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Titel:
Wenn die Blätter fallen - 2/? - Waldläufer Autor: S.E. Gespräche in Westron „“ /
Gespräche in Sindarin **
Auf
einem Hügel lagen drei Menschen und beobachten
einen Zug von Gondorianern. Eine Einheit Soldaten begleitete
eine Kolonne von 5 Pferdewagen.
„Das sind zu viele! Wir haben noch nie so etwas Großes
angegriffen. Wir sollten sie ziehen lassen!“ „Bist du verrückt! Hast du gesehen was sie getan
haben? Es sind so viele Tote auf dem Feld. Ich kann
mir vorstellen was sie mit den Gefangenen anstellen
werden“ sagte der 2. Mann der in der Mitte lag. „Wir
sollten den Zug von hinten aufrollen und versuchen so
viele Wagen wie möglich aufzubringen.“ Der 3. Mann nickte. „Ich bin dabei! Wir müssen
etwas gegen diese unsägliche Tat unternehmen. Wir
können sie nicht rückgängig machen. Aber
wir können diesen armen Wesen helfen!“ So waren sich die Männer einig und krochen zurück
zu ihrer Gruppe. Zwanzig Männer, alle bereit für
diese Sache ihr Leben zu geben. Einer der drei Rückkehrer
übernahm die Führung und gab die nötigen
Befehle. Sie bestiegen ihre Pferde, verhüllten ihr Gesicht
mit Stoff, zogen die Kapuzen der dunkelgrünen Umhänge
tief über ihre Köpfe und nahmen ihre Bögen.
So bewappnet ritten sie in einem großen Bogen
um den Zug herum und griffen von hinten an. Nur einer der maskierten Menschen blieb zurück
und beobachtete von einer Anhöre das Geschehen. Völlig lautlos traten sie in Aktion. Nur das
surren ihrer Pfeile war zu hören und die erstickten
Schreie der getroffenen Soldaten. Es dauerte nur Augenblicke, da war der letzte der
Wagen ohne Bewachung und die vermummten Gestalten übernahmen
das Gespann. Zwei Männer sprangen von ihren Pferden
auf den Bock des Wagens und lenkten ihn aus der Kolonne.
Zur selben Zeit später griffen die vorderen
gondorianischen Soldaten an. Die Person oben auf der Anhöhe sah dem Kampf
zu und trat nervös auf der Stelle. Sie sah, wie
einige Elben das durcheinander des Kampfes nutzen und
von den Wagen sprangen. Sofort pfiff der Mensch sein Pferd herbei und ritt
zu den Fliehenden. Dem Anführer der Maskierten blieb der Reiter
nicht verborgen, da er auf ihn aufmerksam gemacht wurde.
„Nein, nicht schon wieder! Sie sollte oben bleiben.
Das war das letzte Mal das sie mitkommt! H! nimm dir
fünf Männer und hilf ihr. Schafft die Elben
fort!“ Der Angesprochene nickte und tat wie ihm befohlen. Der Anführer der Gondorianer hatte den Befehl
geschrieen, dass der Rest der Wagen schnellstmöglich
weiterfahren sollte. Nur die hälfte der berittenen Soldaten griffen
die vermummten Reiter an. Dabei starben viel der
Männer. Aber weit mehr Gondorianer. Schließlich blies der Anführer zum Rückzug,
nach dem von der Anhöre ein anderes Horn ertönte. Die Gondorianer waren klug genug nicht zu folgen,
sondern schlossen schnell wieder zu dem Zug mit der
wertvollen Fracht auf. Nachdem die Menschen einige Meilen geritten waren
hielten sie das erste Mal an. Der vermeintliche Anführer
nahm seine Kapuze ab und den schwarzen Gesichtsschutz.
„Was hast du dir dabei gedacht Éowyn? Ich
hab dir befohlen auf der Anhöhe zu bleiben!“ Die Frau nahm ebenfalls die Kapuze und das Tuch ab.
„Was hätte ich tun sollen Bruder? Ich konnte die
Elben doch schlecht im Graben liegen lassen. Ihr konntet
sie nicht sehen und sie wären dort elendig verreckt!“ „Es ist doch gut gegangen. Beruhigt euch ihr zwei.
Es gibt wichtigeres zu erledigen. Erst müssen die
Elben in Sicherheit gebracht werden und unsere Toten
müssen geholt werden. Hama bitte kümmere dich darum!“ Der Angesprochene nickte und ritt fort mit zwei Männern.
Die Zurückgebliebenen kümmerten sich um die
Elben, die halbtot auf dem Wagen lagen oder die auf
den Pferden vor den Reitern saßen. „Sie müssen zu einem Heiler. Sie sehen nicht
gut aus. So viele Wunden, das sie noch leben ist ein
Wunder!“ sagte Éowyn. „Wir bringen sie nach Helms Klamm!“ „Und was sagen wir deinem Vater?“ „Ich werde ihm sagen, dass wir sie unterwegs gefunden
haben. Stimmt doch! Außerdem ist es nicht verboten
Elben zu beherbergen!“ „Noch nicht!“ sagte die Frau bedrückt. „Lasst und in die Höhle gehen und uns umziehen,
bevor wir noch von unseren eigenen Männern erschossen
werden!“ „Du hast Recht Théodred!“ In einer verborgenen Höhle verstecken die Männer
ihre Kleidung und zogen ihre Uniformen und Helme wieder
an, die dort aufbewahrt wurden. Gekleidet in Leder und Kette und mit Helmen die verziert
waren mit Pferdemotiven und langen Pferdeschwänzen
die im Wind wehten. So ritten die hinauf, in das Klammtal und hinein
in die Hornburg. Der König wartete schon am Tor
auf sie und er sah nicht glücklich aus. „Théodred, Éomer, Éowyn! Es
wurde Zeit, dass ihr kommt! Die Sonne ist bereits untergegangen.
Ihr wisst genau, dass diese gefährlichen Waldläufer
um diese Zeit gerne umherstreifen! Wo ist Hama?“ „Er ist unterwegs nach Durnharg! Er bringt
Gamling Nachricht! Théoden König!“ sagte
Éomer und verbeugte sich vor dem König. Dann entdeckte Théoden erst die Elben. „Was
ist das? Wo habt ihr die Elben gefunden?“ „Sie waren unterwegs in der Westfolt Vater. Sie müssen
wohl überfallen worden sein. Sie sind verletzt
und benötigen einen Heiler!“ Der König betrachtete die Elben genauer und
erkannte ihre schlechte körperliche Verfassung.
Sie waren fast alle ohne Bewusstsein. „Bringt sie in die Burg!“ +++ Orophin öffnete die Augen und sah in das lächelnde
Gesicht einer Menschenfrau. *Wo bin ich?* fragte er mit rauer Stimme, die sich
für die Frau immer noch wie ein lieblicher Gesang
anhörte. „Ich kann euch leider nicht verstehen Herr Elb, aber
seid unbesorgt. Ihr seid in Sicherheit. Die Gondorianer
sind weit weg. Ihr befindet euch in Rohan!“ Der Elb blinzelte mit seinen klaren blauen Augen,
die die Frau magisch anzuziehen schien. *Ich kann euch nicht verstehen, adaneth 1)! Wie ist
euer Name? Ihr seid uns nicht feindlich gesonnen!* Die Frau lächelte. „Ich denke so werden wir
nicht weiterkommen.“ Sie legte ihre Hand auf die Brust.
„Ich bin Èowyn!“ Dann zeigte sie auf den Elben Er lächelte gequält. *Ich heiße Orophin
von Lothlorien. Lady Éowyn von den Menschen.* Éowyn lächelte. „Gut Orophin von Losorien.
Ich werde nach einem Heiler schicken!“ Sie stand auf.
Doch der Elb hielt ihren Arm fest. *Wo ist mein Bruder?*
*Ich bin hier Bruder!* kam die bekannte Stimme von
der Seite. Orophin neigte seinen Kopf etwas und sah Rúmil
mit einem dicken Verband um die Brust auf ihn
zukommen. *Den Valar sei Dank! Du bist am Leben!* *Ja kleiner Bruder und du auch!* „Lady Éowyn ich danke euch, dass ihr meinen
Bruder gerettet habt!“ sagte Rúmil zu der Frau,
die noch immer neben Orophin stand. „Euer Bruder spricht unsere Sprache nicht, im Gegensatz
zu euch, Herr Rúmil“ „Er wollte nie etwas mit Menschen zu tun haben!“
Rúmil lächelte gequält. *Würdest du mir sagen über was ihr redet?*
fragte Orophin leicht erbost. *Das du Glück hast
und du endlich andere Sprachen lernen solltest. Bruder!* Erleichtern nahmen sich die beiden Galadhrim in die
Arme. *Ich bete für Haldir!* sagte schließlich
Orophin. „Ja, ich auch, Kleiner, ich auch!* +++ Halbarad ließ seine Mannen aufsitzen. „Wir
müssen aufbrechen, Gandalf. Reitet geschwind und
warnt Bruchtal! Ich kann nicht viel ausrichten unten
im Süden und den Elben in Emnet können wir
nicht mehr helfen. Sie sind tot oder gefangen. Wenn
ich nur wüsste auf welcher Seite diese Waldläufer
sind!“ Gandalf drehte abrupt den Kopf zu dem Dunedain-Fürsten.
„Willst du wirklich ihre Hilfe?“ „Du kennst sie?“ fragte der Mensch erstaunt. „Halbarad ich vertraue dir damit das Leben vieler
guter Menschen an!“ „Vertraust du mir nicht?“ „Ich vertraue
dir schon seit Jahren mein Leben an!“ Der Zauberer sah sich das Pferd des Dúnedain
an und lächelte. „Du solltest dir dringend, neue
Pferde zulegen. Die in Rohan sind noch immer die besten.
Geh zu Prinz Théodred und lass dir „Sturmwolke“
zeigen. Mit diesen Worten preschte der Istari mit seinem
weißen Hengst davon. „Lauf Schattenfell, Eile
ist geboten. Man braucht uns im Norden!“ Die Dúnedain aus dem Norden machten sich auf
den Weg zum König. Als sie an Helms Klamm vorbeireiten wollten hielt
Halbarad kurz inne. „Ich denke wir sollten uns noch
nach neuen Pferden umsehen, wenn wir schon hier sind.
Wir haben noch etwas Zeit!“ So führte er seine Männer das Tal hinauf
nach Helms Klamm. Halbarad ließ seine Männer
unterhalb des Klamm Baches lagern und ritt nur mit seiner
Schwester hinauf in die Hornburg. Sie wurden von der Wache am Tor hinein geführt. Der Dúndedain-Fürst bat um ein Gespräch
mit dem Prinzen. Théodred kam kurze Zeit später
in die große Empfangshalle und begrüßte
die Besucher. Sie kannten sich schon einige Jahre, da
die Dúnedain des Nordens ihre Pferde am liebsten
bei den Rohirrim kauften. „Prinz Théodred schön euch wieder einmal
zusehen!“ Der Prinz sah die beiden ernst an. „Fürst
Halbarad, Lady Niniel. Was wünscht ihr?“ Halbarad spürte die eisige Kluft zwischen ihnen.
„Was ist nur geschehen Prinz, dass ihr uns nicht mehr
willkommen heißt?“ „Was wünscht ihr?“ Halbarad ahnte was in dem
Prinzen vor sich ging. „Gandalf, der Istari bat mich ein neues Pferd zu
kaufen. Ich würde mir gerne Sturmwolke ansehen.“ Das Gesicht des Prinzen veränderte sich und
die Überraschung war ihm anzusehen. „Gandalf vertraut
euch, wenn er euch solch ein Pferd zutraut. Folgt mir!“ Théodred führte die beiden Dúnedain
in die hinteren Räume der Burg. Dort fanden sie
einen großen Raum mit Betten, die alle belegt
waren von Elben. „In Eru’s Namen, wie konnten Elben bis hierher kommen?“
fragte Niniel. „Wir fanden sie in der Westfolt. Wisst
ihr was ihnen widerfahren ist?“ Halbarad nickte. „Können wir alleine sprechen?“
fragte der Mann aus dem Norden. Théodred sah
sich um. „Ihr könnt hier frei sprechen. Die Elben
sind sicher auf unserer Seite!“ „Es war Aragorn! Er hat die Elben überfallen,
nach dem er sie in einen Hinterhalt gelockt hat. Sie
haben alle niedergemetzelt.“ „Fast alle Wagen, mit Gefangenen, sind auf dem Weg
in den Süden. Es konnte ihnen nicht geholfen werden!“
gab Théodred zurück. „Was wollt IHR nun
tun, Halbarad?“ „Ich werde alles tun was in meiner Macht steht. Dem
ganzen muss ein Ende gesetzt werden. Zulange haben wir
nur zugesehen. Prinz ich hab nicht viel Zeit. Wir müssen
nach Minas Tirith. Bitte setzt euch mit diesen Waldläufern
in Verbindung. Ich möchte mit ihren Anführern
reden. Die Zukunft muss geplant werden.“ „Ich werde darüber nachdenken. Wann werdet ihr
wieder hier sein, dann werden wir euch das Pferd mitgeben
können!“ Halbarad nickte. „In zwei Wochen werden wir zurückkehren
oder niemals!“ „Seit heute meine Gäste und reitet morgen weiter!“
bat der Prinz und der Fürst nahm dankend an. Niniel blieb noch in der Höhle, sie wollte versuchen
den Elben noch etwas zu helfen, die teilweise sehr verstört
wirkten. Sie ging an das Bett eines Elben der die Augen geschlossen
hatte und nur sehr flach atmete. Sie setzte sich zu ihm ans Bett und strich ihm sanft
über die Wange. *Schlimmes muss euch widerfahren
sein. Es tut mir so unendlich leid, wenn ich nur früher
davon erfahren hätte!* Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. *Was
hättet ihr tut können adaneth?* Niniel sah
auf und sah in das engelsgleiche Gesicht eines Elben.
Die langen silberblonden Haare waren notdürftig
geflochten. Eine Narbe verlief über seine Wange,
die aber bereits begann zu heilen. *Es ist nicht recht, was der König getan hat.
Er wird dafür büßen … eines Tages!* *Wieso sprecht ihr die Sprache der Elben?* Niniel
stand auf und verbeugte sich, während sie die Hand
auf ihr Herz legte. *Verzeiht wie unhöflich. Ich
bin Niniel von Arnor, Dúnedain aus dem Norden.
Wir lernen die Sprache um unsere Ahnen damit zu ehren.
Die Elben sollen zu allen Zeiten unsere Freunde sein* *Schade das nicht alle deines Volkes das so sehen!*
Verbitterung lag in seiner Stimme. Der im Bett liegende
Elb bewegte sich in seinem Heilschlaf. Niniel legte ihre Hand auf die seine und er beruhige
sich wieder. Hin und wieder murmelte er unverständliche
Silben. *Ist er sehr schwerverletzt? Er sieht so zerbrechlich
aus.* *Ich träume noch!* hörte sie die Stimme
des Elben im Bett. *Orophin, da bist du ja wieder!* Der stehende Elb kniete zu seinem Bruder, der die
Augen wieder geöffnet hatte und Niniel anstarrte.
Die Dúnedain war über die Reaktion des
Elben überrascht, lächelte ihn aber an. Als
sie in seine eisblauen Augen sah, fing ihr Herz an zu
brennen. Sie versuchte alles um dieses Gefühl zu
unterbinden. Doch es war nicht möglich. Deshalb
stand sie schnell auf, verbeugte sich und rannte aus
dem Raum und zu ihrem Bruder. +++ Elrohir sah aus dem vergitterten Fenster seines Gefängnisses.
Eine Gruppe Menschen kam am Haus vorbei, in dem er und
sein Bruder festgehalten wurden. *Halbarad!* dachte er laut und schöpfte neue
Hoffnung. Er wollte die gute Nachricht seinem Bruder
überbringen und ging zu ihm ans Bett. Sie waren, nach dem sie aus dem Turm geführt
wurden, nicht wieder zurück in die Kerker gebracht
worden, sondern in ein herrschaftliches Haus im obersten
Ring, dem Refugium des Königs. Sein Bruder und er wurden in ein Zimmer gesperrt
das als Schlafzimmer eingerichtet war. Nichts wies darauf hin, das sie gefangen waren, außer
der Tatsache, dass die Fenster mit geschwungenen Eisenstäben
vergittert waren. In der Mitte des Raumes befand sich ein großes
Himmelbett und vor dem Fenster stand ein Tisch mit Stühlen.
Ein Schrank mit Kleidung befand sich ebenso da wie ein
großer Frisiertisch. In einem kleinen Nebenzimmer befanden sich eine Badewanne
und allerlei Badeutensilien. Elrohir ging zum Bett in dem Elladan lag. Er hatte
sich in seine Decke eingewickelt und starrte vor sich
hin. Der ältere Zwilling hatte nicht mehr gesprochen
seit sie tags zuvor den Turm verlassen hatten. Elrohir hatte ihn in das Bad geführt und in
die Badewanne gesetzt. Elladan hat alles über sich
ergehen lassen ohne eine Miene zu verziehen. Elrohir hatte ihn gewaschen, die Wunden versorgt
und in eine Tunika gekleidet, die ihnen bereitgelegt
worden war. Sogar Salbe für die Wunden war dazugelegt
worden. Körperliche Wunden an Elben heilten schnell.
Aber für die seelischen Narben gab es keine Salbe,
nur die Zeit konnte sie heilen, die Zeit oder der Tod. „Elladan, hörst du! Halbarad kommt gerade. Er
wird uns helfen!“ Sanft strich er über die Wange
des Bruders. Er war so blass, seine Augen ohne Leben.
Er würde nicht lange überleben.“ Elladan sah seinen Bruder müde an und sprach
das erste mal wieder. „Wie? Wie sollte er uns helfen!
Ich will nicht, ich will nicht mehr!“ Elrohir schloss die Augen, er hatte es geahnt, gefühlt.
Was sollte er ihm sagen, das er leben muss damit er
uns seine Schwester leben können? Damit sie noch
lange gequält werden können? „Liebster Bruder, es wird sicher leichter mit der
Zeit. Wir sollten ihm nicht die Genugtuung geben uns
gebrochen zu haben. Elladan, Vater wird uns finden.
Halte nur durch, du bis doch der stärkere von uns
beiden. Was soll ich den tun ohne dich?“ Elrohir wischte sich die Tränen aus dem Gesicht,
als sich die Tür mit einem lauten Poltern öffnete.
Tieberian trat ein. „Na meine schönen Elben. Heut ist euer Glückstag.
Ich hoffe ihr habt euch schon gut eingewöhnt. Morgen
wird ein großes Fest stattfinden und ihr werdet
ein Teil der Ehrengäste sein!“ Sein fieses Lachen
hallte durch den Raum. Der Aufseher ging zum Bett und riss Elladan die Decke
weg. Der Elb starrte ihn einfach nur an. „Na mein schöner
Elbenarsch, bereit mich zu empfangen. Ich sehe es in
deinen lüsternen Augen, du willst es doch!“ Ehe Tieberian Hand an Elladan legen konnte stand
Elrohir neben ihn und drückte ihn zu Boden. „Du
rührst meinen Bruder nicht wieder an, oder ich
bring dich um!“ Der Aufseher wurde schon rot im Gesicht,
seine Luft wurde ihm abgedrückt. Doch ein Schlag gegen den Kopf warf Elrohir zur Seite
und er schlug hart auf dem Boden auf. Der Peiniger stand auf rieb sich den Hals und gab
seinen Wachen die Anweisung den Elben aufzuheben und
gegen die Wand zu lehnen. Er wurde an einem Ring in der Wand gekettet und Tieberian
riss Elrohir die Tunika vom Leib. Er zog ihn an seinen Haaren zurück, so dass
der Elb den Kopf weit ins Genick legen musste. „Jetzt wirst du lernen zu gehorchen Elb. Es ist mir
gleich welchen von euch ich nehme!“ zischte er Elrohir
ins Ohr. „Es ist mir gleich was ihr mit mir macht!“ presste
Elrohir heraus. Während Tieberian in ihn eindrang, biss
sich Elrohir auf die Zähne. Er sollte keinen Laut
von ihm hören und sollten die Schmerzen noch so
schlimm sein. Natürlich merkte das sein Peiniger und zog ihn
noch mehr an seinen Haaren nach hinten. „Du wirst schreien!“
Elrohir liefen die Tränen aus den Augen vor
Schmerzen, doch außer stöhnen konnte man
nichts hören. Der Elb sah zu seinem Bruder, der völlig starr
auf dem Bett saß, die Augen weit aufgerissen,
die Hände zu Fäusten geballt, so dass die
Knöchel weiß hervortraten. An seine Kehle
wurde ein Dolch gehalten, eine feine Blutspur rann seinem
Hals entlang. Die Zwillinge sahen einander an. Ihre Augen sprachen
mit einander und sie schworen in diesem Augenblick einen
Eid. Der erlösende Aufschrei Tieberians ließ
nicht lange auf sich warten. Er gab Elrohir frei und
ordnete seine Uniform. „Morgen früh werdet ihr gebadet und wohlriechend
in die bereitgelegten Kleider steigen. Ihr werdet zum Fest geführt und dort werdet
ihr das tun was man von euch verlangt!“ Er trat noch einmal dicht an Elrohir der in den Ketten
hing und den Kopf gesenkt hatte. „Du kannst froh sein, das du Morgen gut aussehen
musst, sonst hätte ich noch einiges mit deinem
Gesicht angestellt, Dreckselb!“ Er verließ das Zimmer und lies die Elben dort
wo sie waren. Schwere Riegel fielen ins Schloss. Kaum war der Mensch draußen, hechtete Elladan
zu seinem Bruder und befreite ihn von seinen Fesseln.
Sofort ging Elrohir zu Boden und sein Bruder fing ihn
auf. Elladan streichelte seinen zitternden Bruder. „Sie werden uns nicht besiegen! Wir werden stark
sein und nicht aufgeben, bis wir diesen Menschen getötet
haben!“ sagte er mit fester Stimme und Elrohir nickte
ehe er in Ohnmacht fiel +++ Halbarad sah sich um. Die Stadt hatte sich kein bisschen
verändert. Nichts schien auf die Gräueltaten
Aragorns hinzuweisen. Die Männer des Fürsten wurden in der Mannschaftsunterkunft
untergebracht, die den 3. und 4. Ring einnahmen, seit
der König seine Arme derart vergrößert
hatte Nur Halbarad, Niniel und Tesarion, Halbarads rechte
Hand, waren hinaufgegangen in die Veste des obersten
Ringes. Sie wurden von Aragorn in dessen Thronsaal empfangen.
Der König stand auf und strahlte als er seinen
Vetter sah. „Halbarad, Bruder! Es ist schön, dass
du endlich gekommen bist!“ Er umarmte den Dúndeain-Fürsten und sah
dann sofort zu Niniel. „Meine Liebe, du wirst immer hübscher, aber
das weißt du sicher. Ich denke es wird Zeit, das
du diesen perfekten Körper einem Mann schenkst!“
sein Lachen ließ sie zusammenzucken. Doch sie verbeugte sich und sprach: „Aragorn, lieber
Vetter, es ist auch schön dich zu sehen. Ich werde
mein Herz verschenken, sobald der richtige kommt!“ Sie versuchte sich nichts von ihrer Wut anmerken
zu lassen. Aragorn ging nicht darauf ein. „Kommt lasst uns zusammen
speisen es gibt viel zu besprechen!“ Gemeinsam setzten sie sich an eine reich gedeckte
Tafel. Schließlich begann Halbarad sich langsam vorzutasten.
„Ich habe von einem Überfall auf die Elben gehört!“
Er versuchte seine Stimme ganz neutral zu halten. Aragorn nickte und grinste. Halbarad musste sich
zurückhalten um dem König nicht an den Hals
zu springen. „Neuigkeiten verbreiten sich wie ein Lauffeuer im
Lande! Ja Vetter, es ist mir gelungen die Elbenbrut
auszuschalten und haben dadurch mehrere gute Ergebnisse
erzielt.“ Der Fürst krallte sich an seinem Pokal fest
um nicht seine Gefühle offenbaren zu müssen. „Mehrere Ergebnisse? Hat es dir nicht genügt
die Elben alle zu töten?“ „Ach lieber Halbarad, das wäre doch nur der
halbe Spaß. Ich habe so viele wie möglich
am Leben gelassen. Der Sklavenhandel blüht, was
denkst du was ein reicher Kaufmann für einen Elben
bezahlen würde?“ „Aragorn!“ rief Niniel entsetzt auf. Sie konnte sich
nicht zurückhalten, obwohl sie für gewöhnlich
die bessere Schauspielerin der beiden war. „Was, Niniel? Erzürnt darüber, dass sich
sie an die Kaufleute im Süden verkaufen will? Ich
habe bestimmt einen für dich übrig! Da kannst
du dann mal üben!“ „Aragorn, bitte. Ich denke Niniel ist für diese
Sache noch zu jung. Ich hingegen würde gerne den
einen oder anderen Elben nehmen!“ sagte Halbarad grinsend,
obwohl er sich so sehr ekelte. „Lässt sich sicher einrichten! Aber behaupte
nicht deine Schwester sei zu jung! Sie ist längst
keine Jungfrau mehr, glaube mir. Ich muss es wissen!“ Halbarad sah erst Niniel an und dann Aragorn. „Wie
meinst du das?“ „Na ich als König muss es doch
wissen. Ich informiere mich gerne über mein Volk.
Da fällt mir ein, wie war es in Rohan?“ Niniel nahm ein Stück Brot und kaute darauf
rum, während Tesarion sich neuen Wein einschenkte
und sich Mühe gab nichts zu verschütten. „Ich habe mir neue Pferde gekauft, König!“ „Warum kaufst du noch immer deine Pferde bei diesen
Bauern?“ „Weil sie gute Pferde haben und weil es auf dem Weg
lag!“ Niniel stand auf und lächelte. „Wenn ihr mich
entschuldigt. Ich möchte mich zurückziehen.
Es war ein anstrengender Ritt und ich bin müde!“
„Ich werde sie auf ihr Zimmer bringen und dann zu unseren
Männern gehen, nachsehen ob sie auch kein Unfug
treiben!“ sagte Tesarion mit einem lächeln auf
den Lippen. Aragorn nickte und entließ die beiden
mit den Worten. „Tesarion, du wirst nicht zu ihr ins
Zimmer gehen, verstanden!“ „Natürlich mein König!“
Dann verließen sie den Saal. Zurück blieben nur Halbarad und der König
mit seiner Leibwache. „Aragorn, warum musstest du die Elben töten?
Sie wollen nicht von uns. Sie sind ein kleines Volk
das und nicht schaden kann!“ „Hast du vergessen, dass sie meinen Vater getötet
hatten? Ich werde das nie vergessen und niemals verzeihen!“ „Jetzt hast du dich damit gerächt?“ „Oh nein, ich bin noch lange nicht fertig mit diesem
elendigen Volk. Ihre Unsterblichkeit wird ihnen nichts
nützen. Ich werde sie aus ihren Löchern treiben
und dann abschlachten, so wie man es mit Ratten macht
und mit Lorien werde ich beginnen!“ „Du willst Lothlorien angreifen? Wann?“ Halbarad
hielt es kaum noch auf seinem Stuhl. „Am Ende des Festes werden die Soldaten in einem
Triumphzug die Stadt verlassen und in den Norden ziehen.
Ich muss nicht versteckt operieren. Die Elben werden
keine Chance gegen mich haben. Ich freue mich schon
diesen Celeborn als meinen Haussklaven zu halten!“ +++ 1) Menschenfrau
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zu
Kapitel 3
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