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Titel:
Wenn die Blätter fallen - 4/? - Viele Treffen Autor: S.E. Gespräche in Westron „“ /
Gespräche in Sindarin **
Als
Haldir seine Augen öffnete war er gefangen in einem
Wust aus rotem Haar. Ein Lächeln huschte über
seine Lippen doch dann wurde ihm sofort bewusst was
ihnen widerfahren war. Er nahm vorsichtig seinen Arm unter Lothion hervor
und stand auf, ohne den Elben zu wecken. Er sollte noch
etwas schlafen, schließlich war er verletzt. Der Galadhrim stand auf und zog sich an, nur eine
einfache Tunika und eine Lederleggings. Draußen
begann der Morgen zu grauen und der Elb steckte neue
Pfeile in seinen Köcher. Aus einer schweren Holztruhe holte er einige goldene
Rüstungsteile heraus und begann sie sich langsam
anzulegen. *Haldir?* fragte Lothion und stand auf. Er stellte
sich hinter den Galadhrim und strich ihm sanft über
sein silberblondes Haar. Haldir zuckte bei der
Berührung zurück. *Was ist los?* *Es war ein Fehler! Ich war nicht ich selbst. Es
tut mir leid, ich hätte es nicht so weit kommen
lassen dürfen!* Haldir beachtete Lothion gar nicht weiter und fuhr
fort sich die Rüstung anzulegen. *Sieh mich an!* sagte Lothion im Befehlston und Haldir
drehte sich um, seine Augen blitzten. *Ich bin keiner deiner Soldaten, Waldelb! Du hast
mir nichts zu befehlen!* *Haldir! Was tust du dir an? Dir und…uns! Es ist
doch nichts geschehen heute Nacht. Wir lagen beieinander
und haben uns gewärmt. Du musst kein schlechtes
Gewissen haben, wenn es dir gefallen hat!* Der Tonfall
Lothions war wieder ruhig, fast sanft. *Die Zeiten verlangen nach Rache nicht nach Zärtlichkeiten.
Ich will nicht glücklich sein, solange meine Brüder
nicht gerächt sind!* *Du bestrafst dich dafür, dass du entkommen
bist und nicht sie? Du kannst es gar nicht wissen. Sie
könnten genauso gut entkommen sein. Es war sicher
nicht deine Schuld und wir bekommen bestimm noch die
Möglichkeit uns zu rächen, für alles
was sie unserem Volk angetan haben und möglicherweise
noch tun werden! Aber deshalb musst du nicht auf etwas
Freude verzichten. Glaubst du das würde den Toten
helfen?* Haldir antwortete nicht sondern versuchte verzweifelt
eine Schnalle auf der Schulter zu schließen. Lothion
beobachtete ihn eine Weile und half ihm schließlich
dabei. *Ich werde mich um die Pferde und den Proviant kümmern.
Wir treffen uns bei den Stallungen. Hier ist noch etwas
zu Essen!* sagte Haldir und verließ seinen Talan.
Lothion sah ihm kopfschüttelnd nach. *Sturer, Eisklotz!*
murmelte er vor sich hin und begann seine Haare zu richten
während er sich mit etwas Lembas stärkte.
Haldir traf noch einmal Lord Celeborn der bereits
in Rüstung da stand und Anweisungen gab. *Haldir! Gut dass ich dich noch einmal sehe. Wir
sind bereit und die meisten Elben werden aufbrechen
wenn die Sonne aufgeht. Du musst bis nach Eryn gelangen
und du musst Thranduil klar machen, dass er sich diesmal
nicht in seine Höhlen verkriechen darf. Ich wäre
gerne selbst gekommen, aber ich muss nach Bruchtal,
wenn Lothlorien fallen wird.* Haldir verbeugte sich tief und nickte: *Wir werden
uns in Bruchtal treffen Lord Celeborn!* +++ *Seht Prinz! Dort, zwei Reiter!* Legolas sah in die
Richtung die ihm gezeigt wurde. Tatsächlich konnten sie zwei Reiter erkennen.
Einen mit langen silberblondem und einen mit rotem Haar.
*Das ist Lothion! Lasst uns dem Oberst entgegen reiten!* +++ *Lothion, du siehst nicht gut aus. Wir sollten eine
kurze Rast einlegen!* Haldirs Blick fiel auf die gebeugte
Haltung des Waldelben. *In zwei Tagen erreichen wir
die Furt, solange werden wir reiten. Die Pferde sind
noch frisch!* *Du sturer Elb! Die Pferde brauchen ebenfalls eine
Pause, wenn sie lebend nach Eryn kommen sollen!* Haldir sah seinen Weggefährten besorgt an. Sie
waren fast eine Woche unterwegs, ohne auch nur einer
Seele zu begegnen. Es war als hätten sich alle
Wesen Ardas verkrochen. *Meinst du sie sind schon im Goldenen Wald?* fragte
Haldir schließlich während er seinen Blick
über die Schulter lenkte. Natürlich konnten
sie den Wald nicht mehr sehen, zu viele Hügel und
Täler lagen zwischen ihnen. *Die Menschen müssen erst aus dem Süden
anrücken. Die Soldaten, die uns in Emnet überfallen
haben genügen IHM nicht um alleine gegen die Elbenwelt
zu kämpfen!* sagte Lothion verbittert. *Ich denke
sie werden von Minas Tirith aus starten. Aragorn wird
nicht zum Angriff blasen ehe der Überfall gelungen
ist. Also wird er vor zwei Wochen den Befehl gegeben
haben. Lord Celeborn wird noch einige Tage Zeit haben*
stellte Lothion fest. *Zeit für die Flucht! Wir haben nicht genug
Pferde für alle, Lothion. Sie werden sehr langsam
vorankommen. Ich bete für mein Volk.* Haldir blickte
noch immer zurück bis sein Weggefährte ihn
aufhorchen ließ. *Wir bekommen Besuch!* Haldir sah weit in den Norden. *Das sind Elben!* *Das sind meine Elben* stellte Lothion völlig
ruhig fest. *Deine Elben?* *Es ist die Leibgarde des Königs! Sie werden
nach uns suchen. Lass uns ihnen entgegen reiten!* Lothion gab seinem Pferd ein Zeichen und es preschte
los. Haldir folgte ihm. +++ Eine Woche zuvor in Minas Tirith „Niniel, das kannst du nicht tun! Du wirst sterben!
Sei nicht so unvernünftig!“ Halbarad saß
auf dem Bett seiner Schwester. „Ich habe keine Angst zu sterben! Ich kann es nicht
mit ansehen. Wir machen uns mitschuldig, Halbarad. Sie
leiden! Sieh doch, dass kann nicht einmal Glorfindel
überleben!“ Die Dúnadan sah aus dem Fenster. Der Regen
prasselte auf den weißen Steinboden des großen
Platzes vor dem weißen Turm. Auf dem Boden kauerte eine Gestalt. Seine langen
blonden Haare klebten an seinem nassen Körper. „Ich werde jetzt etwas unternehmen! Er stirbt dort
unten!“ sagte Niniel fest entschlossen und steuerte
die Türe an. Halbarad fing sie ab. „Lass es! Du kannst nichts
ausrichten. Ich rede noch einmal mit Aragorn. Morgen
machen wir uns auf den Weg nach Rohan und sehen nach
den ‚Neuen Pferden’.“ „Ich komme mit!“ Niniel sah ihren Bruder fest entschlossen
an. Er wusste, dass er sie nicht mehr aufhalten konnten.
„Na dann komm!“ Aragorn war in seinen Privatgemächern, empfing
Halbarad uns seine Schwester aber trotzdem. Er war nur
mit einer leichten Tunika und Leggins bekleidet. Der
Königs saß in einem großen Sessel vor
einem brennenden Kamin. Arwen saß zu seinen Füßen
und hatte ihren Kopf auf seinem Schoß. Aragorn
streichelte sie liebevoll, während sie ihre Augen
geschlossen hielt. „Was kann ich für euch tun?“ fragte Aragorn
ohne das streicheln zu unterbrechen. Niniel sah
zu ihrem Bruder auf, der sofort zu sprechen begann. „Der Elb ist immer noch im Hof angekettet! Willst
du ihn töten? Selbst Elben sind nicht unverletzlich,
mein König. Du hast ihn doch schon am Boden! Kette
ihn los bevor dein Prunkstück tot ist!“ „Er steht nicht mehr?“ fragte Aragorn ganz beiläufig.
„Er liegt schon die ganze Nacht!“ sagte Niniel. Bitte
Aragorn…gib ihn…mir!“ „Ach Kleines!“ sagte der Herrscher
und stand auf, nachdem er Arwens Kopf anhob und sie
anlächelte, als sie die Augen öffnete. Er strich Niniel sanft über die Wange und die
Dúnadan musste all ihre Kräfte sammeln um
nicht dagegen anzugehen. „Ich würde dir gerne einen
Elben schenken. Heute Nachmittag werden die restlichen
Sklaven versteigert. Du darfst dir einen davon aussuchen.
Goldlöckchen gehört mir, genau wie die Zwillinge.
Ich möchte sie ungern auseinander reißen.
Außerdem bringen sie etwas Zerstreuung für
die Königin. Ich habe ihnen erlaubt sich einmal
die Woche zu sehen, wenn sie es sich verdient haben.
Nun ich werde dem blonden die restliche Strafe erlassen.
Ich gebe Tieberian den Befehl!“ „Lass mich es für dich tun. Ich wollte den Elben
auch gerne mal von nahem sehen!“ Halbarad grinste und
Aragorn nickte. „Wenn du das Verlangen nach einem Elbenarsch
hast bitte. Du hast ihn schließlich von den Ketten
befreit, es ist das Geringste was er für dich tun
kann. Ich hoffe Denethor ist nicht zu eifersüchtig.
Ich glaube er hat ein Auge auf den Sklaven geworfen!“
„Ich werde mir den Truchsess vom Hals halten. Danke
mein König!“ Aragorn nickte „Ich sehe euch nachher im 5. Ring
zur Versteigerung!“ Halbarad und Niniel nickten nur und verbeugten sich.
Im Augenwinkel sah Niniel das gleichgültige Gesicht
Arwens. Während sie heraus gingen hörten sie
noch Aragorn mit Arwen reden. „So meine wunderschöne
Blume, wo waren wir stehen geblieben? Ach ja du trägst
zu viel…..“ Niniel flüchtete aus den Gemächern Aragorns.
Als sie an der frischen Luft waren atmete sie ein paar
Mal kräftig durch. „Siehst du, wir haben etwas erreicht. Lass ihn uns
ins trockene bringen“ flüsterte sie. „Wähle
dir nachher den Elben mit bedacht!“ „Ja das werde ich!“
„Ich werde jetzt den Aufseher holen und du klärst
Glorfindel schon etwas auf!“ Niniel nickte und rannte zur Mitte des Platzes und
kniete neben Glorfindel. „Lord, könnt ihr mich
hören? Lord Glorfindel! Ihr werdet gleich zurück
gebracht in euer Zimmer. Mehr konnten wir auf die Schnelle
nicht tun!“ Sie hatte sich über ihn gebeugt und
strich ihm seine Haare aus dem Gesicht. Er sah
sie an und nickte leicht. „Werdet ihr es schaffen?“
Wieder nickte er leicht. „Mein Bruder, Fürst Halbarad,
wird gleich mit der Wache kommen und euch zurückbringen.
Er wird vorgeben euch nehmen zu wollen. Versucht mitzuspielen.
Er will euch in unsere Pläne einweihen. Ich habe
versucht euch als Sklave zu bekommen, doch Aragorn will
euch nicht hergeben. Ich…“ Niniel unterbrach sich als
sie den Aufsehen mit seinen Wachen hörte. „…sofort in sein Zimmer. Ich will hier nicht
nass werden!“ sagte Halbarad harsch. Sie ketteten Glorfindel los und schleppten ihn in
ein Nebenhaus im obersten Ring. Im 2. Stock war das
Zimmer mit der schweren Eichentür. Die Wachen schleiften
Glorfindel hinein und ließen ihn auf dem Boden
liegen. Halbarad sah die Wachen wütend an. „Verschwindet
jetzt ich hab nicht gerne Zuschauer und Tieberian, mein
Freund, danke, ich werde es wieder gut machen!“ Er winkte
mit einem kleinen Fläschchen und lachte dem Aufseher
zu, der nickend den Raum verließ. Kaum war die Türe geschlossen half Halbarad
dem Elben auf das Bett. „Lord Glorfindel, lasst mich
euch helfen. Ihr gehört ins Bett. Ich möchte
mir eure Wunden ansehen und ihr müsst aus den nassen
Sachen raus.“ Glorfindel ging auf die Knie und sah den Dúnadan
an. „Ihr seit der Vetter, Halbarad aus Arnor nicht wahr?“
„Ja mein Lord!“ „Warum helft ihr uns?“ Halbarad half dem Elben auf und zog ihm die nassen
Kleider aus. Auf dem Oberkörper sah er unzähliche
Narben und Flecken, die bereits heilten. Halbarad zog ein Döschen mit Salbe aus seiner
Tasche und versorgte die noch frischen Wunden. „Wer
war das?“ „Ist nicht so schlimm. Sagt mir lieber, ob ich Hoffnung
für die Zwillinge und Arwen haben kann!“ „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun. Wir
werden euch nicht im Stich lassen und wenn es unser
Tod bedeutet! Lasst mich nun bitte eure Leggins ausziehen.
Ich möchte mir eure Wunden überall ansehen.
Außerdem bin ich gerade dabei euch mit meiner
Männlichkeit zu beglücken. Ein Dankeschön
meines Königs!“ Halbarad schüttete den Kopf. „Ich verstehe und es macht mir nichts mehr aus. Tut
was ihr müsst!“ „NEIN!“ sagte Halbarad entsetzt. „Nein Lord, ihr
missversteht mich. Ich… möchte nur eure Wunden
versorgen und gegebenenfalls den Schein waren!“ Glorfindel nickte und legte sich auf das Bett während
Halbarad ihn versorgte. +++ Am Nachmittag ging Niniel mit ihrem Bruder zu der
Versteigerung der restlichen gefangenen Elben. Sie wurden in Käfigen gepfercht und zur Beschau
freigegeben. Sie waren alle nur mit einem einfachen,
ärmellosen Hemd bekleidet. „Wie viele sind es?“ fragte Niniel und Halbarad ließ
seinen Blick schweifen.. ich denke es müssen so
12 sein.“ „Wie soll ich mir einen aussuchen. Ich kann
doch nicht 11 zurücklassen. Halbarad! Hilf mir!“
„Ich weiß, es ist schwer. Lass uns sie ansehen
und lass dein Verstand entscheiden!“ Niniel sah sich die Elben an, sie standen in den
Käfigen, hocherhobenen Hauptes und sie sahen die
Dúnadan hasserfüllt an. Jeder Blick versetzte
Niniel ein Stich ins Herz. Dann entdeckte sie einen Elben der anders war. Er
saß auf dem Boden und bewegte sich nicht. Ein
dicker Verband war um seinen Oberschenkel gebunden,
durch den Blut sickerte. Es konnte keine Verletzung
mehr vom Kampf sein. Sein schwarzes langes Haar hing zerzaust und in Strähnen
von seinem Kopf. Alle anderen Elben waren „hergerichtet“
Er nicht. „Was ist mit diesem?“ Der Aufseher sah kopfschüttelnd auf den Elben. „Er ist noch etwas störrisch. Aber wir werden
ihn schon zu einem brauchbaren Sklaven erziehen, Lady
Niniel.“ Sie lächelte „Ja … ich denke ich hab meine Wahl getroffen. Den
nehme ich!“ Sie sah sich die anderen noch einmal an, sie wollte
sich diesen Anblick in ihr Gedächtnis brennen. „Richtet ihn her, ich werde ihn morgen nach Arnor
mitnehmen!“ befahl Niniel und Halbarad nickte zustimmend.
„Kleidet ihn vernünftig ein. So können wir
ihn ja wohl kaum mitnehmen!“ Der Elb sah nun das erste Mal auf und seine dunklen
Augen bohrten sich in die Niniels. Sie hielt seinem
Blick stand und drehte sich um. „Bring ihn mir noch
heute. Ich werde ihm noch einige Grundregeln beibringen
müssen. + Am Abend war die Dúnadan damit beschäftigt
ihre wenigen Habseligkeiten zu verpacken. Die Festkleidung
ließ sie hier und packte nur eine Tunika und ein
paar Leggins zum Wechseln ein. Dies Zimmer war ihres,
so konnte sie getrost Dinge zurücklassen. Obwohl sie sich sicher war hier nie wieder herzukommen.
Nur um ihren Vetter zu töten oder ihr Leben
zu verlieren. Es klopfte und der Elb wurde hereingeführt.
Er war nun vernünftig gekleidet, aber seine Hände
und Füße waren in schweren Fesseln. „Lady
Niniel hier ist euer Elb. Er ist etwas störrisch,
ich lass euch lieber die Peitsche hier!“ Niniel nickte.
„Schickt nach meinem Bruder!“ Die Wache nickte und ging,
während zwei andere blieben. „Ihr könnt gehen, dieser Elb wird mir ja wohl
nicht davon laufen, er kann sich ja kaum bewegen, so
wir ihn angekettet habt. Ich habe ja fast Angst um mein
Bettpfosten!“ Die Wachen sahen erst einander unsicher
an, verließen dann aber das Zimmer. Sie waren
es gewohnt Befehle auszuführen, ohne Widerspruch!“ Niniel wartet darauf, dass die Tür geschlossen
wurde und stellte sich dann vor den Elb. Sie legte ihre
Hand vor ihren Mund um ihr entsetzten nicht in Laute
zu formen. *Ich…es tut..* noch ehe sie sich versah, hatte sich
der Elb über sie gebeugt und seinen Arm gegen ihren
Hals gedrückt. Niniel blieb die Luft weg und während
sie vergeblich versuchte ihren Hals zu befreien. *Bitte…nein..helfen…Glorf…* Der Elb hielt inne. Erst jetzt bemerkte er, dass
die Menschenfrau in Sindarin sprach. Das taten sie für
gewöhnlich nicht. Nur diejenigen, die Elben ehren,
sprachen diese Sprache. Er ließ sie los und Niniel fiel auf den Boden,
nach Luft ringend. *Gute Entscheidung!* krächzte sie und wischte
sich das Blut weg, dass ihren Hals herunter lief. Der
Elb hatte ihr mit seinen schweren Ketten die Haut aufgerissen. Als sie wieder vernünftig sehen konnte stellte
sie sich wieder hin. *Ich bin Niniel von Arnor. Es freut
mich euch kennen zu lernen edler Elb* Die dunklen Augen sahen sie überrascht an. *Was
willst du Mensch!* Jedes seiner Worte klang wie eine
Anklage. Die Türe öffnete sich und Halbarad trat
mit der Wache ein. „Danke Raulan, es ist gut. Ich kümmere
mich jetzt um unsere Neuerwerbung!“ Die Wache nickte
und verließ das Zimmer. „Was in Erus Namen geht hier vor. Er hat dich angegriffen?“
*Halbarad, er muss doch denken wir wollen ihm ans Leder,
bitte wir müssen ihn informieren und ihm Zeit geben.*
Halbarad versorgte Niniels Wunde und begann nebenbei
mit dem Elben zu sprechen. *Ich hoffe du weißt, dass du die Frau umbringen
wolltest, die dir dein Leben gerettet hat!* Der Elb hielt seinen Kopf hoch. *Lieber sterbe ich
als irgendeinem Menschen zu dienen* Niniel schüttete heftig den Kopf und so verlor
Halbarad den Verband den er grad anlegen wollte. *Ihr
sollt uns nicht dienen. Ich will euch mitnehmen und
ihr könnt dort hin, wo ihr wollt. Ich werde euch
nicht behalten. Ich würde gerne alle Elben befreien,
doch es liegt nicht in unserer Macht.* Der Elb schüttelte ungläubig den Kopf.
*Ihr seid vom gleichen Blut wieder der Herrscher der
Menschen* *Ja das stimmt, aber wir sind nicht auf seiner
Seite. Wir lieben das Volk der Elben und werden es nicht
zulassen dass er es ausrottet. Nicht solange wir noch
atmen können* erklärte Halbarad und Niniel
nickte. *Wie ist euer Name Herr Elb. Eurem Aussehen nach
kommt ihr aus Bruchtal!* stellte Niniel fest und der
Elb nickte. *Figwit! Ich war einer der Berater Elronds.*
Bei den Worten schloss er die Augen und eine Träne
rann ihm die Wange herunter. *Ihr wisst es schon?“ Figwit nickte. *Ich lag fast
neben ihm, getroffen von zwei Pfeilen. Ich habe gesehen
wie … wie euer König Lord Elrond mit einem Doch
erstochen hatte* *Wenn ihr wollt werden wir euch nach Bruchtal bringen,
Lord Figwit* sagte Niniel und legte ihre Hand auf ihre
Brust. *Aber zuvor müssen wir nach Rohan, ich hoffe
ihr könnt uns wichtige Informationen über
die Schlacht geben.* Figwit nickte und während Halbarad die Ketten
entfernte sagte der Elb. *Ich bin nur Figwit, kein Lord,
das steht mir nicht zu. Aber ich werde euch helfen,
so wie ihr mir geholfen habt* +++ Halbarad und Niniel wurden in eine Höhle geführt,
südlich von Helms Klamm in einem Tal auf halbem
Wege nach Durnharg. Nun saßen sie auf Holzfässern und wartete.
Man hatte sie nun einige Zeit alleine gelassen. Figwit
stand neben Niniel und beobachtete die Höhle, sein
Bogen in der Hand. *Beruhige dich. Wenn wir HIER nicht sicher sind,
werden wir sowieso auf kurz oder lang sterben.* versuchte
sie sich und den Elb zu beruhigen. * Sie lassen uns
schon fast eine Stunde warten* brummte Halbarad. *Unsere
Männer werden sich sicher langsam auf die Suche
nach uns machen.* Doch er hatte kaum ausgesprochen, da spannte Figwit
seinen Bogen so schnell, dass kein menschliches Auge
seiner Bewegung folgen konnte. Drei vermummte Gestalten traten in die Höhle
und auch Halbarad und Niniel zogen ihre Schwerter. Sie standen sich gegenüber, alle sechs und keiner
sprach, bis schließlich einer der Vermummten seine
Kapuze zurückzog und das Tuch vom Gesicht nahm. „Théodred!“ rief Niniel überrascht. Der Prinz grinste und verbeugte sich leicht. „Nein,
nicht hier, Hier bin ich nur T. Darf ich euch meine
Partner vorstellen, wir sind das Herz der Waldläufer.“ Dann zog sich der 2. die Maske und Kapuze vom Kopf.
„Das ist Eo!“ Er grinste und sah zur 3. Person. „Das
ist unsere Seele, P!“ Auch die 3. Person demaskierte
sich. Niniel schüttelte den Kopf. „P?“ „Sie
ist unserer Prinzessin!“ die Männer grinsten breit
und bekamen dafür von Éowyn einen Schlag
gegen die Rippen. Man begrüßte sich und Niniel stellte Figwit
vor. „Ich spreche leider nicht die Sprache der Elben!“
sagte Éowyn und verbeugte sich vor dem Elben.
Er nickte. „Ich spreche die Gemeinsprache der Menschen.“
„Wie seid ihr zu den Dúnedain gekommen?“ fragte
Théodred und Halbarad erzählte von ihren
Erlebnissen in Minas Tirith, den Kindern Elronds, Glorfindel
und den versklavten Elben. „Sie werden sterben!“ sagte Figwit verbittert. „Sterben?
Die Menschen werden sie nicht töten, dafür
sind sie ihnen zu wertvoll.“ „Sie werden schwinden!“ Die Rohirrim verstanden nicht.
„Wenn Elben gefoltert werden, oder gar gewaltsam genommen
werden, verlässt ihre Seele den Körper um
in Mandos Hallen Frieden zu finden!“ „Aber…Glorfindel? Er hat mir zu verstehen gegeben
dass…“ Der Elb unterbrach Halbarad. „Wenn der Wille eines Elben stark genug ist weiterzuleben,
kann er fast alles ertragen. Es gibt sicher nicht viele,
die das können. Wenn sie einen wichtigen Grund
haben weiterzuleben, zwingen sie ihre Seele im Körper
zu bleiben. Doch es schwächt die Seele und sie
wird krank, bis sie schließlich nicht einmal den
Weg in Mandos Hallen findet, wenn der Körper sie
freigibt!“ Lange Zeit herrschte entsetztes Schweigen, bis schließlich
Halbarad das Wort ergriff. „Ich werde euch unterstützen
und helfen wo ich kann. Ich werde zurück nach Arnor
gehen und mit meinen engsten Vertrauten eine Einheit
zusammenstellen, die euch verstärken wird. Wir
brechen gleich auf!“ „Ich werde bleiben! In Arnor werde ich nicht gebraucht
aber hier, hier im Süden!“ stellte Niniel emotionslos
fest. „Du kommst mit mir zurück, Niniel. Es ist zu
gefährlich für dich. Ich könnte nicht
ertragen, wenn dir etwas passiert! Bitte, auch in unserem
Land werden starke Frauen benötigt, die sich um
den Widerstand kümmern.“ Theodred unterbrach den Geschwisterstreit. „Wir brauchen
so schnell als möglich einen Plan. Unsere Aktionen
müssen abgestimmt werden. Gandalf ist in Bruchtal.
Er wird die Elben dort informieren. Wenn er mit Informationen
zurück kommt werden wir handeln müssen. Wir
brauchen einen Verbindungsmann von euch hier bei uns
in Rohan.“ Niniel verbeugte sich vor dem Königssohn. „Mein
Prinz, ich stehe euch voll und ganz zur Verfügung.“
Die Rohirrim nickten zufrieden, man konnte nicht genug
Verbündete haben. „Pferdeherr, auch ich werde euch als Verbindungsmann
zur Verfügung stehen. Ich werde mich um die Belange
Bruchtals kümmern“ und mit einer Verbeugung gab
Figwit seinen Worten Gewicht, für die sich Théodred
mit der gleichen Verbeugung bedankte. So wurde in dieser einsamen Höhle mitten im
Nirgendwo ein Packt geschlossen, der es sich zur Aufgabe
machte die Tyrannei Aragorns zu beenden. Denn dies ist
die einzige Chance die die Elben haben. Aber einen Widerstand
effektiv zu organisieren und trotzdem geheim zu halten
bedurfte es viel Geschick und leider noch mehr Zeit.
+++ Schattenfell brachte Gandalf fast wie im Fluge nach
Bruchtal. Nach nicht einmal einer Woche erreichte er
die Furt des Bruinen und die Brücke in das Tal
hinein, das ahnungslos vor ihm lag, unbewacht und offen
zugänglich. Gandalf ritt direkt bis vor die große Treppe
zum Hause Elronds. Der oberste Berater des Herrn von
Bruchtal stand bereits auf der obersten Stufe und erwartete
den Zauberer. *Mithrandir, solltest du nicht mit Lord
Elrond’s Gefolgschaft zurückkehren?* *Lord Erestor, es ist nicht der richtige Ort um darüber
zu reden, lasst uns hinein gehen, denn die Kunde die
ich überbringen muss ist wahrlich von Übel* Erestor führte den Zauberer in sein Arbeitzimmer.
Dort berichtete er den Elben von der Nachricht des Vogels
und den Geschehnissen in Emnet. Erestor sah Gandalf entsetzt an. *Was ist mit dem
Lord?* Gandalf schüttelte den Kopf. *Ich
kann es nicht sagen. Er könnte überlebt haben,
oder auch tot sein. Wir werde bald Nachricht erhalten.
Ich habe Boten geschickt und Fürst Halbarad wird
hier vorbeikommen, ehe er zurück in sein Land kehrt* Erestor hielt sich an seinem Schreibtisch fest und
schloss die Augen. *Die Kinder?* Er konnte sich die
Antwort denke und wartete die Antwort gar nicht mehr
ab. *Wir werden aufbrechen und dem Frevel ein Ende machen!*
gab sich der Berater kriegerisch, doch Gandalf schüttelte
den Kopf. *Ihr müsst hier alles vorbeireiten, Lord Erestor.
Bis wir genaueres wissen seid ihr Herr von Bruchtal.
Ihr müsst es sichern. Setzt alle Krieger ein. Jeder
Elb der eine Waffe führen kann. Die restlichen
Elben sollen alles vorbeireiten für eine Flüchtlingswelle.* *Flüchtlinge, Mithardir? Ihr meint die Menschen
greifen auch die Elbenreiche an. Lothlorien und Eryn
Lasgalen…..und auch Bruchtal?* *Ja ich bin mir sicher. Sonst hätte der Hinterhalt
keinen Sinn gemacht. Wir werden bald mehr erfahren.
Schickt einen Boten zu König Thranduil, er muss
informiert werden. Nehmt den schnellsten und besten
Reiter* Erestor gab entsprechend Befehle und als er schließlich
einen kurzen Augenblick in sich kehren konnte setze
er sich alleine vor den Kamin in der Bibliothek und
weinte, weinte um seinen Fürsten und seine Familie,
er trauerte um Figwit und seinem Geliebten, der Lord
Elrond unbedingt begleiten wollte und nicht zu letzt
betete er um sein Volk um das ganze Volk der Elben die
noch in Mittelerde weilten. Seit unendlich langer Zeit war es vollkommen gleichgültig
ob ein Elb Noldo, Sinda oder Vanya war. Sie wurden gemeinsam
gejagt und getötet.
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zu
Kapitel 5
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