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Titel:
Wenn die Blätter fallen - 5/? - Elb Nr. 6 Autor: S.E. Rückblende Überfall in Emnet Gespräche in Westron „“ /
Gespräche in Sindarin **
Der
Kampf tobte, um ihn herum starben Elben. Er kämpfte
erbittert und versuchte seinen Herren zu schützen.
Doch es gelang ihm nicht. Ein heißer Schmerz brannte
in seinem Rücken. Er war getroffen. Dann ein zweiter
im Bein. Er brach zusammen. np „Verzeiht mir Herr, ich war nicht stark genug!“ waren
seine letzten Worte ehe er zu Boden ging. Er sah noch
wie Lord Elronds Berater getroffen wurde. Dann fiel
er in das schwarze Loch der Bewusstlosigkeit und wartete
darauf in Mandos Hallen zu erwachen. Die Schwärze dauerte nicht lange, nach seinem
Zeitgefühl. War er schon angekommen? Ein unbändiger
Schmerz durchfuhr seinen Körper. Er riss die Augen
auf. Jemand hatte die Pfeile aus seinen Wunden gerissen.
Er hörte einen Schrei, war es seine Stimme? Das
konnte unmöglich Mandos sein. Nie würden die
Valar so brutal vorgehen. Als er schließlich noch die Stimme eines Menschen
hörte war im klar, dass er noch lebte. „Der hier lebt auch noch!“ Eine andere Stimme antwortete
„Schmeiß ihn auf den Wagen zu den anderen!“ Der Elb fühlte wie er hochgehoben wurde. „Nein
nicht in den letzen, der ist voll. Schafft ihn hier
rauf!“ Er verstand die Anweisungen nicht. Er sprach die
Sprache der Menschen nicht. Es war nie nötig gewesen. Er spürte wie er unsanft auf einen Wagen geworfen
wurde. Er landete auf einem anderen Elben, der aufstöhnte,
als sein Gewicht auf ihm lastete. Dann fiel er selbst wieder in Ohnmacht. Er kam wieder zu Besinnung, als der Wagenzug anhielt
und er hörte Kampfgeräusche, das surren von
Pfeilen, das schlagen von Schwertern und menschliche
Stimmen, die kurze prägnante Sätze riefen.
Er verstand die Worte nicht, aber es gelang ihm seinen
Kopf etwas anzuheben. Der Elb, der neben ihm lag, erhob sich mühselig
und ließ sich unbemerkt über den Rand des
Wagens fallen. Er konnte noch dessen stöhnen hören. Er erhob sich noch etwas. Der Schmerz ließ
ihn zusammenfahren. Er sah vermummte Gestalten, die
den Zug angriffen und er sah wie einige Elben fortgebracht
wurden. Dann viel er wieder in tiefe Bewusstlosigkeit. Er wurde erneut wach, als man ihn hochhob. Sein Agenmerk
fiel auf den Elben, auf dem er so lange halb gelegen
hatte. Seine Augen waren gebrochen, er war tot. Er war nicht einmal in der Lage für den toten
Kameraden zu beten. Er schloss die Augen und rief den
Namen seiner Frau. Ein markerschütternder Schrei weckte ihn erneut. Er lag auf einer Pritsche. Sein Rücken schmerzte,
sein Gewicht drückte auf seine Wunden. Er fühlte
rauen Stoff auf sich. Langsam öffnete er seine
Augen. Er war in einem dunklen Raum. Winzige Öffnungen,
in den Wänden, ließ nur spärlich Licht
herein und die Sonnenstrahlen malten Muster auf den
blanken Steinboden. Im Raum standen fünf Betten, alle belegt mit
Elben. Er fühlte sich leer und ausgelaugt. Er nahm
seine Hand hoch. Eine schwere Eisenkette hing an einem
Ring um sein Handgelenk. Die Kette war an der Wand befestigt. Er versuchte sich zu erheben, doch der Schmerz im
Rücken ließ ihn zurückfallen. *Du bis auch wach Saelbeth?* Der Elb drehte seinen
Kopf und sah den dunkelhaarigen Elben im Bett gegenüber
*Scheinbar! Was ist passiert? Wo sind wir?* *Wir sind in Gondor, Minas Tirith. Du hast überlebt!
Ob das ein Glück ist wage ich zu bezweifeln!* Jetzt versuchte Saelbeth sich noch einmal zu erheben,
langsam mit Bedacht. Unter Schmerzen gelang es ihm sich
aufzusetzen setzten. *Ich habe dich sterben sehen Figwit!*
Der dunkelhaarige Elb schüttelte den Kopf.
*Leider nicht. Sie haben unsere Wunden versorgt, und
achteten darauf, dass wir leben!* *Warum? Das gibt kein Sinn für mich. Sie wollten
uns alle töten! Warum sollten sie uns jetzt lebend
haben? Ich hoffe nur der Lord konnte entkommen* Figwit holte tief Luft und hielt sich die Rippen.
*Lord Elrond ist tot!* Saelbeth schloss die Augen und während eine
Träne sein Auge verließ betete er um seinen
Herrn. Schließlich ging die Türe auf und mehrere
Menschen traten ein. „So hier sind also schon Elben
wach…schön, schön. Spricht einer von euch
unsere Sprache, oder seid ihr alle nur ungebildete Orks?“ Saelbeth sah in Figwits Augen, dass der Mensch ihn
beleidigt hatte. *Was wollen die von uns?* Sofort kam einer der Menschen auf ihn zu und hielt
ihn eisern am Kinn fest. „Elb du solltest dich lieber
daran gewöhnen unsere Sprache zu sprechen! Ich
rate es dir!“ „Er kann deine Sprache nicht Mensch. Wir haben es
nicht nötig die Sprache von Sterblichen zu erlernen.
Ich tat es lediglich aus Langeweile!“ erwiderte
Figwit mit einem sarkastischen Unterton. Einer der Männer schlug ihm den Griff seiner
Peitsche gegen die Rippen. Er stöhnte auf und Saelbeth versuchte aufzustehen,
doch die Kette an seinem Handgelenk zwang ihn zu sitzen.
*Lasst ihn!* flehte er schließlich, nachdem
die Wache Figwit noch mit Peitsche über die Beine
schlug. „Du wirst nur sprechen wenn man dich auffordert!“
fauchte der Mensch Saelbeth an. „In drei Tagen werdet
ihr versteigert. Ihr könnt also froh sein, sonst
würde ich euch jetzt auspeitschen lassen bis ihr
darum wimmert Westron sprechen zu dürfen!“ Man stellte jedem Elben einen Becher mit Wasser hin
und ein Stück Brot. Dann versorgen Heiler die Wunden,
in ihrer groben Art und Weise salbten sie die Narben
und verbanden die offene Wunde Figwits. Schließlich
ließ man die Elben wieder alleine. *Was hat der Mensch gesagt?* fragte ein anderer und
alle sahen Figwit fragend an. *Sie wollen uns versteigern.* *Versteigern?* fragte ein weiterer. *Sie werden uns versklaven, so wie sie es schon mit
Menschen seit Jahrtausenden machen.* *Sklaven? Wir sind Elben, was denken sich diese einfältigen
Menschen?* *Sie haben uns besiegt, Saelbeth! Sie können
machen was sie wollen! Wer soll sie aufhalten?* Saelbeth vergrub sein Gesicht in seinen Händen.
Warum war er nicht mit seiner Schwester nach Valinor
gesegelt als noch Zeit war. *Was werden sie mit uns anstellen?* fragte ein großer
blonder Krieger, der einer der Soldaten Glorfindels
war. Figwit schüttelte den Kopf *Ich möchte
gar nicht darüber nachdenken!* +++ Die nächsten 2 Tage verbrachten die Gefangenen
dort wo sie waren. Sie durften nicht aufstehen, geschweige
den umherlaufen. Figwit musste den Elben die nötigten
Brocken Westron beibringen, damit sie einfache Befehle
verstanden. Sie wurden geschlagen, aber nur mit bedacht. Denn
die schöne Elbenhaut sollte nicht verletzt werden. Dann brach der 3. Tag an. Der Tag der Versteigerung.
Die Gruppe der fünf Elben wurden von ihren Ketten
befreit und mussten sich hintereinander aufstellen.
Dann wurden sie zusammen gekettet. Gemeinsam wurden sie in einen Baderaum geführt,
der sich einen Stock tiefer befand. Ihre Ketten wurden gelöst und sie wurden gezwungen
sich ihre zerlumpten Kleider auszuziehen. Dann mussten
sie in ein Becken, das mit eiskaltem Wasser gefüllt
war, steigen. Dort durften sie sich waschen. Die teilweise noch nicht verheilten Narben brannten
doch die Elben genossen das Wasser. Man gab ihnen Seife, damit sie gut riechen würden,
denn die Gefangenschaft in dem kleinen Raum ohne
die Möglichkeit irgendwelcher Reinigung hinterließ
Spuren. Nach kurzer Zeit mussten sie das Wasser wieder verlassen
und bekamen Kämme und Spangen um ihre Haare herzurichten.
Ohne die Möglichkeit sich zu bedecken standen sie
da und kämmten und flochten sie sich gegenseitig
die Haare. Die Menschen standen grinsend dabei. Wäre es
ihnen nicht strickt verboten worden hätte sich
sicher die ein oder andere Wache an den Elben vergriffen,
zu gierig waren die Blicke auf die, trotz der schlimmen
Zeit die sie durchmachen mussten, so wunderschönen
Körper. Ihnen wurden ärmellose Hemden zu geworfen, die
sie anziehen mussten. Saelbeth sah wie sich Figwit weigerte dieses entwürdigende
Hemd überzusteifen, da platzte einem der Wachen
der Kragen und er schlug ihm mit einer Eisenstange,
die die Wachen trugen um die Gefangen gefügig zu
machen, gegen Figwit’s Bein. Sofort platzte die noch nicht ganz verheilte Wunde
wieder auf und Blut floss am seinem Bein hinunter und
vermischte sich mit den Wasserlachen, die sich auf dem
gefliesten Boden verteilten. Der Elb fiel zu Boden. Der Aufseher brüllte die Wache an. Saelbeth
verstand nicht die Worte, doch er hatte das Gefühl,
das die Wache nun Ärger bekommen würde. Doch
sicher nicht vor den Gefangenen. Figwit’s Wunde wurde verbunden und die Gefangenen
wurden hinaus geführt, nachdem dem dunkelhaarigen
Beraters Elronds das Hemd mit Gewalt übergezogen
wurde. Die Elben wurden in Käfige gesteckt, die auf
dem großen Marktplatz im 4. Ring aufgestellt wurde. Saelbeth sah eine Tribüne, die errichtet wurde,
speziell für diesen Zweck so schien es. Da einige
Menschen noch daran herum hämmerten. Der blonde Elb stand in seinem Käfig und hielt
die Stäbe fest. Er konnte noch immer nicht wirklich
verstehen was hier vor sich ging. Fiwigt hatte sich auf den Boden gesetzt und hatte
seinen Kopf auf seine Knie gelegt. Immer mehr Menschen kamen an den Käfigen vorbei.
Sie redeten und grabschten nach den Elben, die sich
in die Mitte der Käfige zurückzogen. Dann kam der Aufseher mit einer Frau und einem Man
vorbei. Sie war die erste, die die Elben wirklich ansah.
Sie blickte Saelbeth direkt in die Augen und er versuchte
ihr allen Hass den er fühlte entgegenzuschleudern.
Sie sah ihn nur traurig an. Dann entdeckte sie Fiwigt.
Sie wechselte mit dem Aufseher ein paar Worte und nickte
schließlich. Bevor sie ging sah sie die anderen Elben noch einmal
an. Etwas kam Sealbeth eigenartig vor. Wie konnte so
eine gütige Stimme ein anderes Wesen beherrschen
wollen. *Menschen!* sagte er. Doch sofort hatte der
Aufseher mit seiner Stange gegen den Käfig geschlagen
und der Elb blieb stumm. Figwit wurde hinaus geführt. Er sah Saelbeth
an und lächelte *Wir sehen uns in Mandos Hallen,
sei tapfer*. Kaum gesprochen hatte er schon wieder mit
der Stange einen Schlag abbekommen, diesmal auf dem
Rücken. Saelbeth weinte dem Freud eine letzte Träne
nach. Die Auktion schien kein Ende zu nehmen. Sie war eine
Aneinanderreihung von Demütigungen für die
Elben. Auf der Tribüne hatten viele der Kaufleute Gondors
und reicher Dúnedain Platz genommen. Jeder wollte einen dieser wertvollen Sklaven. Sie wurden angeboten so wie sie dastanden, oder mit
entsprechender „Erziehung“, für den Fall, das der
Käufer seinen Elben nicht selbst brechen wollte.
Doch die meisten wollten sich diesen Spaß nicht
nehmen lassen. Die Elben wurden einzeln vorgeführt. Der Auktionator
pries jeden einzelnen Elben an und erzählte absoluten
Unsinn über Herkunft und Alter der Elben. Da Figwit
der einzige war, der die Sprache verstand, war es den
anderen gleich was gesprochen wurde. Es war ihnen nur
nicht gleich was mit ihnen getan wurde. Als der erste Elb vorgeführt wurde blieb den
anderen Elben vor entsetzten der Atem stehen. Dem Elben wurde das Hemd ausgezogen und er wurde
herum gedreht, so dass alle den Elben in seiner ganzen
Pracht sehen konnten. Die Zuschauer waren begeistert und grölten und
riefen obszöne Dinge. Der erste Elb war derart
überrascht und eingeschüchtert, dass er alles
über sich ergehen lies, und wurde zu einem horrenden
Preis ersteigert. Für gewöhnlich wurden Sklaven
zu einem viel niedrigeren Preis verkauft. Aber der Auktionator
warb mit ihrer Unsterblichkeit und ihrer großen
Belastbarkeit. Der 3. der insgesamt 11 Elben war der erste, der
sich wehrte. Schon sein Hemd wollte er sich nicht ausziehen
lassen. Drei Wachen hielten ihn schließlich fest
und ein 4. schnitt ihm mit dem Doch das Hemd vom Leib. Das Gegröle wurde umso lauter und der
Elb wurde auf alle viere gezwungen. Dieser Elb ging für einen noch höheren
Preis an einen dicken Kaufmann aus Südgondor, der
sich schon freute den Elben „einzureiten“ wie er sich
ausdrückte. Als 6. kam Saelbeth an die Reihe. Er stand vor der
Menschenmenge und wollte jeden einzelnen umbringen,
doch er war nicht dumm. Er würde niemals lebend
herauskommen, wenn er sich wehren würde. Dies waren
doch nur dumme Menschen, die irgendwann sterben würden. So stellte er sich stolz, hocherhobenen Hauptes hin
und ließ sich das Hemd ausziehen. *Seht ihr schwachen Menschen! Seht, was ihr niemals
sein werdet!* rief er völlig ruhig. Die Wache holte aus und schlug ihm in die Rippen. Der Schmerz raubte ihm den Atem, doch er konnte stehen
bleiben. Dann hörte er einen Mann aus der 2. Reihe
rufen: *Elb, ich werde dir zeigen, wie es ist einem
schwachen Menschen zu dienen!* „Den nehm ich!“ rief
er dann in Westron und ersteigerte Saelbeth, für
den sonst niemand derart viel bezahlen wollte, obwohl
er nur einer von vieren war, deren Haar blond wie flüssiges
Gold schien. Nach der Versteigerung überreichte der Auktionator
dem Stadthalter eine Pergament in dem genau aufgeführt
wurde, welcher Elb wo hingeführt wurde. Drei Elben kamen nach Südgondor, zwei davon
auf Galeeren. Vier Elben kamen in das reiche Ithilien
wo vornehme Dúnedain sie mit nach Osgiliath nahmen.
Zwei Elben blieben in Minas Tirith bei reichen Kaufleuten
und zwei wurden nach Dol Amroth gebracht, sie wurden
für Fürst Imrahil ersteigert. Saelbeth wurde das Hemd zugeworfen und er durfte
sich wieder anziehen. Er wurde auf einen Baumstumpf
gesetzt und von vier starken Wachen festgehalten. In
ihm stieg Panik auf. Er wusste nicht was geschah, da
kam ein 5. Mann mit einem glühenden Eisen und brannte
ihm ein Zeichen auf den Oberarm. Der Schrei des Elben wurde mit einem Knebel erstickt.
Dann wurde im auf der Innenseite seines Oberschenkels
ein zweites Zeichen eingebrannt. Der Elb viel für kurze Zeit in Ohnmacht, der
Schmerz an dieser Stelle war nicht zu ertragen. Als er wieder zu sich kam wurde gerade eine
Kräuterpaste auf die offene Wunden gestrichen,
dann wurden sie verbunden. Er wurde zu dem Mann geschleppt, der ihn gekauft
hat. Er sah in das, mit Schweiß und Tränen
verschmierten, Gesicht des Elben. *So du bist also Elb
Nummer 6. Ich denke du hast einen Namen.* Saelbeth
sah ihn mit müden und schmerzverzerrtem Gesicht
an, antwortete aber nicht. * Du willst nicht reden…
gut dann heißt du ab heute: enchui 1)* Es war Saelbeth gleich, wie dieser Mensch ihn nannte.
Er bekam eine Tunika und eine Leggins und wurde
am nächsten Tag nach Ithilien gebracht, dort wo
er sein neues Leben als Haussklave des Herren Findegil
des König Freund und Biograph, beginnen würde. +++ *Oberst Lothion, bin ich froh euch gefunden zu haben.
Wir machten und schon Sorgen um euch!* *Hoheit, gut euch zu sehen! Die Sorge ist berechtigt.
Wir wurden angegriffen von König Aragorn und seinen
Gondorianern. Sie haben gewütet wie eine Horde
Orks. Wir wissen nicht wie viele von uns überlebt
haben, ob irgendein Elb fliehen konnte. Wir müssen
sofort zum König!“ Haldir blieb völlig regungslos auf seinem Pferd
sitzen, bis Legolas ihn ansprach. *Hauptmann Haldir,
ich bin erfreut, dass auch ihr entkommen konntet, seid
unser Gast in Eryn Lasgalen!* Der Galadhrim nickte nur und setzte sich in Bewegung
um weiterzureiten. Als sie auf einer Hochebene hinter der Furt
des Anduin ritten, konnten die Elben weit im Süden
ein schwarzen Band erkennen, dass sich in den Norden
schlängelte. *Sie erreichen morgen den Goldenen Wald!* stellte
Legolas emotionslos fest. Haldir sprach ein Gebet zu
den Valar. Sie erreichten unbehelligt Eryn Lasgalen. Haldir
und Lothion wurden sofort zum König vorgelassen.
Legolas blieb an ihrer Seite. Lothion erklärte Thranduil die hoffnungslose
Lage in der sich die Elben befanden. Nachdem Lothion
mit seinem Bericht fertig war, herrschte Totenstille
im Versammlungssaal. Keiner der Berater des Königs
wagte etwas zu sagen. Haldir ergriff das Wort. *König Thranduil, erlaubt
mir zu sprechen!* Der König nickte. *Lothlorien
benötigt eure Hilfe. Lord Celeborn hat den Wald
evakuieren lassen. Flüchtlinge sind auf dem Weg!* Thranduil fühlte sich nicht wohl, so viele Galadhrim
aufzunehmen, jetzt wo seinem Land selbst Krieg drohte.
*Ich werde keinen Elben zurückweisen!* sagte er
knapp. *Lord Celeborn bittet euch um mehr! Schickt Krieger
für den Kampf gegen Gondor!* *Ich werde keinen einzigen meiner Krieger aus dem
Wald schicken. Wir sind schon jetzt zu wenige. Wenn
Aragorn Lothlorien eingenommen hat wird er vor meiner
Türe stehen. Ich habe nicht vor ihn hereinzulassen!* *Er ist uns tausendfach überlegen, Vater! Aragorn
muss gestoppt werden!* Legolas ist entsetzt aufgesprungen. *In Bruchtal wird alles koordiniert werden, mein
König. Lasst mich für Eryn sprechen!“ bat
Lothion. *Mich interessiert nicht was die Noldor unternehmen!
Unser Volk ist alles um was ich mich kümmere!* *Vater! Du kannst nicht so engstirnig sein!* *Legolas! Was denkst du wo du hier bist?* *Das frag ich mich auch! Was tust du, wenn es den
Menschen gelingt uns zu überrennen? Eine Flucht
nach Valinor ist nur über Bruchtal möglich.
Du kannst nicht immer noch deinen Hass auf Gil-Galad
alle Noldor spüren lassen und damit dein Volk in
den Untergang treiben! Bleib hier, kümmere dich
um die Sicherheit unseres Waldes. Ich werde Abkommen
mit Bruchtal und Lorien schließen und Lothion
wird mich begleiten!* Ein Raunen ging durch die Menge. Niemals hatte es
jemand gewagt so mit dem König zu reden. Die Anwesenden
rechneten mit einem Donnerwetter des Königs. Er nahm seinen Becher und trank einen kräftigen
Schluck Wein. Als er den Becher abstellte zuckten fast
alle zusammen, bei dem Schlag, als der Becher den Tisch
berührte. Wieder herrschte Stille. Thranduil atmete kräftig durch und sah dann
seinen Sohn an. *Legolas, du bist mein einziger Sohn,
ich verstehe deine Einwände, doch ich kann es nicht
erlauben, dass du den Wald verlässt. Ich werde Lothion nach Bruchtal schicken, nicht gerne,
denn er ist einer meiner besten Männer. Aber ich
werde auf keinen Fall Krieger schicken. Wir werden uns
auf eine Belagerung einstellen! Deshalb brauch ich meine
Männer. Sollte der schlimmste Fall eintreten und
wir müssen fliehen, wird es Bruchtal schneller
merken als ihm lieb sein kann.* Er entließ Lothion mit schriftlichen Anweisungen
für Elrond und wünschte ihm und dem Galadhrim
viel Glück. Beide verließen den Saal. *Nicht ganz was du erhofft hast, nicht wahr?* fragte
Lothion den Hauptmann. Haldir schüttelte den Kopf.
*Nein, aber vielleicht bringt ihn Legolas ja noch zur
Vernunft. Ich werde mir jetzt eine Unterkunft zuweisen
lassen. Morgen treffen wir uns wieder!* Haldir drehte sich um, um die Unterkünfte der
Krieger aufzusuchen. Er hatte schon unzählige Male
hier die Nacht verbracht, als er noch zum Schutz seines
Lords eingeteilt war. *Haldir!“ Lothion rief ihm nach. Der Galadhrim drehte sich um. *Kann ich dir für heute Nacht meine Besuchermatratze
anbieten? Ich möchte gerne etwas wiedergutmachen.* Haldir wollte sofort ablehnen aber sein Mund sprach
die völlig falschen Worte. *Ich nehme gerne an.*
Es gab kein zurück. Sie saßen zusammen in Lothions geräumigem
Zimmer, das mit edlen aber einfachen Möbeln ausgestattet
war. Ein großes Bett, Tisch und Stühle mit
verzierten Beinen. Ein großer Schreibtisch
mit unzähligen Schubladen und einem großen
Gemälde darüber. Es zeigte eine wunderschöne
Elbin, mit langem goldblondem Haar und grünen Augen
die Haldir sehr bekannt vorkamen. *Ist das deine Gemahlin?* fragte Haldir, wohlwissend,
dass es sicher nicht seine Frau war. Lothion lächelte. *Nein, dies ist meine Schwester!* *Du hast eine Schwester?* *Du hast doch auch Geschwister!* *Richtig! Wo ist sie?* *Sie ist in Valinor, so hoffe ich. Ich habe sie seit
Jahrhunderten nicht gesehen. Sie hatte sich mit Thranduil
gestritten und hat beschlossen nach Valinor zu segeln.
Leider ließ sie niemanden von ihrer Familie mit
sich reisen.* Haldir schüttelte den Kopf. So viel Unvernunft.
Elbinnen! Ging es ihm durch den Kopf. Sofort kamen ihm seine Brüder in den Sinn. Er
vergrub sein Gesicht in seine Hände. Lothion nahm sofort ihn in die Arme. *Du denkst an
deine Geschwister* *Ich habe sie im Stich gelassen* bemerkte Haldir
mit einem verbittertem Unterton. *Sag so einen Unsinn nicht. Dadurch, dass wir entkommen
sind können wir hunderte Elben retten. Du weißt
nicht ob deine Brüder tot sind* Haldir sah Lothion an. Warum musste dieser Elb so
wunderschöne Augen haben. Er wollte nicht fühlen
was er für ihn empfand. Nicht jetzt! Lothion strich Haldir sanft mit dem Daumen um seine
traurig blickenden Augen. *Du sollst dir heute Nacht
keine Sorgen machen, mein Freund. Ich möchte noch
einmal in meinem Leben Liebe empfinden, bevor ich sterbe!* Haldir sah den Tawarwaith überrascht an. *Du….*
Doch Lothion legte deine Hand auf Haldirs Mund. *Schhh…Lass
uns einfach nur das Bett teilen. Wir müssen nichts
anderes tun. Ich möchte nur deine Nähe spüren,
dein Haar berühren und deine Lippen schmecken* +++ Haldir lag in den Armen Lothions und schlief. Ihre
nackten Körper waren eng aneinander geschmiegt
Jeder Bewegung des einen folgte der andere. Haldir bewegte
sich viel. Er träumte. Was er träumte war alles andere als schön.
Mit einem Schrei wachte er auf, Lothion war schon über
ihn bebeugt. *Haldir was ist?* Er wischte ihm eine schweißnasse
Strähne aus dem Gesicht. *Die Herrin..!* dann vergrub
er sich in Lothions Arme und weinte. +++ Die Armee Gondors kam erstaunlich schnell voran,
nach knapp zwei Wochen standen sie vor dem Goldenen
Wald. Der Befehlshaber ließ die Truppe in Angriffsformation
gehen und war sichtlich zufrieden mit sich. Einer seiner
Offiziere kam auf ihn zu. „Fürst Imrahil! Im Norden fliehen noch einige
Elben aus dem Wald. Sollen sie eingefangen werden!“
Des Fürsten Blick verfinsterte sich. Er wollte
keinen entkommen lassen. Das würde dem König
nicht gefallen. „Beregond, such dir die schnellsten Reiter und die
besten Schützen. Du kennst die Befehle, keiner
soll entkommen!“ Der Hauptmann nickte und entfernte
sich mit einer Gruppe von rund 500 Reitern in den Norden. Imrahil ließ seine Männer in mehreren
Wellen in den Goldenen Wald eindringen. Die erste Welle
wurde doch zum größten Teil gestoppt. Doch
die zweite Welle holte schon etliche Elben von ihren
Bäumen und die 3. Welle drang bereits tief in den
Wald hinein. Die vierte Welle sorgte dafür, dass
sie nicht von hinten eingekreist wurden. Dem Fürsten war nicht bewusst, dass hier 200
Elben gegen 10.000 Männer kämpften. So dachte
er einfach den Elben so überlegen zu sein. Nach zwei Tagen erreichte er mit der 3. Welle Caras
Galadhon. Doch es war bereits verlassen Er ließ einige Männer zurück um die
Stadt zu sichern und machte sich auf den Weg in den
Norden, in dem es noch immer Kämpfe gab. +++ Celeborn hielt seine Gemahlin an den Armen fest.
*Galadriel du musst jetzt gehen.* Sie schüttelte den Kopf. *Nein, ich werde nicht
nach Düsterwald gehen, während du hier kämpfst.
Ich bleibe!* *Das ist Unsinn! Ich werde dich jetzt mit einigen
Galadhrim nach Bruchtal schicken. Dort treffen wir uns!*
Galadriel sah ihren Gemahl an. *Versprichst du
mir nach Bruchtal zu kommen? Du gibst mir dein Wort,
das du überleben wirst?* *Ich werde nach Bruchtal kommen, die Valar mögen
mein Zeuge sein! Nun los* Mit 10 Elben machte sich Galadriel auf den Weg in
den Norden, den geheimen Weg über das Nebelgebirge.
Doch noch ehe sie den Spiegelsee erreichten kamen hunderte
von Menschen auf sie zu. Celeborn sah wie die sie versuchten zu fliehen. Die
Pferde waren zwar schneller als die der Menschen, doch
sie konnten den Elben den Weg abschneiden und etliche
Pfeile zurrten, die Elben stürzen einer nach dem
anderen vom Pferd. Der Herr des Goldenen Waldes missachtete die Warnungen
seiner Leibwache und rannte zu Fuß den Weg zum
Spiegelsee hinauf, ungesehen von den Reitern. Ihm folgte
seine Leibgarde. Er sah wie Galadriel vom Pferd stürzte.
Ein Mensch beugte sich über sie. Celeborn legte
noch einen Pfeil an seinen Bogen und spannte ihn. Der
Mann stürzte sich auf Galadriel und wollte
ihr das Kleid herunterreißen, doch die Herrin
wusste sich zu wehren. Sie stieß ihn von sicher
herunter, stand geschwind auf und rannte los. Sie entdeckte
Celeborn den Weg hinauf rennen und kam ihm entgegen.
Als sie ihn fast erreichte hielt sie inne. Sie starrte
Celeborn an. Ein dünner roter Faden lief aus ihrem
Mundwinkel, Blut! Sie fiel in Celeborn’s Arme und er
sah den Dolch der bis zum Heft ich ihrem Rücken
steckte. Vorsichtig zog er ihn heraus. „Galadriel, meine Liebste,
mein Augenstern!“ er strich ihr sanft über ihre
Wange. Sie lächelte. „Versprich..mir ..nach Bruchtal
zu gehen. Lebe! Suche unser Kind!“ „Ich werde
dich mitnehmen, halte durch!“ Er riss ein Stück
seiner Tunika ab und presste es gegen ihre Wunde. Dann
stand er auf, seine Gemahlin auf den Armen und rannte
los. Seine Leibgarde folgte ihm und sie konnten die Menschen,
die an der Jagd nach Galadriel beteiligt waren, ausschalten.
Lautlos tauchen sie im Schutz ihrer Elbenmäntel
in der Dämmerung unter. Die schwachen Menschenaugen
konnten sie in dem hügeligen Gebiet nicht ausmachen. Sie rannten den ganzen Weg bis zu dem geheimen Aufgang
zu einem Pass über das Nebelgebirge. Dort machten
sie eine kurze Pause. Die Garde sah sich um, ob noch
andere Galadhrim den Weg hinauf zum Spiegelsee geschafft
hatten, doch keiner folgte ihnen. Celeborn saß auf dem Boden und hatte seine
geliebte Frau im Arm. Ihre Atmung ging sehr flach und
sie war bis zu jedem Zeitpunkt nicht bei Bewusstsein. Schließlich öffnete sie die Augen. „Liebster?“
flüsterte sie. Liebevoll strich er über ihr
lockiges Haar. „Meine Blume?“ „Mir ist kalt!“ „Wir sind bald da, halte durch. Du hast schon schlimmeres
überstanden!“ „Du wirst dich um unser Kind kümmern?“ „Natürlich, ich werde ihn sicher nach Valinor
bringen zu dir mein Stern!“ „Celeborn, ich habe dich immer geliebt!“ „Ich weiß!“ „Ich werde auf dich warten!“ Der Lord der Galadhrim konnte seine Tränen nicht
länger zurückhalten. „Ich werde zu dir kommen, sobald unser Kind in Sicherheit
ist.“ „Celleborn ich…“ Die Elbin atmete noch einmal ein und dann verließ
die Luft ihre Körper ein letztes Mal. Kein Wort kam über Celeborn’s Lippen. Er hielt
seine Frau im Arm und wiegte sie wie ein Kind in seinen
Armen. Immer und immer wieder strich er über ihr
Haar, er vergaß Raum und Zeit um sich herum Bis einer seiner Garde auf ihn zukam. „Mein Lord,
es wird bald Tag, wir müssen weiter. Die Schergen
der Menschen kommen näher. Sie werden den Aufgang
entdecken. Bitte Lord Celeborn, wir werden die Lady
mitnehmen!“ Celeborn sah auf und schüttelte den Kopf. „Nein.
Sie ist bei unserer Tochter. Wir werden ihren Körper
hier beisetzten. Hier wo ihre Seele den Körper
verlassen hat!“ Der Krieger nickte und gab entsprechende Anweisungen.
Noch bevor der Morgen graute machten sie sich auf den
Weg nach Bruchtal. Während des gesamten Weges sprachen sie so gut
wie kein Wort. Celeborn betete nur leise, dass sein
Volk sicher nach Eryn Lasgalen gekommen sein möge. 1) sechster.
~~~~~
zu
Kapitel 6
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