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Titel:
Wenn die Blätter fallen - 9/? - Das Spiel beginnt Autor: S.E. Gespräche kursiv
in Sindarin
Haldir ging mit Lothion durch das
abendliche Bruchtal. Sie hatten ein letztes Mal zusammen gegessen. Die Wege der
Gemeinschaft würden sich morgen trennen. Er war einer der wenigen, die in
Bruchtal blieben. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, dass Lothion alleine
nach Düsterwald ging. Alleine entsprach nicht der Wahrheit, er ging mit Prinz
Legolas.
Doch dem Galadhrim hatte ein ganz
schlechtes Gefühl. Er hatte doch eben erst begonnen für den rothaarigen Elben
etwas zu empfinden. Was, war ihm allerdings noch nicht klar.
Sie überquerten einer der
unzähligen kleinen Brücken, die die Bäche und Quellen überspannten. Plötzlich
hielt Lothion inne und sah an einem der Quellen jemand sitzen. Haldir konnte nicht
erkennen wer es war, doch Lothion rannte bereits los, noch bevor Haldir ihn
fragen konnte. Er rannte, als sei ein Balrog hinter ihm her. Vor der Gestalt
blieb er stehen. „Berennil?!“ seine
Stimme zitterte, seine Augen spiegelten seine Überraschung wider.
Die Elbin sah auf und ihre grünen
Augen trafen seine. „Lothion!“ Sein
Name kam wie eine Bestätigung, Gewissheit die nun zu Tage kam.
„Was tust du hier in Eru’s Namen?“ konnte Lothion endlich sagen,
nachdem er aus seiner Starre erwacht war. „Ich
lebe hier!“ „Du lebst hier? Warum? Du
wolltest doch längst in Valinor sein?“
Haldir hatte die beiden erreicht
und beobachtete das Schauspiel aus einiger Entfernung, er erkannte jedoch mit
wem Lothion sprach. Es war die Elbin auf dem Bild, das in Lothion’s Zimmer
hing.
„Ich bin erwachsen! Ich kann leben wo ich will!“ rief sie wütend. „Ist das alles? Ich kann leben wo ich will?
Hast du dir schon mal Gedanken über andere gemacht, deine Eltern? Erianor ist
dir nach Valinor nachgereist um mit dir den Bund einzugehen!“
Berennil stand auf, ihre Augen
blitzten wütend. „Steck dir den Mistkerl
in den Hintern! Und lass mich in Ruhe! Das ist der Grund warum ich weg von euch
musste!“
Lothion hielt sie am Arm fest,
damit sie nicht fortlaufen konnte. „Was
ist nur los mit mir?“
Mit der freien Hand schlug sie
ihrem Bruder ins Gesicht. Er ließ sie los und die Elbin rannte weg, direkt an
Haldir vorbei, der seinen Blick ständig zwischen ihr und Lothion hin und her
wandern ließ.
Schließlich ging er zu Lothion. „Was ist los?“ „Sie hat uns alle angelogen! Sie hat mich angelogen!“ Haldir legte
sanft seine Hand auf Lothion’s Arm. „Es
wird sich alles klären!“
„Ich will nicht das es sich klärt, sie ist ein egoistisches Miststück!“
Mit diesen Worten ließ er den Galadhrim stehen und ging über die Brücke zurück
in die Gärten.
Haldir musste lange suchen bis er
Lothion fand. Er durchsteifte den kleinen Wald, der bis zum großen Abgrund
führte. Der Tawarwaith saß auf dem
untersten Ast und warf einen wütenden Blick auf Haldir, der es wagte ihn
anzusprechen.
„Verschwinde!“ „Lothion, sei
vernünftig! Sie wollte dich sicher nicht verletzten!“ „Sie hat mich verletzt! Sie hat mich so viele Jahre im Irrglauben
gehalten. Sie wusste genau das ich hier bin und sie ist mir ausgewichen!“ „Sie hat Angst, sie wollte nicht, dass du
enttäuscht von ihr bist!“
„DAS BIN ICH ABER!“ wütend stieg Lothion den Baum höher empor. Er
wollte aus Haldir’s Nähe entkommen. Doch er vergaß wer dort unten stand, ein
Galadhrim! Haldir schwang sich schnell auf den untersten Ast und folgte Lothion
den Baum hinauf. „Lothion bleib’ stehen,
das ist albern! Du benimmst dich wie ein Kind!“ „Verschwinde!“ „Nein das werde
ich nicht! Ich weiß wie man mit bockigen kleinen Kindern fertig wird“
Lothion hielt inne und sah zu
Haldir hinunter, der ihn fast eingeholt hatte. „Bockiges Kind?“ fragte der rothaarige Elb wütend, seine grünen
Augen blitzen. Schneller als er damit gerechtet hatte stand Haldir vor ihm. „Bist du endlich zur Vernunft gekommen?“
„Vernunft? Spinnst du?“
„Lothion du benimmst dich völlig irrational! Deine Schwester ist in
Sicherheit, ist das nicht das wichtigste?“
„In Sicherheit wäre sie, wenn sie das Schiff genommen hätte!“
„Sie wird ihre Gründe haben,
hier geblieben zu sein! Vielleicht hat sie einen Freund?“
„Sie hatte ihren Freund in Eryn zurückgelassen, was soll sie dann hier
mit einem anderen. Nein ich denke sie will gar keinen Elben.“
„Woher weißt du das?“
„Ich bin ihr Bruder! Ich habe sie aufgezogen!“
„Ah großer Bruder und du wusstest wie lange nicht, dass sie in Bruchtal
verweilt?“
Lothion’s Augen sprühten vor Wut.
Er holte aus und schlug Haldir mit der Faust in den Magen. Der Hauptmann konnte
dem Schlag nur bedingt ausweichen und die Wucht des Schlages bekamen seine
Rippen ab. Mit einem Zischen ließ er all seinen Atem entweichen und hielt sich
am Stamm des Baumes fest.
„Sind dir die Argumente ausgegangen Oberst?“ presste er heraus,
während er seine Rippen hielt.
Völlig außer sich wollte Lothion
noch einmal zuschlagen, doch diesmal eher halbherzig und Haldir konnte seine
Hand festhalten.
Er drängte sich dicht an den
Waldelben. „Du musst sie sehr lieben wenn
du so wütend bist!“ Ihre Gesichter waren nur wenige Zentimeter getrennt.
Haldir zog Lothion noch dichter an
sich heran. Der rothaarige Elb wollte ihn wegstoßen, doch es war zu spät. Der
Galadhrim presste seine Lippen hart auf die Lothions. Sofort begann ein
stürmisches Liebessspiel ihrer Zungen, weit über den Dächern Bruchtals.
Weil sie Luft holen mussten
trennten sie sich wieder. „Wenn du zuviel
Energie hast, weiß ich eine bessere Möglichkeit sie zu gebrauchen mein lieber
Elb. Du musst morgen fort und ich weiß nicht, ob ich dich jemals wieder sehe!
Gib uns diese Nacht!“
Jetzt konnte Lothion wieder
lächeln. „Worauf wartest du dann noch?“
„Das wir von dem Baum steigen!“ „Ich dachte du bist ein Galadhrim?“
Lothion drückte sich dichter an
Haldir. Ihre Erektionen rieben aneinander. Haldir stöhnte in Lothion’s Ohr. „Ich dachte dabei eher an dich Waldelb!“
Mit einem Kuss beendete Lothion das
Gespräch und begann Haldir’s Tunika zu öffnen, während er sich gegen den
Baumstamm lehnte. Er strich sanft über Haldir’s nun nackte Brust. „Wie sehr ich dich begehre!“ hauchte
Haldir in Lothion’s Ohr und begann
daran zu lecken und zu knabbern. Lothion stöhnte auf. „Haldir tu etwas nimm mich, sonst kann ich
für nicht garantieren!“
Haldir öffnete Lothion’s Tunika mit
einer Seelenruhe, streichelte ihn sanft über die schon aufgerichteten Brustwarzen. Dann drehte er den Waldelben
um. Lothion hielt sich mit beiden Händen nun am Baumstamm fest. Er spürte die
Raue Rinde des Baumes auf seinem nackten Oberkörper. Haldir küsste seinen Nacken und ließ die Tunika über die
Schultern gleiten.
Nachdem Lothion sich kurz vom Stamm
gelöst hatte, schwebte die Tunika dem Boden entgegen.
Haldir schmiegte sich wieder fester
an Lothion’s Rücken und begann dessen Leggins zu öffnen. Schnell war die Hose
bis zu den Knien heruntergezogen. Lothion stöhnte, als Haldir seine
Männlichkeit berührte und sich noch dichter an den Waldelben drückte. Lothion spürte
Haldir’s Enge in dessen Hosen und drückte sich etwas dagegen.
Schließlich befreite der Galadhrim
seine Erektion aus dem engen Gefängnis und drückte sich an Lothion. „Mach schon!“ stöhnte der rothaarige Elb.
„Ich habe keine…“ Haldir kramte in einer Tasche seiner Tunika und
fand eine Phiole darin. „Danke Lord
Glorfindel!“ hauchte der Galadhrim. Lothion warf einen Blick über die
Schulter. „Glorfindel?“ „Ich habe die Tunika von Lord Erestor
bekommen!“
Nachdem Lothion Handir’s ölige
Finger an seiner Kluft spürte wusste er was Haldir meinte.
Langsam und sorgfältig bereitete er
Lothion vor und drang schließlich mit einem einzigen Stoß tief in den Waldelben
ein. Lothion krallte sich in die Baumrinde und stöhnte. Haldir küsste seinen
Nacken und hielt kurz inne, damit sich Lothion an ihn gewöhnen konnte, in
dieser ungewöhnlichen Stellung. Immerhin konnte er seine Beine kaum spreizen,
der Ast auf denen sie standen war nicht sonderlich breit. „Beweg dich endlich Galadhrim!“ knurrte Lothion und drückte sein Hinterteil
Haldir entgegen. Natürlich erfüllte er den Wunsch des Oberst und begann einen
schnellen, harten Rhythmus während er sich an Lothion’s Hüfte festhielt.
Ihr Atem wurde immer schneller, die
Äste und Zweige um sie begannen zu zittern.
„Berühr mich endlich!“ keuchte Lothion, der völlig in seiner Lust
gefangen war, nach dem Haldir immer und immer wieder seinen geheimen Punkt
traf, der ihn zur Extase brachte..
Der Galadhrim tat wie ihm befohlen.
Er löste sich mit einer Hand von Lothion’s Hüfte und griff nach vorne. Er
musste seine Position etwas verlagern um das Gleichgewicht zu halten. Dann
massierte er, im gleichen Rhythmus wie er sich im Oberst bewegte, Lothion’s
Schaft.
Immer unkontrollierter wurden ihre
Bewegungen, immer stärker zitterten die Aste, Zweige und Blätter um sie herum.
Immer lauter wurde ihr Stöhnen, bis sich Lothions als erstes in Haldirs Hand
ergoss. Es dauerte nur einen Augenblick und mit seinem letzen kräftigen Stoß
kam auch Haldir’s Höhepunkt und er gab Lothion seinen Samen.
Schweratmend umarmten beide den
Baumstamm und Haldir drückte sich fest an Lothion, sodass der Oberst den
rasenden Herzschlag des Hauptmanns spürte.
„Du bist einmalig!“ haucht Haldir ihm ins Ohr und küsste dessen
Spitze. „Du bist auch nicht übel! Aber
lass uns lieber runter gehen, ich bin voller Rinde…ich brauche … nein wir
brauche ein Bad!“
Haldir drehte Lothion langsam um
und küsste ihn. „Gerne nehme ich mit dir ein Bad. Außerdem möchte ich das
nächste Mal deine wunderschönen grünen Augen funkeln sehen, wenn du mich
nimmst!“
Niniel und Orophin spazierten durch
den nächtlichen Wald von Bruchtal, als Orophin plötzlich stehen blieb und nach
oben sah. Niniel konnte nichts hören, doch ehe sie sich versah schwebte eine
dunkelblaue Tunika herunter. Orophin lächelte und ließ das Kleidungsstück
liegen. „Was war das?“ fragte die
Dúnadan. „Wir stören, lass uns hinüber
zum Wasserfall gehen, wenn du möchtest!“ „Nichts lieber als das!“ Niniel hängte sich wieder in seinen Arm ein
und während sie weiterlief blickte sie noch einmal zurück und sah hinauf in die
Baumkronen. Doch sie konnte nichts erkennen, nur das rascheln einiger Blätter
nahm sie war.
………
Am nächsten Morgen wurde es ein
schwerer Abschied für alle. Zuerst ging die Gruppe um Théodred. Haldir
verabschiedete sich ungern von seinen Brüdern, doch er glaubte sie in Rohan
einigermaßen in Sicherheit.
Halbarad tat sich schwer sich von
Niniel zu verabschieden. Es war das erste Mal, dass sie auf sich alleine
gestellt war. Sie war nur in Minas
Tirith ohne ihren Bruder gewesen und sie kam ihm sehr verändert vor, als sie
nach 2 Jahren wieder nach Hause zurückkehrte.
„Kleines, pass auf dich aus! Du
solltest dich an Èowyn halten.“ Dann ging er zu Orophin. „Du wirst dich um meine Schwester kümmern, wenn du ihr das Herz brichst
werde ich dich töten!“
Der Galadhrim verbeugte sich vor
dem Fürsten. „Ich werde sie ehren und
lieben, solange wir zusammen sein können!“
Haldir hob eine Augenbraue und
wusste nicht wem er mehr böse sein sollte: Halbarad, weil er seinen Bruder
bedrohte oder Orophin, weil er sich überhaupt mit einer Menschenfrau
eingelassen hatte.
Der Zug nach Rohan setzte sich in
Bewegung. Haldir und Halbarad standen am Tor und sahen ihnen gemeinsam nach bis
sie hinter einer Biegung verschwanden. „Sie
liebt ihn!“ sagte Halbarad. Haldir nickte: „Ich denke auch mein Bruder empfindet sehr viel für eure Schwester, ich
habe ihn noch nie so erlebt!“
Nachdem Halbarad mit seinen Männern
zurück nach Arnor ritt war nun auch für die Waldelben die Zeit gekommen zurück
nach Eryn zu reisen. Berennil unterhielt sich mit Legolas und verbeugte sich
schließlich. Legolas nahm sie in den Arm und küsste ihr die Stirn. Lothion sah
dem Schauspiel mit zwiespältigen Gefühlen zu.
„Geh zu ihr!“ sagte Haldir der
neben ihm stand. „Ich will aber…“ „GEH!“
„Wir werden ihn befreien, hab vertrauen! Wenn nötig werde ich alle
Soldaten Eryn dazu einsetzten!“ „Wen
wollt ihr befreien?“ fragte Lothion und sah Legolas überrascht an. Es waren
noch keine Elben aus Eryn in Gefangenschaft geraten.
„Saelbeth!“ Die Tränen rannen Berennil nun in Strömen hinunter.
Lothion nahm seine Schwester in die Arme. „Was
hast du mit Saelbeth zu tun?“ Ihre leuchtend grünen Augen sahen Lothion unendlich traurig an. „Auch wenn du mich noch mehr verachtest,
Bruder! Ich liebe Saelbeth. Er ist der Grund warum ich nicht weiter zu den
Anfurten gereist bin. Lothion, ich wollte niemals Erianor haben. Ich hätte mich
nie an ihn gebunden. Er war der Grund warum ich geflüchtet bin!“
„Du hast geglaubt wir zwingen dich den Bund mit Erianor einzugehen?“
„Ja! Vater bestand darauf, ich habe ihn
angefleht!“ „Das wusste ich nicht!“
„Ja ich weiß! Aber es ist jetzt vorbei
und nun weiß ich auch warum es mich nach Bruchtal zog.“
Wieder flossen Tränen: „Nun ist er irgendwo gefangen und man foltert
ihn. Ich würde es nicht überleben, wenn er stirbt!“ Lothion nahm seine
Schwester in die Arme und drückte sie fest an sich. „Ich werde ihn befreien für dich und für Lord Celeborn!“
Der Galadhrim Fürst stand auf der
Freitreppe und nickte Lothion zu. Seine Hände waren zu Fäusten geballt. Erestor
stand neben ihm und legte seine Hand auf die Schulter Celeborns. „Wir werden die Gefangenen freibekommen.
Saelbeth ist stark und sehr klug. Wir werden bald etwas aus dem Süden
hören! Dieser Tesarion wird uns alles
mitteilen was er erfährt!“
„Das ist, was ich fürchte!“
………..
Unbemerkt erreichten Legolas und
Lothion die Furt des Anduin. Jetzt warteten sie auf die Nacht um den Fluss zu
durchqueren. Lothion hatte sich an einen Felsen gelehnt und spürte, das ein Teil in ihm fehlte. Er griff
in seine Tasche und hielt die kleine Phiole in der Hand.
Er lächelte, als er an den Abschied
von Haldir dachte. „Nimm es, bis wir uns
wieder sehen. Pass auf sie auf, ich möchte dich und die Phiole heil wieder
sehen. Sei vorsichtig!“
Der Galadhrim legte seine Hand auf
Lothion’s Arm. Sie wollten einander nicht zu nahe kommen, während ganz Bruchtal
um sie herum stand.
Lothion spürte noch immer die Hand
seines Liebhabers.
„Wir sollten aufbrechen!“ holte ihn Legolas zurück. „Die Menschen sehen jetzt nichts mehr!“
„Wir müssen vorsichtig mein Prinz. Der Mond ist schon ziemlich hell, da
sehen sogar Menschen etwas in der Dunkelheit.“
Lautlos durchquerten sie die Furt
und schlichen sich an die Grenze Eryn Lasgalen. Als sie die ersten Bäume
erreichten atmeten sie zufrieden auf. „Geschafft!“
sagte Legolas. Doch Lothion schüttelte den Kopf. „Erst wenn ich euch sicher zu eurem Vater gebracht habe.“
Sie schlichen durch das Dickicht
und gegen Mitternacht machten sie eine grausige Entdeckung. Es musste bereits
eine Schlacht in Eryn stattgefunden haben. Etliche tote Elben lagen auf einer
Lichtung. Ihre Körper waren blutüberströmt, sie sahen aus, als seinen sie
abgeschlachtet worden. „Das war einer der
Außenposten!“ stellte Lothion fest. Legolas nickte. Zwischen den Elben
lagen auch einige tote Menschen. „Sie
konnten sich jedoch noch verteidigen!“ ergänzte der Prinz.
„Sie sind im Wald, lasst uns auf dem schnellsten Weg zum Palast gehen!“
„Du hast Recht Lothion!“ Sofort
setzten sie sich in Bewegung, hielten aber gleich wieder inne. „Es sind noch Menschen hier!“ „Ja ich kann sie sehen!“
„Ergreift sie!“ Als die Elben die
Stimme hörten wirbelten sie herum. Legolas hatte seinen Bogen gespannt und noch
ehe ein Mensch ihm zu nahe kommen konnte, hatte der Pfeil sein Ziel erreicht.
Lothion hatte sein Schwert gezogen und stellte sich schützend hinter den
Prinzen, Rücken an Rücken. Er würde keinen Menschen an seinen Prinzen
heranlassen. Er war schließlich Oberst der Leibgarde.
Doch sie konnten gegen die
Übermacht der Menschen nicht lange standhalten. Ein Pfeil traf Lothion in den
Oberschenkel und er ging in die Knie. Wie durch ein Wunder blieb Legolas
unverletzt, doch es nutzte ihnen nichts. Als 10 Schwertspitzen auf sie
gerichtet waren ließ Legolas sein Bogen fallen. Doch Lothion wollte nicht
aufgeben. Keiner sollte ihn lebend bekommen.
„Lothion, bitte leg das Schwert nieder! Wir können es überleben, aber
nur wenn wir uns ergeben!“ Widerwillig ließ der rothaarige Elb sein Schwert
fallen
„Weise Entscheidung ELB!“
Der menschliche Hauptmann stellte
sich vor die Elben. Legolas half Lothion aufzustehen und hielt ihn fest, damit
sie beide hocherhobenen Hauptes dem Menschen entgegentreten konnten.
Lothion stöhnte auf.
„Da haben wir einen guten Fang
gemacht, zwei fast unverletzte Elben. Das wird uns einige Pluspunkte
einbringen!“ „Warum müssen wir sie unverletzt lassen? Ich würde gerne einmal
einen Elben ausprobieren. Sonst bekommen sie doch nur die hohen Herrschaften!
Komm schon, du kannst auch den Blonden haben, ich will diesen roten Wildfang
reiten!“ Der Hauptmann grinste seinen Stellvertreter an.
„Rühr ihn an und du bist tot!“
knurrte Lothion und bückte sich um sein Schwert wieder aufzuheben. Doch schon
spürte er einen Schlag auf seinen Kopf und er verlor sein Bewusstsein.
Der Hauptmann gab den Befehl
Legolas zu fesseln. „So Elb, dann will ich mal sehen ob dein Hintern das
verspricht, was dein Gesicht zeigt! Zieht im die Hose runter!“
………
Halbarad erreichte nach vier Tagen
Arnor und begab sich direkt nach
Fornost, der Hauptstadt seines Reiches, das am Anfang dieses Jahrtausends
wieder aufgebaut wurde.
Am Tor seiner Festung wartete
bereits Tesarion auf ihn.
Sie umarmten sich brüderlich.
Tesarion sah sich um. „Wo ist Niniel?“ „Sie ist in Rohan! Lass uns in meinen
Räumen darüber sprechen!“
Sie saßen gemeinsam vor dem Kamin
in Halbarad’s privaten Gemächern. Sie hielten beide ein Weinkelch in den
Händen. „Mit einem Elben?“ Tesarion sah
den Fürsten überrascht an. „Ja ein Überlebender aus Lothlorien! Ich hätte
überhaupt nie gedacht, dass sie sich jemals für einen Mann interessiert. Ich
dachte schon sie sucht sich einmal eine Gefährtin. Aber das hier? Ich hätte
niemals mit einem Elben gerechnet! Schließlich hatte sie sogar dich
abgewiesen!“
Tesarion lächelte. „Nun ich war ihr
zu alt!“ „Zu alt, das ist gut. Du hast die 80 doch erst überschritten und der
Elb ist sicher schon Tausende von Jahre alt!“ „Sie hatte niemals etwas mit
einem Mann! Ich denke sie hat mein Alter als Ausrede genommen. Aber wir sind
Freunde geworden. Das ist mir wichtiger und schließlich hab ich ja meine Frau
gefunden und zwei tolle Jungs!“ „Ja du hast Recht mein Freund!“
„Hast du die Männer schon
vorbeireitet? Wissen sie was auf sie zukommt? Sie werden lange nicht in die
Heimat zurückkehren. Sie sollten so schnell wie möglich nach Durnharg reiten.
Niniel wird ihnen eine gute Führerin sein!“ „Sie sind bereit und können sofort
aufbrechen. Ich habe jeden Mann einzeln ausgewählt und habe nur freiwillige und
unverheiratete Männer genommen! Sie werden enttäuscht sein, dass ihre
Anführerin nicht mehr zu haben ist. Schließlich ist sie im besten Alter!“ „Sie
könnte bereits Familie haben, Tesarion. Sie wird in wenigen Jahren die 50
überschreiten!“ „Ja eben! Kein Alter für eine Dúnadan! Wenn sie ihr Jahrhundert
voll bekommt und dann nicht vermählt ist würde ich mir erst Sorgen machen!“
„Ach Tesarion in so einer Zeit mache ich mir nicht gerne Gedanken über die
Zukunft!“
Sie stießen mit ihren Kelchen an
und tranken, dann stellte Halbarad den Wein wieder ab. „Du musst mir einen Gefallen
tun!“ „Jeden mein Fürst!“ „Du musst zu deinem Bruder nach Minas Tirith.
Versuche ihn auf unsere Seite zu bringen, vorsichtig! Wir müssen einen Weg
finden die Elben zu befreien! Jetzt wo ich die Freunde und Verwandte der
Gefangenen kenne ist das Ganze für mich nahezu unerträglich!“ „Ich verstehe und
werde ihn auf unsere Seite bringen. Auch wenn er die Stadt und Gondor liebt, so
liebt er auch die Elben, dass weiß ich. Ich werde in den Süden gehen und mit
guten Nachrichten zurückkehren!“ „Danke mein Freund!“
…….
„Arwen, was ist mir dir?“ fragte
Aragorn und sah wirklich besorgt aus, während die schöne Elbin über einer
Schüssel hing uns sich übergab.
„Es ist gleich vorbei! Ich habe
wohl etwas nicht vertragen!“ Ganz sanft legte er seine Hand auf ihren Kopf und
strich darüber. „Soll ich nach einem Heiler rufen? Wir wollen heute noch nach
Ithilien aufbrechen!“ „Nein ich fühle mich wohl. Dürfen meine Brüder mit? Ich
will sie hier nicht alleine zurücklassen! Deine Wachen werden ihnen etwas antun
während du weg bist!“ Aragorns Augen begannen wütend zu funkeln.
„Du glaubst, dass mein Wachen meine
Abwesenheit ausnützt? Meinst du nicht, sie würden meine Strafe mehr fürchten?“
„Ich weiß, dass du die Wache hast
töten lassen, die Elladan ausgepeitscht hat. Aber es ändert nichts daran, dass
er die Narben trägt und die Schmerzen ertragen muss!“
„Sie werden nicht mitkommen! Aber
ich verspreche dir, dass sie nicht geschlagen werden! Ich hoffe sie benehmen
sich anständig! Denn wenn sie nicht gehorsam sind müssen sie zu Recht gewiesen
werden. Genau wie jeder andere hier in diesem Haus auch!“
Arwen spürte noch die Schläge auf
ihrem Hintern. Als Aragorn sie geschlagen hatten, nachdem sie sich hat
übergeben müsste, als sie seinen Samen schlucken musste.
Seine Tröstversuche anschließend,
hatte sie allerdings als schlimmer empfunden und als er davon derart erregt
wurde musste sie sich ihm gleich noch einmal hingeben. Diesmal landete seine
königlicher Samen tief ihn ihrer Weiblichkeit und erst als Aragorn endlich
eingeschlafen war stand sie auf übergab sich ein zweites Mal und wusch sich den
Ekel von und aus ihrem Körper.
Sie kroch in eine Ecke und weinte
bis die Sonne aufging. Sie weinte und hielt sich ihren Bauch. Sie musste es ihm
irgendwann sagen und sie hoffte er würde sie dann nicht mehr nehmen.
„Darf ich vorher noch einmal Lord
Glorfindel sehen? Ich muss den Verband wechseln. Denethor hat ihn derart
misshandelt, dass er mit 5 Stichen genäht werden musste. Aragorn, warum lässt
du es zu, dass ein so edler Lord dies ertragen muss?“ „Weil er es verdient hat!
Er hat meinen Vater getötet!“ „Das stimmt nicht, dass weißt du genau!“
Aragorn holte ohne Vorwarnung aus
und schlug Arwen mit der Faust ins Gesicht. Die Elbin schlug hart auf dem Boden
auf.
Sie wusste, dass sie zu weit gegangen
war. Er würde jetzt noch schlimmeres mit ihr tun. Genau wie die Sklavin, die er
zwei Wochen zuvor aufs brutalste vergewaltigt hatte, nur weil sie ihm das
Badewasser zu warm eingelassen hatte. Arwen sah es durch einen Spalt in der
Tür, wie er über das Mädchen hergefallen war wie er sie genommen hatte und
ihren Mund zuhielt, damit keiner ihre Schreie hören konnte. Das dauerte so
lange, bis das Mädchen leblos liegen blieb. Er hörte aber erst auf, nachdem er
sich in ihr ergossen hatte.
Er schrie nach seiner Wache und
Arwen stellte sich neben die Tür. Sie hatte versucht ihren Atem zu beruhigen.
Dann hörte sie Aragorn, dessen Erregung noch immer in seiner Stimme lag.
„Schafft sie raus hier und besorgt mir eine neue! Ich will eine Rothaarige!“
Arwen kroch in ihr Bett und weinte
solange bis sie schließlich erschöpft eingeschlafen war.
Jetzt kroch Arwen rückwärts bis ihr
die Wand den weiteren Rückzug abschnitt. Sie spürte wie eine warme Flüssigkeit
aus ihrer Nase herauslief und wie sich ein metallener Geschmack in ihrem Mund
ausbreitete. Noch nie hatte sie solch eine Angst vor dem König. Seither war ihr
alles egal gewesen, sie hätte sich auch über den Tod gefreut. Aber nun ging es
nicht mehr um sie. „Bitte..“ flüsterte sie.
Aragorn’s Augen funkelten. „Siehst
du, zu was du mich treibst. Ich wollte dich nicht schlagen, verzeih mir. Aber
du darfst mich nicht derart reizen!“ „Ja mein Herr!“
„Lass uns nun nach Ithilien
gehen!“ Aragorn kam auf sie zu und
strich ihr mit seiner Hand sanft über ihre rote Wange und wischte ihr das Blut
aus ihrem Gesicht.
„Du nimmst mich jetzt nicht?“ Ihr
Erstaunen war so groß, dass sie ihren Gedanken laut aussprach. „Nein ich nehme
dich nicht! Ich habe keine Lust! Du kannst zu Glorfindel gehen! Wir werden in
einer Stunde aufbrechen. Eine Wache wird dich abholen.“
Arwen sah Aragorn überrascht an,
nickte ihm zu und stand auf. Sie wusste ja nicht, ob er es sich wieder anders
überlegen würde. „Danke mein Herr!“ sagte sie und verließ mit einer Wache das
Haus.
…..
Glorfindel lag auf seinem Bett. Er
lag tief im Heilschlaf, nun schon zwei Tage. Er trug nur ein leichtes Hemd. Etliche Verbände hüllten seinen
geschundenen Körper ein.
Als die Türe aufging öffnete auch
der Elb seine Augen.
Er war zutiefst enttäuscht, nicht
in Mandos Hallen erwacht zu sein. Nichts hatte er sich mehr ersehnt. Nicht
nachdem was der Truchsess mit ihm getan hatte.
„Lord Glorfindel? Ihr seid bei Bewusstsein!“ Seine müden Augen sahen
auf. „Lady Arwen!“ Seine Stimme war
einem Flüstern gleich.
„Schhhhh, ich bin gekommen um nach euren Wunden zu sehen und sie zu
versorgen! Mir wurde es gestattet mich um euch zu kümmern!“ „Ich will das nicht!“ Er versuchte Härte
in seine Stimme zu legen.
„Ich habe alle eure Wunden bereits gesehen Lord, ich habe euch gefunden,
vor zwei Tagen. Aragorn hatte mir gestattet euch zu besuchen.“
Glorfindel hatte versucht
aufzustehen, doch jeder Versuch wurde im Keim erstickt, zu groß waren die
Schmerzen.
„Bleibt liegen, man hat euch schwer verletzt! Ihr müsst noch einige Tage
ruhen. Ich habe den Befehl geben lassen euch eine Woche liegen zu lassen. Dies
gilt ganz besonders für den Truchsess. Er hat dies euch angetan! Erzählt ihr
mir warum?“
„Nein Lady Arwen, ich möchte euch nicht damit beunruhigen.“ „Nichts kann mich mehr beunruhigen. Ich habe
lange meine Unschuld verloren! Aber ich kann versuchen Aragorn dem Truchsess
befehlen zu lassen euch in Ruhe zu lassen!“
„Ich denke der König weiß genau was für Vorlieben der Truchsess hat. Er
hat es nicht befohlen, aber er duldet es. Er darf alles tun, nach was ihm der
Sinn steht. Er darf mich nur nicht töten oder mein Gesicht entstellen!“ „Er hat euch genommen, nicht wahr? Er hat
euch aufgerissen!“ „Lady, macht euch
um mich keine Gedanken. Ich werde glücklich in Mandos Hallen auf Erestor
warten, bis er eines Tages zu mir kommt oder ich wiedergeboren werde.“
„Sagt so etwas nicht. Meine Brüder haben mir erzählt, dass bereits Pläne
zu unserer Befreiung geschmiedet werden. Wir haben Freunde die uns retten,
sogar unter den Menschen!“
Arwen begann die Verbände abzunehmen
und die Wunden zu salben. Glorfindel wehrte sich zu Beginn, doch schließlich
gab er auf. Er war zu schwach um ihr lange Gegenwehr zu leisten. „Er hat euch trotzdem ausgepeitscht? Er hat
euch gewürgt und gefesselt!“ Vorsichtig strich sie die Salbe über seine
zerschundenen Handgelenke. „Was ist das
nur für ein Wesen?“ „Ein Mensch!“
krächzte Glorfindel. „Nicht alle Menschen
sind so! Habt Vertrauen in die Zukunft!“
Glorfindel drehte sich ein wenig
und sah Arwen an. „Lady Arwen! Das kann
nicht sein!“
„Was meint ihr?“ „Ihr…ihr habt
empfangen? Vom König?“ „Ja!“ kam
ihre knappe Antwort.
„Ihr gebt ihm euch freiwillig hin?“ „Wenn ich es nicht tue wird er meine Brüder vergewaltigen lassen, oder
gar töten. Was soll ich euer Meinung nach tut? Mich wehren? Mich töten lassen?
Ich wäre gerne gestorben, schon viele hundert Male. Jedes Mal wenn er in mich
eindringt will ich sterben. Jedes Mal zwinge ich mich zu leben und nett zu sein, damit er mich einige Tage in
Ruhe lässt. Doch jetzt? Vor drei Wochen hat mich Eru mit einem Kind gesegnet.
Ich weiß nicht warum, aber jetzt weiß ich dass ich leben muss, für ihn. Er ist
mein Sohn und er wird König der Menschen und ich werde dafür sorgen, dass er
richtig erzogen wird. Er sorgt dafür, dass die Elben frei sein werden. Spätestens
wenn er erwachsen ist wird er uns Elben befreien!“ „Möge eure Visionen in Erfüllung gehen, euer Vater währe sehr stolz!“
„Ja danke. Bitte seid nun auch weiterhin so tapfer, tut es für Eldarion!“
„Weiß der König davon?“ „Nein, ich habe noch nicht mit ihm darüber
gesprochen!“
Die Türe ging erneut auf und zwei
Wachen traten ein. „Königin, man erwartet euch!“
„Man hatte mir eine Stunde
versprochen!“ „Ich soll euch zu euren Brüdern bringen, damit ihr euch
verabschieden könnt. Ihr werden einen Monat oder länger in Ithilien verweilen.“
Glorfindel nickte. „Geht! Und richtet euren Brüdern aus, was ihr
mir erzählt habt. Es würde auch ihnen helfen!“ Sie nickte und verließ mit
den Wachen das Zimmer des Balrogtöters, der kurze Zeit später wieder in einen
tiefen Heilschlaf fiel.
……
„Enchui, wo bist du?“ Findegil
konnte seine Freunde nicht verbergen. „Herr, ich bin hier!“
In leicht gebeugter Haltung stand
Saelbeth neben der Tür zum Salon. „Du wirst dir sofort deine guten Gewänder
anziehen, die weiße Tunika mit dem goldenen Gürtel. Die dazugehörigen Leggins
nicht vergessen!“ „Ja Herr!“
Saelbeth hatte aufgehört zu fragen,
er hatte aufgehört zu denken, nicht solange der Herr im Hause war. In dieser
Zeit existierte er nur. Nach dem er nun seit einer Woche wieder Kleidung tragen
durfte, kehrte so etwas wie Gewohnheit ein. Er musste noch zwei weitere Male
zusehen, wie Findegil eine seiner Frauen nahm. Doch diesmal war der Elb
vorbeireitet und ließ seinen Geist wandern. Nie wieder wollte er die Peitsche
spüren und nie wieder wollte er derart gedemütigt werden. Nur wenn es ihm
gestattet wurde zu schlafen und er nicht sofort in einen heilschlafähnlichen
Zustand fiel dachte er an seine Geliebte. Diese Gedanken gaben ihm die nötige
Kraft, nicht aufzugeben, zu kämpfen. Er wusste das Berennil nicht nach Valinor
wollte, also musste er hier in Mittelerde überleben.
Saelbeth trug nun die Kleider, die
ihm an Festen oder besonderen Tagen gestatten wurde zu tragen. Er war neugierig
auf den Besuch der sich angekündigt hatte. Keiner sagte ihm bisher wer erwartet wurde.
Schließlich kam Findegil in seiner
feinsten Robe und lächelte alle an. „So der König wird gleich hier sein.
Enchui! Stell dich in den Salon auf deinen Platz!“
Saelbeth tat wie ihm befohlen und
wartete, das jemand etwas von ihm wollte.
Der König kam also. Er wusste, dass sein Herr und Aragorn gute Freunde
waren, schließlich war er auch des Königs Biograph.
Endlich kamen sie herein. Saelbeth
richtete sich nicht auf und blieb in der leicht gebeugten Pose.
Solange, bis er eine ihm
wohlbekannte Stimme hörte. „Saelbeth?“
Erst jetzt sah der Elb auf. Mit
entsetzen erkannte er die Elbin, die neben dem König stand. Sie trug Kleider
der Menschen und war viel zu blass. In ihren Augen konnte Saelbeth ihren ganzen
Schmerz sehen. „Arwen! Wie kommst du…“ „Schweig, Sklave!“ brüllte Findegil
und schlug dem Elben mit der flachen Hand ins Gesicht. Er spürte wie seine
Lippe aufplatzte. Sofort krallte er sich an seine Tunika. Er wollte sie
behalten. „Wie könnt ihr nur derart mit einem Lord umgehen?“ fragte Arwen
entsetzt und musste gleichzeitig an Glorfindel denken, dem es sicher noch
schlechter ging. „Königin, verzeiht. Aber dies ist mein Sklave und ich behandle
ihn wie es mir beliebt!“
Aragorn legte seine Hand auf
Arwen’s Arm. Sofort sah sie zu Boden und flüsterte nur noch. „Wisst ihr nicht
wer hier vor euch steht?“ „Lasst es Lady.
Es ist gleich wer ich einst war.“
„Seht ihr mein Sklave hat es
richtig erkannt. Es ist vollkommen gleich was er war und wenn er der Sohn
irgendeines Königs wäre, so ist er hier nur mein Sklave, der dazu dient mir zu
gefallen.“ Aragorn nickte lächelnd. „Ja mein Freund. Ich verstehe genau was du
meinst!“ „Lasst uns nun das Mahl einnehmen, dann werde ich dir mein neustes
Werk zeigen. Ich war lange nicht so inspiriert!“ Findegil’s Augen funkelten vor
Freude. Aragorn grinste breit. „Dann bin ich wirklich gespannt! Ist es genauso
gut wie dein letztes Werk?“
Sie setzten sich an den Tisch und
Diener begannen das Essen aufzutragen. „Es ist anders, dieser Elb inspiriert
mich ungemein. Ich schreibe Dinge die ich selbst nie für möglich gehalten habe
überhaupt erdenken zu können!“ „Oh Finde, du machst mich sehr neugierig!“ „Das
freut mich König!“ dann beugte er sich zu Aragorn hinüber. „Vielleicht
inspiriert dich die Geschichte auch!“ dabei sah er zu Arwen, die in ihrem Essen
herumstocherte.
„Würdest du mir deinen Sklaven
ausleihen?“ fragte der König seinen Freund. Eigentlich war es keine Frage,
sondern eher ein freundlich gesprochener Befehl. „Sicher doch. Aber er wurde
noch nicht genommen, hier in meinem Haus! Du weißt das ich nichts verwerflicher
finde!“ Aragorn nickte. „Ich kenn deine Abneigung! Ich werde mich sicher nicht
an einem Mann vergehen, wenn ich das Schönste was Arda zu bieten hat unter mir
winden lassen kann!“
Beide Männer lachten und Arwen lief
ein kalter Schauer über den Rücken. „Nein ich möchte, dass sich dein Sklave um
Arwen kümmert während wir hier sind. Es geht ihr zurzeit nicht so gut! Die
Reise war sehr beschwerlich!“ „Sicher! Enchui komm!“
Saelbeth stellte sich neben seinen
Herrn und verbeugte sich. „Mein Herr?“ „Du wirst dich um die Königin kümmern!
Wenn du ihr zu nahe trittst werde ich dich dem fetten Ondoher schicken, der wird dir deinen Verstand rausrammen. Er hat
noch jeden seiner Sklaven zu Tode gefickt!“
„Ach wirklich? Mir hat er gesagt es
würde allen gut gehen und dass der Elb der erste war, der unter ihm verreckt
ist!“ stellte Aragorn fest und grinste. Findegil lachte. „Natürlich, die
anderen Sklaven sind meist die Treppen heruntergefallen oder ertrunken…
komischerweise hatten sie alle aufgerissene Ärsche!“
„HÖRT AUF!“ schrie Arwen und stand
auf, ihr Stuhl viel nach hinten. Sie stand kaum, da fiel sie in Ohnmacht. In
einer Geschwindigkeit, die Menschen immer wieder staunen ließ, hatte Saelbeth
die Elbin erreicht und aufgefangen.
„Bring sie auf ihr Zimmer! Enchui,
denk daran. Wenn du der Königin zu nahe kommst, du sie unsittlich berührst,
wirst du in den Süden reisen!“
Saelbeth nickte und trug Arwen in
die oberen Gästegemächer.
Aragorn sah ihnen noch kurz nach
und lächelte dann wieder. „Nun heraus mit der Sprache, was ist das für eine
Geschichte?“ „Sie handelt von einem mächtigen König, der beschließt, dass es
viel besser wäre viele Kinder von vielen Frauen zu haben, nicht nur von seiner
Königin und alle Söhne werden zu Soldaten und die Mädchen werden verheiratet.“ „Keine schlechte Idee! Leider
haben die Weiber MIR bisher nur unnütze Weiber geschenkt.“
Beide Männer lachten und stießen
mit ihren Weinpokalen an. „Auf viele Söhne im Hause Telcontari!“ „Auf viele
Weiber, die sich unter mir winden!“
Langsam kam Arwen wieder zu sich.
Sie öffnete die Augen. „Wo bin ich?“ „Arwen, da bist du ja wieder. Du befindest
dich im schönen Ithilien im Hause Findegil. Was ist los mit dir. DU bist viel zu
blass und zu schmal. Er…er…du musst
doch...hoffentlich..“
Arwen setzte sich auf und lächelte
Saelbeth an. „Mach dir um mich keine
Sorgen. Es geht mir gut bei IHM. Er schlägt mich nicht…oft. Nein eigentlich
sehr selten. Er wird mich nicht mehr schlagen!“ „Es tut mir so Leid niben nin. Es ist nicht Recht was Eru hier zulässt!“
sagte Saelbeth „Es ist nicht Recht, dass
der Sohn des Herrn und der Herrin von Lothlorien hier ein Sklavenleben fristet.
Saelbeth es ist alles so grausam. Vater ist tot!“
„Ja ich weiß, Figwit hat es mir erzählt. Es tut mir so Leid für dich, er
ist jetzt bestimmt bei Celebrian!“ Arwen war nicht mehr in der Lage zu
weinen. Sie fühlte sich ausgebrannt und leer. „Er hat meine Brüder in seiner Gewalt und er lässt Lord Glorfindel
auf das bestialischste misshandeln!“ „Sie
werden alle gerächt. Ich bin mir sicher wir werden gerächt!“
Arwen nickte. „Ich hoffe es, für meinen Sohn!“ Arwen merke nicht, das sie ihre
Gedanken laut ausgesprochen hatte. „Dur
bekommst einen Sohn?“ „Ja ich werde
einen Sohn gebären, sollte ich die Schwangerschaft überleben!“ „Weiß er es?“ „Nein!“ „Du musst es ihm
sagen. Er wird dich mit Samthandschuhen anfassen, sobald er erfährt, dass du
seinen Sohn in dir trägst!“ „Ich
gönne ihm den Triumph nicht!“ „Es
geht um das Kind“ „Ich werde abwarten!“
Zwei Tage später saß Arwen mit
Saelbeth im Hofgarten und er erzählte ihr eine Geschichte aus seiner Jungend.
Es war das erste Mal, seit sie bei Aragorn war, dass sie herzhaft lachen
konnte. Sie hielt sich den Bauch und lächelte. „Du bist so hübsch wenn du lächeln kannst. Ich wünschte er wüsste es!“
sagte Saelbeth. „ER weiß es. Aber er ist
ein sehr jähzorniger Mensch!“
Saelbeth sah zu Boden, eine Woge
der Hoffnungslosigkeit überkam ihn. Arwen nahm seine Hand und legte sie auf ihren
Bauch. „Wir können ihn noch nicht fühlen.
Aber ich habe schon Glorfindel gesagt: Mein Sohn wird die Hoffnung für alle
Elben sein! Er ist dein Grossneffe!“
Arwen lächelte und Saelbeth nickte.
„Du siehst deiner Mutter so sehr ähnlich
wenn du so strahlst!“
Findegil kam angerannt und schlug
noch im Laufen Saelbeth von der Bank. Er landete auf dem Boden. Noch ehe Arwen
reagieren konnte hob Aragorn sie hoch und schlug auch sie mit der Hand ins
Gesicht. Aber er hielt sie fest, so konnte sie nicht stürzen. Er schlug immer
und immer wieder auf sie an, bis Arwen wieder sprechen konnte. „Aragorn bitte hör auf, dein Sohn, du bringst
ihn um!“ Sie konnte nur mehr in Sindarin denken.
Aragorn hielt inne. Arwen hing in
seinen Armen und versuchte ihren Bauch zu schützen. Blut rann ihr aus der Nase
und dem Mund. „Was sagst du?“
„Du wirst Vater, wenn du mich nicht
umbringst!“ Er setzte die Elbin
vorsichtig auf die Bank zurück. Findegil hörte ebenfalls die Worte der Elbin
und ließ von Saelbeth ab.
„Ich werde Vater?“ Arwen nickte.
Sie wischte sich über ihren blutenden Mund. „Warum hast du mir nichts gesagt?“
Aragorn’s Stimme klang sehr besorgt. „Dir geht es deshalb nicht gut, in der
letzten Zeit? Sprich, warum hast du mir nichts gesagt?“
Arwen sah zu Boden. „Ich, ich hatte
Angst!“ „Angst? Wovor? Du konntest mir keine schönere Nachricht bringen. Ich
werde Vater!“
Er begann Arwen zu küssen und zu
streicheln. Er nahm sie auf seine Arme und trug sie ins Haus. „Bring mir sofort
ein Heiler!“
Arwen lag in ihrem Bett als sie die
Augen öffnete. Sie sah sich müde um und entdeckte Aragorn neben sich sitzen. Er
lächelte. Sie mochte es nicht wenn er lächelte. Sie hatte dann immer das
Gefühl, dass etwas Gutes in ihm steckte. „Meine Blume, da bis du ja!“
„Was ist mit meinem Baby?“ „Alles
in Ordnung, du warst nur erschöpft, du hast zuwenig gegessen und dein Körper
ist geschwächt. Er hat sich im Heilschlaf erholt.“
„Wie lange?“ „Zwei Tage!“ Arwen
schloss kurz die Augen, dann erinnerte sie sich an ihren Onkel.
„Wo ist Saelbeth?“ Aragorn verstand
nicht. „Wer?“ „Mein Onkel, der Sohn Lord Celeborns, Saelbeth, der hier bei
deinem Freund gehalten wird!“
„Er ist der Sohn Celeborns?“ Arwen
sah ihn überrascht an. „Du hast es nicht gewusst?“
„Ich kenne den Sklaven nicht, ich
hatte ihn nie zuvor gesehen!“ „Wirst du ihm die Freiheit geben?“ „Warum sollte
ich? Er ist nicht mein Sklave. Findegil hat ihn gekauft. Er ist sein Eigentum
und ich habe genug Elben in meinem Haushalt!“
„Wo ist er?“ „Er ist in einem
Zimmer und heilt seine Wunden!“ Arwen stand auf. „Ich möchte ihn sehen! Es war
nicht seine Schuld es ist nichts geschehen. Ich wollte ihm doch nur Mut
machen!“
„Du wirst dich ausruhen. Der Elb
wird es überleben und wird nicht nach Südgondor geschickt. Ich werde Findegil
befehlen den Elben hier zu behalten.“ „Danke!“
Arwen nickte erleichtert. Sie würde
die Schwangerschaft überstehen und Aragorn würde ihr in der nächsten Zeit
nichts tun und seinen Jähzorn wieder an den anderen Frauen seines Hauses
auslassen.
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zu
Kapitel 10
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