Titel: Wenn die Blätter fallen - 18/? - Die Wende
Autor: S.E.


"Nein Haldir, das ist eine sehr dumme Idee! Sie werden auf diesen Trick nie und nimmer hereinfallen!"

Lothions Stimme klang fast belustigt.
"So? Und warum sollten sie nicht noch einmal in diese Falle tappen? Wenn wir Spinnen einsetzen und gleichzeitig den Rauch verwenden, so wie es Hauptmann Lidion vorschlug, dann könnten wir gleichzeitig von zwei Seiten vorgehen und den Frontalangriff über den Graben starten. Glaube mir, so werden wir überleben!" erklärte Haldir.
 
Der König stand auf und sah noch einmal auf die Karten, die auf dem großen Tisch ausgebreitet waren.
"Wir werden beide Varianten nehmen. Hauptmann Haldir hat Recht. Gleichzeitig mit dem Angriff auf die Menschen, wird der Grossteil der Armee den Durchbruch vom Norden aus starten. Gemeinsam mit den übrig gebliebenen Elben werden wir uns nach Bruchtal durchschlagen. Ich selbst werde hier bleiben und den Angriff im Süden befehligen", erklärte Thranduil.
 
Doch Lothion und die anderen Beraten widersprachen. "Ihr müsst bei Eurem Volk bleiben. Was sollen sie ohne Euch tun?"
"In Frieden in Valinor leben. Ich werde eines Tages zurückkehren aus den Hallen der Seelen."
Die Stimme des Königs ließ erkennen, dass er keinen Widerspruch duldete.
 

 
"Öffnet die Türe!" befahl der König und die Wache tat wie ihm befohlen. Imrahil hing in Ketten an der Wand und starrte den Ebenkönig an.
Thranduil trat ein und ließ die Fackeln entzünden und Imrahil musste die Augen schließen, geblendet vom Licht.
 
"Du bist noch am Leben?" fragte der König mit einem gehässigen Unterton.
Imrahil lächelte, so gut es ging, mit seinen vom Durst aufgesprungenen Lippen.
"Du wirst mich nicht brechen Elb!" krächzte er
"Ich will dich nicht brechen Mensch. Ich will dich tot sehen! Ich will, dass du unter unsagbare Schmerzen leidest. Sag, pflegt dich Melima gut?"
 
Thranduil konnte einige Narben an den Armen und Beinen des Fürsten erkennen.
"Sie ist eine Sklavin, was denkst du?" fauchte Imrahil.
"Ich denke, sie ist zu gut zu dir, denn du lebst noch. Mein Sohn hätte dich schon längst getötet. Er hat gesehen, was du diesem Mädchen angetan hast!"
"Er würde mich aus diesem Drecksloch befreien und mir aus Dankbarkeit einen blasen!" entgegnete Imrahil fast hysterisch. "Er wird niemals los kommen von den Blättern, das weiß ich. Er wird immer mein sein!"
 
Thranduil nahm sich eine der Fackeln und trat damit vor Imrahil. "Ich werde dir zeigen wie wir meinen Sohn befreit haben. Wir haben ihm deine Bosheit ausgetrieben. SO!"
 
Er stieß die brennende Fackel gegen den nackten Arm des Menschen. Sofort konnte man verbranntes Fleisch riechen. Der König ließ das Feuer nur einige Sekunden auf der Haut des Menschen, doch Imrahil fiel sogleich in Ohnmacht.
 
"Menschen!" fauchte Thranduil. Dann wandte er sich an die Wachen.
 
"Macht ihn bereit. Ich brauche ihn im Morgengrauen. Kleidet ihn in eine Rüstung der Menschen!"
 
….
 
Es war die letzte Nacht der Elben in Eryn Lasgalen, das von den Menschen nur Düsterwald genannt wurde.
Melima saß wie jeden Tag an Legolas' Bett und hielt seine Hand. Er vertraute ihr vollkommen. Keiner sonst durfte ihn berühren, nicht einmal seine Eltern, die er noch immer nicht erkannte.
Er wurde seit zwei Tagen mit einem Tee ruhig gestellt, damit er die Übersiedelung nach Bruchtal überstehen konnte.
Meist starrte er nur apathisch zur Decke. Er redete nicht, nur hin und wieder trat eine Träne aus seinen Augen.
Melima fühlte, dass sein Kopf wieder anfing zu arbeiten und sie wusste, dass er Bilder sah, die er lieber vergessen sollte. Doch er musste sich erinnern, damit er geheilt werden konnte.
 
...
 
Sylmenya lag in den Armen des Königs und schlief. Sie hatten den ganzen Abend nicht viel gesprochen. Sie wusste, dass Thranduil zurückbleiben würde, doch sie hoffte auf ein Wunder und dass alle Elben sicher in Bruchtal ankommen würden.
 
Thranduil hingegen lag wach und betrachtete den Körper seiner Gemahlin ganz genau. Jede Pore wollte er kennen, damit er in Mandos Hallen von seinen Erinnerungen zehren konnte, bis er später wiedergeboren werden konnte.
 
...
 
Haldir und Lothion lagen ihn ihrem Bett und genossen einfach die Nähe des anderen. Lothion seufzte schließlich. "Es ist ungerecht!"
Haldir drehte sich zur Seite, stellte seinen Ellenbogen auf und stützte damit seinen Kopf.
"Was ist ungerecht, mein Liebster?"
"Wir werden morgen sterben … wahrscheinlich. Sagen wir … die Chance zu überleben ist nicht sehr groß und ich habe ES noch nicht getan!"
Jetzt seufzte Haldir. "Was denn, mein Lieber?"
"Ich habe noch nie….ach vergiss es!"
Jetzt setzte sich Haldir auf. "Was hast du noch nicht. Komm schon rede mit mir!"
"Ich …nein es ist mir peinlich!
"Lothion! Wir sind Liebhaber, nichts sollte uns peinlich sein. Was wünschst du dir. Möchtest du mit mir … etwas Ablenkung haben? … Jetzt wo wir sowieso nicht schlafen können?"
Haldir hatte einen derart erotischen Tonfall, dass er sich bei Lothion direkt auf seine Lenden auswirkte.
Der rothaarige Waldelb lächelte. "Ablenkung….ja…gerne!" Er küsste den Galadhrim und zog ihn zu sich. "Würdest du…mit mir etwas….neues…anders…einmal nur um zu sehen?"
Haldir begann Lothion vom Hals abwärts zu küssen. "Alles ….. was…..du …..willst….mein…..Oberst….!"
Die grünen Augen Lothions begannen zu leuchten. "Dann wirst du nun alles tun was ich will?"
Haldir überlegte einen Augenblick. Schließlich sah er Lothion fest in die Augen. "Alles was du willst!"
 
...
 
Erschöpft fiel Haldir in die Fesseln, die ihn nun nicht mehr festhalten musste. Sein Körper glänzte vom Schweiß, den Lothion noch immer ableckte. Die geröteten Flecken auf dem Rücken und den Pobacken des Galadhrim genossen besonders viel Aufmerksamkeit.
"Bitte! Lothion, lass es gut sein, sonst sterbe ich bevor auch nur ein einziger Mensch auf mich zielt!"
Der Waldelb ließ von der Haut seines Gefährten ab und löste die Fesseln.
Sofort nahm Haldir Lothion in die Arme und sie fielen engumschlungen in die weichen Poster ihres Bettes zurück. So blieben sie, bis die Nacht sich langsam zurückzog um dem Tag Platz zumachen.
 

 
Der Wald lag im Zwielicht, als sich die Elben aufmachten die letzte Schlacht der Elben von Eryn Lasgalen zu schlagen.
Der Tag hatte noch nicht gegen die Nacht gesiegt, als auf das vereinbarte Zeichen der Angriff begann und eine Sturzflut an Ereignissen hereinbrach.
 
Während sich im Norden Hunderte Elben aufmachten ihre Heimat zu verlassen, sorgten hundert Elben im Süden für eine Ablenkung.
Im Westen wurden Ölfeuer entfacht, die alles in tiefen schwarzen Nebel hüllten.
Sofort schlugen die Wachen der Menschen Alarm. Sie schrieen wild durcheinander und die Soldaten gingen in Stellung. Sie warteten.
 
Nichts geschah.
 
Die Menschen wurden unruhig.
 
Dann kam durch den dicken Nebel, ein Schwall von Pfeilen auf sie zu. Etliche Menschen fielen getroffen zu Boden. Einige erwiderten den Pfeilhagel und das Gro der Soldaten zog sich zurück an das andere Ende des Lagers.
 
Dort wartete die zweite Überraschung auf sie.
 
Ein Schwarm von Spinnen kam von rechts auf sie zu. Die Elben hatten mit langen Seilen von den Bäumen aus die Käfige geöffnet, genau wissend, dass sie nun selbst hoffnungslos in der Falle saßen. Die Spinnen leisteten ganze Arbeit, sie dezimierten die Menschenarmee, bevor die Soldaten die Tiere vertreiben konnten.
 
Völlig entgangen war den Anführern der Menschen, dass sich ein großer Steg über den Graben schob.
Erst als sie den Schrei Imrahils hörten, sahen die Soldaten hinüber.
 
An der Spitze der Elbenarmee stand der König in goldener Rüstung. Vor ihm stand Fürst Imrahil, der den Brustpanzer einer Rüstung eines Menschen trug, damit auch die Menschensoldaten erkannten, dass dies einer von ihnen war, selbst die blindesten unter den Menschen sollten ihn erkennen.
 
Ein Pfeilhagel regnete auf die Elben, doch nur wenige Elben wurden überhaupt getroffen. Der Gegenschlag der Elben hingegen war sehr gut platziert und jeder Pfeil traf sein Ziel.
"IHR FEIGLINGE GREIFT ENDLICH AN!" schrie Imrahil, doch ein Schlag ließ ihn verstummen.
Der Schwertgriff des Königs schlug ihm einige Zähne aus, die der Fürst verächtlich gegen den Elben spuckte.
 
Thranduil wischte sich mit dem Handrücken das Blut aus dem Gesicht. Dann sah er hinüber zu den Menschen. "Hier ist euer Heerführer, der selbst euren brutalen und wahnsinnigen König noch übertrumpfen kann. Seht was wir mit allen Menschen machen, die es wagen, uns angreifen zu wollen."
 
Thranduil hob sein Schwert und schnitt mit seiner scharfen Klinge die Haut Imrahils auf, tief genug, damit Blut fließen konnte, vorsichtig genug, um ihn nicht zu töten.
Erst als alle Gliedmaßen des Heerführers von seinem Blut bedeckt waren ließ er von ihm ab.
 
"Seht her, das ist eurer einziger Existenzgrund …als Spinnenfutter zu dienen!" Mit diesen Worten warf Thranduil Imrahil in den Graben und sah hinunter.
Der Heerführer hatte "Glück", er wurde nicht von den langen, spitzen Holzpfählen aufgespießt, er landete dazwischen.
 
Der König gab das Zeichen zum Angriff.
Die Elben hielten ihre leicht gekrümmten Elbenschwerter in ihren Händen und rannten los.
Hinter dem König lief ein Elb mit langen roten Haaren und neben ihm ein Silberblonder, der mit seinem roten Mantel und seiner Mithrilrüstung sofort ins Auge fiel.
 
Und während die Schlacht tobte, gelang den Hunderten Elben die Flucht aus dem Wald. Sie wurden über geheime Wege, Bäche und Berge geführt, immer in Deckung bleibend. Eine schier endlose Schlange heimatloser Elben, welche es sich zum Ziel machten zu überleben, damit das Opfer der Krieger an der Front nicht vergebens war.
 
...
 
Die Schlacht tobte lange, doch schließlich endeten die Kämpfe und es wurde gespenstig ruhig. Der Nebel lichtete sich. Überall lagen Leichen herum: Menschen, Elben neben- und übereinander.
 
Es sah so aus als ob es kein Leben mehr gab, hier auf diesem Schlachtfeld. Doch langsam konnte man immer mehr Bewegung erkennen. Überlebende Elben fanden zueinander, verletzt, verschmutzt und trotz ihres Sieges alles andere als zufrieden.
 
Hocherhobenen Hauptes stand König Thranduil in der Mitte des Lagers und ordnete an, alle verletzten Elben zu bergen und den Toten die letzte Ehre zu erweisen.
Die Menschen wurden liegen gelassen.
 
Thranduil sah sich um, sein Herz war schwer bei dem Anblick der vielen gefallenen Elben. Von seiner kleinen Armee hatten gerade mal ein Dutzend Elben überlebt, einschließlich der Verletzten.
 
Ihm fiel ein Elb auf, der mitten auf dem Feld kniete und den Kopf eines rothaarigen Elben auf seinem Schoß ruhen ließ. Die silberblonden Haare wehten im Wind.
 
Der König humpelte zu den Beiden und sah zu ihnen herab. Blutüberströmt lag sein Oberst im Schoß seines Geliebten.
Haldirs Tränen hinterließen deutliche Spuren auf seinem schmutzigen Gesicht. Er flüsterte, doch Thranduil hörte die Worte, die in Liebe gesprochen wurden.
"Du darfst nicht gehen. Wir brauchen dich, ich brauche dich Lothion. Bitte verlass mich nicht. Wir haben noch von dem Öl, sieh doch, es hat die Schlacht unbeschadet überstanden! Du weißt was das bedeutet. DU DARFST NICHT STERBEN!" Haldir begann seine Verzweiflung herauszuschreien und ein anderer Elb kam hinzu und untersuchte Lothion.
Sein Blick war finster.
 
...
 
Niniel lag noch immer auf dem Bett, gefesselt, man ließ sie nicht einmal im Zimmer umhergehen. Drei Tage war sie nun hier im Hause des Truchsess.
Jedes Mal wenn die Tür aufging stieg Panik in ihr auf, immer wartete sie darauf, dass Aragorn seine Drohungen wahr machen und über sie herfallen würde.
 
Doch immer war es nur eine Sklavin, die ihr zu Trinken und zu Essen gab, nach dem der Dúnadan den Knebel herausgenommen wurde. Außerdem durfte Niniel kurz aufstehen um sich zu erleichtern, immer unter der Aufsicht. Sie fühlte sich so erniedrigt und gedemütigt.
 
Gleich am ersten Tag war ihr klargemacht worden, dass sie kein Wort mit der Sklavin reden durfte, da diese sonst ausgepeitscht werden würde.
So sahen sich die beiden Frauen nur stumm in die Augen und fanden so ihre eigene Sprache.
 
Es war spät am Abend und Niniel wartete noch immer auf die Sklavin, da sie nur am Morgen etwas Wasser bekommen hatte.
Sie konnte die Veränderung in ihrem Körper genau spüren. Sie wusste was der Traum zu bedeuten hatte, der Traum von Rúmil.
Orophin würde immer bei ihr sein, egal was noch passierte. Doch sie musste auf ihr Geschenk achten.
Ihr war klar, dass Aragorn niemals erfahren durfte, dass sie ein Kind erwartete. Sie musste ihn im Glauben lassen, dass es sein Kind werden würde und wenn es dann so weit war.... Nein, soweit wollte sie nicht denken.
 
Endlich ging die Türe auf und die Sklavin trat ein. Doch diesmal war sie nicht alleine, denn die Wache vor der Tür kam herein und verhüllte Niniels Kopf mit einem Tuch.
"Bringt das Wasser herein!" befahl er und Niniel konnte die Schritte mehrere Menschen hören und wie die Badewanne mit Wasser gefüllt wurde, die im Nebenraum war.
 
Schließlich wurde es wieder still und die Wache nahm ihr das Tuch ab.
Er löste ihre Fesseln und sofort nahm die Dúnadan ihre Arme an ihren Körper. Welch eine Wohltat für ihre geschundenen Handgelenke.
 
Die Wache half ihr auf und geleitete sie hinüber in das Nebenzimmer.
"Geht baden und säubert Euch. Ihr solltet dieses Badeöl verwenden." Er gab Niniel ein Fläschchen mit Jasminduft in die Hand.
 
Sie schloss die Augen, sofort kamen diese üblen Bilder wieder in ihren Kopf, damals vor fast 15 Jahren. Jasmin, sie hasste diesen Duft.
 
Widerwillig kippte sie das Öl ins Wasser, nachdem die Wache aus dem Raum gegangen war und die Sklavin eintreten ließ.
Sie half ihr aus dem Kleid und in die Wanne hinein.
Das Wasser war angenehm warm und das Nass tat ihrem geschundenen Körper gut.
Niniel tauchte unter und hielt inne. Diese Ruhe war unbeschreiblich schön und für einen Augenblick schien es ihr, als ob sie den Herzschlag ihres Kindes hören konnte.
 
Die Sklavin hielt sie an, sich zu beeilen. Niniel wusch sich ihre Haare und ihren Körper und wurde anschließend von der Sklavin abgetrocknet.
Niniel wollte nach dem Kleid greifen, doch die Sklavin schüttelte den Kopf.
Niniel verstand, warum sollte er sich die Mühe machen sie ausziehen zu müssen.
 
Die Dúnedain kniete nieder auf den Steinboden und tauchte ihren Finger in das Wasser der Wanne. Sie schrieb ihren Namen auf den Stein und zog die Sklavin herunter.
Sie las und tat es Niniel gleich.
Eirien stand in zittrigen Buchstaben da und die Dúnadan nickte. Schnell wischte sie mit dem Fuß die Spuren weg und trat, nur mit dem Handtuch bekleidet, hinaus in das Zimmer.
 
Jemand hatte das Bett neu bezogen, Niniel wurde dorthin geführt und ihre Hände gefesselt, jeweils rechts und links an den jeweiligen Bettpfosten, dann erhielt sie noch ihren Knebel und wurde alleine gelassen.
 
Mit ängstlichen Augen sah sie zur Tür und es dauerte nicht lange, da wurde sie aufgestoßen.
Aragorn trat ein.
"Hallo Niniel, da bist du ja und schöner als ich dich in Erinnerung hatte. Du warst schon damals hübsch, aber jetzt? Wie alt bist du, fünfzig? Oh ich werde dich so lange noch genießen können."
 
Als Aragorn begann seine Hose zu öffnen schloss Niniel ihre Augen und hoffte auf baldige Erlösung.
Sie fühlte, wie sich die Matratze unter dem Gewicht des Königs senkte. Er kniete sich zwischen ihre Beine und beugte sich über sie.
"Öffne deine Augen und wage es nie wieder sie zu schließen solange ich über dir bin!" Seine Stimme war gefährlich leise.
Sofort öffnete sie die Augen und sah in dieses graublau, das sie so hasste.
Mach schon! schrie es in ihr. Doch der König ließ sich Zeit. Erst küsste er sie, leckte über ihre Haut, biss ihr in ihre Brustwarzen, damit sie sich aufstellten und stieß mit einem Finger ohne Vorwarnung in sie hinein. Er merkte sofort, dass ihr das Ganze kein Vergnügen bereitet, doch es war ihm gleichgültig.
 
"Nun wie du willst, es ist dein Entschluss Vergnügen dabei zu empfinden oder nicht. Bereite dich das nächste Mal vor!"
 
Er zog seine Hand zurück und hielt ihre Knie mit eiserner Hand fest, dann drang er in sie ein.
Mit einem einzigen harten Stoß versenkte er sein Schwert und Niniels Schrei erstickte hinter ihrem Knebel.
 
Aragorn musste sehr erregt gewesen sein, denn es dauerte nicht lange da trieb er seinen Samen tief in seine Cousine, mit einem lauten animalischen Geräusch.
Sofort zog er sich aus ihr zurück und küsste ihre Stirn.
"Gut gemacht, meine Kleine! Ich werde von nun an jeden Tag kommen, bis du ein Kind empfangen hast! Dann werde ich auch kommen, nur um sicher zu sein und um dich zu nehmen, einfach so. Neben Arwen bist du die einzige Frau, die ich je besitzen wollte - und nun bist du mein!"
 
Er stand auf und zog sich die Hose an. Bevor er zur Tür hinaus ging drehte er sich noch einmal um.
"Ach und versuche bald schwanger zu werden. Wenn nicht, werde ich dich einfach mitnehmen und dich auf dem Schlachtfeld von Rohan vögeln!"
 
Niniels Augen weiteten sich. Nein, nicht Rohan, bitte nicht Rohan.
 
"Wenn wir diese Pferdehirten ausgerottet haben, werde ich dir deren Burg schenken!"
 
Lachend verließ er das Zimmer und Niniel konnte sich nicht einmal übergeben, wenn sie nicht ersticken wollte, glücklicherweise hatte sie sich gut unter Kontrolle.
 
 
…………
Éomer sah von weitem den Reiter kommen. "Mithrandir kommt!" rief er hinunter zu seiner Schwester, die mit Theodred und Orophin am großen Tor stand.
"Bringt ihn sofort in die große Halle und ruft den König!" befahl der Marshall.
 
Eine halbe Stunde später saß Théoden mit den Seinigen am großen Tisch in der Hornburg und hörte den Ausführungen des Zauberers zu, der direkt aus Minas Tirith kam. Blankes Entsetzen machte sich auf ihren Gesichtern breit.
"Aragorn weiß nun wer die Waldläufer sind. Er braucht keine Beweise, ihm reichen die Aussagen seiner Soldaten und da Rohan ihm schon immer ein Dorn im Auge war wird er angreifen.
Ihr könnt nur fliehen…geht in den Norden und bittet um die Hilfe Arnors."
 
König Théoden stand auf. "NEIN!" machte der König unmissverständlich klar. "Nein, wir werden nicht fliehen. Soll es unser Schicksal sein, werden wir untergehen. Doch wir werden als stolzes Volk untergehen! Wir werden die Frauen, die nicht kämpfen können, und die Kinder in die Berge bringen.
Alle Bewohner der Westfolt sollen in die Klamm kommen.
Jeder, der vor der Mauer lebt, muss hinter den Wall kommen. Sorgt für genug Verpflegung und Waffen. Es kann nicht lange dauern, bis Aragorn seine Truppen, die noch in Gondor sind, mobil macht!"
 
Alle Anwesenden standen auf und nickten dem König zu. "Heil Théoden, König. Wir werden an deiner Seite kämpfen, bis wir siegen oder gemeinsam untergehen!" rief Théodred und alle andern riefen: "Für den König!"
 
Als sich die Versammlung auflöste und in kleinen Gruppen besprochen wurde was zu tun sein ging Orophin  zu Gandalf.
"Mithrandir, habt Ihr was von Lady Niniel gehört?" Seine Stimme war leise und besorgt. Der Zauberer sah die Verzweiflung in seinen Augen.
"Es tut mir Leid, aber ich habe nichts gehört von ihr. Ist sie nicht hier?" fragte Gandalf überrascht.
"Nein, sie ist von gondorianischen Soldaten gefangen genommen worden!" Tränen standen in Orophins Augen, seine Sehnsucht zehrte an ihm.
"Es hat keine Wache überlebt. Der, der von dem Überfall erzählte, starb in den Händen der Heiler!"
Gandalf legte seine Hand auf Orophins Schulter. "Sie konnte sicher fliehen! Sie ist eine Dúnedain. Sie ist ausgebildet und stark genug sich zu wehren! Gebt die Hoffnung nicht auf. Sie lebt sicher!"
Orophin nickte. "Ich spüre, dass sie lebt. Ich muss sie finden!"
"Ich muss nach Bruchtal, wollt Ihr mich begleiten?" fragte Gandalf und Orophin stimmte zu. Es gab nichts mehr, was ihn hier hielt. Er musste herausbekommen wo Niniel war und das konnte er ebenso gut von Bruchtal aus. Er wollte Haldir um Hilfe bitten.
 
…..
 
Zwei Wochen später erreichte der Zauberer und der Elb das schwer bewachte Bruchtal, das in heller Aufregung war, da die ersten Flüchtlinge aus Eryn Lasgalen eintrafen.
 
Sofort machte sich Orophin auf die Suche nach seinem Bruder.
 
Gandalf wurde sofort zu Celeborn geführt. Er erzählte dem Elben von dem drohenden Krieg in Rohan.
"Das ist ein Vorteil für uns. Wir werden die Elben schneller an die Grauen Anfurten bringen können.
Ich werde sofort alles veranlassen. Kein Elb soll mehr unter der Gewalt eines Menschen stehen."
 
Erestor drehte sich zu Celeborn und sah ihn entsetzt an. "Was passiert mit den Elben die noch in Gefangenschaft sind? Mit Euren Enkeln, mit den Elben im Süden, die wer weiß wo gehalten werden. Was ist mit Glorfindel?" Der letzte Satz des Beraters war nur mehr ein Flüstern.
 
"Ich werde keinen Elben zurücklassen. Ich persönlich werde sie befreien!"
"Ihr könnt sie nicht alleine befreien!" stellte Erestor wütend fest.
"Alle Elben, die mich unterstützen wollen, dürfen sich an der Befreiung beteiligen", erklärte Celeborn.
 
"Helft Rohan den Krieg zu beenden und die Elben werden frei sein. Wenn Aragorn gestürzt ist, wird Fürst Halbarad die Regierung übernehmen, bis Eldarion alt genug ist."
 
Die Elben sahen einander an, keiner konnte sagen was in ihren Köpfen vor sich ging. Doch Celeborn war klar, dass er eine Entscheidung treffen musste und dass das Leben so vieler Elben davon abhängen würde.
 
Doch ehe er eine Entscheidung treffen konnte hörte man ein Horn und alle rannten hinaus.
Die Elben aus Eryn Lasgalen kamen an.
 
Müde, erschöpft, hungrig aber glücklich trafen die Flüchtlinge ein. Inmitten der Elbenmenge waren eine Elbin und eine Menschenfrau, die einen völlig apathischen Elben zwischen sich führten.
 
"Sieh Legolas, wir sind in Bruchtal, in Sicherheit. Jetzt wird alles gut. Vertrau uns!" sagte Sylmenya.
Der blonde Elb sah auf und betrachtete die Umgebung. "…Elladan…Elrohir...wo sind sie?" fragte er flüsternd und Melima und Sylmenya lächelten einander an.
"Mein Sohn, sie sind ausgeritten. Komm, du bekommst dein altes Zimmer!" sagte die Königin.
Er sah seine Mutter an. "Darf Melima auch mit?" fragte er, immer noch genauso leise.
"Sicher mein Sohn!"
Alle drei gingen, begleitet von Erestor, ins Haus und in die ihnen bereitgehaltenen Gemächern.
 
Orophin fand den befehlshabenden Elben aus Eryn, bei dem er sich nach Haldir erkundigte.
Die Miene des Elben verfinsterte sich.
"Der König und seine Krieger sind zurückgeblieben und haben die Menschenarmee angegriffen. Sie haben wahrscheinlich nicht überlebt. Unter den Kriegern befanden sich auch Euer Bruder und Oberst Lothion!"
 
Orophin war nicht mehr in der Lage etwas zu sagen. Er sank auf die Knie und schrie sich den Schmerz der letzten Wochen heraus, bevor er bewusstlos zusammenbrach.



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