu sein!“ sagte
er laut zu sich, streifte die Festrobe ab, die er noch immer trug und seufzte.
Es war das erste Mal, dass er keinen Gedanken an seine unglückliche Liebe
verschwendete, die ihn schon Jahrhunderten bedrückte.
Es klopfte und
Elrond trat ein. Er betrachtete sein Seneschall der noch immer vor dem Spiegel
stand. „Hattest du eine anstrengende Nacht?“ Glorfindel lächelte. „Nein,
wie kommst du darauf? Ich war müde, von dem ganzen steifen Gehabe! Du weißt wie
sehr ich das Liebe!“ ein schelmisches Lächeln bekräftige die Ironie in seinen
Worten. „Ich war nur so müde, dass ich keine Lust hatte mich auszuziehen.
Außerdem habe ich nicht vor diese Robe heute wieder anzuziehen!“
Er
griff in den Schrank und zog eine Tunika heraus. „Du wirst mir doch nicht
befehlen, während des ganzen Aufenthalts in Gondor, Roben zu tragen?“ Elrond
zog eine Augenbraue hoch. „Ich werde es nicht tun, trag was du willst. Wir
werden in 2 Tagen aufbrechen und König Théoden nach Rohan geleiten, bevor wir
uns endgültig aus Mittelerde zurückziehen.“
Die Worte waren wie
Messerstiche in Glorfindels Brust. Mittelerde verlassen? „Dann werde ich mich
mal für das Frühstücksbankett zurecht machen!“ Elrond sah noch einmal
misstrauisch auf Glorfindel, verließ aber wortlos dessen Gemach.
…
„Éomer! Schlafmütze, komm die Sonne ist schon lange aufgegangen!“
Die Worte Éowyns hämmerten im Kopf des Königs. „Lass mich in Ruhe!“ brummte
er zurück und versteckte seine Kopf unter dem Kissen. Éowyn zog das
Kopfkissen weg und schmiss es im hohen Bogen durch das Zimmer. „Es ist ein
herrlicher Sommertag. Steh auf! Du bist König und hast Vorbild zu sein!“
Langsam erhob sich Èomer, der ziemlich zerwühlt aus sah und schlug sich sein
Laken um die Hüften. Éowyn lachte „Auf einmal so schüchtern, Bruder?“
„Ich bin ein Vorbild und nun verschwinde, damit ich mich anziehen kann!“
brummte Éomer. „Hattest du eine anstrengende Nacht?“ fragte Éowyn grinsend.
„Dank dir liebe Schwester! Es war schlimmer als eine Horde Uruks über die
Westfold zu jagen! RAUS JETZT!“ Er warf seine Decke nach der Fürstin und sie
fing es lachend. „Ich bin schon weg!“ rief Éowyn während sie durch die Türe
ging.
Èomer zog sich eine bequemere Lederrüstung an. Während er seine
Leggins zuschnürte sah er in den Spiegel und lächelte. Er schloss einen Moment
seine Augen und sah, was er sehen wollte: Einen großen blonden Elben, der
seine Hand nach ihm ausstreckte. Der König öffnete die Augen und schüttelte
den Kopf. „Was für ein Unsinn!“ versuchte er sich einzureden.
…
Èomer und Glorfindel sahen sich die nächsten zwei Tage selten. Éomer
wurde von Aragorn voll in Beschlag genommen und Glorfindel wurde von einem
Adligen zum Anderen gereicht, immer zwischen Elrond und Erestor eingeklemmt.
Am Abend erspähte der blonde Vanja endlich den König, an den er ständig
denken musste. Höflich aber bestimmt verabschiedete er sich von seinen
Gesprächspartnern, während Elrond nur eine Augenbraue hob und Erestor den Kopf
schüttelte. Glorfindel lenkte seinen Schritte so, dass es so aussah, als ob
er rein zufällig den Weg von Éomer kreuzte.
Der König unterhielt sich
gerade mit Fürst Imrahil, als er Glorfindel erspähte. Sofort begann sein Herz
freudig zu springen. Er hörte Imahil gar nicht richtig zu, versuchte aber
krampfhaft, den Erläuterungen des Fürsten zu folgen. „….Tochter hat sich
wirklich gefreut den Abend mit euch tanzen zu dürfen!“ „ Ja, ja ich auch!“
entgegnete Éomer ohne wirklich zu wissen um was es ging. „Wenn ihr wollt,
wird meine Tochter den Trauerzug nach Rohan begleiten!“ „Sicher, macht nur.
Es ist mir recht!“ Éomer lächelte Imrahil an und entschuldigte sich, damit er
Glorfindel entgegen gehen konnte. Imrahil zog sich zurück, doch sofort nahm
Éowyn ihren Bruder in Beschlag. Sie hakte sich bei ihm ein und strahlte. „Oh
du bist so gut! Da wird sich Lothiriel freuen! Du hast auch einen guten
Geschmack und Rohan hat eine solch hübsche Königin verdient!“ Éomer sah
seine Schwester entsetzt an „Was redest du?“
In diesem Moment stand Glorfindel vor
ihm. Sein Gesicht verriet, dass er die Worte Eowyns gehört hatte. Glorfindel
fühlte den Stich im Herz. „König Éomer!“ Höflich verbeugte sich der Elb und ohne
auf eine Reaktion zu warten, flüchtete er förmlich zu Lord Celeborn, der gerade
durch das Tor schritt. „Elben!“ stellte Éowyn fest und zerrte ihren Bruder
zu Faramir.
….
Glorfindel ging, während der ganzen Reise nach
Rohan, Éomer aus dem Weg. Dies war auch nicht schwierig, da der König von seinen
Rohirrim abgeschirmt wurde und die Elben unter sich blieben.
Nach der
Beisetzung König Theodens und den anschließenden Feierlichkeiten, setzte sich
Glorfindel frühzeitig ab und verließ Edoras und die Goldene Halle. Er suchte
sich eine Anhöhe von der er einen guten Blick auf die weite Ebenen Rohan hatte.
Der Wind blies sanft über das hohe Steppengras. Dem Elben gefiel es
gut im Lande der Pferdemenschen. Es machte ihn traurig, zu wissen, dass er
dieses Land niemals wieder sehen würde. Er wollte eigentlich niemals in die
Unsterblichen Lande, da alles was ihm etwas bedeutete hier blieb. Doch auch
alles was sein Herz schwer machte verweilte ebenfalls in Mittelerde und obwohl
er lange Hoffnung schöpfte, war diese längst verbraucht.
Er hörte die
Hufe eines heran reitenden Pferdes. Warum ließ man ihn nicht einfach einmal in
Ruhe. „WAS IST?“ fragte er barsch, doch als er Schritte hörte bemerkte er,
dass es ein Mensch war, der sich ihm näherte.
ER war gekommen!
„Ich hab Euch gesucht Lord Glorfindel! Warum geht Ihr mir aus dem Weg?
Hab ich Euch beleidigt?“ Der Elb suchte nach den richtigen Worten. Was
wollte er noch gleich sagen?
„König Éomer, ich…freu mich Euch zu sehen!
Ihr wart sehr beschäftigt mit all den Zeremonien.“ Èomer trat einen Schritt
näher an Glorfindel. „Ich meinte nicht hier in Rohan! Trat ich euch zu
Nahe?“
Glorfindel spürte den Schwarm Schmetterlinge und wagte ebenfalls
einen Schritt näher zu Éomer. „Ihr könnt mir niemals zu nahe treten! Ich
wollte Euch nicht in Verlegenheit bringen, König!“ Er konnte schon die Hitze des
Menschen spüren, so nah standen sie beieinander. „Nenn mich bitte Èomer,
denn nichts anderes möchte ich für dich sein. Ein Mann, kein König!“
Mutig berührte Glorfindel das Gesicht Éomers, so als ob er überprüfen
wollte dass dies kein Traum war. Nachdem Éomer sich der Berührung entgegen
drängte wurde der Elb mutiger und näherte sich langsam mit seinem Mund dem des
Königs. Ganz langsam um dem Menschen die Möglichkeit zu geben sich
zurückzuziehen, doch das Gegenteil trat ein. Èomer kam ihm entgegen.
Sanft wie ein fallendes Mallornblatt trafen sich ihre Lippen. Doch
sofort zog sich Èomer zurück und sah sich um. „Was ist geschehen? War ich zu
forsch?“ fragte Glorfindel, während er sich ebenfalls umsah. Doch Éomer
schüttelte den Kopf und lächelte. „Nein ich wollte mich nur vergewissern,
dass meine Schwester nicht in der Nähe ist und stört!“
Glorfindel
lächelte und noch ehe er etwas erwidern konnte, berührten sich ihre Lippen
erneut. Diesmal etwas stärker, fordernder.
Und ohne an irgendwelche
Konsequenzen zu denken ließen sich die Beiden zu Boden sinken und gaben ihren
Gefühlen nach.
Kapitel 4 - Missverständnis
Glorfindel spürte den heißen Atem des Menschen auf seiner Haut. Wie er an seiner
Kehle nippte brachte den Vanya fast um den Verstand. Längst hatten sie
begonnen sich die Kleider auszuziehen und Glorfindel strich über die leichte
Brustbehaarung Éomers. Es war ein ungewohntes Gefühl, diese behaarten
Menschen fühlten sich so ganz anders an als…als ein Elb. Als ER…. Wer war ER
noch gleich? Das Bild des blonden Elbenherrschers verblasste immer mehr. Bald
würde es nur noch der Schatten einer Erinnerung sein. Denn nun lag
Glorfindel in den Armen eines Menschen und nicht irgendeines, sondern der, der
ihn um seinen Verstand brachte. Der, der dafür sorgte, jegliche Etikette zu
vergessen. Den, den er einfach nur spüren wollte.
Die Männer knieten
voreinander und Éomer arbeite sich den Hals’ Glorfindel hinunter. Noch nie hatte
er solch zarte Haut gefühlt, die sich über stahlharte Muskeln zog. Sie zu
liebkosen war Fest für seine Sinne. Immer mutiger erkundete er den Körper des
Elben und immer fester vergruben sich Glorfindels Hände in seinen Haaren.
Schließlich trafen sich ihre Lippen erneut und ein hitziges Spiel ihrer
Zungen begann. Währenddessen begann Éomer die Verschlüsse von Glorfindels Hose
zu öffnen. Doch der Elb legte seine Hände auf die, des Königs.
Éomer sah
auf und selbst in der Dunkelheit der Nacht konnte er das Verlangen und die
Sehnsucht in Glorfindels Augen erkennen. Doch seine Hände hinderten den König
daran, weiter zumachen. „Bitte Glorfindel!“ Éomer sah den Elben flehen an,
denn er wünschte sich in diesem Augenblick nichts sehnsüchtiger, als den Elben
nackt unter sich windend.
Doch der Elb ließ die Hand nicht los. „Dies
ist keine gute Idee!“ Glorfindel trat schweratmend zwei Schritte zurück.
„Ihr seit verlobt! Ich darf mich nicht zwischen Euch und der künftigen Königin
stellen. Ich muss von Sinnen sein! Verzeiht mir, König Éomer!“
Mit
seiner unerfüllten Sehnsucht bestieg er blitzschnell sein Pferd und ließ den
verwirrten Rohirrim stehen. Éomer zermarterte sich seinen Kopf, was er
falsch gemacht haben könnte. Doch auch als er den letzen Verschluss seiner
Rüstung geschlossen hatte, wusste er nicht wovon Glorfindel sprach. Er hatte
keine Königin, er gab auch keine Künftige, er wollte keine Königin. Er sah
auf dem Boden die Tunika des Elben liegen und hob sie auf. Die roch schmerzlich
nach Glorfindel. Éomer hielt das Stück Stoff mit seiner Faust und ritt
ebenfalls zurück nach Edoras.
..
Glorfindel brachte Asfaloth in
die Stallungen und begab sich sofort in das Zeltlager, das für die Gäste
hergerichtet worden war. Seine Unterkunft war glücklicherweise am äußeren Rand
des Lagers. So konnte er ungesehen in sein Zelt schlüpfen. „Ist dir warm?“,
hörte Glorfindel eine bekannte Stimme. „Mein Lord, meinst du nicht, dass das
meine Angelegenheit ist?“ „Sicher! Aber es interessiert mich, wenn sich
einer meiner höchsten Berater halbnackt durch Rohan schleicht!“
„Mit
Verlaub, es ist meine Sache!“ „Glorfindel! Ich bin dein Freund! Und ich
sehe, dass du leidest, seit der Hochzeit Estels!“ „Es geht mir gut!“ „Ja
natürlich, deshalb läufst du SO in Edoras herum! Es ist wegen dem König?“
Glorfindel holte tief Luft, ehe er Lord Elrond antwortete. „Ich schätze
dich als Freund und Herrn, aber halte dich aus meinen Angelegenheiten heraus!“
Der Bruchtal-Fürst nickte und ging zum Ausgang des Zeltes. Bevor sich der
Eingang schloss steckte Elrond noch einmal den Kopf durch die Öffnung. „Du
solltest dich jemandem Anvertrauen. Denk daran, wie es dich beim letzten Mal in
Schwierigkeiten gebracht hat!“ Mit diesen Worten ließ er Glorfindel alleine.
Der Vanya setzte sich auf sein Ruhelager und starrte einige Zeit zum
Zelteingang. Die Worte Elronds hallten noch nach. Doch er längst beschloss
niemanden irgendetwas zu sagen. Es war seine Sache und er würde selbst damit
fertig werden. Dieses Strohfeuer würde schon wieder vergehen.
Ein
Räusperer riss ihn aus seinen Gedanken. „WAS!“ rief Glorfindel schon hörbar
gereizt. „Darf ich Dich stören?“, fragte Éomer und öffnete den Eingang ohne
auf eine Antwort zu warten.
Der Elb stand wie von der Tarantel
gestochen auf und starrte den König an. „Ich… wäre lieber alleine!“
„Nein!“, stellte Éomer fest. „Du willst ebenso wenig alleine sein wie ich!
Was sollte das, von welcher Königin sprichst du?“
Glorfindel starrte
Éomer an, selten wurde ihm widersprochen, schon gar nicht von einem Menschen.
„Ist das meine?“ er zeigte auf die Tunika, die sich noch immer in Éomers
Hand befand. Der König lächelte und übergab sie dem Elb. „Ihr werdet
Lady Lothiriel ehelichen!“ stellte Glorfindel in den Raum, während er seine
Tunika überstreifte.
Éomer runzelte seine Stirn, so dass sich kleine
Falten bildeten. „Wie kommst Du darauf?“ „Ich habe Euer Gespräch mit eurer
Schwester gehört.“ Der König trat näher. „Glaubst du mir liegt etwas an
Imrahils Tochter?“ „Ich weiß nicht!“ „Es liegt mir was an DIR!“ „Was
ist mit….“ Éomer legt seinen Finger auf Glorfindels Mund. „Schhht! Bitte!
Willst du mich?“
Glorfindels fühlte, wie sein Herz anfing zu rasen, die
Schmetterlinge zu flatterten. Ob er ihn wollte? „Jede Faser meines Körpers!“
„Dann gib mir jede Faser!“ hauchte Éomer. „Hier?“ „Ich halte es
nicht länger aus! Wenn wir hinausgehen, laufen wir sicher meiner Schwester über
den Weg. Lass uns unser Glück nicht überstrapazieren!“ stellte Èomer lächelnd
fest und streifte Glorfindel die Tunika wieder ab.
Ihre Lippen trafen
sich erneut und eine wohlige Wärme füllte die Herzen der Beiden.
Sie
ließen sich Zeit ihre Körper zu entdecken. Der König half dem blonden Elben
seine eigene Rüstung abzulegen. Mit geübten Fingern waren die Schnallen
geöffnet, ohne dass sich ihre Lippen trennen mussten. Schließlich öffnete
Éomer die Hose des Elben und diesmal ließ es Glorfindel geschehen.
Die
letzten Kleidungsstücke fielen und ihre Begierde stieg ins unermessliche. Sie
ließen sich langsam auf die Felle nieder, küssten und streichelten sich.
Schließlich löste sich Éomer von dem Elben und begann mit seinen Lippen auf
Wanderschaft zu gehen. Jeden Winkel Glorfindels erkundete er und trieb den Vanya
zur Verzweiflung. „König bitte, du quälst mich!“ stöhnte Glorfindel und
vergrub seine Hände in den blonden Locken. Éomer sah hinauf, sein
Augenaufschlag trieb den Elben einen neuen Schauer durch den Körper. „Soll
ich aufhören?“ fragte der Menschenkönig atemlos, seine Erregung schmerzte ihn
schon. „Ich möchte dich spüren, jetzt!“ Glorfindels Stimme war heißer.
Er küsste Éomer und stand auf. Aus seinem Gepäck holte er ein kleines
Gefäß und kniete sich neben den König. Glorfindel öffnete das Fläschchen und
Rosenduft breitete sich aus. Er bereitete sich und Éomer mit viel Gefühl vor,
dabei ließ er sich Zeit, bis schließlich der König seine Beherrschung verlor.
„Wenn du mich Foltern willst, nimm eine Peitsche oder ruf meine Schwester!“
Seine Stimme zitterte und seine Augen waren bereits dunkel voller verlangen.
Glorfindel lächelte: „Heute nicht!“ Er beugte sich über Èomer und setzte
sich auf ihn, ganz langsam nahm er den König in sich auf und krallte sich in die
Schulter des Menschen. Sie gaben sich einander hin und erfüllten sich ihre
Träume.
Der Vanya fühlte sich das erste Mal seit Jahrhunderten zutiefst
glücklich, während er gemeinsam mit dem Menschenkönig seinen Höhepunkt
erreichte. Erschöpft brach er über Éomer zusammen. Der Duft von Rosen, Sex
und Mensch stieg ihm in die Nase und betörte ihn. Niemals wollte er diese
Mischung missen.
Èomer schlang seine Arme besitzergreifend um
Glorfindel. Er wollte ihn nicht loslassen, zu sehr genoss er den Elben auf sich.
Diese warme, weiche Haut war angenehmer als jede noch so gute Decke. „Ich
möchte dich gerne näher kennenlernen Glorfindel aus Bruchtal!“ sagte Èomer
lächelnd und küsste den Vanya zärtlich. „Ich weiß noch immer fast nichts
über dich und ich möchte doch alles von dir wissen!“
Glorfindel ließ
sich zur Seite gleiten und schmiegte sich auf die behaarte Brust des Menschen.
„Mein Leben ist….“ Er hielt inne und schnellte auf. „Eure Schwester!“
„OH verdammt!“ sofort stand Éomer auf und verschwand hinter einem
Vorhang, der das Zelt teilte. Glorfindel ließ die Rüstung des Königs unter
seinen Fällen verschwinden und in einer unheimlichen Geschwindigkeit hatte er
seine Leggings angezogen und verschnürt.
„Lord Glorfindel! Darf ich
euch…kurz stören?“ hörte er die Stimme Éowyns.
Kapitel 5 -
Wessen?
Er öffnete den Zelteingang und ließ die Fürstin eintreten. „Was kann ich für
euch tun, Lady Éowyn?“ „Es tut mir Leid und ich weiß, dass es unschicklich
ist für eine Frau..aber ich… na ja mir ist es gleich! Ich suche meinen Bruder,
den König. Er war unterwegs zu euch!“ Glorfindel atmete tief durch. Warum
konnte sich diese Frau nicht ein neues Spielzeug suchen? Warum musste es immer
Éomer sein. Gab es niemanden anderes? Wo war ihr Gemahl?
„Ich habe den
König gesehen, außerhalb der Stadt. Wir hatten einige Worte gewechselt und ich
kehrte alleine zurück. Er wollte wohl noch etwas bleiben. Es ist ihm sicher
nichts geschehen. Meint ihr nicht, dass er alt genug ist, um auf sich zu
achten?“
Èowyn seufzte. „Ich werdet sicher Recht haben Lord Glorfindel.
Es ist nur, ich wollte, ach Lady Lothiriel, die Arme. Sie ist ganz alleine und
sie sieht so unglücklich aus!“
In Glorfindel stieg Wut auf. „Warum
kümmert ihr euch nicht um des Fürsten Tochter? Sie wird Eure Nähe sicher auch
genießen, genau wie jeder andere!“ Éowyn seufzte erneut und nickte nur. Der
Vanya war sich nicht mal sicher, ob sie ihm überhaupt zugehört hatte. „Ich
denke das wird das Beste sein! Solltet ihr den König sehen, sagt ihm man
erwartet ihn in Meduseld!“ „Das werde ich, Lady Éowyn!“ Sie verbeugte
sich noch und verließ das Zelt.
Glorfindel schloss die Öffnung und
fluchte leise vor sich hin. Als er sich umdrehte stand ein sehr nackter König
vor ihm.
Der Anblick alleine, ließ den Balrog-Töter die Wut verebben.
„Ihr sollt nach Meduseld kommen König!“ sagte Glorfindel gespielt förmlich,
doch Éomer nahm den Elben in seine Arme. „Ich will aber nicht!“ „Eure
künftige Königin wartet dort!“ „Das ist mir egal!“ Glorfindel trat einen
Schritt zurück und sah Éomer überrascht an. „Sie wird also doch Deine
Königin?“ Éomer zog ihn zurück. „Wer meine Königin wird, entscheide ich
schon selbst, sicher nicht meine Schwester oder wer weiß wer! Jetzt möchte ich
einfach nur glücklich sein, mit Dir Glorfindel aus Gondolin!“ „Woher weißt
Du…“ „Ich hab mich über dich erkundigt…ich weiß das Du ganz gut bist, im
Umgang mit Tieren…Schwertern…und Königen!“ ein schelmisches Lachen zierte sein
Gesicht. Glorfindel sah entsetzt auf. „Was soll das?“ fragte er erbost.
„Glorfindel, hab’ dich nicht so! Ich weiß, dass ich sicher nicht Dein
erster Liebhaber bin, genauso wie Du nicht mein Erster bist.“ Éomer wollte
die angespannte Lage etwas auflockern und küsste Glorfindel. Doch dieser zuckte
zurück. „Glorfindel was soll das?“ „Was das soll? Du willst wissen was
das soll? Was willst du erfahren haben? Dass ich der Liebhaber eines Königs war,
der mich weggeworfen hat wie ein altes abgetragenes Paar Schuhe? Das ich
heroisch mit einem Balrog gekämpft hatte, der mich bei lebendigem Leib
verbrannte? Du weißt nichts über mich, gar nichts! Möchtest du mich kennen
lernen?“
Mit diesen Worten packte der Vanya
Éomer an den Haaren und zog ihn rücklings zu sich her. „Meinst Du ich gebe
mich einem Menschen einfach so her? Ich hab niemals einen Sterblichen näher an
mich heran gelassen, als mein Arm reicht. Du willst mich kennen lernen?“
Unsanft drückte Glorfindel den König zu Boden, so dass er auf allen
vieren kniete. Éomer wehrte sich nur halbherzig, er wollte den Elben nicht noch
wütender machen. „Glorfindel, bitte verzeih mir, ich wollte dich nicht
hintergehen!“
Doch Glorfindel war derart in rage, dass er die Worte
Éomers nicht hörte. Er beugte sich über den Menschen und drückte seine Lenden
gegen das Hinterteil des Königs. Mit seiner Hand umfasste er mit eiserner Hand
dessen halb aufgerichteten Schaft. „Ist es das was Du willst? Der König
sucht ein neues Spielzeug? Ich bezweifle das Du mir gewachsen bist!“
Ohne Vorwarnung ließ der Vanya einen Finger in Éomers Öffnung
verschwinden und ohne Pause nahm er einen zweiten und dritten hinzu. Erst
Éomers Stöhnen ließ ihn zur Besinnung kommen. Als wäre er aus einem schlechten
Traum erwacht sah er was er tat. Sofort ließ er vom König ab. Glorfindel
nahm seine Tunika, zog sie an, schnappte sich seine Waffen und verließ das Zelt.
„Glorfindel bleib!“ rief Éomer ihm nach, der einfach nur fassungslos auf dem
Boden saß.
Doch der Elb verließ wortlos das Zeltlager und Rohan.
Nur zwei Elben sahen ihm noch lange nach, bis er aus ihrer Sicht
verschwand. „Warum reitet er weg?“ „Er flieht!“ „Vor wem?“ „Vor
sich selbst!“ „Solltest du ihm nicht folgen, Elrond? Er ist doch dein
Freund!“ „Nein, er muss das alleine mit sich ausmachen. Er würde nicht auf
mich hören. Er hört nicht einmal auf sein Herz!“
….
Éomer hatte
sich angezogen und war nach Meduseld zurückgekehrt. Er sprach mit niemandem und
verschwand in seinen Gemächern.
Der König stellte sich an das Fenster
und sah hinaus, weit über die Ebene der Grassteppen. Obwohl die Türe sich
fast lautlos öffnete, bemerkte er das jemand eintrat. „Ich will alleine
sein! Bitte!“ „Éomer?“ Als er die Stimme seiner Schwester erkannte
drehte er sich um. Sie sah besorgt aus. „Es ist alles in Ordnung, Kleines!“
„Nein, das ist es nicht!“ entgegnete sie barsch. Überrascht sah er seine
Schwester an. Sie widersprach ihm sehr selten. „Komm, König setzt Dich zu
mir!“ Sie ließ sich auf seinem Bett nieder und gab ihm ein Zeichen sich neben
sie zu setzen.
„Erzählst Du mir was los ist? Du bist seit Gondor
so…..anders!“ „Ich habe nichts!“ „Natürlich! Ist es wegen Lothiriel?
Magst Du sie nicht?“ Éomer sah seine Schwester wütend an. Dieses Weib war
ihm völlig egal. „Nein!“ „Nein? Nein, Du magst sie nicht?“ „Nein, es
ist nicht wegen Lothiriel und nein es ist nicht wegen ihr! Ich will sie nicht,
ich will auch die hunderten von Frauen die Du anschleppst nicht, verstehst du!“
Die Fürstin sah ihnen Bruder überrascht an. Dann wurde ihr alles klar
und sie lächelte. „Verzeih mir Bruder. Wie konnte ich nur so blind sein?
Warum hast Du mir nichts gesagt? Das Fest muss für Dich die Hölle gewesen sein!“
Das erste Mal, seit er zurückgekehrt war, lächelte Éomer. „Ja, das
war es!“ „Du hättest etwas sagen müssen!“ „Ach nein, Du warst so in
deinem Element. Ich hab Dich so lange nicht mehr so glücklich gesehen!“ „Du
bist mein Bruder und das Wichtigste in meinem Leben. Jetzt sag, was bedrückt
Dich?“ „….“ „Ist es der Lord aus Bruchtal? Glorfindel?“ Éomer sah
seine Schwester an und schwieg. „Ist er weg?“ Der König nickte „Hast
Du ihn vergrault?“ sie versuchte die Situation etwas aufzulockern. „Ich weiß
es nicht. Ich habe ihn wohl…vor den Kopf gestoßen!“ „Was hast Du jetzt vor?“
Er ob seine Schultern „Willst Du ihn wieder sehen?“
Der Gedanke,
er könne den blonden Elben nicht wiedersehen versetzte ihn beinahe in Panik.
Sein Herz begann zu rasen. „Ich denke es ist eher, dass ER mich nicht mehr
sehen will.“ „Du denkst? Du weißt es nicht! Willst Du es erfahren und ihm
folgen?“
Éomer stand wieder auf und ging zum Fenster. „Nein!“
zu
Kap. 6 - 10 und Epilog
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